@Ohle: o.k. falsch formuliert. Mit wenig Geld viel erreichen. Oder was meinst DU?
Frage an Stallbesitzer
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Ich find das ist der Beste Untertitel für 2010 !!!!!!!!!!
Zitat von monti Beitrag anzeigen@Amimaus
....weil diese bösen Mods immer so gemein zu mir sind....
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Was ich hier zum Teil lese, finde ich absolut lächerlich, denn es ist wohl ein Unterschied, ob ich zur lohnfreien Versorgung meiner eigenen Pferde bereit bin (bin ich!) oder zur kostenfreien Arbeitsleistung an fremden bzw. von mir aus auch normalverdienenden Freunden (bin ich NICHT!). Grob über den Daumen gepeilt, habe ich errechnet, dass mir als "Gewinn" aus einem 30-tage-Job maximal 50 Euronen übrig bleiben bei einem Boxenpreis von roundabout 300 Euro. Pro Box zwar, aber bei 20 Pensionspferden sind das auch nur 1000 Euro monatlich für 30 x 10 Stunden. Ich habe das letztlich mal einem Einsteller vorgerechnet, der mir als Handwerker 39.80 Stundenlohn plus MWSt. in Rechnung stellt. Und frage hier offiziell: Wer möchte für 10 Euro am Tag mein Pferd misten, 3 x täglich anständig füttern, eine Reithalle plus Reitplatz plus ordentliche Koppeln zur Verfügung stellen sowie (geputzte) Toiletten und (beheizte) Aufenthaltsräume, 2 Angestellte, Versicherungen, Berufsgenossenschaften, Krankenversicherung für Inhaber und Angestellte zahlen und im Nebenjob als Psychologe und Therapeut dilettieren?
Die unbeliebten Nebenjobs (=Provisionen) der Stallbetreiber und Bereiter stehen selbstverständlich in enger Verbindung mit deren denkbar schlecht entlohnter Tätigkeit. Wer sein zehntausende von Euronen wertes Pferd einem minderbemittelten Pfleger, der 700 Euro netto monatlich für einen 56-Stunden-Job bekommt, anvertraut, bzw. sein teures Zuchtprodukt einem Bereiter für ca. 5,--/h nach Abzug der realen Kosten, ist leider wirklich selber Schuld, wenn er schlechte Erfahrungen macht. Leider sind die aber noch viel zu selten, denn es gibt noch zu viele idealistische/naive/ambitionierte Pferdeleute, die dies leider immer noch möglich machen. So reicht die Wut über die Diskrepanz zwischen den Ansprüchen der Einsteller und der Bereitschaft, dafür angemessen zahlen, nicht, um etwas zu ändern. Es gibt immer Doofe, die Dumpingpreise anbieten, sich frohrechnen und so die Solidarität der Stallbetreiber untergraben. Das ist sehr schade, denn ich bin überzeugt, dass die Qualität der Pferdehaltung natürlich steigen würde, wenn die Kundschaft bereit wäre, für Dienstleistungen und Infrastruktur angemessene Preise zu zahlen.
Die Kunden verwechseln leider oft, dass ihr Hobby unser Broterwerb ist. So bekam ich in jüngster Vergangenheit folgende Einwände zu hören:
1. Ein Einsteller wunderte sich, dass auf seiner Rechnung 16 Euro für den Beritt seines Pferdes zu finden war (1 Stunde Reiten plus Satteln und putzen, abzügl. Mehrwertsteuer). Er schmollte: "Ich dachte, Du reitest mein Pferd gerne?" HALLO??? Meiner Ansicht nach müsste der Beritt, den ich gern und mit Freude mache, eventuell noch einen Tick teurer sein, als der, den ich lustlos und übellaunig mache. Und seit wann muss man für Arbeiten, die mit Freude verrichtet werden, nichts bezahlen?? Ich würde mich jedenfalls lieber von einem fröhlichen Arzt fürs gleiche Geld behandeln lassen, als von einem miesepetrigen!
2. Ein anderer Gutverdiener gab mir den wohlwollenden Rat, dass ich, wenn ich "nicht so viele" eigene Pferde besäße, weiniger Arbeit und weniger Kosten hätte. HALLO??? Klar, dann könnte ich die restliche, dadurch gewonnene Zeit auch noch den Kunden widmen, wohlgemerkt würde diese zusätzliche Arbeitsleistung nicht etwa von den Kunden mehrbezahlt, sondern finanzierte sich aus eigenem Verzicht....
Ich kenne im engeren Umfeld drei Ställe, die komplett dicht gemacht haben, und zwar aus Ärger über die unrealistischen Erwartungen der Kunden in Kombination mit schlechtem Verdienst und mittelalterlichen Arbeitszeiten. Überdies kenne ich viele Kollegen, die sich geradewegs in die Insolvenz gewirtschaftet haben, und das nicht aus Doofheit, sondern aus (falsch verstandenem) Idealismus. Seltsamerweise kenne ich keinen einzigen, der durch Pensionspferdehaltung reich geworden wäre. Diejenigen, die damit ein kleines Vermögen erwirtschaften haben, hatten vorher ein Großes...
Auch die Suche nach gescheitem Personal wäre deutlich einfacher, wenn nicht schon allein durch den zu erzielenden Lohn zwangsläufig quasi alle außer Alkoholikern, Vorbestraften oder sonstigen Angehörigen gesellschaftlicher Randgruppen mit zweifelhaftem Leumund durch das Raster fallen. Und die sollen dann die (teilweise) Verantwortung für so wertvolle Tiere übernehmen?
Zumal die schöne, wohlerzogene Sitte vom Trinkgeld für den Pfleger auch auszusterben scheint. Das hatte zumindest bis vor ein oder zwei Jahrzehnten dem Pfleger seinen kleinen Lohn aufgebessert. Heutzutage Fehlanzeige, bestenfalls gibt es abgelegte Klamotten, die ansonsten in der Tonne gelandet wären.
Solche Geiz-ist-geil-Mentalität empfinde ich als menschenverachtend.
Wenn es überhaupt Gründe dafür gibt, dass ich noch eine Reitanlage betreibe, dann diese:
Sehr tolle Berittpferde mit netten Besitzern (Züchtern), die die Problematik von der selben Seite her kennen und meine Mühe anerkennen, Unterricht mit netten und engagierten Kunden, aus dem ich meinen Lebensunterhalt bestreite, meine eigenen Pferde, die ich durch die gewerbliche Haltung relativ günstig unterhalten kann sowie die Tatsache, dass ich auf meiner Anlage im Zweifel den Luxus genieße, einen unsympathischen Einsteller hinauszubitten (auch wenn ich dabei eine Verdiensteinbuße von ca. 50 Euro in Kauf nehmen muss, schluchz!) und meine Pferde so halten kann, wie ich mir das vorstelle.
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