Nageltritt

[zuckerschnute]

Meine Stute hatte sich vor acht Tagen einen Nagel etwa 3 cm tief in den Strahl eingetreten. Nagel wurde heraus gezogen, Tierarzt war sofort da, hat gespritzt und einen Rivanol-Angußverband gemacht.

Das Bein war 2 Tage warm und es bestand eine deutliche Lahmheit, seit 5 Tagen ist das Bein kalt, der Verband ab und die Stute geht auf hartem Boden Schritt (ist aber auch im Trab wieder klar).

Meine Frage: Können durch so einen Nageltritt noch Spätfolgen entstehen obwohl das Pferd nun seit Tagen absolut beschwerdefrei ist? Sollte man prophylaktisch röntgen oder ähnliches? Oder kommt grade meine "hypochondrische Ader" in Sachen Pferd wieder durch?

[zuckerschnute]

Danke für deine Antwort!

Die Stallbesitzerin hat den Nagel sofort raus gezogen, weil er insgesamt fast 8 cm lang und leicht umgecknickt war und sie es nicht riskieren wollte, dass er weiter als die 2-3 cm rein rutscht. Der Nagel war eher im unteren Teil des Strahls, recht weit an der Seite. Geeitert hat es gar nicht, nur geblutet.

Hatte mit dem TA schon gesprochen, er ist guter Dinge und meint, Röntgen sei nicht nötig wenn sie lahmfrei bleibt uns das Bein nicht anläuft oder der Huf warm wird.. Aber ich versichere mich bei so etwas immer gerne nochmal.

Wollt einfach mal hören, was ihr so für Erfahrungswerte habt...

[Gerry]

Hallo!

Einer unserer Pferde hatte sich vor 2 Jahren in einer Reitanlage ebenso einen Nageltritt zugezogen - Größe ähnlich wie bei Dir.

Wir mußten jedoch leider in eine Tierklinik. Mir war bis dato das Ausmaß nicht bewußt, welche Schäden bei einem Nageltritt möglich sind. Sie können Pferde dauerhaft unbrauchbar machen. Uns wurde damals das komplette Innenleben des Hufes dargestellt und bist Du selbst bzw. Dein Pferd davon betroffen, nimmt man erst einmal war, wir eng und dicht dort alles zusammenliegt.

Folgende Aussagen haben wir damals erhalten:

Ist der Nagel komplett eingetreten, Nagel drinlassen und immer in eine Tierklinik fahren. Zieht man den Nagel selbst heraus und wartet zunächst einmal ab, so können durchaus größere Schäden entstehen.

Ist der Nagel nur teilweise eingetreten, so sollte man ihn selbst herausziehen, die Eintrittsstelle aber deutlich markieren. Eine Fahrt in die Tierklinik bleibt ebenso nicht erspart.

Bei dem von Dir geschilderten Fall, glaube ich persönlich auch nicht, dass Dein Pferd noch irgend etwas hat - (Gott sei dank) wohl Glück gehabt.

[zuckerschnute]

Hallo Gerry, ich war zunächst auch recht entspannt bis der Tierarzt auf meinen Anruf mit den Worten reagierte, erlasse sofort alles stehen und liegen und komme sofort. Da wurd mir schon mulmig. Er hat auch vor Ort keine Prognose gewagt und kam direkt am nächsten Morgen früh wieder (was samtags nur bei Notfällen seine Art ist). Und als ich dann abends mal das Internet durchforstet habe wurd mir echt schlecht...

Ich hoffe auch, dass ich Glück habe.

Wie sind denn eure Fälle ausgegangen?

[Birdy]

Hatten wir vor Jahren bei einer 28-jährigen Stute, der Nagel war direkt im Strahl, eher mittig. Ist blöderweise auf einem Ausritt passiert, brauchten noch 15 min bis zum Stall zurück.

Sah die ersten Tage ganz gut aus, von einem Tag auf den anderen wurds dann schlechter und sie wollte nicht mehr aufstehen. 28 ist ein schönes alter für ein Pferd und sie ist unter ihrem Lieblingsbaum auf der Weide dann eingeschläfert worden.

[Gerry]

@ Zuckerschnute:

Wir hatten - ähnlich wie bei Dir - den Nagel zunächst einmal herausgezogen.
Er steckte ca. 6 cm tief in der Strahlfurche. Recht locker dachte ich zunächst, der Haustierarzt wird es schon richten.

Nachdem nach 3 Tagen trotz Antibiotikatherapie das Bein immer mehr anschwoll, haben wir eine Tierklinik telefonisch kontaktiert. Wir sollten/mußten direkt kommen. Bei den Erläuterungen, die ich dort bekam, wurde ich merklich angespannt. Bedauerlicherweise befand sich damals ein weiteres Pferd mit Nageltritt in der Klinik, welches dort schon seine 6. Woche zubrachte - Heilungstendenz schlecht.

Nun ja, außer einem einwöchigen Klinikaufenthalt und dem Umstand eines langsamen kontrollierten Bewegungstrainings (bei einem sonst etwas bewegungsfreudigen Pferd ) hatten wir Glück gehabt und keinerlei Folgen.

Uns ist für die Zukunft nur eines klar:
Nageltritt - Pferd direkt einladen -> in einer Klinik vorstellen

[zuckerschnute]

Gerry, zum Glück! 6cm tief in die Strahlfurche ist schon nicht ohne. Hoffe zwar nicht, dass mir sowas nochmal passiert, aber inzwischen weiß ich um die Gefahr.

Meine Stute ist jetzt 9 Tage nach dem Nageltritt immer noch lahmfrei und alles gut. Denke, ich werde es jetzt dabei belassen und kein Bild mehr machen, wenn mein TA es für überflüssig hält.