Borreliose?

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  • angel36
    • 18.07.2002
    • 2781

    Borreliose?

    Hallo ihr alle,

    im Moment bin ich sehr frustriert. In einem früheren Thema hatte ich ja schon mal über die Krankheitsgeschichte meines Pferdes berichtet. Sie hatte seit 2000 jeden Winter (und nur einmal im Sommer) verschiedene Lahmheiten an unterschiedlichen Beinen und Stellen. Mehrfach hab ich diagnostizieren lassen, dann kam immer raus, dass es eine Entzündung ist, am Knochen, am Bandansatz, an einer Sehne. Zusätzlich war das Pferd immer sehr steif unter dem Reiter und wenn sie direkt aus dem Stall kam (was ich zunächst auf den beim Einreiten kaputtgemachten Rücken schob).
    Irgendwann ließ ich mal einen Borreliose-Titer bestimmen. Mein TA sagte mir dann, der wäre positiv aber er könne eh nichts machen, und außerdem müsse es nichts bedeuten.
    Den letzten Winter hat das Pferd unter Gabe von Teufelskralle zum ersten Mal seit 2000 lahmfrei überstanden.
    Jetzt, ungewöhnlicherweise, fing die Stute im Sommer an zu ticken. Die Lahmheit ist zu geringgradig für eine Leitungsanästhesie, so dass wir nicht wirklich diagnostizieren können. Ich erinnerte mich aber dran, dass sie vor ein paar Wochen mal eine Zecke hatte, der Biß war sehr stark geschwollen. Also wieder Borreliose-Titer bestimmt: der akute ist wohl sehr stark erhöht (TA hat leider keine Zahlen rausgerückt). Jedenfalls meint das Labor, es läge auf jeden Fall eine Infektion vor, und wir sollen behandeln. Wie genau die Therapie aussieht, wird hoffentlich heute klar. Es war zunächst nur von Antibiotikagabe die Rede. Der TA glaubt immer noch nicht so recht daran, dass die Stute Borreliose hat.

    Nun frage ich mich, was ich überhaupt erwarten kann. Wenn es wirklich Borreliose ist, ist es längst chronisch. Im besten Falle kann man also zusehen, dass es wenig akute Schübe gibt. D.h. man sollte das Immunsystem stärken. Was kann ich dem Pferd dafür geben? Würde auch mit der Teufelskralle wieder anfangen (quasi um Entzündungen schon im Entstehen zu ersticken). Hatte auch an Ingwer gedacht… zunächst mal nur in der „Wohlfühldosis“, das soll das Allgemeinbefinden verbessern. Was noch? Sollte ich außerdem, um endlich Klarheit zu schaffen, einen Erregernachweis anstreben und dafür z.B. das Risiko einer Gelenkpunktion in Kauf nehmen?

    Hat jemand hier Erfahrungen mit Borreliosepferden? Was kann ich reittechnisch noch erwarten? Soll ich die Stute lieber gleich in Rente schicken? Hatte jetzt sehr viel Arbeit und Geld für Unterricht investiert und nun ist alles wieder hin. Das ist jedes Mal unendlich frustrierend… habe ich Chancen, die Stute wieder halbwegs reitbar zu kriegen, oder sollte ich mir das gleich abschminken?

    Mit was für Kosten muß ich ungefähr rechnen, z.B. für drei Wochen Antibiotika (das Spritzen werden wir selbst machen, also nur für die Medikamente- es soll ja nur zwei Mittel geben, die in Frage kommen)?

    Katja
  • sascha
    • 03.10.2003
    • 188

    #2
    hallo, zum glück hat keines unserer pferde eine borreliose, aber unser hund litt 6 jahre an dieser erkrankung und ich selber habe eine borreliose im zweiten stadium.
    unser hauptproblem, egal ob hund oder ich sind die bonierten und oberflächlichen ärzte, die sich kaum mit diesem krankheitsbild auseinandersetzen.
    unser hund wurde die ersten zwei jahre mit synolux behandelt. wie ich später erfuhr ist eher doxycyclin das antibiotika der ersten wahl. wenn der hund einen schub ( zweimal im Jahr)bekam, hatten wir ihm 6 wochen lang sehr hoch dosiert doxycyclin gegeben, das mittel wirkte auch sehr rasch. allerdings hat irgendwann die wirkung nicht mehr so schell eingesetzt, daraufhin habe ich mehere tierärzte( u.a. die tiho in hannover und die klinik hochmoor) darauf angesprochen ob es sein könnte, daß das antibiotika vom darm nicht mehr so gut aufgeschlossen wird, kopfschütteln war die reaktion. als ich dann endlich einen tierarzt fand, der ihm das doxycyclin intravenös gab, war wieder eine sehr schnelle beschwerdefreiheit da. zum schluß waren die borrelien wohl im nervensystem im rückenmark aktiv, die antibiotika haben nicht mehr geholfen. unser hund war innerhalb von ein paar stunden gelähmt, wir haben ihn dann einschläfern lassen.
    ich selber habe vor einem jahr einen sehr heftigen borellienschub erlitten und über die selbsthilfegruppe eine arzt ausfindig gemacht, der sich fast nur mit borelliose beschäftigt. ich habe 7 monate sehr hochdosiert 2 verschiedene antibiotika ( gasser schema)genommen, die u.a. auch die borrelien die sich in die sehen und gelenke zurückgezogen haben killen sollen. zur zeit bin ich absolut beschwerdefrei und auch die letzten blutuntersuchengen waren in ordnung. diese therapie war allerdings sehr teuer.
    auf jeden fall, muss dein pferd mindestens 6 wochen behandelt werden, am besten jedoch drei monate ode ein halbes jahr. die borellien teilen sich alle 3 wochen und sind nur in diesem zustand empfindlich dem antibiotika gegenüber.
    in deinem fall ist das wichtigste einen arzt zu finden der mit verstand behandelt. du kannst dich auch mit dem zeckenlabor der tiho in hannover ( frau dr. liebisch ) in verbindung setzten und sie um auskunft bitten.

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    • Charly
      • 25.11.2004
      • 6007

      #3
      meine Stute hatte auch Borreliose, die leider auch erst im 3. Stadium (nach 1 Jahr) erkannt wurde.
      Sie wurde 3-4 Wochen lang 2x tgl. mit 25ml Amoxicilin behandelt und ist beschwerdefrei. Die Gelenke, die natürlich zu dem Zeitpunkt schon befallen und geschädigt waren, sind nicht wieder gesund geworden, aber die Behandlung hat sich auf jeden Fall gelohnt.
      Heute würde man statt Amoxicilin ggf. Ceftiofur (= Excenell) nehmen, da dies wahrscheinlich noch wirklungsvoller ist.
      Damals gab es das aber noch nciht für Pferde und das aus dem Humanbereich hätte pro Woche ca. 1000 DM gekostet.
      Wichtig ist aber , dass die Therapie mindestens 3-4 Wochen gemacht wird.
      Es gibt übrigens auch ein Buch zu diesem Thema, das sehr informativ ist. bei Interesse suche ich gerne den Titel und Autor raus.
      Das hat mir und meinem DOC damals sehr geholfen, zu diesem Zeitpunkt war die Krankheit nämlich noch gänzlich unbekannt bei TÄ in unserem Gebiet. Heute ist es ja leider fast so was wie eine Modeerkrankung.

      Kommentar

      • angel36
        • 18.07.2002
        • 2781

        #4
        Danke an euch beide.

        @Charly: wäre sehr dankbar für Raussuchen von Buchtitel und Autor! Mein TA glaubt ja nicht wirklich an die Borreliose-Erkrankung. Ich selbst habe nur wenig Zweifel.

        Wie muß ich mir das vorstellen, daß die befallenen Gelenke nicht wieder gesund wurden? Sieht man Veränderungen auf Röntgenbildern etc? Das Pferd läuft jetzt aber lahmfrei?

        Kommentar


        • #5
          Vor ein paar Monaten hatte ich auch hier wegen Borreliose gepostet. Vielleicht erinnerst Du Dich sogar.

          Meine Stute muß sich letztes Jahr im Juni mit Borreliose infiziert haben. Im November zwei Wochen lang mit intravenös Excenell behandelt. Ich habe von verschiedenen Seiten gehört, daß die Behandlung zu kurz sei, jedoch geht es meinem Pferd bisher sehr gut. Sie hat keinen Schub mehr gehabt und sieht aus wie das blühende Leben... toi toi toi! Im Frühjahr war der Titer völlig okay.
          Allerdings muß ich dazu sagen, daß die Gelenke (noch) nicht betroffen waren.
          Allein das Medikament hat pro Tag € 18,82 gekostet hat.

          Kommentar

          • angel36
            • 18.07.2002
            • 2781

            #6
            Meine soll 10 Tage Domo-Tetracyclin kriegen, dann 10 Tage Pause, dann nochmal 10 Tage Behandlung. Normalerweise muß man eine Reproduktionszyklus lang behandeln... also etwa drei Wochen. Wenn man anfängt, ziehen sich die Bakterien ja zurück und verkapseln. Und nach drei Wochen gucken sie wieder raus, ob die Luft "rein" ist, wenn nicht, verkapseln sie sich wieder. Daher muß dann nochmal Antibiotikum da sein. Zwischendrin kann man zur Schonung pausieren.

            Bin mal gespannt, ob die Behandlung anschlägt. Es kam mir auch bannig kurz vor.

            Kommentar

            • Charly
              • 25.11.2004
              • 6007

              #7
              ich such dir den Titel gerne raus und mail ihn dir dann am Wochenende. Ich würde aber zwischendurch keine Pause machen und es 3-4 Wochen durchgeben.
              Tretacyclin ist , meine ich, nicht wirklich zur Behandlung geeignet.
              Am besten Exenell oder, wenn das nicht geht, Amoxicillin.
              Laß dir von deinem TA das Untersuchungsergebnis aushändigen bzw. verlang eine Kopie. Und besteh auf einer Antibiotikatherapie, egal , ober meint, es sei notwendig oder nicht.
              Gelenk kaputt heißt, Entzündungen in einem Kniegelenk und 2 Fesselgelenken. Entzündung ist raus, der Schaden, den die Viecher mit ihrer Entzündung am Knorpel etc. angerichtet haben, läßt sich aber nciht mehr rückgängig machen. Dadurch sind leichte Arthrosen entstanden. Damit kann die Maus aber gut leben. (und ich auch)

              Kommentar

              • angel36
                • 18.07.2002
                • 2781

                #8
                Es ist nun doch Amoxycilin, was meine Stute bekommt. 33ml täglich werden intramuskulär gespritzt. Eine Kopie der Laborergebnisse lag übrigens der Rechnung bei, die dann kam. Also das war ok so.
                Charly, weißt Du noch in etwa, was das Amoxycilin gekostet hat? Ich kann mich wohl auf eine nette Rechnung gefaßt machen- hoffen wir, daß es der Stute hilft.

                Kommentar

                • Charly
                  • 25.11.2004
                  • 6007

                  #9
                  Auf Amoxicillin umzusteigen war ne gute Entscheidung.
                  Hab dir ne PM geschrieben

                  Kommentar

                  • angel36
                    • 18.07.2002
                    • 2781

                    #10
                    Es keimt langsam vorsichtiger Optimismus auf... das Allgemeinbefinden meiner Stute scheint sich zu bessern, sie wirkt irgendwie "lebendiger" und, wie meine RL meinte, fröhlicher. Hatte gestern etwas Schritt gearbeitet, und Stuti machte auch gut mit. Meine RL saß dann nochmal drauf und meinte, sie wäre ja auf einmal so weich zu sitzen (sonst war sie immer recht steif), und außerdem scheint sie auch besser zu laufen, d.h. das Ticken ist fast weg. Hoffen wir das beste! Bitte alle Daumen drücken .

                    Kommentar

                    • Julio Mariner xx
                      • 24.05.2005
                      • 85

                      #11
                      Meine TA hat viel zusammen gearbeitet mit dass Zeckenlabor von Dr. Gabrielle Liebisch. Hier sind wichtige und intressante internet adressen.
                      Borreliose ist nicht mit zum spassen. Ganz wichtig ist die Antibiotica nicht zu kurz zu geben. Weiter ist Haemolytan 400 von Equistro ganz gut dass Immuunsysteem zu starken
                      Viel Glück.


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                      Kommentar

                      • Nele
                        • 28.01.2004
                        • 151

                        #12
                        Das Problem mit der Borreliose ist halt, daß sie immer noch nicht umfassend erforscht ist, egal ob bei Mensch oder Tier. Dann kommt dazu, das viele Ärzte während ihres Studiums rein gar nichts darüber gelernt haben, weil es zu der Zeit diese Erkenntnisse noch nicht gab, das sollte alle betreffen, die länger als etwa 10 Jahre die Uni verlassen haben, also wirklich nicht nur die "alte Garde". Weiterhin handelt es sich leider um eine Erkrankung die zum Einen sehr chronisch verlaufen und weiterhin mit diversesten Symptomen in Erscheinung treten kann. Meiner Erfahrung nach haben im Humanbereich lediglich immunologisch/infektiologisch tätige Ärzte genug Enthusiasmus sich mit dem komplexen Thema auseinander zu setzen, also findet man auch nur bei diesen eher wenigen Fachleuten das gebündelte Wissen. Leider sind die Symptome der Erkrankung oft so gewöhnlich, daß man damit zum Hauarzt geht, der sich dann natürlich leider auch erst nach längerer Zeit überlegt, daß es sich um keine gewöhnliche Befindlichkeitsstörung handelt, dann ist natürlich auch oft viel Zeit verstrichen in der nicht suffizient behandelt wurde.
                        Also sind Hausarzt/Haustierarzt leider oft mit der Erkrankung überfordert und von ihnen eine Top-Betreuung zu erwarten, ist so als ob man vom Hausdoktor verlangt mal eben ne Herzoperation zu machen. Offenheit und Wachsamkeit sollte natürlich immer vorhanden sein. Leider haben gerade die Tierärzte damit zu kämpfen, daß heute bei jedem Gauli der komisch oder schlecht zurecht ist, mal eben der Titer bestimmt werden soll. Wegen der hohen Durchseuchung, würde es gigantisch viele falsch behandelte Tiere geben, wenn man bei jedem positiven Titer behandeln würde. Der Titer ist halt nur ein Puzzlestück.
                        Leider insgesamt eine sehr kaprizöse Erkrankung. Da lob ich mir doch die gute alte Mandelentzündung...
                        Grüße Yvonne

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