Wer hat Hufpfleger?

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  • newbie
    • 27.02.2008
    • 2969

    Wer hat Hufpfleger?

    So, nachdem ich meinem Pferd ja nun die Eisen endgültig weggenommen habe, habe ich mich auch etwas "alternativ" umgesehen. Ich denke mit meinem Schmied ist das Barhuflaufen einfach nicht kompartibel.
    Im letzten Jahr hat sich die Hufkonsistenz entscheiden verschlechtert.
    Nun kommt in 2,5 Wochen zum ersten Mal zu mir eine Hufpflegerin, nach Biernat ausgebildet.
    Seit die Eisen, nach einem durch einen falsch sitzenden Nagel verursachtes Hufgeschwür, runter sind raspele ich die Hufe immer wieder rund.

    Was sind eurer Meinung nach die entscheidenden Unterschiede zu Schmieden?
    Welches sind eure Erfahrungen?
    Zuletzt geändert von newbie; 16.01.2009, 10:49.
    Avatar: Evil Kid v. Elimcalxx a.d. Mona v. Mariner/Woerlin
  • dumbledore
    • 11.04.2006
    • 1168

    #2
    Unsere jetzigen drei (und auch die vorherigen) laufen alle barhuf mit Hufpflegerin nach Strasser und das jetzt seit sechs Jahren.

    Vorteile: unsere Hufpflegerin achtet sehr auf absolut korrekte Stellung und Winkelung. Da wird, wenn nötig, noch fünfmal nachgeraspelt, bis das auch ganz richtig ist. Keines von den insg. 5 Pferden, deren Hufe so bearbeitet werden/wurden, hatte je ein Problem mit Sehnen oder Gelenken (außer einer, die sich ständig von hinten in die Vorderbeine tritt, aber das hat sie mit Eisen vorher auch schon gemacht und das war in seinen Auswirkungen natürlich noch deutlich schlimmer). Alle stehen in vollem Training und gehen Dressur (eine davon auch kleine Springen früher, auch ohne Eisen), die älteste auf M-Niveau mit S-Lektionen. Ob es aber wirklich sehnenschonender, auch bei der großen Belastung ist, wissen wir wohl erst in 10 Jahren, dafür sind 6 Jahre noch nicht lang genug.
    Ein weiterer Vorteil ist der Preis (wobei mir das egal wäre, wenn es sonst nicht passen würde). Außerdem ist es fußschonend für den Reiter (klingt vielleicht lächerlich, aber die fünfjährige (junges Pferd halt) ist ein bisschen grobmotorisch und findet nichts dabei, permanent auf Menschenfüßen zu stehen. Mit gut 1,75 ist das kein Spaß mehr, mit Eisen mag ich es mir nicht ausmalen).
    Die Pferde sind zudem sehr trittsicher, weil sie spüren können, wanns gefährlich wird. Da gibts auch bei Glatteis oder Schlamm kein Rutschen, sondern wenn, dann vorsichtiges Laufen durchs Pferd.

    Nachteile: Für einen Turnierspringer in einer Gegend mit vielen Rasenplätzen kann ich es mir persönlich nicht vorstellen.
    Ein weiterer Nachteil ist, dass du dich ständig rechtfertigen musst. "Macht doch Eisen drunter, dann laufen die Pferde viel schöner", "also ein Dressurpferd ohne Eisen, das geht doch gar nicht" usw.
    Schotterwege sind tabu, zumindest längere Strecken, aber da unser Ausreitgelände Wald ist, ist das kein Thema. Im Durchschnitt haben die Pferde so alle drei-vier Jahre mal ein Hufgeschwür, weil sie in einen spitzen Stein getreten sind. Dann lässt man das halt aufschneiden, desinfiziert es und gut ist.

    Alle haben sehr gute Hufe, zum Teil erst nach der Abnahme der Eisen bekommen, mit Eisen wars teilweise deutlich schlechter. Klar bricht da mal was am Rand raus, aber nie viel und nie auch nur annähernd gefährlich fürs Pferd. Das sind diese kleinen Schönheitskatscher, die du überall siehst.

    Ich will nicht sagen, dass barhuf die einzig richtige Möglichkeit ist, aber ich sehe für unsere Pferde im Moment keine Veranlassung, auf Eisen umzustellen. Wir sind zufrieden.

    LG

    dumbledore

    P.S. Man muss auch jeden Fall darauf achten, dass die Umstellung vor allem in der Winkelung, nicht von heute auf morgen vorgenommen wird. In einem vorher besonders schlimm beschlagenen Fall hat es gut neun Monate gedauert, bis die optimale Stellung erreicht war.
    Zuletzt geändert von dumbledore; 16.01.2009, 11:23.

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    • #3
      Ich habe schon von fast allen "Schulen" (außer Straßer, die kommen mir aus Prinzip nicht ans Pferd...) welche durch. Und es ist wie bei den Schmieden... es gibt gute und schlechte. Das hat aber nicht notwendigerweise damit zu tun, bei wem sie gelernt haben.
      Dogmaten kann man generell eher vergessen - die Behauptung, jedes Pferd müsse unter allen Umständen barfuß laufen ist genauso falsch wie die, ein Pferd müsse immer beschlagen sein.

      Die entscheidenden Unterschiede? Sind doch klar, oder?
      - nur Schmiede dürfen Heißbeschläge aufbringen
      - nur Schmiede und Huftechniker dürfen Kaltbeschläge aufbringen

      Weitere Unterschiede: viele (nicht alle!) Schmiede machen keinen ausreichenden Unterschied zwischen der Zubereitung eines Hufes für den Beschlag und der eines Barhufes. Ich kannte einen exzellenten Schmied, der wirklich komplett nicht in der Lage war, einen Barhuf anständig zu bearbeiten...

      Die bislang besten Erfahrungen habe ich gemacht mit:
      - einer Frau, die in Kanada gelernt hat (bei wem weiß ich nicht) und
      - einem Schmied

      Über die Jahre gute Erfahrungen habe ich gemacht mit:
      - den BESW-Hufpflegern/-technikern (da waren bessere und nicht ganz so gute mit dabei, aber keine Katastrophen)

      Eine Biernat-Frau hat sich viel Mühe gegeben, war aber nicht so 100%ig überzeugend. Sie hatte aber auch gerade erst ihre Prüfung gemacht - wird bestimmt eine gute werden.

      Kommentar

      • dumbledore
        • 11.04.2006
        • 1168

        #4
        @ die Ratte

        Kannst du erklären, warum du die Straßer-Leute nicht ans Pferd lässt?
        Das würde mich ehrlich interessieren.

        LG

        dumbledore

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        • #5
          Weil die für meinen Geschmack
          a) zu viel Zehe und zu wenig Trachten dranlassen und
          b) mir die ganze Geschichte zu dogmatisch ist.

          Ich gehe ja durchaus über die Brücke, daß viele Pferde schlechte Hufe haben, weil sie nicht ausreichend (barhuf) auf unterschiedlichsten Böden laufen dürfen. Da hat die Frau durchaus Recht.
          Aber das Infomaterial, was ich mir aus purer Neugier vor 5 Jahren oder so mal hab' zuschicken lassen, hat mir doch die Fußnägel gekräuselt ob seines Alleinvertretungsanspruches auf die "richtige" Ansicht.
          Keine Ahnung, ob die da inzwischen etwas moderater geworden sind, aber das hat's mir von vornherein vergällt. Ist so ähnlich wie bestimmte Gurus, deren Fans nur und ausschließlich ohne Gebiß und ohne Helm reiten dürfen u. ä.

          Kommentar

          • kyrabelle
            • 05.07.2004
            • 689

            #6
            Hab für Senior eine Huforthopädin nach Biernat und mir kommt niemand anderes als sie an dieses Pferd. Die hat ihn tatsächlich prima umgestellt. Hat wirklich ein Jahr gedauert, aber die Hufe sind top und er läuft schön über alle Untergründe.

            Den Junior betreut ein junger Hufschmied, der sowohl Barfüßler als auch Eisenträger schön bearbeitet (Wallach bekommt im Frühjahr eventuell wieder Eisen...macht die HO leider nicht), super zuverlässig und nett mit den Pferden ist.

            Kommentar

            • xtrinity81
              • 27.05.2008
              • 276

              #7
              nachdem mir jahrelang von verschiedenen hufschmieden gesagt wurde, dass meine auf jeden fall hinten eisen braucht weil sie sich sonst die trachten runterläuft (hat richtig lange "latschen" bekommen), habe ich vor 2 1/2 jahren endlich einen guten hufpfleger gefunden - und siehe da es geht ohne eisen, und zwar wunderbar! sie hatte auch immer probleme mit ihrem strahl, ohne eisen fast nicht mehr. und die hufe sehen jedesmal wie gemalt aus, bricht nix aus ect.

              Kommentar

              • Veracruz9
                • 26.03.2002
                • 3848

                #8
                Meine Schwester hat einen Huftechniker, der Arbeitet auch mit dem TA zusammen. Der größte Unterschied zu unserem Schmied -der Preis!
                Der nimmt fürs Ausschneiden 15 € mehr.

                Aber auch gute Arbeit.

                Aber es gibt überall gute und schlechte.
                Drehe dich in den Wind damit er dir die Haare aus den Augen wehen kann

                Kommentar

                • Britta
                  • 17.07.2007
                  • 3707

                  #9
                  wir haben einen guten Schmied, der nach Möglichkeit Barhufe bevorzugt und er wäre der letzte, der uns zu einem Beschlag überreden würde. Er ist der Meinung, daß jedes Pferd, das keinen Korrekturbeschlag oder wegen bestimmten Reitwegen Eisen braucht, barhuf laufen sollte. Er hat auch das Ausschneiden ohne Beschlag im Griff.
                  Ich hab auch schon erlebt, wie eine Hufpflegerin im Anfangsstadium ihrer Tätigkeit über 1 Stunde an einem Jährling "geübt" hat . Das wäre mir dann doch etwas zu heftig gewesen, vor allem an so einem jungen Pferd.
                  LG
                  sind wir nicht alle ein bißchen wendy?

                  Kommentar

                  • Veracruz9
                    • 26.03.2002
                    • 3848

                    #10
                    Es gibt auch Schmiede, die eine gute Barhufbearbeitung machen.

                    Ich würde nicht unbedingt sagen dass Schmiede, Hufpfleger, Orthopäden oder Techniker besser oder schlecter sind. Das liegt im Einzelfall.

                    Was ich sagen kann, ist dass Hufschmiede häufig günstiger sind, eben ganz einfach weil sie durch den Heißbeschlag ggf schneller sind, außerdem fällt der Exotenbonus weg.

                    Unser Schmied überredet auch nicht zu Eisen. Im gegenteil wir hatten erst Bedenken die Eisen zum Winter runter zu nehmen, wozu er uns geraten hat.

                    Die kommen dann halt wieder zur Saison rauf.
                    Drehe dich in den Wind damit er dir die Haare aus den Augen wehen kann

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                    • dumbledore
                      • 11.04.2006
                      • 1168

                      #11
                      @ dieRatte

                      danke für die Auskunft, deckt sich zum Teil mit von uns gemachten Beobachtungen. Aber unsere macht die Trachten sehr ordentlich, Zehen sind wirklich manchmal zu lang.

                      LG

                      dumbledore

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                      • Ive
                        • 01.08.2008
                        • 1006

                        #12
                        Wir habe alle unser 4 Pferde barfuss. Jahrelang kam ein Hufpfleger, der nach Strasser gearbeitet hat. Leider ist er im vorletzten Jahr verstorben und nun mache ich die Hufe selbst. (wie haben keinen gefunden der das ähnlich gut macht) Klappt so auch sehr gut, aber ich habe auch viel mit ihm zusammen vorher die Hufe bearbeitet, nachgeraspelt, korregiert. Über die Jahre habe ich mir eine gute Grundlage erarbeitet. Unsere Pferde laufen über Stock und Stein barfuss, und ich reite meine Stute (bei entsprechenden Boden, sonst verzichte ich!) Vielseitigkeit. LG Ive

                        Kommentar

                        • max-und-moritz
                          • 04.06.2006
                          • 3433

                          #13
                          Hallo,

                          ich hatte gute Huftechniker und schlechte, gute Schmiede und schlechte. Kann man nicht einfach über einen Kopf scheren.

                          Das kann man nur bei einer Fraktion: Bei den Strasser-Leuten. Ich habe an zweien meiner Einstellerpferde gesehen was die verbrechen.

                          Beide Pferde wurden später wieder von Schmieden bearbeiten und konnten seit dem wieder laufen.

                          Viele Grüße, max-und-moritz
                          Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

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                          • Pendragon
                            • 23.10.2008
                            • 830

                            #14
                            Huftechniker nach BESW - super-Mann ! Meine Rote läuft jetzt das 2. Jahr barfuß, nach Bröselhufen und undefinierten Fäulnisprozessen in Milimeterarbeit das faule Horn weggearbeitet, immer für eine Frage zu haben, haben wir jetzt so Bombenhufe, dass er mit der Klinge an den Strahl muss (extrem vorsichtig natürlich).
                            Strasser ist mir persönlich auch zu dogmatisch... aber es müssen ja nicht alle so sein.
                            Avatar: Havanna - Hotline x Brentano x Lungau

                            Kommentar

                            • max-und-moritz
                              • 04.06.2006
                              • 3433

                              #15
                              ...nochmal kurz zu Strasser: wer Interesse hat kann sich meinen Beitrag vom Sommer 2006 durchlesen.

                              Das Pferd, um das es damals ging, hat mit Hufeisen noch 2 schöne und lahmheitsfreie Rentnerjahre verbracht.

                              Viele Grüße, max-und-moritz
                              Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

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