Fohlen einmal durchschleimen? Husten?

[zwergnase]

Unser Fohlen steht in der Aufzucht, momentan im Offenlaufstall, im Sommer 24h draußen, momentan geht die große Erkältungswelle durch mit Husten etc. Aufzüchter greift aber nur ein wenn sich der Allgemeinzustand mit Fieber oder so verschlechtert, anonsten vertritt er die Meinung, daß die Fohlen einmal richtig durchschleimen müßten, danach wären sie widerstandsfähiger.
Der TA hat auch schon einen Blick auf die Truppe geworfen und sieht auch keinen Grund zum Eingreifen, der Frühling würde das regeln.
Wie handhabt Ihr das? Gleich eingreifen mit Antibiotika etc. oder einmal Durchschleimen lassen?

[Farouche]

Unsere "schleimen durch" wenn die Gruppen im Herbst zusammen gestellt werden. Wenn es dann einem einzelnen in der Gruppe nicht gut geht, wird ein Antibiotikum gespritzt, wenn er/sie deutlich hustet und/oder es zähen Nasenausfluß gibt. Da das Frühjahr durchaus kalt und nass sein kann, kommen unsere gesund auf die Weide.

[zwergnase]

Gruppe wurde in der Form erst im Dezember zusammen gestellt, es ist auch nicht so der richtige Husten, eher halt immer mal wieder.
Erst kürzlich kam noch ein Fohlen dazu und das hats dann halt auch gleich erwischt. Etwas Schleim kommt ab und an, lt. TA aber nicht aus den unteren Atemwegen.
Also ist das Durchschleimen schon in gewisser Hinsicht normal? Überwacht werden sie ja und im Falle von Fieber auch behandelt.

[Lindenhof]

Wir hatten dieses Jahr zum ersten Mal das Problem, daß unsere Absetzgruppen (nachdem die Neuen dazukamen) allesamt gehustet hatten. Keiner hatte Fieber, alle fraßen normal. Wir haben es erstmal nur mit Sputolysin versucht - leider kein Erfolg. Dann ACC - kein Erfolg. Dann zwei unterschiedliche Antibiotikas - kein Erfolg. 3x Wurmkuren im Abstand von vier Wochen sind, wenn die Neuankömmlinge da sind, auch selbstverständlich - schließlich können auch verwurmte Fohlen einen hartnäckigen Husten aufweisen - aber auch da keine Besserung... Da inzwischen alle 12 Absetzer husteten, rotzten und sich abwechslungsweise wieder ansteckten, hatte ich die Faxen dicke und habe Blutproben und Nasentupfer untersuchen lassen (schob schon die Panik, daß die Neuen zum Schluß einen Herpes reingeschleppt hätten - das war es dann Gottseidank nicht). Heraus kam, daß sich auf eine Virusbedingte Infektion eine bakterielle aufgepropft hatte, nach Resistenztest wußten wir auch, was an Antibiotika greift. Den durchschlagenden Erfolg hatten wir mit einer dreimaligen Injektion von Zylexis (Immunmodulator) im Abstand von je zwei Tagen sowie einer zehntägigen Behandlung mit Penicillin. Nun ist endlich unser Bestand sauber und die restlichen Impfungen bei den Jungpferden konnten durchgeführt werden.


Grundsätzlich ist es nicht ungewöhnlich, daß Absetzer durch den Streß, der beim Absetzen und der Integration in eine Gruppe entsteht, sowie durch die "fremden" Keime eines neuen Stalles etwas angeschlagen sind und dadurch tatsächlich einen Atemwegsinfekt durchmachen. Ich finde, das auch nicht tragisch, solange die Fohlen fit sind und sich das in absehbarer Zeit gibt. In einem solchen Fall reicht meist einmal Zylexis und B-Vetsan (Homöopathisches Hustenpulver). Wenn es aber länger anhält, muß schon was getan werden. Schließlich kann eine Atemwegserkrankung auch chronisch werden. Gerade, wenn kein Schleim abgehustet wird, muß auch ein Schleimlöser eingesetzt werden. Nur die Kleinen den Winter durchhusten lassen und auf das Frühjahr zu warten, käme für mich nicht in Frage.