Einschuss mit Fieber, wie behandeln?

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  • samira127
    • 20.07.2005
    • 2670

    Einschuss mit Fieber, wie behandeln?

    Hallo,

    Heute Abend habe ich eines meiner Pferde mit Fieber aus der Box geholt. Er hat seit ein paar Tagen eine Scheuerverletzung am Vorderbein und seit gestern auch eine leichte Schwellung. Diese war heute schlimmer. Da ich erst spät in den Stall gekommen bin habe ich es erst heute abend festgestellt. Das Bein haben wir gestern und heute auch mehrfach gekühlt da es recht warm ist. Das er Fieber hat ist aber erst heute abend aufgefallen da er mir doch etwas matt vorkam. Habe dann gemessen und die Temperatur lag bei 38,7 °C. Lahm soll er heute auch gewesen sein. Er ging nur kurz auf die Weide und dann noch mal 30 Minuten Schritt. Als ich heute abend geschaut habe war er auch imme rnoch lahm und halt durch das Fieber auch nicht gut drauf. Nun kommt morgen früh direkt der TA. Leider kann ich nicht dabei sein und muss mich auf das Verlassen was der Sagt. Leider ist es ein TA zu dem ich nicht super gutes Vertrauen habe und wollte mal Nachfragen wie die Behandlung im Normalfall aussieht bei Einschuss mit Lahmheit und Fieber (noch gehe ich davon aus weil das ganze eigentlich ein klares Bild spricht. Gestern hatte ich noch die befürchtung das es was anderes sein könnte, aber nun glaube ich eher an Einschuss). Wenn ich könnte würde ich ihn Aufladen und in die Klinik fahren, aber das klappt erst am Wochenende und so lange soll und kann er nicht mehr warten.

    Alo nun meine Frage, wie behandelt das ein Tierarzt und was kann ich noch zusätzlich machen? Das bein ist sehr warm und druckempfindlich. Hatte es bis heute Abend einbandagiert, nun ist es ohne bandage und mit Quark eingepackt zum kühlen. Nun habe ich allerdings im Internet gelsen das Wärme da mehr helfen soll. Was ist
    denn nun besser?

  • #2
    TA spritzt normalerweise einen Entzündungshemmer (Antibiotikum) und ggf. etwas abschwellendes (Heparin o. ä.), danach sollte das Bein sehr schnell dünner werden und das Fieber abgeklungen sein.
    Bis dahin nur kühlen, gar nicht groß herumwurschteln und keinesfalls bandagieren, möglicherweise wird das Bein noch dicker und dann ist die Bandage ggf. zu eng und schadet viel mehr als sie nutzt.

    In die Klinik fahren würde ich für so eine Standardbehandlung sicher nicht, das ist nicht notwendig, wenn es sich um einen normalen Einschuss handelt :-)

    Wenn das Pferd Fieber hat, hast Du m. E. allerdings schon recht lange gewartet, so dass die Bakterien sich reichlich vermehren konnten; normalerweise ist bei uns der TA am Pferd, bevor Fieber auftritt.
    Zuletzt geändert von Gast; 26.01.2015, 20:12.

    Kommentar

    • samira127
      • 20.07.2005
      • 2670

      #3
      das Fiber kam erst heute dazu. Gestern war er unauffällig. Allerdings schon beginnend lahm. Habe dann gedacht, erst mal beobachten und gucken weil es auch einfach ne heftige Schürfwunde ist und es beginnend dick wurde (kenne ich von ihm allerdings auch, er bekommt schnell dicke Beine, allerdings nie so dick das es problematisch wird und Fiber ist normal auch nie dabei). Das er so matt war fiel mir heute erst auf. Allerdings bin ich heute erst wirklich spät im Stall gewesen und das Wetter war sehr schlecht, deswegen fiel das mit dem Fieber auch nicht früher auf. Seine lustlosigkeit wurde eher auf das schlechte Wetter geschoben da alle nicht so gut zufrieden waren und lieber rein wollten bzw wenn dann nicht wieder aus der Box in den regen.

      Morgen fahre ich schon früh ind en Stall und werde dann auch dierekt den TA anrufen und gucken das der auch kommt. Normal fahre ich immer gleich mit dem Tieren in die Klinik weil die hier in der genend die besten und es für uns auch das einfachste ist. Leider haben wir sonst nur GroßTA die wenig Pferde machen und nur einen wirklichen PferdeTA dem ich allerdings nur in absoluten Notfällen rufen würde weil der nicht so wirklich Ahnung hat bzw sehr gerne viel Geld verdienen will mit Sachen die dann doch nicht so nötig sind.

      Also Normalbehandlung Antibiotika, Schmerz und Entzündungshemmer (welcher ist da am besten? Mag normale schmerzmedis eigentlich gar nicht und für ihn ist es sicher auch besser wenn er sich eher etwas schon oder nicht? Ist sonst ein wirklicher Chaot der nur am Blödsinn machen ist.) und eventuell heparin? Sehe ich das richtig?

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      • #4
        Oh je, da seid Ihr tierarztmäßig ja echt nicht besonders gut dran, wenn kein zuverlässiger Pferdefacharzt mit Fahrpraxis erreichbar ist. Blöd, da würde ich dann auch eher in die Klinik fahren.

        Einschuss ist nach meiner Erfahrung unkompliziert, wenn richtig behandelt. Üblicherweise ist nur ein TA-Besuch notwendig, eben mit Verabreichung von Entzündungshemmer und eventuell - je nachdem wie dick das Bein ist - abschwellendem Mittel, dann halten wir die Stelle nur sauber und trocken und lassen das Pferd ganz normal mit raus. Ist jetzt natürlich wg. Matsch und Nässe etwas blöd, da sind vielleicht mal ein oder zwei Tage Paddockverbock notwendig, bis die usprüngliche Verletzung/Scheuerstelle halbwegs zu ist. Danach reicht eigentlich Salbe (Socatyl, Zink, je nach Verletzung) aus, um die Kruste zu schützen.
        Bewegung ist immer gut, damit das Bein schnell abschwillt, da schadet auch ein bißchen Herumhüpfen nichts. Nur wenn er es allzu doll treibt, ist man mit ein, zwei Tagen im Stall und kontrolliertem Spazierengehen vielleicht auf der sichereren Seite.

        Schmerzmittel gibt's normalerweise nicht, daher merken die Hoppas schon von ganz alleine, dass sie es besser etwas ruhiger angehen lassen, solange das Bein noch weh tut.
        Zuletzt geändert von Gast; 26.01.2015, 22:20.

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        • Tante
          • 31.07.2010
          • 1137

          #5
          Einschuss hatte ich kurz vor Weihnachten auch erst mit 39,5° Fieber am Abend

          Rivanolverband zur Desinfektion, wenn man befürchtet, dass es noch dicker wird, dann eben locker wickeln.
          Vom TA gab es dann AB und Entzündungshemmer, und Metacam gegen die Schmerzen und Equibactin vet für 1 Woche. Das ist ein AB für Wundinfektionen zum Eingeben. Kannte ich bis jetzt nicht, hatte aber auch die letzten 20 Jahre keinen Einschuß mit Fieber mehr. Schmerzmittel in meinem Fall weil es schon fast ein Elefantenfuß war und da tut die Schwellung schon sehr weh. Ausserdem bringt bewegung die Lymphflüssigkeit wieder ans laufen. Nur mit Schmerzen läuft es sich schlecht. Pferd steht im Offenstall.

          Fieber war allerdings am nächsten Tag schon wieder gut.

          Kommentar

          • carolinen
            • 11.03.2010
            • 3563

            #6
            Bin kein TA aber hatte eine Stute, die dazu neigte und da haben wir es weil sie lahmfrei war immer so hinbekommen und nur in Ausnahmen mit AB arbeiten müssen.
            Ordentlichen Angussverband - regelmäßig kalt angiessen (Rivanol oder Jod). Dann haben wir immer Lymphomyosot von Heel gegeben, um Lymphe zu unterstützen.
            Ich habe mal bei einem Einschuss das Medikament Naquadem auch zum füttern erhalten. Enthält Cortison und zur Abschwellung. Das half recht gut. Aber bei Fieber und Lahmheit ?
            Herr - Laß es Hirn regnen oder Steine - egal - Hauptsache Du triffst !

            Kommentar

            • Neuzüchter
              • 09.04.2003
              • 2159

              #7
              Nur mal so nebenbei.

              Metacam, Finadyne, Equipalazone etc. etc. sind entzündungshemmende Schmerzmittel. Und auf ein solches würde ich bei einem fiebernden Pferd mit gestörtem allgmeinbfinden nicht verzichten. Überhaupt sind diese Medikamente in Normaldosierung nicht dazu geeignet ein Pferd so schmerzfrei zu stellen das es deswegen selbstzerstörnd tobt.

              Antibiotika sind nicht entzündungshemmend, sie töten Bakterien und/oder hemmen deren Wachstum.
              Auch Freizeitpferde sin Profis!

              Kommentar

              • samira127
                • 20.07.2005
                • 2670

                #8
                stand von heute morgen: Fieber war runter auf 37,8 und pferd war besser drauf. Bein noch dick und schmerzhaft. Wollte auch erst nicht aus der Box. Habe dann kräftig gekühlt und auf die Weide gestellt. Die ist zum Glück recht trocken. Die scheuerstelle am bein decke ich schon seit Tagen mit Zinksalbe ab. Die Wunde sieht auch gut aus. Tierarzt war dann heute Mittag da und hat Penicilin gespritzt und wir sollen noch ein paar tage weiterspritzen. Dazu noch Schmerzmittel. und weiter kühlen. Heute Abend war das Fieber dann wieder etwas da und er war wieder matter. Hatte aber heute Morgen auch gleich angefangen zu toben und hat wie immer ordentlich Blödsinn gemacht. Wir werden nun weiter kühlen und ich hoffe wir haben das ganze in ein paar Tagen überstanden. Wenn es bis zum Wochenende nichtd eutlich besser ist fahre ich doch in die Klinik im einfach ne bessere Abklärung zu bekommen. Die TA heute hatte kaum Ahnung und hat eigentlich nur das gemacht was wir ihr gesagt haben.

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                • Tante
                  • 31.07.2010
                  • 1137

                  #9
                  von Zinksalbe auf einer entzündeten Wunde würde ich Abstand nehmen. Darunter können sich anerobe Bakterien ungehindert vermehren und die Entzündung verschleppt sich. Aus meiner Erfahrung entweder Rivanolverband, wenn ich kleine, schon wieder geschlossene Wunden vermute oder offen lassen. Dann können die Lymphozyten ihre Arbeit tun und die Luft unterstützt die Wundheilung zusätzlich.
                  justmy2cents

                  Kommentar

                  • carolinen
                    • 11.03.2010
                    • 3563

                    #10
                    Zitat von Tante Beitrag anzeigen
                    von Zinksalbe auf einer entzündeten Wunde würde ich Abstand nehmen. Darunter können sich anerobe Bakterien ungehindert vermehren und die Entzündung verschleppt sich. Aus meiner Erfahrung entweder Rivanolverband, wenn ich kleine, schon wieder geschlossene Wunden vermute oder offen lassen. Dann können die Lymphozyten ihre Arbeit tun und die Luft unterstützt die Wundheilung zusätzlich.
                    justmy2cents
                    "gefällt mir"
                    Herr - Laß es Hirn regnen oder Steine - egal - Hauptsache Du triffst !

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                    • Cara67
                      • 07.04.2008
                      • 2482

                      #11
                      Arnica D30 und Calendula D30 sollten in keiner Stallapotheke fehlen. Calendula ist das "homöopathische Antibiotikum", wenn mans mal so sagen will.
                      Ich gebe bei frischen Wunden an den Beinen (oder auch wenn ich sehe, einer bekommt eine dicke Haxe- nicht alle Wunden sind ja mit bloßem Auge erkennbar) immer beides zusammen 3xtgl oder auch mal öfter und habe seit Urzeiten keinen Einschuß mehr bei einem Pferd gehabt.

                      Kommentar

                      • samira127
                        • 20.07.2005
                        • 2670

                        #12
                        Danke Cara, Arnica hatte ich auch sofort gegeben. Allerdings in D12. Aber d30 habe ich auch hier. Calendula werde ich mal besorgen. irgendeine verletzung haben die Tiere ja immer mal und eine meiner Stuten neigt auch zu dicken Beinen bei Verletzungen.

                        Stand heute morgen, Bein sehr dick und heiß. Nach dem kühlen besser und heute nachmittag schon deutlich besser. er bekommt nun heute und morgen noch mal penicilin gespritzt und ich hoffe dann haben wir das auch schnell überstanden. Einschuss mit Fieber ist mir auch noch neu. Das hatte ich so selber noch nicht.

                        Kommentar

                        • Peanut
                          • 06.08.2007
                          • 2896

                          #13
                          *am Kopf kratz* Fieber ist doch dabei überhaupt nichts Ungewöhnliches! Im Gegenteil - das ist sehr typisch für eine Phlegmone (= Einschuss). Immerhin wandern Bakterien ins Gewebe ein, auf die das Immunsystem reagiert.

                          Kommentar

                          • samira127
                            • 20.07.2005
                            • 2670

                            #14
                            Peanut, meinte auch eher das ich bisher immer mal wieder pferde mit dicken bzw angelaufenen beinen hatte aber noch nie einen wirklichen einschuss mit fieber. das das normal ist weiß ich.

                            Im Moment sieht es wohl so aus das es besser wird. Die lahmheit ist weg und das bein wird dünner. Immer noch nicht soweit das es wirklich dünn ist aber heute abend nach bewegen und kühlen war es so das man die Röhrbeine zu erahnen waren. Hoffe es geht nun so weiter und er ist nächste Woche wieder fit.

                            Kommentar


                            • #15
                              Samira, ich drück die Daumen dass es jetzt täglich deutlich besser wird!

                              Echt, ist das mit Fieber so typisch? Ich kann zwar die Anzahl an Einschüssen an unseren Pferden an zwei Händen abzählen, aber Fieber hatte bislang nur meine Stute, bei der der TA den Einschuss trotz meiner gegenteiligen Überzeugung nicht erkannt und daher nur Heparin gespritzt hat (war keine Wunde zu finden) - daraus wurde dann zwei Tage später eine lebensbedrohliche Infektion mit hohem Fieberund vier dicken Beinen, das Pferd stand vor Schmerzen stöhnend im Stall
                              Musste dann mehrere Tage lang 2x täglich gespritzt werden, am ersten Tag sicherheitshalber sogar mit zwei verschiedenen ABs, weil keine Zeit war vorher das Ergebnis des Blutbilds abzuwarten, so elend ging es ihr.

                              Bei uns ist und war schon immer direkt beim ersten Verdacht auf Einschuss der Tierarzt am gleichen Tag vor Ort, da riskiere ich nichts.
                              Eine Bekannte hat erst selbst ein paar Tage rumgebastelt mit dem Erfolg, dass die Stute Zeit ihres Lebens ein Elefantenbein behielt (und natürlich der Behandlungsverlauf länger, teurer und medikamentenintensiver war als bei taggleicher Behandlung).

                              Zumindest bei meiner Stute geht Rivanolverband allerdings auch nicht, darauf reagiert sie heftig mit Ekzem und sich schälender Haut, die quasi Garant für einen erneuten Einschuss wäre.

                              Kommentar


                              • #16
                                --
                                Zuletzt geändert von Gast; 25.04.2015, 21:11.

                                Kommentar

                                • carolinen
                                  • 11.03.2010
                                  • 3563

                                  #17
                                  Oder mit Betaisadonna angießen....
                                  Herr - Laß es Hirn regnen oder Steine - egal - Hauptsache Du triffst !

                                  Kommentar


                                  • #18
                                    Ja, auf Betaisodona bzw. Povidon-Iod sind wir dann auch ausgewichen, damit hat sie keine Probleme. Wenn es nur eine kleine Macke ist und ich es direkt sehe, schafft Wasserstoffperoxid und später Socatyl drauf bislang bei uns eigentlich immer, einen Einschuss zu verhindern. Aber Betaisodona-Lösung ist immer griffbereit.

                                    Zitat von charlie22 Beitrag anzeigen
                                    Also wenn ein Rivanol Verband nicht geht, würde ich einfach mal zwei Tage Animalintex drauf tun. Geht einfach und wirkt m.E. nach auch bei Pferden, die nicht auf Rivanol reagieren.
                                    Hatte ich noch nie gehört, danke für den Tipp, das sieht nach dem ersten flüchtigen Googeln sehr interessant aus!

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