eure Erfahrung mit Gerstefütterung?

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  • ganguli
    • 12.10.2009
    • 70

    eure Erfahrung mit Gerstefütterung?

    Hallo Leute, ich wollte mich hier mal umhören zwecks Gerstefütterung und den Erfahrungen (positiv - negativ) die jeder so damit gemacht hat.
    Was habt Ihr für Gründe um Gerste zu füttern und wie füttert Ihr sie (gequetscht, geschrotet, eingeweicht)?
    Ich füttere selber Gerste zu und bin mit dem Ergebnis eigentlich recht zufrieden.
    Vielen Dank im voraus für (hoffentlich) zahlreiche Antworten.
    VG Ganguli
  • Monemondenkind
    • 13.07.2011
    • 2278

    #2
    bei uns im Stall gabs immer als Alternative zum Hafer auch Gerste. Beides wurde täglich frisch gequetscht.
    Meine hat eine zeitlang Hafer und Gerste gemischt bekommen. Ich habe mit Gerste nur gute Erfahrung gemacht. Pferdi scheint es auch ganz gut geschmeckt zu haben.

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    • Zauberfee
      PREMIUM-Mitglied
      • 15.02.2006
      • 452

      #3
      Bei uns wird Hafer und Gerste (jeweils frisch geschrotet) gefüttert. Unser Stallbetreiber baut Hafer und Gerste selbst an. Der Hafer ist bei uns leider meistens qualitativ schlechter als die Gerste. Die Ration meines Pferdes besteht aus 2/3 Gerste, 1/3 Hafer.

      Eigentlich glaube ich nicht daran, dass Hafer "spinnig" macht - mein Jungpferd neigte in letzter Zeit aber doch zu "schwer kontrollierbaren Temperamentsausbrüchen" ;-) - deswegen bekommt er wenig Hafer (ist aber ein reines "Bauchgefühl" von mir). Sollte er mir zu triebig werden, würde ich den Hafer erhöhen -

      Grundsätzlich bevorzuge ich die Haferfütterung. Hafer ist meiner Meinung nach für das Pferd einfach am besten verdaubar.

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      • Suomi
        • 04.12.2009
        • 4284

        #4
        Ah... interessantes Thema. Die Frage habe ich mir auch gestellt: Warum Gerste, da doch Hafer für Pferde viel geeigneter ist. Mein Interesse hat einen Hintergrund: und zwar wurde meinem Jungpferd damals im Gestüt Gerste gefüttert (vermutlich war er da noch nicht/ nur leicht in Arbeit? Genau weiß ich es nicht). Später als er geritten wurde, bekam er ganz normal Hafer. Meine Info habe ich leider nur von den Stalltafeln...natürlich habe ich nachgefragt, warum Gerste gefüttert wurde... es konnte (wollte?) mir aber niemand eine Antwort drauf geben... großes Gestüt halt... Aber wissen würd ich's ja schon gern...

        So, und nun mach ich mich langsam auf den Weg in die Schleyerhalle

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        • May
          • 07.05.2010
          • 1553

          #5
          Unsere Pferde bekommen aufgeweichte, ganze Gerste. Schlicht aus dem Grund das die alte Stute keinen Hafer verträgt. Das funktioniert sehr gut (auch als sie noch Distanz gelaufen ist), beide sehen gut aus

          Kommentar

          • Nane
            • 02.02.2010
            • 2988

            #6
            2/3 Hafer+1/3 Gerste, immer frisch gequetscht.So füttern wir schon ewig, funktioniert gut.LG.Nane.
            SF Diarado-Ramiro Z

            Kommentar

            • OBdB
              • 05.11.2008
              • 2545

              #7
              Hier in Frankreich wird gerne gequetschte Gerste gefüttert für Pferde in der Konvaleszenz (falls Ok) oder in schlechtem Zustand ...

              Ich füttere eine Mischung aus Sojaöl, Melasse, 1/3 Quetschgerste und 2/3 Quetschhafer ... dies macht ca 40/50% meiner Futterration aus ...
              Otmar

              HP :
              http://obdb.free.fr
              http://otmar.free.fr

              Kommentar

              • max-und-moritz
                • 04.06.2006
                • 3441

                #8
                Hallo,

                bei mir gibt es nicht viel Kraftfutter, nur für die Pferde, die es wirklich brauchen. Wenn das der Fall ist füttere ich Gras- oder Maiscobs und gequetschte Braugerste. Die ist im Handel gar nicht zu kriegen, die muß man vom Bauern ab Feld kaufen.

                Mein Grund für Gerstefütterung ist weniger Überzeugung sondern mehr Pragmatismus: Hafer ist in unserer Gegend meist von schlechter Qualität, die heurige Ernte lag mehr am Boden als sie am Halm stand.

                Gerste ist für Verpilzung etc. nicht so anfällig wie Hafer und hält (ungequetscht) viel länger. Zudem füttert der gesamte Orient seinen Pferden seit Jahrhunderten Gerste, sooo verkehrt kann es also nicht sein denk ich.

                Viele Grüße, max-und-moritz
                Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

                Kommentar


                • #9
                  Ich fütter auch Braugerste angequetscht und Hafer - beides Topqualität. Braugerste ist eigentlich für die langsamer freiwerdende Energie, daher gut für Distanz, Vielseitigkeit und Dressur.
                  Hafer hat schneller freiwerdende Energie - ergo gut für Springer.
                  Allerdings soll man da berücksichtigen, dass vor allem gequetschte Gerste im Vergleich zu ganzem Hafer wesentlich mehr Energie hat, also wesentlich weniger gefüttert werden soll - eigentlich die Hälfte von der Hafermenge (bei ganzem Hafer). Gerste ist daher auch gut geeignet für schwerfuttrige Pferde.
                  Ganze Gerste ist für Pferde nicht so gut geeignet, weil die Kornschale relativ hart ist.
                  Eingeweichte Gerste hab ich bisher noch nicht gefüttert - wird die Schale da wirklich weich?

                  Kommentar

                  • ganguli
                    • 12.10.2009
                    • 70

                    #10
                    Vielen Dank schon mal für die Antworten.
                    Das mit dem Einweichen statt dem Quetschen hab ich mir auch schon überlegt, wie lang weicht Ihr die Gerste ein?

                    Kommentar

                    • May
                      • 07.05.2010
                      • 1553

                      #11
                      Zitat von suznQ Beitrag anzeigen
                      Eingeweichte Gerste hab ich bisher noch nicht gefüttert - wird die Schale da wirklich weich?
                      Ja das funktioniert tatsächlich, entweder man weicht die Gerste 24h ein oder man macht es wie wir und kocht sie einfach auf.
                      Die Gerste wird weich und die Pferde brauchen keine Unmengen davon. wenn ich mich richtig erinnere hat unser TA mal gesagt das sie auch eingeweichter Gerste sehr gut energie ziehen können.

                      Kommentar

                      • Furioso-Fan
                        • 12.08.2004
                        • 10945

                        #12
                        Beim Einweichen sollte man drauf achten, daß die Gerste absolut kühl steht, weil das sehr schnell gärt.
                        Aus diesem Grund bevorzuge ich geflockte Gerste.

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                        • Susanne206
                          • 15.09.2011
                          • 187

                          #13
                          Ich möchte auch gerne Gerste mit zufüttern. Allerdings brauche ich da maximal ein Kilo pro Tag, so dass mir ein 30kg Sack einen Monat reichen würde. Ich habe leider keine Möglichkeit die Gerste selbst frisch zu quetschen. Hält sich gequetschte Gerste einen Monat oder soll ich lieber ganzes Korn nehmen und dann täglich frisch einweichen/kochen?

                          Kommentar

                          • Furioso-Fan
                            • 12.08.2004
                            • 10945

                            #14
                            Ich glaube Derby bietet 20kg Sack geflockte Gerste an. Wie es da mit der Haltbarkeit aussieht, ist sicher ein anderes Thema. Ich hatte das Glück, vor einigen Monate geflockte Bio-Gerste aus einer Mühle zu bekommen, sehr frisch, vielleicht wäre das eine Möglichkeit, mal direkt in einer Mühle zu fragen?

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                            • Mabel
                              • 07.03.2010
                              • 426

                              #15
                              Zitat von suznQ Beitrag anzeigen
                              Braugerste ist eigentlich für die langsamer freiwerdende Energie, daher gut für Distanz, Vielseitigkeit und Dressur.
                              Hafer hat schneller freiwerdende Energie - ergo gut für Springer.
                              Allerdings soll man da berücksichtigen, dass vor allem gequetschte Gerste im Vergleich zu ganzem Hafer wesentlich mehr Energie hat, also wesentlich weniger gefüttert werden soll
                              Wirklich? Hab das noch nie gehört... was aber genau führt zu dieser langsamer frei werdenden Energie? Hab jetzt auf die Schnelle zwar nur bei Wikipedia durschnittliche Werte für beide Getreidesorten gefunden, aber laut besagter Artikel hat Hafer einerseits 20% mehr Eiweiß (und außerdem deutlich mehr essentielle Aminosäuren) und 3,5x so viel Fett, aber 10% weniger Kohlenhydrate. Kommt die "schnell verfügbare" Energie nicht immer aus den Kohlenhydraten & die langsame aus den Fetten (weswegen auch bei Sportpferdemüslis ein nicht unerheblicher Teil Öl drinnen ist)?

                              LG, Mabel

                              Kommentar

                              • Susanne206
                                • 15.09.2011
                                • 187

                                #16
                                Meine 30kg Säcke wären auch direkt aus der Mühle und würden an dem Tag an dem ich sie hole frisch gequetscht werden. Ich bin mir nur nicht sicher ob das dann eben nen Monat "gut geht". Hat schonmal jemand von euch gequetschte Gerste über diesen Zeitraum gelagert. Bzw. woran merke ich, dass die Futterqualität meiner Gerste "bedenklich" oder "schlecht" wird?

                                Kommentar

                                • max-und-moritz
                                  • 04.06.2006
                                  • 3441

                                  #17
                                  ...wegen einem Monat Lagerung brauchst Du Dir keine Gedanken machen, das ist völlig in Ordnung.

                                  Du mußt nur darauf achten, daß kühl und trocken gelagert wird. Stell den Sack am Besten auf eine Palette.

                                  Viele Grüße, max-und-moritz
                                  Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

                                  Kommentar

                                  • quirinia
                                    • 25.08.2005
                                    • 937

                                    #18
                                    Ich füttere bei normaler Arbeit 1/2 Quetschhafer und 1/2 Gerstenflocken, wobei ich nicht nach Menge,
                                    sondern nach Gewicht gehe. Unser Hafer ist gequetscht eben leichter als die Gerste. Wird mehr gearbeitet
                                    gibts mehr Hafer.... Bin nach Magenproblemen / Kolik auf einen hohen Rauhfutteranteil und einen kleineren
                                    Kraftfutteranteil gegangen und es klappt bisher ganz gut.
                                    lG Q

                                    Kommentar


                                    • #19
                                      Zitat von Mabel Beitrag anzeigen
                                      Wirklich? Hab das noch nie gehört... was aber genau führt zu dieser langsamer frei werdenden Energie? Hab jetzt auf die Schnelle zwar nur bei Wikipedia durschnittliche Werte für beide Getreidesorten gefunden, aber laut besagter Artikel hat Hafer einerseits 20% mehr Eiweiß (und außerdem deutlich mehr essentielle Aminosäuren) und 3,5x so viel Fett, aber 10% weniger Kohlenhydrate. Kommt die "schnell verfügbare" Energie nicht immer aus den Kohlenhydraten & die langsame aus den Fetten (weswegen auch bei Sportpferdemüslis ein nicht unerheblicher Teil Öl drinnen ist)?
                                      LG, Mabel
                                      Es gibt unterschiedliche Kohlenhydrate - kurzkettige, mittelkettige und langkettige - mit allen Variationen dazwischen. Je kurzkettiger die Kohlenhydrate sind - zB. Einfachzucker wie Fruchtzucker - desto schneller sind sie energetisch verfügbar. Stärke ist quasi "mittelkettig" (der Ausdruck ist jetzt nicht wissenschaftlich!) und muß vorab verdaut werden in einfachkettige KH. Bei den Stärkemolekülen gibts allerdings auch wieder Unterschiede, wie lang die letztendlich sind. Und Hafer hat hier einerseits nen tick mehr Einfachzucker drin und kurzkettigere Stärkemoleküle - also ist diese Energie auch schneller verwertbar. (langkettige KH sind zb. Cellulose aus dem Heu - wird erst im Dickdarm verdaut- also ganz langsame Energie, die auch an die Rippen ansetzt - daher auch bei dünnen Pferden vorab mit Heu fett füttern)
                                      Bei Gerste gibts ja auch ganz unterschiedliche Sorten - Braugerste hat hier eigentlich die beste Zusammensetzung, weil eiweißärmer als viele andere Sorten. Hat aber etwas längerkettige Stärkemoleküle drin als Hafer.
                                      Die Kombi aus Hafer und Gerste ist deshalb toll, weil man mit dem Mengenverhältnis ganz gut auf die individuellen Bedürfnisse der einzelnen Pferde die Ration steuern kann und so auch die Energiezufuhr.
                                      Die etwas "bewegungsfauleren" bekommen eben mehr Hafer, die dürren spritzigen mehr Gerste, etc. Oder eben je nach Leistungsanforderung oder Sport-Disziplin.
                                      Zuletzt geändert von Gast; 18.11.2011, 11:27.

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                                      • Ramzes
                                        • 15.03.2006
                                        • 14684

                                        #20


                                        Bei Pferden gab es bislang wenige Fütterungsversuche .
                                        Im Rahmen eines Forschungsprojektes " Grain Up " untersucht das Rostocker Team um
                                        Prof.Dr. Annette Zeyner die Verdaulichkeit von verschiedenen Stärken und Aminosäuren, speziell die praecaecale Verdaulichkeit ( pcv = dünndarm verdaulich ) .
                                        Pferde haben " bauartbedingt " aufgrund weniger Enzymaktivität - Amylasen grundsätzlich eine geringere Verdaulichkeit im Dünndarm . Unverdaute Stärke in den anschließenden Darmbereichen können zu Problemen führen .
                                        Im Prinzip basierte bislang die Pferdefütterung mehr auf tradierte Fütterungsmethoden und Erkenntnissen aus anderen Bereichen der Fütterung , weniger aufgrund exakter Fütterungsversuche mit dem Pferd an sich ..


                                        Der Forschungsverbund soll umfassendere Erkenntnisse zum Futterwert von Getreide und Grundlagenforschung für weitere Entwicklung z.B. von Testverfahren , technolog. Optimierung Futtermittel , effizientere Rationen etc. liefern .

                                        Die Verdaulichkeit im Dünndarmbereich ist bei Hafer am höchsten . Die anderen Getreidearten in der
                                        Pferdefütterung werden aufgrund ihrer geringeren Verdaulichkeit entsprechend aufgeschlossen , z.B. durch mech. Zerkleinerung - Schroten/Walzen , thermischer Aufschluß - Mais poppen .
                                        Zuletzt geändert von Ramzes; 18.11.2011, 12:28.

                                        Kommentar

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                                        Erstellt von Eleyka, 25.04.2023, 21:00
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