Selbstversorger - Pferde tagsüber alleine

[Deonda]

Wie sieht es bei den Selbstversorgern unter euch aus? Ist bei euch tagsüber immer jemand im Stall anwesend?
Bei den noch nebenbei arbeitenden Selbstversorgern ist das ja wohl nicht immer selbstverständlich.

[Furioso-Fan]

Ich habe eine Riege super netter Nachbarn, die alle nach den Pferden schauen, wenn sie draußen sind. Sie haben sie auch mal eingefangen, als die Bande ausgebrochen ist. Dorf halt. Dafür sollte man aber auch Gehsteig und Straße peinlich sauber halten...

[Lori]

Unsere Pferde sind tagsüber im Prinzip auch alleine.
Allerdings haben wir auch aufmerksame Nachbarn, die ggf. Pferde einsammeln würden, wenn die mal nen Spaziergang machen würden.
Ist ein winziges Dörfchen, wenn man überhaupt von Dörfchen sprechen kann. Da wohnen vielleicht 20 Menschen und in etwa ebensoviele Pferde Da kennt jeder jeden und jeder weiss, welches Pferd in welchen Stall gehört (3 kleine Selbstversorger-Ställe und ein etwas grösserer Pensionsstall).

[Deonda]

Danke für eure Infos.

Wie macht ihr denn das mit der Fütterung am Mittag und stehen eure Pferde tagsüber in ihren Boxen?

[Lori]

Deonda, wir haben nen Offenstall, die Pferde haben jederzeit Zugang zur Winterkoppel und den Sommer über natürlich auch zu einer der Graskoppeln, ist bei uns praktischerweise alles schön am Stück zusammenhängend. Muss man nur die entsprechenden Zäune auf bzw. zu machen.
Kraftfutter gibts morgens und abends (der, der Stalldienst macht, füttert auch), Heu wird im Offenstall so viel vorgelegt, dass es den ganzen Tag über reicht. Im Winter eben entsprechend mehr wie jetzt im Sommer.

[Deonda]

@Lori: Danke Das klingt genau so, wie ich mir das eigentlich auch wünschen würde.
Habt ihr denn nie Probleme unter den Pferden mit Rangeleien?

[Lori]

Nö, jedenfalls nix ausser der "Norm" - klar gibts mal bisschen Gekabbel, aber nicht "bösartig".
Der Stall selbst hat 2 grosse Liegeflächen (jeweils ca. 3,5x12 m) mit Stroheinstreu, eine "Stallgasse" ohne Einstreu und 2 Raumteiler und 4 Tränken. Heu wird an mehreren Stellen ausgelegt, so dass jeder ein Plätzchen zum Fressen findet. Meistens fressen die aber eh zusammen an einem Fleck.
Das ganze übrigens für 4 Pferde
Kraftfutter gibts aus Schüsseln, da kriegt jeder seine Schüssel vor die Nase gestellt und da muss man dann eben bisschen aufpassen. Bzw. man kann den Stall auch in 4 Abteile unterteilen, dann kann jeder in Ruhe fressen, ohne dass man daneben stehen muss.

[Furioso-Fan]

Bei mir sieht es ähnlich wie bei Lori aus. Ich füttere einmal am Tag die Raufen mit Haufen, sodaß sie immer heu haben, Kraftfutter gabs morgen und abends, und ich habe zwei Raufen mit jeweils 3 Freßplätzen und habe dann noch mal an zwei anderen Stellen abgelegt. Selbst die Obergeier merken irgendwann, daß es immer Heu gibt und die Rangeleien halten sich in Grenzen, solange Chef Heu an seinem Platz hat und er dort in Ruhe mümmeln kann.

[Furioso-Fan]

Kraftfutter hat jeder seine Krippe, man muss halt dabei bleiben, weil es immer den ein oder anderen Futtertouristen gibt.
ich werde jetzt aufgrund unserer Gäste, die mir das System leider ein wenig torpedieren, wieder auf Eimer umhängen umschwenken.

[Lori]

So

siehts innen aus (draufklicken, dann werden die Bilder grösser). Da wurde meiner grad eingewöhnt, drum kann man im Bild ein paar Abtrennungen erkennen. Normalerweise haben die 4 Pferde die ganze Fläche zur Verfügung. Das Tor ist normalerweise auch komplett offen.

Ein Teil des Auslaufs mit Hirsch in Pferdeoptik


Weg zur Koppel


Ein Teil unserer Graskoppeln


Alles leider nur Händi-Fotos, drum ist die Qualität eher bescheiden

Futtertouristen haben wir auch einen dabei, den muss man eben bewachen. Oder eben kurz den Stall abteilen. Das lässt sich mit ein paar wenigen Handgriffen machen.

[Furioso-Fan]

Das sieht toll aus bei Euch. Bei ir ist das ein bsichen weniger nobel...

[Lori]

Oh, sooo nobel ist das nicht! Naja, gut, die Pferde haben es nobel (massig Platz überall, für 4 Pferde gibts 4 beheizbare Schwimmertränken, Heu soviel sie mögen, 2x täglich wird der Stall gemistet ...), die Menschen müssen sich da eher beschränken (kein Reitplatz am Stall, viel Arbeit, nicht soo viel Platz ... - dafür ne super nette Gemeinschaft im Stall selbst und mit den Selbstversorger-Nachbarn von gegenüber). Und ganz billig ist es für nen Selbstversorgerstall nicht, ich zahle 190 EUR und muss 3x die Woche abends Stalldienst machen + jedes 3. Wochenende "Frühdienst" (+ Spritkosten für 21 km einfache Strecke ...). Genaugenommen zur Zeit sogar 4x abend und jedes 2. Wochenende, da wir grad nur 3 Pferde haben (meiner und die beiden der SB). Ende Juni kommt jetzt aber wieder ein viertes Pferd dazu, dann reduziert sich die Arbeit wieder etwas.
Aber dieser Stall ist mir jeden einzelnen Cent wert ...

Hier gibts noch mehr Bilder: http://www.bild-hoster.de/gallery.ph...em-neuen-Stall

[Furioso-Fan]

Geht mir ähnlich.
Ich werde das WE zur Hälfte wieder mit Ausmisten der Leigefläche, Heu umschichten, Ausräumen des oben zugelaufenen Lauftsalls zubringen, während andere des Grillfeuerchen anzünden oder auf balkonien liegen.

[Lori]

Vor nem halben Jahr hätte ich noch steif und fest behauptet, niiiiiiiiiiiiiiemals in so nen kleinen Selbstversorgerstall zu ziehen
Dann war ich aufgrund von Differenzen mit einer Einstellerin und dem SB im alten Offenstall gezwungen, was neues zu suchen. Und nachdem ich von einem Stallelend zum nächsten gefahren bin bei der Besichtigungstour (und ich hatte meinen Anspruch schon von Offenstall zu Box mit garantiertem ganztägigem Auslauf in der Gruppe heruntergeschraubt) bin ich dann eben doch im Selbstversorgerstall gelandet.
Und - ich bin heilfroh, dass ich diesen Stall gefunden habe!! Endlich muss ich mir keinen Kopf mehr machen, ob mein Pferd auch wirklich rauskommt und ob es genug Heu zu fressen kriegt ...

[Furioso-Fan]

So seh ich das auch.
Und werde mal die Monster füttern gehen...

[Lori]

Ich fahr erst heute abend, misten, füttern und meinem Ross seine tägliche Antibiotika-Spritze verpassen - er hat sich nämlich ne akute Borreliose eingefangen *sch***zecken*