Zukunft im Pferdebereich (fast) ohne Stroh?

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  • Syrah
    • 01.05.2009
    • 1741

    Zukunft im Pferdebereich (fast) ohne Stroh?

    2011 war ein Katastrophenjahr in Sachen Stroh (und Heu). 2012 war die Ernte gut, trotzdem kostete das Stroh ca. doppelt soviel wie noch 2010, jedenfalls bei uns. Die Ursachen sind vielfältig, aber wenn die scheinbar völlig verblödeten deutschen Politiker nicht anfangen, den Biogasanlagen usw. einen Riegel vorzuschieben (und warum sollten sie...), muß man wohl dringend nach neuen Lösungen für die Tierhaltung suchen.

    Es gibt eine Vielzahl an Alternativen zum Stroh (ich rede hier nur von Stroh zur Einstreu/Unterlage, nicht als Futterstroh), allerdings quasi alle auf pflanzlicher Basis (ob nun Hobelspäne, Miscanthus oder sogar Torf). Diese Rohstoffe sind aber auch begrenzt und müssen regelmässig ersetzt werden.

    Ich habe mich in Richtung 'Stallmatten' usw. erkundigt, aber das, was es derzeit auf dem Markt gibt, ist irgendwie nicht der Weisheit letzter Schluß. Mir sind die Matten zu dünn, um komplett ohne Stroh auszukommen. Auch bleibt das Problem mit der Reinigung.

    Trotzdem meine ich, dass die Industrie unbedingt in dieser Richtung weiter entwickeln muß. Spaltenböden und Ähnliches kommen für Pferde nicht in Frage (sind schon für Kühe und Schweine nichts...). Ich meine, ein System mit dicken, weichen Matten und einer ausgeklügelten Technik zum Reinigen muß her, ebenso wie bessere Systeme zum Heu-Sparen. Mir ist es zu heikel, Heunetze in die Box zu hängen. Heuraufen sind mir auch zu gefährlich (viele Jungpferde, die schon mal 'Bergziege' spielen).

    Wie seht ihr das? Worauf setzt ihr in Zukunft??
    Of course, they say every atom in our bodies was once part of a star. Maybe I'm not leaving... maybe I'm going home.
    www.gestuet-hilken.de
  • tomms
    • 29.11.2011
    • 610

    #2
    Ja das mit der Einstreu ist wirklich langsam ein Problem. Ich hatte 3 Jahre lang mit Strohmehl direkt von einem Hersteller in der Nähe eingestreut. Der hat dann im letzten Jahr die Preise um über 200% angehoben. Per Zufall bin ich an der Werksverkauf eines bekannten Späne Hersteller gekommen. Hier kann man noch wirklich günstig einkaufen. Dann habe ich in eine Box Gummimatten verlegt und zusätzlich Holzspänne, natürlich viel weniger das klappt sehr gut. Allerdings sind diese Gummimatten ja wirklich teuer. Am Wochenende habe ich dann mal mit dem Chef eines AGRAR Betriebs bei uns in der Nähe gesprochen und ihm mein Problem erklärt. Hier kann ich alte schwere Gummimatten noch aus der DDR Zeit bekommen. Sie waren im Rinderstall benutzt worden und sind im Rahmen eines Umbaus ersetzt worden. Diese sind sehr Stabil ich werde sie nur zurecht schneiden müssen und dann dürfte es klappen. Ein weiterer Vorteil ist das die Fohlen dann nicht mehr so ausrutschen wie bei den Späneboxen ohne Gummi. Ich halte euch auf dem Laufenden.

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    • druenert
      • 25.11.2009
      • 2074

      #3
      Ich benutze im Liegebereich meines Offen-Laufstalles seit Jahren Drainage-Matten eines deutschen Herstellers. Die Äpfel werden täglich mit einem Schneeschieber entfert. Die Pferde legen sich gerne auf die Matten, die weich genug und wegen der darin enthaltenen Luft auch warm genug sind. Der einzige Nachteil ist, dass es einzelne Pferde gibt, die trotz des hohen Matten-Gewichtes und deren Verlegung fest aneinander mit den Hufen die Matten hochwuchten und daran herumfressen. Diese Pferde nehme ich dann in einen anderen Stall. Stroh biete ich lediglich in einer Raufe zum fressen an.

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      • #4
        Ich hoffe darauf, dass sich das Problem mit den Strohverbrauch durch Biogasanlagen in absehbarer Zeit selbst regelt. Die Landwirte die auf den Zug aufgesprungen sind können einem wirklich leid tun, denn schon jetzt ist erkennbar, wie sehr die Böden durch die mangelnde Fruchtfolge und den Entzug jeglicher Humusgrundlage ausgepowert werden. Erosion und Co. sowie die riesigen Probleme rundherum (Transport, Kosten durch infolge der künstlichen Aufblähung der Energiepreise start steigende Pachten etc.) tun ein übriges um das Wirtschaften in Richtung Biogas langfristig zu vermiesen. Erkennbar ist der Erkenntnisgewinn u.a. daran, dass viele Landwirte notgedrungen das Stroh dieses Jahr lieber untergepflügt haben damit überhaupt irgendwas an Struktur im Boden verbleibt was sich zu Humus umwandeln ließe wenn die Mikrofauna und -Flora nicht so kaputtgespritzt und -gedüngt würde.
        In spätestens 15 Jahren hat sich das Strohangebot sicherlich wieder verbreitert. Pflanzliche Alternativen zum Getreidestroh gibt es sicherlich aber ich denke nicht, dass es lohnt, diese zu entwickeln solange es gutes Stroh in nennenswerten Mengen zu kaufen gibt.
        Ich habe es verschiedentlich mit Leinstroh und auch Torf versucht in der Praxis mit sehr ernüchternden Ergebnissen. Zum einen entfällt die beim Stroh gegebene Beschäftigungsmöglichkeit für aufgestallte Patienten und selbst als Diäteinstreu taugte das Lein-Zeug nicht weil die wirklich gierigen Fresser sich selbst das reingezogen haben was dann hässliche Anschoppungen bewirkt hat.
        Späne würde ich in meinem Betrieb ohnehin nie einsetzen weil sie den Mist versauen den ich betrieblich ja als Stickstoffquelle wieder zurückführen will (will sagen nach entsprechender Lagerung zum Düngen einsetzen).
        Gute Matten sparen zwar Einstreu, bedingen dann aber wirklich akribische tägliche Reinigung und ich finde selbst dann stinken die Pferde noch, da der Urin auf den Matten herrlich haftet. Gemütlich ist für mich auch was anderes. Da bei unseren Pferden der mit Abstand bevorzugte Liegeuntergrund Sand ist, würde ich bei der Erforschung von Einstreualternativen eher im mineralischen Bereich fahnden. Rehepatienten wohnen z.B. auch am besten auf Lehm-Sandgemisch. Wenn man das im Sinne einer täglich ent-äppelten Wechselstreu reinfährt gibt das sicher eine bessere Liegemöglichkeit als der super klebrig und schmierig werdende Torf der ohnehin schon vom ökologischen Standpunkt aus doch besser im Moor bleiben sollte, wenn's nicht noch mal Krieg gibt...
        Füllsand gibt's hier zu ca. 5 Euro/Kubikmeter, das einzig doofe daran ist das Gewicht.
        Denke, das Reinigungsproblem bei den Matten wird auch bleiben, was will man daran ändern? Der Untergrund braucht eh einen Abfluss, wenn man da nicht flächendeckend eine Grube drunter bauen will und täglich mit dem Kärcher drübergehen, sehe ich da systemisch kein Fortkommen was die Sauberkeit angeht.

        Was ist denn aus dieser angeblich ultimativen Einstreu geworden, die es auf der Equitana zu sehen gab? Weiß nicht mehr wie das Zeug hieß aber soll angeblich super Humus abgeben.

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        • garfield37
          • 19.06.2007
          • 224

          #5
          In einem anderen Forum habe ich von "Waldboden" als Einstreu gelesen. Tatsächlich handelt es sich hierbei um Grünschnittkompost aus der Kompostierungsanlage. Die Meinungen dazu waren durchweg positiv. Ich hätte allerdings Bedenken wegen eventuell nicht komplett verrotteter Eibe oder Thuja.
          http://www.stollenhof-pferdepension.de

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          • Ramzes
            • 15.03.2006
            • 14691

            #6
            [QUOTE=Kareen;1104428]Ich hoffe darauf, dass sich das Problem mit den Strohverbrauch durch Biogasanlagen in absehbarer Zeit selbst regelt.

            Strohverbrauch durch Biogasanlagen ???

            Kareen , bitte !
            Das Verfahren bei Verbio Stroh zu Biogas ist in der Pilot-phase
            und bislang sieht es nicht so aus , daß die Landwirte auf den Zug
            aufspringen .
            Propaganda !!!

            Und Stroh welches nicht gepresst wird zwecks Verkauf / Eigenbedarf wurde/wird gleich mit dem Drescher gehäckselt !
            Zuletzt geändert von Ramzes; 17.09.2012, 15:07.

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            • hannoveraner
              • 11.06.2003
              • 3273

              #7
              @ramzes: kareen meint etwas anderes wenn ich ihre Erklärung hinter Deinem Zitat lese!! fangt nu nich immer kleinkrieg an!
              auch wenn ich mal was kritisches schreibe, ich meine es nicht persönlich  

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              • Ramzes
                • 15.03.2006
                • 14691

                #8
                Dann hat sie sich bewußt verquer ausgedrückt , dann meint sie den Anteil von ca. 12 %
                Energiepflanzen ( Mais , Ölfrüchte , Gras , etc. ) in Niedersachsen .
                Energiemais bringt es auf 4 % der gesamten LN in der BRD .

                Das Stroh wurde aber doch nicht " Notgedrungen " untergepflügt .
                s. mein Hinweis zum Häckseln direkt mit dem Drescher .

                Kommentar

                • Suomi
                  • 04.12.2009
                  • 4284

                  #9
                  Zitat von Ramzes Beitrag anzeigen
                  Kareen , bitte !
                  Das Verfahren bei Verbio Stroh zu Biogas ist in der Pilot-phase
                  und bislang sieht es nicht so aus , daß die Landwirte auf den Zug
                  aufspringen .
                  Propaganda !!!

                  Und Stroh welches nicht gepresst wird zwecks Verkauf / Eigenbedarf wurde/wird gleich mit dem Drescher gehäckselt !
                  Aber Fakt ist, daß bei uns hier in der Gegend heuer JEDES Fitzelchen Stroh gepresst wurde. (Wir haben hier schon etliche Biogasanlagen in der Nähe). Die letzten Jahre wurde doch noch ziemlich viel gleich gehäckselt... um genau zu sein: ich kann mich NICHT erinnern, daß irgendwann mal so viel Stroh gepresst wurde, und nichts gehäckselt...

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                  • Ramzes
                    • 15.03.2006
                    • 14691

                    #10
                    Nun , in Richtung südl. Nachbarn Export ?
                    Ausserdem waren die Läger ja wohl mehr oder weniger leer , da ist es klug ,
                    evtl. gleich für nächstes Jahr mit vorzuhalten .



                    Das ist das System in der Erprobung und es wird wohl allein an der Logistik
                    Stroh in den Mengen scheitern .
                    Zuletzt geändert von Ramzes; 17.09.2012, 15:35.

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                    • hannoveraner
                      • 11.06.2003
                      • 3273

                      #11
                      Zitat von Ramzes Beitrag anzeigen
                      Dann hat sie sich bewußt verquer ausgedrückt , dann meint sie den Anteil von ca. 12 %
                      Energiepflanzen ( Mais , Ölfrüchte , Gras , etc. ) in Niedersachsen .
                      Energiemais bringt es auf 4 % der gesamten LN in der BRD .

                      Das Stroh wurde aber doch nicht " Notgedrungen " untergepflügt .
                      s. mein Hinweis zum Häckseln direkt mit dem Drescher .
                      12 % der LN in Niedersachsen--- wie viel ist das prozentual vom Acker? das ist doch die interessante Zahl. das andere ist Verniedlichung!
                      Fakt ist doch, dass sich aufgrund der Biogas-Anlagen einiges geändert hat, sicher nicht alles im Sinn der ursprünglichen Idee. Wo Licht, da Schatten. Normales Spiel. Insgesamt ist es immer schwierig wenn Aussenreize reinkommen und die ursprüngliche Balance ändern.
                      auch wenn ich mal was kritisches schreibe, ich meine es nicht persönlich  

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                      • Ramzes
                        • 15.03.2006
                        • 14691

                        #12
                        Stimmt , das hat damals Frau Kühnast wohl nicht so bedacht .

                        Erst förderten die Grünen Biosprit, jetzt sind sie dagegen. Dabei waren schon zur Regierungszeit von Rot-Grün alle heute ins Feld geführten Argumente gegen Biokraftstoffe bekannt.


                        ...Pachtpreise

                        Seit eine globale Hungerkatastrophe droht, auch weil wir immer mehr Nahrungsmittel nicht mehr essen, sondern durch den Auspuff jagen, sind alle gegen Biosprit - vorneweg die Grünen. Dabei sind es Spitzenleute der Ökopartei, die für dieses Debakel mitverantwortlich sind.


                        Strom aus " Wildkräutern " .

                        Dann sollen sie doch bitte alle südwärts - gerichteten Dächer mit Solaranlagen
                        zudecken , die haben im Gegensatz zur Photosynthese statt 1 % Effektivität von
                        20 % .
                        Windräder will auch keiner , nur Autofahren woll´n se alle .
                        Schei...benkleister , und die E-Mobile müssen ja auch im Winter die Kabine warm machen .

                        Wo kommt nur der ganze Strom her , ...aus France , Tschechien ...
                        Australien ?
                        Zuletzt geändert von Ramzes; 17.09.2012, 16:03.

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                        • #13
                          Ich weiß ja nicht was Ramzes sich schon wieder ereifert oder erlinkt. Der Zusammenhang zwischen Strohverknappung/-verteuerung und Energiepflanzenanbau liegt doch wohl klar auf der Hand? Und dass die Humusbilanz nicht besser wird wenn Mais angebaut wird und ergo das dann in der Fruchtfolge auch noch erzeugte Stroh zugunsten von Düngerersparnis untergepflügt wird ist doch wohl auch unstreitig?
                          Jedenfalls ist das hier regional so, dass ich von einigen Lieferanten bei denen 2010 und 2011 noch Stroh zu kaufen war zu hören bekam "können wir nicht mehr abgeben, muss wg. Humusbilanz auf dem Acker bleiben".
                          2004 wurden in Nds. lt. LWK auf 4.600ha Bioenergiepflanzen angebaut. 2011 auf 250.000ha. Da liegt doch auf der Hand woher das zu wenig an Stroh herkommt. Ich will Nepomuk heißen wenn das nichts mit dem Strohpreis zu tun haben sollte??

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                          • Arielle
                            • 23.08.2010
                            • 2852

                            #14
                            Zitat von druenert Beitrag anzeigen
                            Ich benutze im Liegebereich meines Offen-Laufstalles seit Jahren Drainage-Matten eines deutschen Herstellers. Die Äpfel werden täglich mit einem Schneeschieber entfert. Die Pferde legen sich gerne auf die Matten, die weich genug und wegen der darin enthaltenen Luft auch warm genug sind. Der einzige Nachteil ist, dass es einzelne Pferde gibt, die trotz des hohen Matten-Gewichtes und deren Verlegung fest aneinander mit den Hufen die Matten hochwuchten und daran herumfressen. Diese Pferde nehme ich dann in einen anderen Stall. Stroh biete ich lediglich in einer Raufe zum fressen an.
                            Das interessiert mich sehr weil ich meine Zuchtherde ebenfalls im Offenstallhaltung halte. Wie ist der Untergrund unter den Matten? Kann der Urin abziehen? Bildet sich kein Amoniak? Gibt es Geruchsbelästigung? Pinkeln die Pferde direkt auf die Matten oder ziehen sie evtl. eine eingestreute "Klo-Ecke" vor? Früher schien mir der "Gemütlichkeitsfaktor" dieser Matten für die Pferde zu gering. Aber durch Zufall bin ich darauf gekommen, dass meine Pferde z. B. lieber auf Natur-Sandboden liegen als wenn ich darauf noch eine Strohschicht packe. Jetzt überlege ich, den ganzen Offenstall nur noch mit Sand einzustreuen- ich hab eigenen Sand in "unendlichen" Mengen. Leider hatte mir das Bauamt auferlegt, dem Laufstall einen Betonboden zu verpassen sodaß überhaupt kein Urin versichern könnte. Vielleicht ist aber die Kombi Matten im Liegebreich und Sand, Stroh, Späne what ever in der "Sanitär-Zone" eine gute Lösung?

                            Ich glaube übrigens nicht, dass Stroh wieder billiger würde wenn Biogasanlagen geschlossen würden, denn der Marktwert für Stroh ergibt sich m.E. aus dem Wert der Heizkraft die im Stroh steckt und/oder aus seinem Humuswert, je nachdem für was der Markt gerade mehr zahlt. Das Stroh selbst ist auch als Bioenergieträger entdeckt worden. Und ähnliches gilt letztlich für jede biologische Eintreu ob Hanf, Späne oder Torf.
                            http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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                            • druenert
                              • 25.11.2009
                              • 2074

                              #15
                              Zitat von Arielle Beitrag anzeigen
                              Das interessiert mich sehr weil ich meine Zuchtherde ebenfalls im Offenstallhaltung halte. Wie ist der Untergrund unter den Matten? Kann der Urin abziehen? Bildet sich kein Amoniak? Gibt es Geruchsbelästigung? Pinkeln die Pferde direkt auf die Matten oder ziehen sie evtl. eine eingestreute "Klo-Ecke" vor? Früher schien mir der "Gemütlichkeitsfaktor" dieser Matten für die Pferde zu gering.
                              Der Untergrund ist mit Ziegelsteinen gepflastert. Von der Mitte bis zu den Rändern ist ein Gefälle von ca 2%. Außen herum ist eine Ringdrainage gelegt mit Ableitung in einen Gülle-Behälter. Der Urin kann so zügig ablaufen, sodass ich keine Probleme mit dem Amoniak habe. Allerdings hat der Stall auch eine gute Luftzufuhr durch große Eintrittsöffnungen, obendrein Windschutznetze in den Fenstern und rundherum unterhalb der Decke zusätzliche Lüftungslöcher.
                              Die Pferde können sich aussuchen, ob sie auf den Matten oder lieber auf Sand im drainierten Paddock (unter dem Sand befindet sich ein Kunststoffraster) liegen wollen. Sie liegen gerne auf den Matten, die wegen der darin enthaltenen Luft auch Wärme speichern. In aller Regel sehen sie dabei sauberer aus, als wenn sie im Stroh oder Torf gelegen haben.
                              Einige Pferde, aber keineswegs alle, bevorzugen eine bestimmte Pinkel-Ecke. Das ist unabhängig davon, ob ich ein bisschen Stroh einstreue oder nicht. Ich bin daher davon abgekommen. Die Äpfel verteilen sich überall, selbst wenn einzelne Tiere hierfür bestimmte Vorzugsorte haben. Der Stall ist für 6 Pferde vorgesehen. Die Reinigung ist unproblematisch und genügt 1-2x am Tag. Nach Austrieb auf die Weide im Frühjahr werden die Matten hochgenommen und gereinigt mit dem Hochdruckreiniger, ebenfalls der Untergrund.

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                              • #16
                                Zitat von Ramzes Beitrag anzeigen
                                Stimmt , das hat damals Frau Kühnast wohl nicht so bedacht .

                                Erst förderten die Grünen Biosprit, jetzt sind sie dagegen. Dabei waren schon zur Regierungszeit von Rot-Grün alle heute ins Feld geführten Argumente gegen Biokraftstoffe bekannt.


                                ...Pachtpreise

                                Seit eine globale Hungerkatastrophe droht, auch weil wir immer mehr Nahrungsmittel nicht mehr essen, sondern durch den Auspuff jagen, sind alle gegen Biosprit - vorneweg die Grünen. Dabei sind es Spitzenleute der Ökopartei, die für dieses Debakel mitverantwortlich sind.


                                Strom aus " Wildkräutern " .

                                Dann sollen sie doch bitte alle südwärts - gerichteten Dächer mit Solaranlagen
                                zudecken , die haben im Gegensatz zur Photosynthese statt 1 % Effektivität von
                                20 % .
                                Windräder will auch keiner , nur Autofahren woll´n se alle .
                                Schei...benkleister , und die E-Mobile müssen ja auch im Winter die Kabine warm machen .

                                Wo kommt nur der ganze Strom her , ...aus France , Tschechien ...
                                Australien ?
                                Tja, und keiner will wirklich Energie einsparen. Diese blöden Energiesparlampen nützen da auch nix.
                                Die Leute wollen eine Wohnung mit mindestens 21 Grad, wollen und müssen täglich viele, viele Kilometer mit dem Auto fahren und das möglichst schnell. Die Leute wollen täglich alle Lebensmittel frisch einkaufen können, auch wenn diese 500 oder 1000 Kilometer herangebracht werden, im Winter Rosen aus Kenia.
                                Jederzeit mit dem Flieger in die Südsee können oder eine shoppingtour nach Mailand oder London.

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                                • Moderator-03

                                  #17
                                  Würdet ihr bitte beim Thema bleiben oder unter Smalltalk ein neues Thema aufmachen?

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                                  • Arielle
                                    • 23.08.2010
                                    • 2852

                                    #18
                                    @druenert: Danke für die Infos. Das hört sich super rationell an. So war übrigens die Tierklinik der Uni Freiburg schon vor 25 Jahren eingerichtet. Da das dort damals ja ein Mekka der Pferde-Verhaltensforschung und Haltungsformen war, nehme ich an, dass der Wohlfühlfaktor für die Pferde entsprechend berücksichtig wurde. Leider habe ich kein Abflusssystem in meinem Laufstall und muss deshalb den Urin in irgendeiner Form wegsaugen. Ab welchem Alter kommen die Fohlen auch auf die Matten?

                                    Aufgrund der schlechten Strohqualität im letzten Jahr, habe ich im Frühjahr erstmalig aus hygienischen Gründen meine Abfohlbox mit einem Späne/Holzpellet-Gemisch eingestreut. Die Erfahrung war so positiv, dass das künftig bei mir Standard wird: Die Fohlen waren immer trocken, nasse Stellen wie beim Stroh unvermeidbar, gab es nie. Und ich habe die Einstreu insgesamt 7 Wochen in der Box belassen, täglich nur 3 mal abgeäppelt und bei Bedarf wenig Pellets nachgestreut. Alle drei Fohlen sind auf der gleichen Einstreu-Matte geboren. Alerdings ist die Abfohlbox auch 7,80 x 4,30 m groß. Einziger Nachteil die Frischgeborenen waren in ihrer ersten 1/2 Stunde etwas paniert was sich aber nicht als Problem erwiesen hat. Sägemehlpellets als Einstreu für Abfohlboxen kann ich empfehlen. Die gebrauchte Einstreu habe ich dann 25cm dick auf ein neu angelegtes Blumenbeet verteilt, damit war das auch ab sofort pflegefrei.
                                    http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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                                    • #19
                                      Also ganz ehrlich? Solange politisch solche Schwachsinns-Wege wie Bioethanol oder Solarenergie an Standorten wie Deutschland gestützt werden wundert es mich überhaupt nicht, wenn die Bereitschaft, über den Sinn des eigenen Handelns nachzudenken oder sich auch bloß an Politik zu beteiligen in der Bevölkerung mehr und mehr abnimmt.
                                      Bis sich die Erkenntnis durchgesetzt hat, dass CO2 nicht wirklich das ist, was die größten Probleme macht, wird noch viel wertvolle Zeit verstreichen während der man sinnvolle Weichen stellen könnte.
                                      Einfacher ist natürlich man belässt es beim Status Quo und lässt den Kräften des "freien" Marktes (haha) ihren Lauf gepaart mit ein paar für Dumpfbacken-Tauglichkeit aufgehübschten Pseudoumweltregularien.
                                      Der Weltmarktwahnsinn geht ja ungebremst weiter, nicht umsonst sind große Teile der hiesigen Milchwirtschaft ohne ihr Soja völlig aufgeschmissen weil die Hochleistungskuh von heute für eine Ration wie sie hier erzeugt werden kann gar nicht mehr ausgelegt ist.
                                      Dabei bräuchten wir hier gar nicht so eine Thermik zu machen wenn die Preisfindung tatsächlich etwas mit der örtlichen Nachfrage zu tun hätte und Transporte die Waren so verteuern würden wie man das vernünftigerweise annehmen könnte.
                                      Das wäre nicht nur ökologisch sondern auch soziologisch viel sinnvoller weil dann auch noch ein paar Arbeitsplätze dabei herumkämen.
                                      Aber egal, der Milchpreis wird von den Großkonzernen gemacht und jedes Land hat seine eigene Milchkrise. Daran dürfte sich auch in absehbarer Zeit nichts ändern. Aber D ist das einzige Land in dem auch noch die Bauern zusätzlich zum Druck von außen (Höchste Tierschutz-, Umwelt- und Sozialstandards im inernationalen Vergleich) in eine Art Gladiatorenkampf untereinander geschickt werden getreu dem Motto dem Landwirt der schon vom eigenen Nachbarn plattgemacht wird brauchen wir nicht mehr das Wasser abzugraben.
                                      Gleichzeitig wird der Verbraucher berieselt mit der völlig unrealistischen Behauptung, er könne selbst etwas tun, obwohl schon die Grundvoraussetzungen zu umweltschonendem Einkaufen simultan abgeschafft werden (vgl. Deklaration von GMO, weitgehend heimlicher Einsatz von Tierversuchen etc.)
                                      Ich muss sagen, dass der einzig sinnvolle Ansatz, diesem Wahn zu begegnen die Smallholderbewegung zu sein scheint wo man wieder seine eigenen Nahrungsmittel produziert. Das macht zwar Arbeit aber es erhöht die Lebensqualität. Auch der Trend zum Regionalfarming wird sich m.E. nach durchsetzen weil er der einzige Weg ist, dem Weltmarktdruck zu entgehen. Die Ansätze dazu sind ja gut und Arbeitsplätze werden dabei auch gesichert.
                                      Zurück zum Thema: Unsere Strohversorgung steht für die nächsten paar Jahre (wenn nicht noch ganz was Irres aus Brüssel kommt ab 2013 was man ja nie wissen kann. Sie haben da ja auch kein Problem damit, mal schnell retrospektiv neue Spielregeln aufzustellen ) Bis es soweit ist, kann man sich nur freuen, wenn man ein volles Strohlager hat und abwarten wie das Kaninchen vor der Schlange.

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                                      • Syrah
                                        • 01.05.2009
                                        • 1741

                                        #20
                                        Mir wäre eine Lösung, die kein Stroh beinhaltet, am liebsten, auch wenn ich meine, dass es für die Abfohlboxen quasi unersetzbar ist. Aber das ist vielleicht nur meine Meinung, weil ich noch nichts Besseres gefunden habe. Ich habe dauerhaft keine Lust, abhängig von den Launen irgendwelcher korrupter Politiker zu sein.

                                        Ich würde gerne Matten ausprobieren, habe aber gar keinen Abfluss unter dem Stall und es wären ganz sicher aufwendige Umbaumassnahmen erforderlich, aber auf Dauer wäre es das vielleicht wert. Mir sind nur die Matten ehrlich gesagt zu dünn und zu unkomfortabel, dazu das Problem mit dem sich darunter sammelnden Urin.

                                        Sand kann ich mir im Stall (normaler Innenstall, keine Außenstall), mit Betonboden darunter, auch nicht vorstellen. Wie sollen denn regelmäßig solche Riesenmengen Sand entsorgt werden??
                                        Of course, they say every atom in our bodies was once part of a star. Maybe I'm not leaving... maybe I'm going home.
                                        www.gestuet-hilken.de

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