Mein 7-jähriger Trakehner Halbblüter hatte eigentlich schon immer etwas Mühe, seine langen Beine zu sortieren. Er bleibt hinten gerne hängen und vorne wird er eilig und kommt ins Laufen, der Rücken schwingt dabei auch nicht so, wie ich es mir wünschen würde, es ist schwierig, das genau zu beschreiben. Jedenfalls habe ich den Tierarzt wegen dem Hängenbleiben kommen lassen und der hat beide Knie gespritzt, aber nicht in das Band rein, sondern drum herum, weil dieses Hängebleiben i.d.R vom Knieband komme. Nach dieser Spritze blieb das Pferd dann aber nicht mehr nur hinten hängen, sondern er ging hinten links lahm. Der Tierarzt machte dann eine Szintigraphie und stellte dabei fest, dass er selten einen so schönen Hals und Rücken sehe, eine Entzündung hatte es allerdings beim ISG (was laut Tierarzt häufig vorkommt) und beim rechten Sprunggelenk. Das Sprunggelenkt wurde geröntgt und dort ist alles i.O. Also hat der Tierarzt das ISG gespritzt und das Pferd hatte (wieder) 1 1/2 Wochen Pause. Gestern haben wir uns dann zum ersten Mal wieder drauf gesetzt und leider festgestellt, dass das Pferd hinten links immer noch lahmt und auch sonst komisch läuft, vor allem auf rechte Hand. Mein Tierarzt ist die ganze Woche an einer Weiterbildung. Hatte jemand von Euch so etwas schon mal oder hat jemand eine Idee, was die Ursache sein könnte? Ich bin im Moment ziemlich ratlos und wäre für Tipps sehr dankbar.
Unerklärliche Lahmheit
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Habt ihr den Rücken auch geröngt? Könnten Kissing Spines sein... evt. schon verknöchert, so dass man bei der Szinti nichts sieht. Kenne ein KS-Pferd mit GENAU diesen Symptomen.
Wenn du ihn eng drehst: kann er übertreten?
Hals und Rücken sind insgesamt glaube ich 7 Röntgenbilder... könnte einen Versuch wert sein...
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Könnte natürlich sein, dass die Entzündung im Sprunggelenk noch nicht ausgeheilt ist.
Oder.....habt ihr den dennn mal gebeugt? Also kommt die Lahmheit auch wirklich aus dem Sprunggelenk?
Das würde ich erstmal genau abklären. Kann ja trotzdem sein, dass sie z.B. aus dem Fesselgelenk, Hufgelenk oder Knie kommt......
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Vielen Dank für Eure Antworten. Also Übertreten ist für ihn kein Problem, er ist sogar ein richtiges Talent, was sämtliche Seitengänge betrifft, Schulterherein, Traversalen ausgezeichnet, besser als all unsere anderen Pferde. Kissing spines kann ich mir nicht vorstellen, eines unserer anderen Pferde hat dies, ich kenne das also. Ich denke schon, dass es vom Knie kommt, denn erst seit der Spritze um das Band herum (beim Knie) geht das Pferd lahm, vorher ist er einfach hinten hängen geblieben, was ja auch auf ein Problem bei den Knien hinweist. Vom Sprunggelenk kann es kaum kommen, denn die geringe Entzündung war rechts, das Pferd geht aber links hinten lahm. Was gespritzt wurde, weiss ich nicht, der Tierarzt, der gespritzt hat, ist aber eine ausgewiesene Kapazität.
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Darf ich fragen, wie lange das Knie einspritzen her ist und ob und wie lange das Pferd nach dem Einspritzen Pause hatte? Fakt ist, dass über das spritzen eine lokale Entzündung ausgelöst wird, die das gesamte Gewebe in dem Bereich, und eben auch die Bänder (Mehrzahl!) verdicken, weniger elastisch machen und damit stabilisieren soll. Eine solche Entzündung ist schmerzhaft, und das Pferd geht dementsprechend natürlich erstmal lahm, und sollte Pause haben, 6-8 Wochen. Zumindest wurde mir das damals so gesagt, ich habe mich aber gegen das spritzen entschieden, aus eben diesem Grund, und auf Auffüttern und Muskelaufbau gesetzt. Ganz weg war´s nicht, aber ab 8-jährig eigentlich nur noch sporadisch 1-2x im Jahr 2-3 Tage ein bisschen, meist um den Fellwechsel.
Für mich klingt das, als ob da immer noch die Entzündung da ist, das Kniegelenk ev. etwas gefüllt, und links stärker als rechts, was zu einer leichten Überlastung rechts im Sprunggelenk geführt hat.
Achja, zum Auftrainieren nach der Spritze wurde mir gesagt, ca. 3 Monate gradaus, Schritt und Galopp, Trab erst nach 2 Monaten, langsam steigern, KEINE Longe, und am besten viel Weide (Schrittbewegung). Schritt reiten/ führen nach 4 Wochen beginnen, langsam steigern bis 8 Wochen nachher (= Ende der Pause). Dann ein paar 100m Galopp dazu nehmen, langsam steigern, nach 12 Wochen dann auch bisschen Trab etc. Nach 4 Monaten dann erstmals wieder Dressur, da die Scherkräfte in den Wendungen/ Seitengängen ganz extrem die Knie belasten.
Kein Ahnung, wie aktuell das noch ist, vielleicht kannst du deinen TA mal drauf ansprechen?
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Das Pferd hatte nach der Spritze etwa 2 oder 3 Wochen Pause, ich weiss nicht mehr genau, wie lange, aber auf jeden Fall länger, als der Tierarzt verordnet hat, weil ich sicherheitshalber immer etwas länger warte. Nach der Spritze waren die Knie auch geschwollen, rechts allerdings mehr als links und der Tierarzt hat mir auch gesagt, dass dies passieren könnte, aber schnell wieder weg gehe, was ja dann auch der Fall war. Der Tierarzt hat auch nicht in das Band rein gespritzt, sondern nur drum herum, direkt in das Band rein spritzen wäre der grössere Eingriff gewesen und hätte wohl auch eine längere Pause bedingt.
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Ich denke der ist schlecht mobilisiert im Kreuzdarmbeingelenk, deswegen sind die Knie in einer schlechten Achse und die Kniebänder (3) nicht gleichmäßig stramm.
Man hätte mal das Kreuzdarmbeingelenk mobilisieren können die Transversalgelenke und die Lendenwirbelsäule und den Nervenbahnen die Chance geben sollen das Körpergefühl für die langen Beine zu verbessern.
Wenn er jetzt deutlich auf einem Bein lahm geht ist er vermutlich verspritzt. Die genannte Gewebsreizung kann nämlich auch zu Bindegewebsverklebungen führen.
Gut das es eine Kapazität war dann ist er vielleicht versichert.
Blockaden sieht man im Röntgen nicht.Auch Freizeitpferde sin Profis!
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Hm, ich würde es trotzdem mit Ruhe versuchen, damit die Entzündung ausheilen kann. "Verspritzt" ist mir auch als erstes eingefallen, ich wollts nur nicht sagen. Wenn sich das Bindegewebe zuviel "festigt", dann kehrt sich das positiv-gewollte um, und Pferd lahmt.
Nochwas fällt mir ein: der 8-jährige Wallach einer Freundin hatte immer mal wieder Kniescheiben-Probleme aufgrund seines Gebäudes, die Körperachsen in den Beinen waren einfach nicht grad. Merkte man auch an den unbeschlagen total schief abgelaufenen Hufen, die er brauchte, um den Rest der Gelenke grade zu stellen. Wurde beschlagen, weil das Pferd fühlig lief, und hatte durch die Stellungskorretur unten dann massive Entzündungen im Knie, mit hängenbleiben und Lahmheit. Koppelpause und anschließend Muskelaufbau gerade aus im Gelände, und dann weitersehen, aber wahrscheinlich kein Dressurpferd mehr. Hat sich an den Hufen ev. was geändert in letzter Zeit, parallel zur Spritze (Spezialbeschlag?)? Hätte das einspritzen negativ beeinflussen können.
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Beim Hufbeschlag hat sich grundsätzlich nichts geãndert, das heißt, wir haben zwar einen neuen Hufschmied und nun endlich einen richtig guten, aber die Probleme waren schon vorher da. Einen Spezialbeschlag hat das Pferd nicht, er schleift einfach die Hufe ziemlich ab, weil er die Beine zu wenige anhebt, und hatte eine Zeit lang eine etwas untergeschobene Trachte links vorne, wie gesagt bleibt er auch hinten gerne mal hãngen. Wenn der Tierarzt verspritzt hãtte, was würde das bedeuten? Was müsste man machen, damit das wieder weg geht?
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Bei dem Jungen von Bekannten, der von 4 bis 8 jährig immer wieder Zeiten mit unerklärlichen Lahmheiten hatte wurde nichts gemacht außer ihn mit Reiten in Ruhe zu lassen. Der ist jetzt 18 oder 19 und läuft S erfolgreich. Die Besitzerin hat sich damals gegen Spritzen und grosses Abklären gesprochen und ihn einfach auswachsen lassen. War übrigens auch ein schmaler Schlacks.
Meine Stute hatte immer in der Mitte der Beschlagsperiode Problem. Lahm kann man nicht sagen, aber sauber und gerne ging sie auch nicht. Der haben längere Schenkel an den Hintereisen zu mehr Stabilität im Rücken verholfen. Komisch gehen ist seitdem verschwunden und sie nimmt auch lieber Last im HB auf. Auch schmal, aber eher Quadratpferd.
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Chronist, wie schleift er denn die Hufe ab? Hinten, also so, dass er quasi mit der Zehe der Hinterhufe schlurft? Oder habe ich das falsch verstanden? Dieses Hinterhufe durch den Sand ziehen kann durchaus eine Folge der Knie-Problematik sein, weil starkes Beugen bzw. aktives nach vorne führen einfach unangenehm ist. Vielleicht wäre ein Beschlag im Stile von NBS mit nach hintem verlagertem Abrollpunkt für leichteres Laufen eine Option, damit das Pferd besser läuft?
Verspritzt bedeutet: die Entzündung, die ausgelöst wurde, war zu stark bzw. zu großflächig, und hat statt der gewollten Reduktion der Elastizität der Bänder eine falsche (an falscher Stelle) und/oder eine Verklebung/Verdickung des gesamten Bereichs ausgelöst. Eine Behandlung zielt also darauf ab, die Entzündung weg zu bekommen, und die Verklebungen zu lösen, sodass alles wieder normal "gleiten" (mir fällt gerade keine bessere Beschreibung ein) kann. Konkrete Therapie eines verspritzen Knies kenne ich jetzt keine, ich kenne nur den Fall, indem die Entzündung eben von selber kam, und die Behandlung von verklebten Sehnenscheiden bzw. Ringbändern, ich nehme aber mal an, das wird ganz ähnlich sein. Entzündungshemmer, damit diese abklingt, zusätzlich kann man überlegen, ob Stoßwelle (soll gut funktionieren, habe ich aber noch nicht selbst ausprobiert, nur gesehen), PRP, Hyaluron oder ähnliches injizieren, Magnetfeld zur Unterstützung, und Fütterung mit MSM/ Glucosaminen zwecks Gewebeaufbau. Und bewegen, bewegen, bewegen im Schritt gradaus, dann mit ein bisschen Trab, langsam aufbauen und die Muskulatur stärken, hab mich nochmals erkundigt, die Galopp-vor-Trab-Regel gilt wohl nicht mehr. Ganz sauber wird´s aber vermutlich nicht mehr, nur so, dass das Pferd nicht mehr lahmt und wieder belastet werden kann, ein Anfälligkeit bleibt da aber wohl, weil die Veränderung nicht reversibel ist.
Bin aber kein Tierarzt, nur mit genug "Spezialfällen" gesegnetgewesen, und hab ein paar geduldige TÄ, die alle meine Fragen brav beantwortet haben
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