Kiefergelenkproblematik - kennt das jemand??

[Cara67]

Hallo!
Bei meinem 13-jährigen Wallach wurde gestern linksseitig eine Kiefergelenkproblematik festgestellt. Und auch im Bereich des Muskels, der zum linken Ohr führt eine leichte Schwellung.

Das Pferd litt im letzten Jahr zunehmend unter Schmerzen beim Reiten. Er ließ sich nur schwer Trensen (versuchte zu flüchten, hob den Kopf in den Himmel), beim Reiten petzte er das linke Ohr an und schlug mit dem Kopf. va. beim
Galoppieren.

Der TA der gestern zu uns kam - aus dem Raum Köln - gilt als Spezialist für Ohren und Bewegungsapperat - meinte eben, es sei das Kiefergelenk. Das Pferd bekam eine Spritze in selbiges und in den Muskel, der zum Ohr führt. Sollte es daraufhin nicht besser werden, müßte das Pferd in die Klinik, um den Kopf durchzuröntgen, meinte er.

Der Zahnspezialist am Tag vorher konnte die Zähne als Ursache definitiv ausschließen.

Hatte jemand schonmal ein Pferd mit einer Kiefergelenkproblematik?

[Bina1]

Habt ihr nach Verkalkungen/Steine in der Ohrspeicheldrüse geschaut?

[DieRatte]

"Kiefergelenkproblematik" ist ja recht allgemein gehalten... Eine Freundin von mir hatte ein Pferd mit hochgradiger Kiefergelenksarthrose beidseitig - wenn's das denn bei Euch sein sollte, kann ich gerne noch mal nach Details fragen.

Spontan fällt mir ein: das Pferd hat Glucosamin + MSM bekommen, was seinen Zustand erheblich verbesserte (als sie es mal testweise wegließ, hatte er wieder massiv Probleme beim kauen), ausgelöst worden war das bei diesem Pferd wohl durch eine jahrelange *räusper* unangepaßte Reitweise, das Pferd hatte, als sie es kaufte, massive Vernarbungen im Maul (Schlaufzügel + scharfe Gebisse). (Nein, ich will Dir nicht unterstellen, daß DU Dein Pferd so reitest... )
Ansonsten können Kiefergelenksarthrosen auch durch fehlerhafte Zahnbehandlung (raspeln der Backenzähne, wobei aber die Schneidezähne nicht adäquat gekürzt werden - siehe Zahnbehandlungsthread unter Medizin und Gesundheit) ausgelöst werden, da das Pferd natürlich trotzdem versucht, das Heu zu zermahlen, aber die Backenzähne gegen den Widerstand der Schneidezähne aufeinanderpressen muß. Dadurch entsteht eine starke Kraftwirkung im Kiefergelenk, die zu Schäden führen kann. Wenn die Zähne jetzt in Ordnung sind - kann es sein, daß so eine Situation früher vielleicht mal vorlag?

Meine Freundin hat ihr Pferd dann relativ "locker" geritten, keine starke Beizäumung & Aufrichtung mehr verlangt, sondern mehr v/a. So, wie das Pferd nach Tagesform gerade konnte und anbot.

[Bantu]

Bei einer (damals 21jährigen Stute) bei uns im Stall wurde vor zwei Jahren eine Verkalkung des Nackenbandes in Kombination mit einer Kiefergelenksarthrose festgestellt. Die Problematik bestand wohl schon länger und wurde dann aber richtig akut. Das Pferd hatte starke Schmerzen beim Heben und Senken des Kopfes und wollte/konnte kaum noch fressen. Der behandelnde TA war ratlos und behandelte erstmal ins Blaue mit Schmerz- und Entzündungshemmern. Es trat keinerlei Besserung ein. Wir sind dann mit ihr in die Klinik gefahren, wo per Röntgen, Ultraschall und ggf. Szintigrafie die Ursache gefunden werden sollte. Bereits das 3. Röntgenbild brachte aber Klarheit. Die Stute bekam Injektionen in den Nackenbereich und zusätzlich mehrere osteopathische Behandlungen. Heute bereitet ihr diese Sache keine Probleme mehr, sie wird allerdings aufgrund ihres Alters und anderer Wehwehchen nur noch spazieren geritten.

Ich würde dir raten, in eine gute Klinik zu fahren und eine genaue Diagnose stellen zu lassen und dann gezielt zu behandeln.

[Cara67]

Danke für Eure Antworten!

@ Ratte: nee, ich habe ihn relativ roh 4-jährig gekauft. Nee, so reite ich wirklich nicht . Den Zahnspezialisten hab ich erst seit einem halben Jahr; früher hat mein Ta die Zähne gemacht. Da ist natürlich die Qualität der Arbeit schwer zu beurteilen... die Situation wie Du sie beschreibst kann ich also nicht ausschließen. Allerdings hatte ich mal einen "Zahnspezialisten" (der ist hier im Forum auch schon diskutiert worden), der ihm 7-jährig einen Wolfszahn eben auf genau der linken Seite entfernt hat; dabei hat er allerdings die Wurzel vergessen. Diesen Fehler hat erst Mac Garrity im September bemerkt und nachbehandelt. Der meinte aber, davon komme das nicht.

Die Problematik ist nur linksseitig, und eben auch nicht immer. Mal besser, mal schlechter. Da ist mir der Gedanke an eine Arthrose auch schon gekommen...

Ich warte mal die Wirkung der Spritzen von gestern ab. Wenn die Symptomatik dann erneut auftritt, werde ich dann in eine Klinik fahren zur diagnostischen Abklärung.