Laufstall - Pro und Kontra

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  • Bohuslän
    • 26.03.2009
    • 2442

    Laufstall - Pro und Kontra

    Ich will Ohles Threat nicht sprengen, darum hier einer, der mir am Herzen liegt.

    Grundsätzlich finde ich die Offenstallhaltung in Gruppen DIE artgerechte Pferdehaltung. Aber bei der Umsetzung gibt es unzählige Probleme.

    Die Absetzer und Jungpferde sind bei mir auch in Offenställen untergebracht. Das sind aber relativ stabile Gruppen und damit können sie auch eine Herdenstruktur entwickeln. Für mich ist Konstanz in einer Gruppe das A und O. Jeglicher Wechsel ist Stress.

    Aus diesem Grund haben wir uns vor Jahren auch entschieden die Rentner und die Zuchtstuten in Boxen unter zu bringen. Die Pferde kommen 365 Tage im Jahr auf die Koppel, je nach Witterung und Bewuchs zwischen 4 und 14 Stunden. Aber dazwischen hat jedes seine Box als Ruhezone, in der es vor allem im Winter in Ruhe fressen kann.

    Erst die Woche hatte ich ein AHA-Erlebniss. Man lernt nie aus . Bei den Absetzern hatte ich ein kleines süßes Kaltblutmädchen dabei. Sie war wirklich allerliebst, aber - rassebedingt - stoisch veranlagt. Ich hab mich die ganze Zeit gewundert, warum die Absetzer in ihrer "Konversation" so deutlich waren.
    Wenn eine neue Gruppe zusammen gestellt wird, wird erstmal zwischen den Pferden Klartext gesprochen. Es wird gezwickt, es wird der ein oder andere Huf gehoben und auch mal getreten. Das ist normal und in der Regel kein Problem, wenn genügend Platz vorhanden ist. Mit der Zeit werden die Signale feiner und wenn die Gruppe zusammen gefunden hat, reicht ein Blick oder ein gedrehtes Ohr als Ansage. Und genau das stellte sich nicht ein. Der Umgang war recht ruppig. Ich hatte einen Verdacht und der hat sich diese Woche bestätigt, als die kleine "Kalte" die Gruppe verlassen hat. Auf einen Schlag war Ruhe!
    Das hat mir sehr deutlich vor Augen geführt, wie wichtig eine homogene Gruppe ist! Die Kleine war den Anderen einfach zu dickhäutig. Unter Ihresgleichen wäre das sicher kein Thema gewesen.

    Ich als Stallbetreiber bin ehrlich bemüht allen Pferden gerecht zu werden. Doch immer wieder stoße ich an meine Grenzen. Mit den Jahren immer seltener, aber trotzdem wurmt mich das .

    Ich überlege ständig, wie ich die Haltung optimieren kann und freue mich auf einen regen Erfahrungsaustausch!
    http://www.reutenhof.de
  • Browny
    • 13.11.2009
    • 2640

    #2
    Ich habe meine Wallache in einem 12-er Offenstall stehen und will nix anderes ich kann nicht konzentriert meiner Arbeit nachgehen, wenn ich mir überlegen muss, ob und wie lange meine Pferde draußen sind.

    Allerdings:
    - meine Jungs sind Platz 1 und Platz 4 in der Rangfolge - kommen dementsprechend immer gut ans Futter, werden so gut wie nie vertrieben
    - Herde ist recht konstant - höchstens 1 mal im Jahr Wechsel
    - die haben Platz: große Innenbereich, außen nochmals die Hälfte der befestigten Fläche überdacht, dazu noch großer Paddock mit Naturboden

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    • Fife
      • 06.02.2009
      • 4401

      #3
      ich kann dir da bestätigen daß rassengemischte Herden sehr viel mehr Platz brauchen. Bei den Herden in Marbach kann man auch gut sehen, daß die Rassen immer eigene Gruppen bilden. Warmblut, Araber , Kaltblut.

      Kommentar


      • #4
        @Fife: Absolut auch meine Meinung! Ich habe zuhause einen kleinen Offenstall mit Reitponyaufzucht und einer Reitponyoma als Erzieherin. Wir haben unendlich viel Platz und eine 365-Tage Koppel.
        Ich habe dann einen kleinen (hochintelligenten) Welsh-A Wallach dazugenommen.
        Der hat sich benommen wie die Axt im Wald.
        Trotzdem wollte er nicht die Verantwortung für die Herdenleitung übernehmen! Ist rückwärts an die Heuraufe hingelaufen und hat sich einen Spaß daraus gemacht, die großen Reitponys zu verjagen. Mit einer 3-jährigen hat er sich - hintern an hintern - auf der Koppel regelmäßig Schlägereien geliefert. das hat sich angehört wie wenn Schafböcke aufeinanderknallen. Ein Jahr habe ich mir das angeschaut, dann habe ich ihn an einen Fahrstall verkauft, wo er mit 3 anderen Welsh-A Ponys zusammensteht. Ein Herz und eine Seele! Dort ist er ein Lamm! Gleich und Gleich gesellt sich eben gern!

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        • Bohuslän
          • 26.03.2009
          • 2442

          #5
          @ Browny
          Platz war reichlich vorhanden. Aber die Kleine wollte immer ganz vorne mit dabei sein, was ihr aber nicht zu stand. Und es bedurfte schlagkräftiger Argumente um sie umzustimmen .


          Bisher blieb mir diese Erfahrung erspart. Und wir hatten schon die verschiedensten Rassen in der Aufzuchtgruppe - vom Shire bis zum Spanier, vom Quater bis zum Tinker .
          http://www.reutenhof.de

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          • Mirabell
            • 21.06.2010
            • 2027

            #6
            Das kenne ich nur zu gut. Sowohl bei den Jungen als auch in der Stutenherde wars immer deutlich unruhiger, wenn meine Warmblüter mit den Connemaras meiner Mutter zusammenstanden. Geteilt in 2 Gruppen wars sofort harmonischer!
            sigpic Luana v. Londontime - E.H. Argument - Futuro II

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            • Browny
              • 13.11.2009
              • 2640

              #7
              bei uns ist es sehr bunt gemischt: vom Pony bis zum 1,78 WB, vom 4-jährigen bis zum 32-jährigen gekloppe gibt es zum glück keines. klar, bei den eingliederungen gibt es auch ein paar macken, aber im rahmen. ansonsten spielen die schön miteinander...

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              • Tante
                • 31.07.2010
                • 1137

                #8
                Was aus meiner Erfahrung für Unruhe in einer Herde sorgt, sind
                a) Pferde mit chronischen Schmerzen. Die müssen sich nicht unbedingt in hochgradiger Lahmheit äußern, aber alle 3 Pferde, die ohne äußeren Anlass auf andere losgingen, hatten aus meiner Sicht Schmerzen und waren äußerst unzufrieden. Eine Traberstute mit Calluszubildung am Vorderfußwurzelgelenk, ein koppender Wallach (Magengeschwür ?), eine Stute mit erkannter, aber unbehandeltem Hüftschiefstand. Ich vergleiche es mal mit mir. Wenn ich mich nicht rühren kann, weil was weh tut, muß ich schwer an mich halten, mich nicht mit jedem anzulegen, der mir über den Weg läuft.
                b) Pferde, die unzufrieden sind, weil sie schlecht oder nicht gearbeitet werden. Ich merke immer mehr wie "neidisch" Pferde werden, wenn sie aus ihrer Sicht nicht beachtet werden. Wir hatten einen Shire in der Herde, von Natur aus sehr menschenbezogen. Wie lange hat der gebraucht zu akzeptieren, dass ich ihn nicht mit rausnehme. Der stand da drin und alles an ihm schrie: bitte jetzt bin ich dran. Nimm mich mit, ich will auch so zufrieden zurück kommen wie deine.

                Hört sich jetzt sehr esoterisch an oder alternativ. Was ich sicher nicht bin.
                Aber kann eine Gruppe von Lebenwesen nur dann funktionieren, wenn sie soziale Interaktionen haben.

                Tante

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                • Kat
                  • 12.05.2004
                  • 3536

                  #9
                  @Tante: die Erfahrung habe ich auch gemacht. Privater "Offenstall". Der SB gehoerten eine Kaltblut-Norweger-Mixstute und ein Appaloosa. Sie hatte ein weiteres Pferd gesucht, da sie eigentlich ihren Wallach einschlaefern wollte, dieser litt schon ganz lange an extremer Hufknorpelverknoecherung. Das Pferd lief an schlechten Tagen oberdeutlich lahm, aber auch an den anderen Tagen war er immer griesgraemig.
                  Meine Stute musste anfangs richtig viel einstecken - aus dem Nichts heraus. Die konnte ganz woanders stehen, da hats den Wallach gepackt und er fing an in unbeholfener Art entgegenzugaloppieren, drehte sich noch in der Bewegung und keilte aus GsD war genug Platz und meine Stute eh so eine Vorsichtige, die hat nur Schrammen abbekommen, meist war sie schneller. Komischerweise waren die danach ganz Dicke, bis mein kleiner Wallach dazu zog - der war dann ihr Nummer-1 Wallach, allerdings war noch ein alter Wallach eingezogen und so zogen die alten gemeinsam los. Trotzdem hatte dieser Wallach immer seine Anfaelle, auch wenn es um Aufmerksamkeit ging.

                  Das mit der unterschiedlichen Koerpersprache habe ich auch in diesem Stall erlebt, da ja nun die Stute die stoische Ruhe vom Kalti hatte, aber auch den Sturkopf vom Pony - ich sag euch, da hab selbst ich meine Grenzen kennengelernt. Sowas stumpfes liegt mir nicht die war die letzte im Rang, aber trotzdem hat sie keinen Platz gemacht, der Wallach haute ja nun eh gern um sich, durch diese Stute nochmal extra mehr. Und die kniff nur die Augen zusammen und wartete ab, bis alles vorbei ist meine Stute ist nun wie schon gesagt sehr fein und vorsichtig und drehte Oehrchen, hob auch mal drohend ein Bein, aber das interessierte diese Stute ja gar nicht. Ich denke, sie hats gar nicht wirklich so wahrgenommen. Irgendwann stand sie im Weg zum Wasser, der Wallach versperrte den Bogen um sie herum, so dass sie also versuchte der Stute deutlich zu machen, dass sie da jetzt mal zur Seite gehen muss. Nix! Sie ging dann ganz dicht ran, nahm den Kopf hoch und den Hals zurueck und schubste sie mit der Brust Ein Bild fuer die Goetter. Das irritierte aber die dickfellige Maus und sie trollte sich. Die Stute wurde dann verkauft, und es waren nur noch Warmblueter dort - es war deutlich ruhiger geworden (von den Anfaellen wie gesagt mal abgesehen)

                  Ich denke wichtig ist wirklich, dass man die Pferde beobachtet und passend zusammenstellt und eben auch mal einen Staenkerer oder einen, der untergehen wuerde, aus einer Herde rausnimmt. Nicht jedes Pferd ist krampfhaft offenstalltauglich. Und nicht jedes Pferd kann mit jedem Pferd sozialisiert werden. Zu zweit geht sogar das meistens besser, aber in einer groesseren Gruppe kristallisiert sich das schnell heraus.

                  Die Jungs stehen ja auch im Offenpaddocklaufstall - das ist ne ganz nette Truppe, aber ein Querulant mischt regelmaessig die Truppe auf. Das ist so ein hinterhaeltiger fieser Kerl, aber der wird wohl auch bis zum Herbst dableiben. Ich denke ohne den, wuerden die Spiele "netter" ablaufen - der springt halt echt jedem an die Kehle, mischt sich in Spielereien ein und ist furchtbar neidisch, wenn ein anderes Pferd gekrault wird o. a. Kein anderer Hengst ist so drauf... aber den SB interessierts halt nicht. Das wird mit Fruehlingsgefuehlen abgetan - hoffentlich ist es bald wirklich Fruehling und die Jungs koennen auf die grossen Wiesen - da war der Staenkerfritz zumindest als Jaehrling deutlich entspannter.
                  Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

                  Kommentar

                  • Furioso-Fan
                    • 12.08.2004
                    • 10945

                    #10
                    Ich kann den ausgelebten Rassismus nicht beobachten.
                    Meine Pferde standen bis auf wenige Jahre immer in gemischten Gruppen, und da war nicht die Rasse, sondern die Sprache und Kommunikationsfähigkeit ausschlaggebend. So stand er zweimal mit Wallachen und einer Stute zusammen, die extrem rangniedrig waren, aber so verhungert oder im Geiste verhungert, daß sie ins überreichlich vorhandene Heu gesch..n und gepinkelt oder alles untergetreten haben. Sowas hasst mein Alter. Und weggegangen sind sie nur dann, wenn er giftig werden musste. Normalerweise erwartet er, daß man schon auf seinen Gesichtsausdruck weicht. Da war dann schlechte Stimmung. Aber Verletzungen gabs keine, trotz Eisen hinten.

                    Aber nun zur Gruppenauslaufhaltung.
                    In meinen Augen in einer stabilen Herde das Optimum. Und da sind wir bei der Crux: stabile Herde. Die Großgruppen, die in den Hitaktivlaufställen aufgrund von Konzept und Kosten für die SB notwendig sind, sind m.M.n. naturwidrig. Eine Herde setzt sich in der Natur doch aus mehreren Kleingruppen zusammen und obs diese großen Herden a la Western wirklich so gegeben hat? Vor allem bei unserem Platzangebot...
                    Ich finde Gruppen von 4-8 Pferden eigentlich am besten und praktikabler. In einem guten Pensionsstall wird dann auch wenig Fluktuation sein, das zweite Hauptproblem. Bis die sich alle mal so geeinigt haben, wer dann der Boss ist und wies nach unten durch geht, gibt halt immer potenzierte Unruhe.
                    Wichtig ist, daß man die Herden nicht nach Futterverwertung, Geschlecht und wirtschaftlichen Gesichtspunkten zusammensetzt, sondern nach Sympathie oder Charakter (Rentnergruppen z.B., wobei da manchmal ein spielwütiger, aber braver Junger ein richtiger Jungbrunnen sein für die Alten, wenn sie sich immer mal zurückziehen können).
                    Meine netteste Gruppe war in einem Jahr ein ranghoher Wallach - unser Leitwallach, turmhoch über allen thronend - zwei sich gut verstehende Stuten, ein 7 oder 8 jähriger freundlicher verspielter Wallach und drei junge: ein Jährling, ein dreijähriger Wallach, ein vierjähriger, sehr jugendlicher Wallach.
                    Die Mädels haben sich meist für sich gehalten, die Jungs haben gespielt wie die Kesselflicker, ohne daß sie sich aggressiv geprügelt hätten - es gab NULL Verletzungen!, der ältere Wallach hat ab und an den Kontakt zum Chef gesucht und da er so der Buddy-Typ war, wunderbar.
                    Einen Fußkranken mussten wir allerdings rausnehmen. Der hatte die Eisen abbekommen und konnte auf meinen Böden die Anfangszeit kaum laufen, war in sich auch sehr unglücklich. Den habe ich dann abseits gestellt, damit er in Ruhe fressen konnte, aber so große Herde war nicht sein Ding. Da er ganz schnell abgemagert ist, haben die Besitzerin und ich nach ein paar Wochen gesagt, der passt da nicht rein, und er kam mit einem Einzelpferd zuhause irgendwo zum auskurieren.
                    Und dann komme ich zum letzten Punkt: Die Pferde müssen noch soziale Wesen sein. Keine Boxenknastis, die erstmal ihre Neurosen austoben. Bei kurz gehaltenen Pferden ist der Futterneid ein echtes problem, weil das manche ihr Leben lang nicht mehr ablegen und aggressiv in der Gruppe bei der Fütterung sind. Bei mir gab es zuhause immer Heu ad lib, und es hat 3-4 Wochen (und länger...) gedauert, bis die Hungerhaken kapiert haben, daß sie weder verhungern noch ihnen jemand was wegnimmt. Bei den kraftfutter.Gaben konnte man bei einem Pferd nur mit einem Stock rein, der hat einem rücksichtslos umgeplättet, wenn man mit Eimer kam. Das rangniederste und eigentlich sehr freundliche Pferd, aber da hat er völlig gaga den Schalter umgelegt.

                    Kommentar

                    • max-und-moritz
                      • 04.06.2006
                      • 3441

                      #11
                      Zitat von Kat Beitrag anzeigen
                      Ich denke wichtig ist wirklich, dass man die Pferde beobachtet, passend zusammenstellt und eben auch mal einen Staenkerer oder einen, der untergehen wuerde, aus einer Herde rausnimmt.

                      Nicht jedes Pferd ist krampfhaft offenstalltauglich. Und nicht jedes Pferd kann mit jedem Pferd sozialisiert werden. Zu zweit geht sogar das meistens besser, aber in einer groesseren Gruppe kristallisiert sich das schnell heraus
                      So sehe ich das auch.

                      Das mit den verschiedenen Rassen und Temperamenten kann ich nicht unterschreiben, ich habe seit Jahren alles gut gemischt und - Gott sei Dank - nur die "normalen" Reibereien.

                      Schwieriger sind meiner Meinung nach Pferde, die nicht oder kaum sozialisiert sind. - Da fallen mir spontan 2 Traberstuten ein, beide - ich sag mal - komisch.

                      Eine hab ich aktuell, die ist in der Rangordnung ganz unten und will das wohl nicht glauben. Sie pflaumt rum, droht mit angehobenen Beinen und tritt auch mal, allerdings nur, wenn die anderen weit genug weg sind, sie trifft keinen.

                      Am liebsten über den Zaun in die andere Herde zu den Shires, und da muß ich mich echt fragen was dieser Hänfling will Aber mei, man wird und muß nicht alles verstehen!!!
                      Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

                      Kommentar

                      • Pendragon
                        • 23.10.2008
                        • 830

                        #12
                        bei uns in der großen, gemischten Gruppe gibt es keinen Rassismus soweit ich das beobachten konnte - da spielen Isis mit ehem. S-Dressurlern, Friesen mit Paints & bekloppte Warmblüter (meine) mit allem was läuft. Bei den "neutralen" Wallachen gibt's ein ordentliches, gemischtes Ranggefüge, allein bei den "Golden Girls" ist es echt eigentümlich. 7 Warmblut-Stuten und eine Haffi-Stute. Der Haffi steht akutell in der Krankenbox mit Anschluss (aber ohne Zugang) zur Herde (die Gründe hierfür hatte ich im Aktivstall-Fred schon gepostet). Die alten Ziegen mobben/ärgern jetzt die Haffi-Stute vom Feinsten und sie steigt auch ordentlich drauf ein. Der Haffi wird demnächst den Stall verlassen - zwischenzeitlich wurde noch einmal versucht, sie wieder in die Herde zu integrieren, was schnell wieder verworfen wurde, weil: sie nimmt sich gezielt die Mobbing-Stuten vor! Sie ist die einzigste, die nichts an den Gräten hat und ist dementsprechen flott und fit unterwegs - der Rest der Damen hat Arthrose und sonstige Geh-Beeinträchtigungen. Also in der Stutentruppe war Rassismus von Anfang an festzustellen und die Truppe ist in ihrem Verhalten fast "menschlich". Die Warmblüter unter sich nörgeln sich zwar hin und wieder mal an, aber lassen sich heile - die Haffi-Stute ist da wie ein Bulldozer!
                        Avatar: Havanna - Hotline x Brentano x Lungau

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                        • Bantu
                          • 10.01.2009
                          • 150

                          #13
                          Ich habe auch noch keinen pferdischen Rassismus bemerkt. Wir haben eine buntgemischte und auch gemischtgeschlechtliche Truppe aus Warmblütern, Friesen, einem Traber und einem Kaltblüter. Dieser (780-kg-Ardenner) und meine ziemlich zierliche WB-Stute sind seit dem ersten Tag an die dicksten Freunde.

                          Wichtig sind natürlich genug Platz und genug Futter, zu dem auch die Rangniederen Zugang haben.

                          Allerdings hatten wir auch schon Pferde unterschiedlichster Rassen (Quarterstute, Warmblutwallach) in der Herde, mit denen es überhaupt nicht geklappt hat und es ständig zu Streitereien und auch Verletzungen kam. Da hilft dann nur trennen in zwei kleinere Herden. Man muss halt die Augen offen halten.

                          Wir haben im Moment auch eine (alteingesessene) Fünfergruppe und eine Dreiergruppe aus einem relativen Neuling (seit Ende November da) und zwei Oldies, was aufgrund der baulichen Gegebenheiten mehr Aufwand macht als eine Gruppe. Wir hoffen, dass wir den Neuen integrieren können, wenn die Weidesaison losgeht. Falls es nicht klappen sollte, bleibts halt bei zwei Gruppen.

                          Wenn ein Pferd überhaupt nicht in die Herde reinpasst, würde ich es alleine auf ein Paddock stellen (hatten wir zum Glück noch nie), mit Sichtkontakt zu den anderen oder mit einem verträglichen Kumpel zusammen. 20-stündiger Boxenaufenthalt (wie oben geschrieben) wäre für mich überhaupt keine Alternative und ist meiner Meinung nach im Jahr 2013 nicht mehr zeitgemäß.

                          Kommentar

                          • Lisa83
                            • 04.02.2005
                            • 1172

                            #14
                            Wenn es konstante, harmonische Gruppen gibt, finde ich diese Haltung optimal.
                            Meine (meine Stute und ihre damals 1j. Tochter) standen zuerst in einem Offenstall mit vielen Pferden, ich denke es waren so an die 20.
                            Und es war eine echt suoerfriedliche Gruppe, denn wie hier schon geschrieben wurde, es haben sich so Untergruppen gebidet, es war viel Platz und genügend Unterstände, Fressplätze und immer Ausweichmöglichkeiten.
                            Leider gab es dann irgendwann richtig viel Fluktuation, mindestens einmal/Monat neue Pferde in die Herde, andere raus. Da wars dann nicht mehr so ruhig, ist ja auch klar.

                            Nun stehen meine Pferde in einem kleinen Offenstall. Im Sommer meine beiden und eine Rentnerin. Ein Stall, die 3 verstehen sich gut, Rangfolge schnell geklärt, alles ruhig.
                            Im Sommer hat meine Stute ihr Fohlen in dem Offenstall im Besein der anderen beiden bekommen, die Kleine lief sofort mit und auch die ältere Tochter (da 2j.) durfte an das Fohlen dran.
                            Mittlerweile wohnen die 3 Mädels (Mutter und beide Töchter) über den Winter zu dritt in eben diesem Offenstall, Mutter war nur zwischenzeitlich über 2 Monate weg zum Absetzen.
                            Zum Sommer kommt die Rentnerin wieder dazu, die ist nur grad Beisteller für einen Rekonvaleszenten.

                            Und ja, diese Haltung ist sehr "jobfreundlich", denn bei viel Arbeit oder Überstunden oder Stress oder Verabredungen oder auch "heute keinen Bock" braucht man kein schlechtes Gewissen haben, dass die Pferde dann (noch) mehr stehen.
                            Und für mich ganz wichtig, ich hatte bei der Boxenhaltung besonders im Frühjahr, wenn endlich die ersten warmen Sonnenstrahlen kamen, immer ein total schlechtes Gewissen, wenn die Pferde da in der Box stehen mussten und die schöne Sonne eben nicht geniessen konnten.
                            Jetzt können sie immer raus, wenn sie wollen!

                            edit: leider geht diese Haltung aber nicht mit jedem Pferd, unabhängig von unsozialisierten gibt es einfach Pferde, die Ruhe brauchen. Oftmals Pferde, die ihr Leben lang nie länger als stundenweise eine Wiese sehen durften.
                            Eine Freundin von mir hatte einen Wallach, der war bei den Vorbesitzern nur immer mal ne Stunde draußen. Es hat Jahre gedauert, bis er gelernt hatte, dass Wiese schön ist, auch wenn man den ganzen Tag dort ist.
                            Als Rentner sollte der wenigstens auf eine Sommerweide mit Kumpels, aber der hat es überhaupt nicht vertragen ohne komplette Ruhe, obwohl die sich gut verstanden haben. Der konnte nicht einfach mal ruhig stehen und dösen, der ist ganz viel ziellos und eben irgendwie gestresst herumgelaufen.
                            Zuletzt geändert von Lisa83; 28.03.2013, 20:29.
                            Ein Pferd ist immer nur so gut wie man es behandelt.

                            Avatar: "Chaoli" von Colbert GTI - Acasino - Acord I *16.2.2010

                            http://nienni.oyla20.de/cgi-bin/hpm_homepage.cgi

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