Neuer Trend? -Man suche Krankheiten am Pferd?

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  • Merinda
    • 30.04.2007
    • 101

    Neuer Trend? -Man suche Krankheiten am Pferd?

    Hallo Ihr,

    ich komme gerade aus dem Stall und muss mal wieder über einige Kollegen
    schmunzeln und habe mittlerweile das Gefühl an statt zu reiten,
    viel lieber tüddeln, gesundpflegen und Krankheiten am Pferd suchen möchte als zu arbeiten

    Vor einigen Jahren begann das zB mit dem Auftauchen einer Heilpraktikerin,
    die vorgab , alles dh auch offene Verletzungen durch Handauflegen zu heilen.
    Ein Wunder wie viele Pferde auf einmal Verspannungen usw hatten.
    Einer Besitzerin,vermittelte sie sogar Ihr Pferd sei suizid gefährdet
    Die Frau durfte zu guter letzt nicht nur Pferde sondern auch Menschen therapieren.

    Nach dem dieser Hype vorbei war, kam der Zahntierarzt aus Belgien,
    der super überteuert ist, jedoch eine Show hinlegt, da wird jeder Tupperwareverkäufer blass..

    Nach dem die Kissingspines "In" waren, hat jedes 2.Pferd entweder
    etwas am Kreuzdarmbein, es werden Lahmheiten kosequent gesucht
    und ganz aktuell sind Magen-Geschwüre. Aus letzterem Grund wird das Kraftfutter
    teilweise komplett abgeschafft und aus schließlich durch Luzerne und Stärke und Zuckerfreies
    Futter ersetzt.

    Ich will nicht abstreiten, dass es sowas nicht gibt. Aber wenn ich zB an meinen Trainer
    (Springreiter) denke , der Sportpferde zum Lebensunterhalt hatte und die Pferde liefen
    mit insgesamt 2 Sätteln durch die Gegend. Es gab einige Tiere
    mit Sehnen oder Gelenksproblemen weil vielleicht zu früh, zu schnell
    oder/und zu viel verlangt wurde, aber die haben nicht halb so oft
    Probleme gehabt wie diese verhätschelten Tiere. Meine alte Stute zB
    kam auch deutlich weniger auf die Wiese als meine aktuelle, weil ich
    nicht besser wusste und war deutlich gesünder als das was ich links und rechts sehe.

    Mittlerweile frag ich mich wirklich, ist das ein Trend ?Suchen Leute Krankheiten oder Probleme am Pferd?
    Sind unsere Reitpferde teilweise so überempflindlich geworden,
    dass sie alle Nase lag nach dem TA schreien?
    Liegt ,das daran weil die Leute unwissender ans Pferd gehen`?

    Woran liegt das? Wie steht Ihr zu dem Thema?Bin mal auf eure Antworten gespannt

    LG Jenny

  • #2
    Mittlerweile frag ich mich wirklich, ist das ein Trend ?Suchen Leute Krankheiten oder Probleme am Pferd?
    Ja!

    Liegt ,das daran weil die Leute unwissender ans Pferd gehen`?
    Ja!

    H.H. Isenbart:
    Es gibt leider immer mehr Menschen, die immer weniger Ahnung von Pferden haben.

    Kommentar


    • #3
      Wenn man sich mal eine Weile in einem ganz normalen Stall an die Bande setzt, sieht man nur wenige Pferde, die losgelöst und beschwerdefrei laufen. Sicher kommen eine Menge Reiterfehler dazu - aber auch die bringen irgendwann gesundheitliche Probleme mit sich.
      Und wenn es heißt, heute werden die Tiere verhätschelt, früher liefen sie auch ohne das ganze Brimborium - wenn ich an unsere Schulpferde von vor 20 jahren denke, die gingen alle lahm und kamen 8-jährig zum Schlachter.

      Am schlimmsten finde ich die typischen Vereinsreiter vom alten Schlag, die nicht merken wie lahm ihre Pferde gehen.


      Meiner Meinung nach sind Reitpferde einfach anfällige, empfindliche Tiere, die durch falsche Haltung, Fütterung und Reitweise ganz schnell Schaden nehmen und dieser "neue Trend", ist für mich eine Horizonterweiterung und dient doch eher zum Wohl des Pferdes.

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      • Furioso-Fan
        • 12.08.2004
        • 10945

        #4
        Ich würde mal sagen: Die Bereitschaft, dem "Bock" nicht Widersetzlichkeit, sondern Rückenschmerzen zuzugestehen, ist dank besserer Informiertheit gestiegen.
        Früher machte der Schmied die Zähne, wie weit ist man jetzt GsD in der Zahndiagnostik, wo früher einfach nur ein Schlauf oder ein Stangengebiss reingepackt wurde.
        Ich war gestern nach längerer Absenz in einem Ausbildungsstall, wo ich vor meinem Unfall geritten bin, von den dort gesehenen Pferden ging nicht eines taktrein. Ich hätte da iun dem eines Fall sofort meine Chiro geholt, bei dem anderen war es ein klassischer Reiterfehler inklusive vermutlich blockiertem ISG.
        Soll man da jetzt sagen, weiterreiten? Beide Pferde waren nicht losgelassen, schäumten zwar, aber knirschten auch, das eine Pferd lief nur rechtsrum taktrein.
        Weiterreiten?
        Einbildung?
        Der Kommentar des anwesenden Trainers war nur, reit weiter, der hat nix.

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        • #5
          Finde ich auch schade, dass nur wenige Trainer (ich habe bisher noch keinen kennengelernt) auf eventuelle körperliche Probleme eingehen.

          Beispiel der Bereiter einer Freundin: ihr Pferd lief unter dem neuen Sattel klemmig und im Schritt taktunrein. Bereiter (erstklassiger Reiter, keine Frage) merkte es nicht und wollte davon auch nichts wissen. Trotzdem hat die Besitzerin noch einmal den Sattler herbestellt. Und obwohl der Sattel bei ihm gekauft wurde, hat er sofort die Probleme gesehen und den Sattel wieder mitgenommen.

          Anderes Pferd: extrem unrittig und widersetzlich. Ausbilder hat sich fast täglich bis aufs Blut mit ihm angelegt und prophezeit, dass dieses Tier gerade aufgrund seiner Widersetzlichkeit sein Bestes werden würde.
          Irgendwann hat man das Tier unter Schmerzmittel gesetzt - nach 2 Wochen war es ein rittiges Lamm.

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          • Greta
            • 30.06.2009
            • 3924

            #6
            Hmmm ich bin nicht wirklich sicher ob nicht auch oft Krankheiten dafür herhalten müssen wenn man nicht mit seinem Pferd klarkommt.....

            Dann muss man sich nämlich selber eingestehen, das man etwas falsch gemacht hat. Im anderen Fall ist eben die Krankheit schuld. Meiner Ansicht nach verdienen damit viele Leute und Berufssparten (Knocheneinrenker, Verhaltenstherapeuten usw.) viel Geld...

            Aber das ist nur meine ganz persönliche Meinung und mir ist ziemlich klar, das das eine unpopuläre Meinung ist.
            Allegra von Flake aus der Amica

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            • macarena99
              • 25.02.2008
              • 1804

              #7
              Zitat von Greta Beitrag anzeigen
              Hmmm ich bin nicht wirklich sicher ob nicht auch oft Krankheiten dafür herhalten müssen wenn man nicht mit seinem Pferd klarkommt.....

              Dann muss man sich nämlich selber eingestehen, das man etwas falsch gemacht hat. Im anderen Fall ist eben die Krankheit schuld. Meiner Ansicht nach verdienen damit viele Leute und Berufssparten (Knocheneinrenker, Verhaltenstherapeuten usw.) viel Geld...

              Aber das ist nur meine ganz persönliche Meinung und mir ist ziemlich klar, das das eine unpopuläre Meinung ist.
              Hallole ich sehe das auch so, es gibt viele die eine Krankheit vorschieben und dann kommt eine neues Pferd her, auffällig wird es wenn es in 2 Jahren 3 Pferde sind.

              Kommentar

              • Hondadiva
                • 24.01.2005
                • 1554

                #8
                @ greta: umpopulär, aber richtig

                wir hatten mal einen osteopathen da, der zeichnete mit kreide das knochengerüst an, um seine arbeit zu veranschaulichen - die halswirbelsäule verlief entlang des mähnenkammes und alle waren begeistert....

                vor zwanzig jahren ließen sich reiter etwas von ihrem reitlehrer sagen, sie hatten jeden tag eine reitstunde oder beritt. ob das immer positiv war, sei jetzt dahingestellt. aber sie verbrachten mehrere stunden im stall, haben auch mal aufgeräumt, sattelkammer gefegt, spinnweben abgekehrt oder ähnliches.....und durch zuschauen oder zuhören auch viel gelernt.....

                aber die jetzige entwicklung ist auch mehr als fraglich - jeder stall hat mindestens fünf topprofis, die für jedes problem die optimale weißheit haben, sich selbst für die götter in reithosen halten, sich zu schön sind, mal einen besen in die hand zu nehmen aber immer die klappe am weitesten aufreißen...
                und das sind dann genau jene, die so fehlerfrei sind, dass jedes problem mit dem vierbeiner nur aufgrund einer gesundheitlichen schwäche auftritt, denn sie sind ja unfehlbar......
                Zuletzt geändert von Hondadiva; 03.01.2010, 22:33.
                http://www.schurkenhof.at

                Kommentar

                • Astas
                  • 19.01.2009
                  • 506

                  #9
                  Bekannte von mir haben gerade ein Pferd verkauft. Siebenjährig, gesund, frech, freundlich von Kindern geritten, muss aber arbeiten, sonst macht er auch mal Quatsch unterm Sattel aber nie bösartig.
                  Optimal in der Herde aufgezogen, nie was Schlimmes erlebt, schonend eingeritten.
                  Kennt halt nur nicht viel und von daher trotz seines frechen Charakters manchmal wie ein Dreijähriger, wenn was Neues kommt.
                  So. Inzwischen wurde dem Kleinen eine fürchterliche Vergangenheit angedichtet, er wäre ja geschlagen worden, ganz schlechte Haltung und überhaupt. Drauf gesessen hat sie noch kein einziges mal, longieren kann man jetzt auch nicht mehr, weil sie ihn sonstwie verschnallt hat und er ihr mehrfach abgehauen ist und nun Angst kriegt, sobald er ne Longe sieht.
                  Aber liegt ja nicht an ihrer Angst vor dem ehemaligen Kinderpony, sondern an seiner fürchterlichen Vergangenheit.

                  Kommentar

                  • copine001
                    • 01.08.2005
                    • 911

                    #10
                    Zitat von Merinda Beitrag anzeigen
                    Hallo Ihr,

                    ich komme gerade aus dem Stall und muss mal wieder über einige Kollegen
                    schmunzeln und habe mittlerweile das Gefühl an statt zu reiten,
                    viel lieber tüddeln, gesundpflegen und Krankheiten am Pferd suchen möchte als zu arbeiten

                    ...
                    Mittlerweile frag ich mich wirklich, ist das ein Trend ?Suchen Leute Krankheiten oder Probleme am Pferd?
                    Sind unsere Reitpferde teilweise so überempflindlich geworden,
                    dass sie alle Nase lag nach dem TA schreien?
                    Liegt ,das daran weil die Leute unwissender ans Pferd gehen`?

                    Woran liegt das? Wie steht Ihr zu dem Thema?Bin mal auf eure Antworten gespannt

                    LG Jenny

                    Das Phänomen nennt man auch "Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom"!

                    Das Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom (engl. MSBP Munchausen Syndrome by Proxy, Munchausen by Proxy Syndrome oder FDP Factitious Disorder by Proxy), benannt nach Karl Friedrich Hieronymus von Münchhausen, ist eine psychiatrische Erkrankung, bei der, so die gängige Beschreibung, der Erkrankte bei einem anderen Lebewesen Krankheiten vortäuscht oder bewusst herbeiführt, um anschließend dessen medizinische Behandlung zu verlangen. Die Erkrankung kann demnach eine subtile Form der Misshandlung sein, die bis zum Tod des Opfers führen kann. Häufig ist der Erkrankte ein Elternteil (meist die Mutter) oder ein Sorgeberechtigter.
                    Ich finde, in abgewandelter Form (Kind = Pferd ) findet diese Sache bei manchen PferdebesitzerInnen durchaus Anwendung, leider.
                    Immer ruhig mit den jungen Pferden!

                    Kommentar


                    • #11
                      Ich finde, die Pferde sind eindeutig empfindlicher und überzüchteter geworden. Wenn ich so an die Brandenburger meiner Jugendtage denke: Man waren die hart im nehmen!
                      ABER: Es wurde früher meist auch über vieles hinweggeritten, wo man heute mit Zahnarzt und Ostheo sich und dem Tier einiges ersparen kann. Ich wurde auch belächelt, weil ich für meinen TA, Sattler, Ostheo, Zahnarzt, Akupunktur zu Rate gezogen habe. Ich solle doch mal draufhauen und drüber hinwegreiten usw. War echt nicht leicht, seiner Einstellung treu zu bleiben und an das Gute im Pferd zu glauben. ABER: Mein Pferd hat mir Recht gegeben. Ich kann ihn wieder locker, flockig an 2 Fingern reiten, ohne Schlaufis und exotische Gebisse. Ich wollte halt keine Kraftreiterei. Man will heutzutage sensible Tiere, die auf feine Hilfen reagieren, und wundert sich dann darüber, dass sie auf Zahnhaken o.ä. genauso fein reagieren.
                      Ich hatte in der Stadt, wo ich vorher war, 2 Berittpferde, bei denen ich sehr zeitig gesagt habe, dass sie nicht ok sind. Ein sehr talentierter 4jähriger wurde etwas triebig und lief nicht mehr ganz so spektakulär (nur für Reiter merkbar). Ein 5jähriger fühlte sich beim Galopp auf einer Hand "anders" an. Bei beiden wurde ich von der Besitzerin ignoriert, sie merke nichts. Sie ritt sie noch ewig weiter. Ergebnis: Pferd 1: es wurde schlimmer, lief wie Rollepferd, Hufgelenksentzündung vorn (Schmied, Herumspacken auf zu kleinem Paddock, Weiterbelastung) --> ging in den 4 Monaten, wo ich noch da war Schritt, hat man auch 1 Jahr danach in keiner Starterliste gesehen. Pferd 2: Muskelfaserriss hinten --> wurde nur dank akribischer Voruntersuchung für Auktion rechtzeitig gefunden. Fazit: Die meisten Reiter sind/reiten zu unsensibel und merken es einfach nicht. Wenn man immer 20kg auf der Hand hat, merkt man keine 200g Unterschied.
                      Und wenn ich so in die Reithallen schaue, wie viele tickende, platte, verspannte, rückengeschädigte Tiere da laufen, wird mir schlecht. Übrigens: Die Reiter, die mir zum Draufhauen geraten haben, haben inzwischen je 2-3 platte Gäule im Stall.
                      Weiteres Problem: Es gibt keine/kaum kompetente Reitlehrer/Stallmeister, die den pferdeunkundigen Pferdebesitzern Wissen über Haltung, gesundes Reiten und Fütterung vermitteln. Oft ehemalige Sportreiter, die in jungen Jahren in den Kader gepuscht wurden, und dann mit ihrer Kohle entweder einen Stall eröffnen oder zu horrenden Preisen Unterricht geben. Oder Bauern aus der Rindviehhaltung. Woher soll das Wissen da kommen?
                      Zum Thema Kraftfutter: Wenn ich so an die Kolikhäufigkeit von früher denke, finde ich die Tendenz weg vom vielen Kraftfutter eher sinnvoll. Welche Pferde arbeiten denn heute noch richtig? Magengeschwüre/-probleme sind wirklich verbreitet, da heute in sehr vielen Ställen mit dem Heu gegeizt wird und die Pferde oft auf Spähnen stehen. Bei meinem habe ich damals einen Vorher-Nachher-Effekt beim Reiten bemerkt. Logisch für den, der selbst schon mal Magengeschwüre/-entzündungen hatte. Meine Freundin liegt bei sowas immer auf dem Fußboden vor Schmerzen.

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                      • Kat
                        • 12.05.2004
                        • 3536

                        #12
                        Es gibt solche und solche Reiter.

                        Ich finde es auffällig, dass aber der angemessene normale Umgang immer mehr in den Hintergrund tritt, statt dessen hat man entweder die Tüddler oder die, die gar keine Rücksicht nehmen.
                        Im letzten Stall hätte ich persönlich am liebsten 3/4 der Reiter vom Pferd geholt, weil die für mich lahm waren. Meine Stute ist sehr empfindlich und läuft verletzungsbedingt auch nicht 100%, nach Therapien und Klinikaufenthalten gabs dann erstmal die Entscheidung sie aus dem Training zu nehmen. Und ganz ehrlich, zu dem Zeitpunkt lief sie immer noch besser als die Mehrheit der Pferde am Stall. Das fand ich schon arg bedenklich.
                        Es kommt immer aufs Pferd an. Meine wird wirklich grätzig wenn ihr was weh tut, und man von ihr noch etwas verlangt, das geht dann soweit, dass sie sich nicht mehr von der Weide holen lässt, zum aufhalftern müssen Freunde kommen...die nimmt das richtig persönlich. Deswegen bin ich da auch noch 3x so vorsichtig. Und wie oft hab ich von anderen gehört: dein Pferd ist lahm? Dann lahmen wohl alle Pferde
                        Komischerweise gabs in der Klinik immer eine klare Diagnose durch abspritzen, röntgen, US oder Szinti. Einbildung war es leider nie.
                        Und ich finde es richtig, dass man auf sein Pferd hört.

                        Natürlich gibt es auch andere, die ihrem Pferd Leiden andichten, die es gar nicht gibt, aber ein vorschnelles Verurteilen, wenn man das Pferd vielleicht gar nicht gut kennt finde ich daneben.

                        Und mir persönlich sind die Tüddler dann doch die sympathischeren Menschen, als die, die dem Bock jetzt mal zeigen wo der Hase läuft.
                        Was ich oft beobachtet habe in letzter Zeit: läuft ein Pferd von Natur aus fleißig vorwärts, hat schöne GGA etc...dann versuchen andere Reiter ihren Pferden mit Gewalt auch solche Tritte rauszuprügeln, dabei hat das Pferd eine gerade verheilte Sehnengeschichte, oder Spat oder oder...
                        Ich finde es gut, dass man Pferden mittlerweile Individualität zuspricht und die Tiere auch nach ihrer Form, ihrem Charakter und den Möglichkeiten behandelt.
                        Dass es dann Menschen gibt, die nicht unterscheiden können zw. Pferd- Kind/ Partner ist ein anderes Problem, und liegt zum Teil einfach an unserer Gesellschaft.
                        Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

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                        • bagatelle
                          • 09.01.2006
                          • 1628

                          #13
                          Reit weiter - das läuft sich ein......
                          An solche Sätze kann ich mich auch erinnern. Leider hat die Medallie immer zwei Seiten. Nicht nur die Reiter haben sich in der Masse "verschlechtert" was das eigene Können betrifft auch wird aus welchen Beweggründen auch immer oft ohne Sinn und Verstand gezüchtet bzw vermehrt.
                          Früher wurde eben alles was nicht hielt in die Wurst geschickt...heute ist das ein Familienmitglied was um jeden Preis erhalten werden muß, koste es was es wolle. Und genauso wie man selber an Gurus und sonstiges glauben mag haben diese den Markt des Pferdesport entdeckt. Sternzeichen im Stall, oder per Telefontelepathie Ferndiagnose zum Pferd zwecks befindlichkeit.....sorry da kriege ich die krise - warum hab ich so was nich geschrieben?????

                          In den medizinischen Möglichkeiten und an den Haltungsbedingungen im Vergleich zu den 70er hat sich viel verbessert, keine Frage.

                          Da eine vernünftige Mitte zwischen "Nutzung" und "Totlieben" zu finden ist schwer.
                          www.vermeer-galoppclub.de
                          www.ex-galopper.com

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                          • Tambo
                            • 23.07.2003
                            • 1878

                            #14
                            In meinem reiterlichen Bekanntenkreis kenne ich normale Reiter, aber auch Extrem Tüdler.

                            Entweder weil sie ein hoffnungsloses Helfersyndrom haben und nur glücklich sind, wenn sie Zusatzfutter oder sonstiges fürs Pferd besorgen können. Stundenlang im Internet nach Krankheiten recherchieren inclusive.

                            Oder sie sind so oft von dem hochtalentierten Nachwuchsdressurpferd geflogen, dass sie sich nicht wieder rauftrauen und einem lang und breit erklären, warum er gerade jetzt wieder krank ist, während der 6 jährige vor Energie platztend an der Longe rumtobt. Wenn der so krank wäre wie von der Besitzerin geschildert, wieso kann er dann wie ein Besenkter rumrasen und rumbuckeln und geht hinterher klar.

                            Kommentar


                            • #15
                              Toll sind auch immer die: "Also mein Pferd braucht den Ta nie. Der ist sooo gesund und hat nie was." Und dann dazu ein plattes Tier, bei dem man nicht entscheiden kann, auf welchem Bein es jetzt lahmt, und das kräftig hustet, wenn sie in die Halle kommen.
                              Ansatzweise lahm war meiner in den 3,5 Jahren genau einen Tag, weil ein neues Pferd in der Nachbarbox in der Nacht Terror geschoben hat. Aber ich bin halt auch mal 2 Wochen Schritt geritten, weil er auf einem Turnier in ein Loch getreten ist und die Sehenscheide minimal angelaufen war. Das macht doch heute kaum einer. TA sagte damals 1 Woche Schritt auf hartem Boden. Ich fragte nach: 1 Woche oder fürs Pferd besser mehr? Mir ist es schnuppe, ich reite gern, habe aber alle Zeit der Welt. Er empfahl dann erleichtert (!) 2 Wochen und dann langsam wieder anfangen. Die TA trauen sich oft nicht, mehr zu sagen.
                              Neulich: Pferd 3 Tage schon im Schritt deutlich lahm, weil vertreten. 4. Tag im Schritt lahmfrei. 5. Tag 10min getrabt. 6. Tag Pferd ging volle Suppe 1h in Beritt mit Schlaufis! Gehts noch? Wozu? Es handelt sich um eine untalentierte Freizeitreiterin, die damit kein Geld verdient und in den nächsten Jahren eh keinen Turnierplatz betreten sollte.

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                              • Furioso-Fan
                                • 12.08.2004
                                • 10945

                                #16
                                Stimmt Hottel - das sind die schlimmsten, mit dem "Mein Pferd hat nix". Entweder reiten sie nicht, nur im Gelände, wos keiner sieht oder das Pferd ist so krank, daß man nicht weiß, wo man ansetzen soll.
                                Prekär wirds dann, wenn es Vorgesetzte, Stallbesitzer oder andere Reiter sind, wo man sich kein deutliches Wort erlauben kann.
                                Ich kenn dann dazu eher noch diejenigen, die sich extra ein krankes Pferd kaufen, um eines zu haben, aber Gott sei Dank nicht beweisen müssen, daß sie gar nicht so gut reiten, wie sie immer erzählen, weil das arme Ekzemgeplagte, sehnenkranke KS-Pferd mit periodischer Augenentzündung und Platzangst und Rehe eigentlich unreitbar ist.

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                                • Hard
                                  • 19.04.2005
                                  • 690

                                  #17
                                  Also ich denke es kommen mehrere Dinge zusammen. Zum einen finde ich, dass das "Pferdematerial" (nicht falsch verstehen, ist für mich keine Sache, weiß nur keinen besseren Ausdruck) in den letzen Jahren deutlich besser geworden ist. Daher fallen Dinge viel mehr auf. Bei einem Pferd mit kleinen tippeligen Bewegungen fällt es doch viel weniger auf, wenn er ein bisschen kürzer tritt wie bei einem, der riessige Bewegungen hat.
                                  Ausserdem finde ich auch, dass die Anzahl der Reiter, die ihr Pferd für den ganz grossen Sport gekauft haben und dann keine E Dressur reiten können immer mehr wird. Bei denen hab ich dann den Eindruck, dass es natürlich nur am ISG oder sonst was liegt und dass man deshalb leider gerade mal wieder nicht voll trainieren kann. Ausserdem denke ich, dass ein sehr guter Reiter einfach auch Gebrechen durch gutes "drüber weg reiten" lindern kann, was heute doch kaum noch jemand kann. Gute Bekannte von mir hatte einen älteren Wallach mit ziemlich Athrose. Sie hat in nach einer sehr langen Lösungsphase so gut "hingetrickst", dass es wirklich gut aussah und dass er seine Probleme gut in dem Griff hatte. Ohne das reiten glaube ich, wäre er nie so problemlos so alt geworden. Durch gut ausgebildete Musklulatur konnte er viel von seinen knöchernen Schwächen kompensieren.
                                  Nicht falsch verstehen, ich bin auch sehr schnell beim Tierarzt holen und würde meine Pferde nie absichtlich leiden lassen, und ich lasse auch den Physio, Akupunktur und sonst was machen, aber ich habe auch bei sehr vielen Reitern den Eindruck, dass sie eigenes Unvermögen nicht eingestehen wollen und lieber ein krankes Pferd habe, dass sie tüddeln als ihr Geld in guten Unterricht zu investieren.

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                                  • #18
                                    @hottel: Abslout treffender Beitrag. Sehe ich exakt genauso.

                                    Vielleicht liegt das auch an regionalen Unterschieden, warum die Meinungen so auseinander gehen. Bei uns in der Gegend darf ein erwachsenes Turnierpferd max. 7.000 Euro kosten, gerne vom Händler. Sattel, wenn überhaupt ein neuer für das neue Pferd angeschafft wird, 500 Euro. Tierarzt gibt es einen aus der Gegend, der macht alles und das muss reichen.
                                    Dass man mit diesen Preisvorstellungen vielleicht nicht immer das gesündeste Pferd und den passendsten Sattel erwirbt, ist wohl klar.
                                    Dann wird mehrmals wöchentlich in Reitunterricht und Lehrgänge investiert und mit dem Bock gekämpft und gekämpft.

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                                    • #19
                                      Nein, am Geld kann es nicht nur liegen: tolles 30 000 Euro M-Springpferd, 2 Sättel a 2500 Euro, 800 Euro Vollberitt/Unterricht (Bauchpinseln), Passier Trensen und Vorderzeug, Scapa Schabracken, Decken .........
                                      Das ganze mal 4 Pferde (!!!!!). Alle 4 meiner Meinung nach (inzwischen) nicht gesund. Das M-Springpferd sollte das 30 000 Euro Pony der Tochter ablösen. Pony nach 3 Jahren total vergurkt, stumpfes Fell, schlecht/nicht bemuskelt, Husten, Koliken... Bei dem M-Springpferd haben sie nur 6 Monate gebraucht bis zur Lungenspühlung (im Winter gewaschen usw.) und stumpfem Laufen (scheiß Schmied). Tochter war schon lange nicht mehr in der Lage, Pferd zu reiten dank des "qualifizierten" Unterrichts und Beritts der SB. Es war nur noch am Durchgehen. Komisch nur, dass das Tier halbwegs lief, nachdem ich es 30min geritten bin und ihr dann Unterricht gegeben habe. Man kann mit Geld eben nicht alles kaufen, sondern etwas Einsatz und Interesse ist schon erforderlich, sonst wird man nur abgezockt.

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                                      • Landdame
                                        • 23.09.2007
                                        • 600

                                        #20
                                        Zitat von Merinda Beitrag anzeigen
                                        Hallo Ihr,

                                        ich komme gerade aus dem Stall und muss mal wieder über einige Kollegen
                                        schmunzeln und habe mittlerweile das Gefühl an statt zu reiten,
                                        viel lieber tüddeln, gesundpflegen und Krankheiten am Pferd suchen möchte als zu arbeiten

                                        Vor einigen Jahren begann das zB mit dem Auftauchen einer Heilpraktikerin,
                                        die vorgab , alles dh auch offene Verletzungen durch Handauflegen zu heilen.
                                        Ein Wunder wie viele Pferde auf einmal Verspannungen usw hatten.
                                        Einer Besitzerin,vermittelte sie sogar Ihr Pferd sei suizid gefährdet
                                        Die Frau durfte zu guter letzt nicht nur Pferde sondern auch Menschen therapieren.

                                        Nach dem dieser Hype vorbei war, kam der Zahntierarzt aus Belgien,
                                        der super überteuert ist, jedoch eine Show hinlegt, da wird jeder Tupperwareverkäufer blass..

                                        Nach dem die Kissingspines "In" waren, hat jedes 2.Pferd entweder
                                        etwas am Kreuzdarmbein, es werden Lahmheiten kosequent gesucht
                                        und ganz aktuell sind Magen-Geschwüre. Aus letzterem Grund wird das Kraftfutter
                                        teilweise komplett abgeschafft und aus schließlich durch Luzerne und Stärke und Zuckerfreies
                                        Futter ersetzt.

                                        Ich will nicht abstreiten, dass es sowas nicht gibt. Aber wenn ich zB an meinen Trainer
                                        (Springreiter) denke , der Sportpferde zum Lebensunterhalt hatte und die Pferde liefen
                                        mit insgesamt 2 Sätteln durch die Gegend. Es gab einige Tiere
                                        mit Sehnen oder Gelenksproblemen weil vielleicht zu früh, zu schnell
                                        oder/und zu viel verlangt wurde, aber die haben nicht halb so oft
                                        Probleme gehabt wie diese verhätschelten Tiere. Meine alte Stute zB
                                        kam auch deutlich weniger auf die Wiese als meine aktuelle, weil ich
                                        nicht besser wusste und war deutlich gesünder als das was ich links und rechts sehe.

                                        Mittlerweile frag ich mich wirklich, ist das ein Trend ?Suchen Leute Krankheiten oder Probleme am Pferd?
                                        Sind unsere Reitpferde teilweise so überempflindlich geworden,
                                        dass sie alle Nase lag nach dem TA schreien?
                                        Liegt ,das daran weil die Leute unwissender ans Pferd gehen`?

                                        Woran liegt das? Wie steht Ihr zu dem Thema?Bin mal auf eure Antworten gespannt

                                        LG Jenny
                                        Finde da sehr viel Wahres dran!!!
                                        Ich persönlich glaube, daß viele "Reiter" heutzutage ein unglaubliches Wissen haben, was es nicht alles an Krankheiten bei Pferden gibt (v.a. dieser irrsinnige Röntgenwahnsinn).
                                        Die allerwenigsten wissen aber, wie man ein Pferd "gesund" arbeitet! Wie man es locker reitet und nicht zu letzt, wie ein Pferd erzogen sein muß. Diese Erziehungssache spielt da glaube ich auch eine ganz große Rolle!
                                        Es wird immer vom Partner Pferd gesprochen, aber eine Partnerschaft kann es in meinen Augen nur zwischen Menschen geben.
                                        Und wenn es dann nicht hinhaut, gehts ja auch so bequem:
                                        Ich kauf mir ein Pferd, hab es dann nach 4 Monaten so weit, daß reiterlich nix mehr geht. Jetzt brauch ich nur noch Anwalt und FEI-Tierarzt und kann den Zossen zurückgeben, weil irgendwas findet sich bestimmt. Neues Spiel neues Glück. Ich selber war natürlich die Betrogene, meine reiterlichen Fähigkeiten brauche ich nicht in Frage zu stellen... Mit dem nächsten Pferd werde ich dann garantiert deutscher Meister (wenn nicht wieder eine "moderne Pferdekrankheit" dazwischen kommt)
                                        There is always a bigger fish...

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