Turniersport - Gedanken

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  • Neuzüchter
    • 09.04.2003
    • 2159

    Turniersport - Gedanken

    Im Lufe der zeit habe ich mir eine etwas abweichende Reitphilosophe angeeignet - wer schon Kommentare von mir gelesen hat weiß das.

    Über allem steht die Skala der ausbildung aber auch der Grundgedanke das ein Pferd ein Pferd ist und damit weder Intresse am Reitsport noch daran aht mich zu ärgern.

    Oft hört man ja: Der drückt sich raus - die will sich nicht biegen - der springt immer um in der xy Ecke

    wo man auch sagen könnte: ich störe sein Sicherheits- und Gleichgewichtsempfinden - meine Beine liegen nicht ruhig - ich verliere das Gleichgewicht

    Viele Leute stimmen mir zu sagen aber wenn ich so reite wie Du habeich auf dem Turnier keine Chance - und es stimmt.

    Eine Kollegin sagt in ihrer Umgebung seien viele die gar nicht mehr Turnier reiten wollen die Bodenarbeit und Zirkuskurse machen und so mit ihren Pferden zufrieden sind

    Genau das stelle ich zur Disskusion, denn wir wollen alle gut sein und anerkanntwerden für Bodenarbeit und zirsensische Lektionen gibt es kaum Wettbewerb aber wenn jemand zu Hause in Harmonie Turnierlektionen erarbeitet und diese gelingen will er sich messsen ...

    oder nicht?

    Danbar für Kommentare
    Auch Freizeitpferde sin Profis!
  • Warree
    • 29.05.2009
    • 309

    #2
    Wenn das Pferd gut Zirkuslektionen macht, bietet sich das doch als Showeinlage für REITsportveranstaltungen an. Ansonsten gibt es doch breitensportliche Wetbewerbe, GHP-Prüfungen, Trails und Reiterrallyes für diejenigen, die zwar nicht auf FN-Turnieren starten möchten, so ganz aber nicht auf Wettbewerbe verzichten möchten.

    Kommentar

    • copine001
      • 01.08.2005
      • 911

      #3
      Zitat von Neuzüchter Beitrag anzeigen
      ...
      Oft hört man ja: Der drückt sich raus - die will sich nicht biegen - der springt immer um in der xy Ecke

      wo man auch sagen könnte: ich störe sein Sicherheits- und Gleichgewichtsempfinden - meine Beine liegen nicht ruhig - ich verliere das Gleichgewicht
      Da geh ich mit dir konform. Der Reiter (Mensch, der mit dem Pferd eine harmonische Einheit bilden will!) neigt im allgemeinen nicht so sehr zur Selbstreflektion, wie er es eigentlich tun sollte! Ausnahmen bestätigen diese Regel, aber da es bequemer ist, dem meinungstechnisch eher willenlosen Pferd den Schwarzen Peter zuzuschieben, wenn was nicht auf Anhieb klappt, ist es eher der Fall, dass das Pferd "schuld" ist.



      Eine Kollegin sagt in ihrer Umgebung seien viele die gar nicht mehr Turnier reiten wollen die Bodenarbeit und Zirkuskurse machen und so mit ihren Pferden zufrieden sind.
      Ja, das ist so. Ich habe mein Jackett auch (für immer?!) in den Schrank gehängt. Zirzensische Lektionen sind zwar jetzt auch nicht so meins, aber ich ziehe meine relative Zufriedenheit aus dem Gelingen der Ausbildung meines Pferdes und dem Wissen, dass es ihm gut geht und es auch ein zufriedenes Leben fühlt.

      Genau das stelle ich zur Disskusion, denn wir wollen alle gut sein und anerkanntwerden für Bodenarbeit und zirsensische Lektionen gibt es kaum Wettbewerb aber wenn jemand zu Hause in Harmonie Turnierlektionen erarbeitet und diese gelingen will er sich messsen ...

      oder nicht?
      Siehe oben. Mit dem Gut-sein-wollen ist das so eine Sache! Wer behauptet allen Ernstes aufgrund einer 8er Note im Viereck oder einer Nullrunde im Parcours wirklich, er sei "gut" gewesen? =) Zumal der Hauptakteur ja das Pferd ist! Das ausschließliche "sich-selber-auf-die Schulter-klopfen" ist ja auch stark verpönt, obwohl es nicht ausgeschlossen ist.
      Hier greift die alte Weisheit "Ein Reiter ohne Pferd ist nur ein Mensch, ein Pferd ohne Reiter immer noch ein Pferd!" (ich glaub, der ist von H.H. Isenbart)...
      Immer ruhig mit den jungen Pferden!

      Kommentar

      • GinWally
        • 11.05.2010
        • 745

        #4
        Die Turnierreiterei ist heutzutage halt so ne Sache. Ich bin auch auf Springen bis Kl. L gestartet. Einen Blumentopf hab ich allerdings selten heim gebracht... :-) Das lag zum einen daran, dass ich noch nie so ein oberehrgeiziger Mensch war und lieber mal ins Gelände bin als zu trainieren. Zum Anderen lag es aber auch (vielleicht lieg ich da auch falsch) daran, dass es heute sehr schwer ist in den unteren Klassen noch einen fairen Wettstreit zu finden. Allein in den 2 Ställen in denen mein Pferd gewohnt hat gab es etliche Kiddies, die innerhalb von 2 Jahren alles gewonnen haben was es nur irgendwo zu holen gab. Die hatten aber auch Eltern, die ihre 10.000 Euronen im Monat heim gebracht haben und regelmäßig das Pony gegen ein noch besseres getauscht haben. Dazu noch etliche Berittstunden, Reitunterricht von Trainern die sich ein Normalsterblicher kaum leisten kann und ein wahnsinniger Ehrgeiz. Das Kind musste also eigentlich am Tag x nur noch draufsitzen und lenken.
        Da sah ich mit meinem bis L-Springen ausgebildeten Pferd und 1x die Woche Spring- und Dressurunterricht schlecht aus. Am Pferd lag´s definitiv nicht, der wär auch seine M-Springen gelaufen, kein Zweifel. Vielleicht bin ich ein bisschen neidisch, weil ich auch gern mal ein gelbes Schleifchen mitgebracht hätte, aber auf der anderen Seite steh ich mit meiner Sicht der Dinge wohl nicht alleine da. Erst vor Kurzem hab ich in einer Zeitschrift (ReiterRevue???) einen Artikel darüber gelesen.
        Ich hab die Turnierreiterei dann an den Nagel gehängt und bin Jagd geritten - da gibts nix zu gewinnen und die Anfahrt lohnt sich für 3 Stunden Jagd mehr als für 2 min im Parcours... :-)
        Klar - es juckt mich immernoch, hätte ich ein Pferd würde ich wahrscheinlich gleich wieder auf dem Turnierplatz stehen.
        Mittlerweile reite ich fremde Pferde und gebe mich gefälligst damit zufrieden...
        Das Pferd blieb mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde!

        Kommentar

        • abc10
          • 19.01.2009
          • 280

          #5
          aus den von von ginwally genannten gründen habe ich vor etlichen jahren auch mal die turnierreiterei sein lassen. mich hat sie allerdings wieder eingeholt und ich muss sagen, die freude ist umso großer wenn man dann mit dem selbstausgebildeten jungpferd und mit einem alten der preislich weit, weit, weit jenseits der 50.000 oder mehr liegt, regelmäßig gut plaziert ist und man sieht, dass die tägliche arbeit (ohne profibereiter) früchte trägt und am richtigen weg ist. ich möchte den turnierplatz nicht missen...

          Kommentar

          • Ginella NB

            #6
            ich weiss nicht - hier wird immer alles so "schwarz - weiss" gesehen und in extrem-schubladen gepackt.

            als ob heutzutage jeder turnierreiter in logischer konsequenz ein tierquäler sein muss, wenn er ein bisschen erfolgreich ist und ein pferd nur dann gut auf dem turnier sein kann, wenn es NICHT artgerecht gehalten und NICHT "skala"mäßig ausgebildet wurde.

            auch wenn ihr es nicht glauben mögt, aber es gibt durchaus pferde, die gehen jeden tag auf die koppel, werden vorbildlich nach den leitlinien der FN ausgebildet und geritten und können trotzdem mit reinen amateurreitern auf einem turnier platziert sein (...oder sogar gewinnen).

            Am Ende gehört halt auch ein bisschen Talent dazu ( beim Pferd UND Reiter) oder manchmal auch einfach das Glück, das das passende Pferd den passenden Reiter findet. Oder umgekehrt.....

            und selbst wenn die "Pony"kinder regelmäßig wieder ein besseres Pferd/Pony hingestellt kriegen - die müssen auch erstmal (nach-)geritten werden.
            so gänzlich ohne jedes reiterliche können läuft da auch kein pferd durch die prüfung.


            ich sehe das oft etwas grundsätzlicher

            ich habe in so manchem reitstall immer wieder leute beobachtet, die wirklich jahrelang jede woche reitunterricht nehmen und auch sonst jeden tag mit ihrem pferd verbissen geübt haben "bis der arzt kommt".
            und trotzdem war da irgendwie nie ein fortschritt zu erkennen. weder beim reiterlichen können - noch war beim pferd irgendeine weiterentwicklung in der ausbildung zu erkennen.
            da wird von einem reitlehrer zum nächsten gewechselt und JEDER ist nach ner gewissen zeit wieder scheisse!

            da frage ich mich: warum sollen daran immer die "anderen" schuld sein, das man da selber irgendwann frustriert ist ???

            ich persönlich hatte nie diesen ehrgeiz mich mit anderen messen zu müssen.
            ich war immer sehr zufrieden damit, sicher ins gelände zu hoppeln und wieder heil heim zu kommen. klar hab ich auch 1x pro woche reitunterricht genommen. aber nie mit dem ehrgeiz, das ich turnier gehen will.
            man kann doch auch einfach so das gefühl verspüren wollen, das man mit seinem pferd harmonisch zurecht kommt und alles klappt, was man voneinander will.
            Zuletzt geändert von Gast; 30.05.2010, 16:04.

            Kommentar

            • Kat
              • 12.05.2004
              • 3536

              #7
              @Ginella: klar, geritten werden müssen die auch. Aber hab ich auch schon erlebt: die laufen teilweise durchaus auch noch ein Weilchen selbst, weil es so eingetrichtert wurde, so dass der Reiter kaum noch was falsch machen kann. Nach einer Weile stellt sich dann bem Pferd die Gewöhnung ein, und fängt an zu "zicken", und wird dann bald ausgetauscht, der nächste (vorläufige) Selbstläufer kommt und die Story geht so weiter...
              Ein Reiter mit Talent mit einem talentierten Pferd hat durchaus auch ohne die ganze Profimaschinerie Chancen, aber es ist sehr viel schwerer sich dort durchzubeißen, was den Frust schneller aufkommen lässt. Zumal diese Reiter dann ja auch an sich zweifeln, und eher weniger am wenigen Talent des eigenen Pferdes.
              Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

              Kommentar

              • Ginella NB

                #8
                die laufen teilweise durchaus auch noch ein Weilchen selbst, weil es so eingetrichtert wurde, so dass der Reiter kaum noch was falsch machen kann.
                aber sei doch mal ehrlich,
                das funktioniert doch wirklich nur in den untersten klassen - wenn überhaupt.

                um eine erfolgreiche L-Dressur oder L-Springen zu reiten, gehört meiner Meinung nach reiterlich schon noch [I etwas[/I] mehr dazu, als immer nur einen auf "Beifahrer" zu machen.


                Hey - ich hab schon Ponykinder reiten sehen - da hab ich meinen Hut vor gezogen! Da war durchaus ein reiterliches Talent zu sehen, von dem sich mancher Profi ne Scheibe abschneiden könnte! Egal ob Springen oder Dressur! Die darf man auch nicht alle über einen Kamm scheren.

                Leider verlieren die halt oft während der Pubertät das Interesse am Reitsport, wenn andere Dinge interessanter werden und man sieht sie später dann oft nicht mehr.
                Zuletzt geändert von Gast; 30.05.2010, 16:15.

                Kommentar

                • Kat
                  • 12.05.2004
                  • 3536

                  #9
                  Stimmt, oft so bis A, teilweise bis L, das ist ja gerade das Niveau, wo man als Turnierreiter anfängt, und oft auch wieder aufhört, weil sich viele nicht "durchbeißen" wollen und lieber zu Hause trainieren und sich dabei besser fühlen.

                  Ich kenne übrigens ein GP-Pferd, da haste dich draufgesetzt, minimal eine Hilfe gegeben, den Rest hat der von allein abgespult, besonders Einer-Wechsel, die hat er sowieso gern angeboten, und wenn man auf der Diagonalen einen durchließ hat er oft 14 weitere allein durchgesprungen. Da musste man auch mehr drauf sitzen und nicht stören, dann hat der sein Ding gemacht. Schwieriger war es, einfachere Lektionen zu reiten, die musste man schon reiterlich umsetzen können, besonders Außengalopp...also diese Selbstfahrer gibt es durchaus. Das Pferd wurde übrigens dann meiner Freundin einmal aus Lahmheitsgründen gegeben. Aber auch, weil die Frau des Reiters ihn in L-M vorstellen wollte, und das ging nicht, weil der sein GP-Programm abspulte. Die konnte das auf dem Turnier nicht reiten. Hab ich so in dem Ausmaß vorher auch noch nicht gesehen, aber scheints ja doch zu geben.
                  Im Springen evt. sogar häufiger. Da ist es oft wichtiger, dass der Reiter nicht stört und das Pferd machen lässt. Da sind auch einige weniger talentierte Reiter vorne platziert gewesen, als welche, die ich als Reiter richtig gut fand.
                  Aber letzlich muss das Team Reiter-Pferd passen, bei passendem Trainer kann man dann schon weit kommen, aber Namen sind durchaus auch wichtig.
                  Wenn man mal Schreiberling einer Prüfung ist, habe ich auch schon oftnzwischen 2 Richtern gehört: nee, die müssen wir besser bewerten, die reitet sonst auch viel besser. Soviel zur Bewertung des derzeitigen Zeitpunkts.
                  Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

                  Kommentar

                  • GinWally
                    • 11.05.2010
                    • 745

                    #10
                    Ne, sicher kann man nicht alle über einen Kamm scheren. Hab aber zum Beispiel gerade letztes Wochenende einen jungen Reiter in einem L-Springen gesehen der dermaßen am Zügel gerupft hat dass ich Lust verspürte ihn noch im Parcours vom Pferd zu ziehen. Das hat sich wenig beeindrucken lassen und der Kerl ganz souverän da durch getragen. Ich kenn den Jungen schon von anderen Turnieren und weiß, dass der noch nie anders geritten ist. Und der reitet wirklich mies. Also frag ich mich wie so jemand überhaupt in eine L-Springen KOMMT.
                    Und wenn man als Otto-Normal sowas auf Turnieren sieht und gegen genau solche Leute ständig am ablosen ist hat man irgendwann einfach keinen Bock mehr. Ist nicht so, dass ich dem anderen den Dreck unter den Fingernägeln nicht gönne, aber bei sowas und den hergerittenen Ponys auf denen man nur noch Platz nehmen muss - da vergeht einem die Lust zum gönnen. Ich war immer jemand der vorallem sich selbst in Frage gestellt hat. Und wie gesagt - ich hätte mit Sicherheit mehr tun können um erfolgreich zu sein. Aber ich hätte nicht GENUG tun können um gegen solche Leute mitzuhalten.
                    Das Pferd blieb mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde!

                    Kommentar

                    • Korney
                      • 05.03.2009
                      • 3514

                      #11
                      Zitat von Kat Beitrag anzeigen
                      Wenn man mal Schreiberling einer Prüfung ist, habe ich auch schon oftnzwischen 2 Richtern gehört: nee, die müssen wir besser bewerten, die reitet sonst auch viel besser. Soviel zur Bewertung des derzeitigen Zeitpunkts.
                      Als "Schreiberling" hab ich es auch schon geschafft die Noten zu beeinflussen. (bin dann mal weg!)

                      Kommentar

                      • Ben254
                        • 21.05.2010
                        • 21

                        #12
                        Argh, tatsächlich eines "meiner" Themen - eines zu dem ich mir gerne und viele Gedanken mache und gemacht habe.
                        Allgemein dürfte es ja nicht unbekannt sein, dass gerade in den unteren Klassen ein netter Name eine gute Wertnote schon macht. Nein, es gibt durchaus faire Richter, die selbst der Tochter des noch so Erfolgreichen Max Mustermanns mal eine 6er Note gibt, wenn sie Mist reitet, aber grundsätzlich reicht's oft aus. Die andere Seite sind die Kinder, die wirklich ihre Ponys kriegen und ich sich durch die Zeitspringen mogeln, indem sie draufsitzen und lenken. Das Pony macht alles brav & fehlerfrei, nun, da ist eine Platzierung ja gegeben.
                        Allerdings, und diese Seite habe ich bereits kennen gelernt, kann man nicht sagen, dass alle Kids oder auch eben Erwachsene, die ein talentiertes Pferd, vielleicht auch schon weiter ausgebildetes Pferd unter dem Sattel haben, gleich untätig sind. Oftmals ist es eine große Herausforderung ein L-Pferd wirklich noch für's E-Springen zu motivieren, die M-Dressur Stute für einen einfachen Wechsel, oder aber ein wirklich fein gerittenes Pferd mit manchmal eben undeutlichen Kinderhilfen zu reiten.

                        Außerdem möchte ichGinella zustimmen: Es gibt nicht nur schwarz/weiß. Ich selbst kann mich oft nicht grundsätzlich für oder gegen das Turnierreiten aussprechen. Warum sollte ich keine Turniere reiten, kein - ach so tierquälerisches L Springen - und das vielleicht sogar jedes Wochenende, wenn ich mein Pferd doch sonst wirklich gesundheitsfördernd gymnastiziere, es täglich auf die Weide kommt & ab und an sogar ein bisschen LiebE? Warum kann ich als Turnierreiter nicht auch mal mein Pferd vom Boden aus beschäftigen? Für mich und meine Reitbeteiligung war die Arbeit vom Boden aus sogar ein wichtiger Knackpunkt, damit er wieder Vertrauen zum Reiter und zur Reiterhand gewinnen konnte.
                        Andererseits kann ich die "Contra-Turnierreiter" Seite wohl auch ein wenig nachvollziehen. Immerhin sind Deutschlands Turnierplätze ja wirklich hart, von den Abreiteplätzen nicht zu sprechen. Das kann man aber eigentlich gut abwinken, denn dies kann jeder Reiter selbst besser machen. Nun aber die Richter sind eben oft auch nicht so ganz fair. Oben hatte ich es bereits angesprochen: Ein netter Name, ein schön strampelndes Pferd, ein sonst besonders erfolgreicher Reiter. Wie soll man da noch wirklich Chancen haben?

                        Wie gesagt.. Ich bin recht zwiegespalten, aber grundsätzlich kann man eben doch seine persönliche Mischung aus hartem Training für die Turniere und Vertrauen für sich und das Pferd vom Boden aus finden. Das Eine schließt das Andere nicht aus. Und gerade in Turnierställen oder auf sehr heftig - aber unwissenden - Freizeitställen (also dort, wo sie wirklich nur Geländereiten und keine Ahnung von Gymnastizierung haben) findet man für sowas manchmal sogar Anerkennung

                        Kommentar

                        • GinWally
                          • 11.05.2010
                          • 745

                          #13
                          Klasse Beitrag, Ben!
                          Wenn ich ein talentiertes Pferd hätte mit dem ich gut klarkomme und auch nochmal Chancen sehen würde, wär ich auch sofort wieder dabei!
                          Ich würde es nur einfach manchmal besser finden, wenn die Reiter einen Schleier vorm Gesicht hätten und die Sprecher keine Namen vor dem Start nennen würden. Dann sähe schon manches anders aus. Oder wenn man schon 1 woche vorm Turnier unter richterlicher Beobachtung stehen würde. Das ist natürlich Quatsch.
                          Es wär einfach toll, wenn die Richter manchmal auch den Schneit hätten mal was zu kritisieren. Hier in der Gegend gab es früher einen Richter, den Herrn Enzenroß (leider verstorben). Der hat wirklich mal den Mund auf gemacht. Nie bösartig aber so dass man´s kapiert. Und zwar in aller Öffentlichkeit durch die Sprechanlage! Der hätte ruhig noch eine Weile bleiben können! Oder von seiner Sorte würde ich mir ein paar mehr wünschen.
                          Das Pferd blieb mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde!

                          Kommentar

                          • Barbara
                            • 20.05.2010
                            • 324

                            #14
                            Ich bin selber früher A- und L-Springen geritten und habe da auch immer wieder Reiter erlebt, die so alle 2 bis 3 Jahre mit neuen Pferden aufgekreuzt sind, weil der alte „Bock“ nicht mehr sprang …

                            Diesen „teure-Pony-Effekt“ erleben wir momentan grade live mit. Ich hatte schon im Thread zum Thema Fehlkauf geschrieben und erwähnt, dass unser Sohn auf einem guten Pferd seit Anfang letzten Jahres Turniere reitet.

                            Und ich muss sagen: Ich konnte beim RWB manche Bewertung absolut nicht nachvollziehen. Die Krönung des ganzen war ein Turnier, wo ein Mädchen (vom gastgebenden Verein) gleich mit unserem Sohn platziert war – und ich habe hinterher im Kurzprotokoll (da standen die Noten dummerweise handschriftlich drin) gesehen, dass sie hochgewertet (!!!) worden ist. Sie ist im A-Galopp angaloppiert und nur mit vereinter verbaler Unterstützung der Richter hat sie das Pferd in den korrekten Galopp bekommen. Und besonders gut saß sie auch nicht. Sohnemann saß aber korrekt und locker, auf der richtigen Hand angaloppiert ist er auch …

                            Außerdem haben wir relativ häufig Mädels mit offensichtlich RICHTIG teuren Ponys im RWB rumreiten sehen. Und das nicht nur ein Jahr …. Ich habe mir mal den Spaß gemacht und die Ergebnislisten einiger Turniere mit denen des Vorjahres verglichen: Da waren oft genug dieselben Reiterinnen auch im Vorjahr schon gaaaanz vorne mit dabei, z.T. mit demselben Pony, aber auch mit anderen.

                            Unser RL ist der Ansicht (und ich ehrlich gesagt auch), dass RWB und Spring-RWB eigentlich nur Einsteigerprüfungen sein sollen – ein Jahr reiten, bis man sich sicher fühlt und auch mal vorne platziert war und dann in die nächste Klasse wechseln.

                            Ach ja, und letztes Jahr habe ich ein Mädel im Spring-RWB gesehen, deren Pony glitzerte vor Swachowsky-Steinen. Nicht nur die Trense, sondern auch das Martingal war mit Steinen besetzt und auch das übrige Equipment sah extrem teuer aus. Geritten ist sie dann so na ja ….

                            Am letzten WE ist unser Sohn sein 2. E-Springen geritten und hat sich wirklich super geschlagen. Für die Stute war es ja auch das zweite E ihres Lebens. Er hatte eine 6,6 – bis 6,8 wurde platziert. Da waren aber auch einige dabei, da dachte ich mir, dass die im E eigentlich auch nix mehr verloren haben, so routiniert sind die da durchgeritten.

                            Nicht dass ich irgendjemandem eine Platzierung missgönne – aber sollte es einen nicht reizen, eine Klasse höher zu reiten, wenn man ständig vorne mit dabei ist? Oder muss es dann so: „Mein Pferd/Pony hat 100 goldene Schleifen im RWB?“ laufen. „Und – im E?“ „Neee, nix mehr. Da waren wir nicht platziert, das habe ich dann gelassen“.

                            Ich kann und will es niemandem verbieten, mit einem 15.000 €-Pony RWB und Spring-RWB zu reiten – aber ich frage mich dann immer wieder, was sind das für Eltern? Was ist das für ein RL?

                            Wir haben übrigens genau so einen Fall – allerdings Führzügel nach RWB, wo das Mädel den Sprung nicht geschafft hat, in unserem Stall.

                            Kommentar

                            • BettyBoo
                              • 14.07.2009
                              • 162

                              #15
                              Erst mal zum ersten Beitrag: "Oft hört man ja: Der drückt sich raus - die will sich nicht biegen - der springt immer um in der xy Ecke

                              wo man auch sagen könnte: ich störe sein Sicherheits- und Gleichgewichtsempfinden - meine Beine liegen nicht ruhig - ich verliere das Gleichgewicht"

                              Vielleicht liegt´s auch daran, dass der Reiter die Ursache nicht kennt und anhand der Auswirkungen Tips möchte, woher die Fehler kommen...
                              Ich geh auch selten zum Arzt und erzähl ihm was für ne Krankheit ich hab, sondern die Symptome!
                              (Gibt natürlich auch die, bei denen immer das Pferd schuld is)

                              Ich kenne auch beide Seiten vom Turniersport - zum Einen Reiter, die jedes Jahr einen neuen M/S-Kracher für A-Springen brauchen und "verheizen", aber auch Reiter, die sich vom Junioren- zum JR-Alter mit dem selben Pferd von A bis S hochgekämpft/-gearbeitet haben - mein Respekt!
                              Was man allerdings bei vielen Pony-Kindern nicht vergessen sollte - v.a. die, die teure Ponys bekommen und den besten Unterricht und Beritt - dass diese Kinder oft unter unglaublichem Druck von überehrgeizigen Eltern stehn... Solange die Schleife kommt, is alles schön und gut, aber wehe wenn das arme Kind mal nicht so funktioniert - dann is entweder dass Pony schuld oder eben das Reiterlein in das man ja schließlich Unsummen investiert! Alles schon erlebt...

                              Dann bin ich ehrlich gesagt lieber "Freizeitreiter mit Turnierambitionen", bei dem sich keine Eltern einmischen. Und auch als solcher kann man in L-Springen erfolgreich sein und vor allem seinen Spaß haben...

                              PS: Ich hatte auch Spaß in meiner letzten A-Dressur, als mein Pony ständig seinen Vordermann überholen wollte und keinen einzigen Trabtritt gezeigt hat

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                              • Veracruz9
                                • 26.03.2002
                                • 3848

                                #16
                                Im A und L Bereich macht es nicht alleine das Pferd.
                                Genauso wenig wie man auf pferdgerechtes reiten verzichten muss.

                                Aber mann muss auch ehrlich zu sich selbst sein, sicher haben andere es vielleicht leichter wenn sie sich auf eiin fertiges Pferd setzten können, aber auch ein M oder S Pferd muss geritten werden.
                                Und wer richtig reitet bekommt sei es in Dressur oder Springen auch seine SChleifen, auch ohne ständigen Beritt.
                                Drehe dich in den Wind damit er dir die Haare aus den Augen wehen kann

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                                • Auntie Little
                                  • 02.09.2009
                                  • 484

                                  #17
                                  Ehrlich gesagt kann ich die Turnierreiterein nicht wirklich beurteilen. Habe selbst das ein oder andere E Turnier (sowohl Springen wie auch Dressur) bestritten. Beendet haben wir unsere "Karriere" als beim E Parcour überraschender Weise für meine Stute nach Sprung 5a auch noch 5b kam. Sie hat ihn in Hubschraubermanier den Sprung bewältigt hat, wir uns aber auf der anderen Seite getrennt haben. Ich war einfach nicht in der Lage mich dabei oben zu halten. Nachdem ich mich aufgerappelt, mein Pferdchen eingesammelt und gelobt habe sind wir schön nach Hause gefahren und gut war's.

                                  Mit ihr hatte ich die folgenden Jahre schöne Jagdzeiten. Natürlich im Nichtspringerfeld.

                                  Mit meiner jetzt 6-jährigen Knabstrupperin und unserer 8-jährigen Mixstute mache ich viel Bodenarbeit nach Alfonso Aguilar und hin und wider reiten wir eine Ralley. Bei der Bodenarbeit macht es mir unglaublich viel Spaß zu sehen, welches Vertrauen die Pferde aufbauen.

                                  Mir gefällt (zumindest in den unteren Klassen) der oben bereits erwähnte Ehrgeiz der Eltern nicht. Habe kein Verständnis dafür, wenn die Eltern am Abreiteplatz stehen und brüllen: "Jetzt hau dem Gaul doch mal eins mit der Gerte". Da fällt es mir extrem schwer die Klappe zu halten.

                                  Grundsätzlich kann ich mir schon vorstellen, dass die Turnierreiterei Spaß macht, wenn man a) selbst dafür geeignet ist und b) das Pferd entsprechend ausgebildet ist.

                                  VG
                                  Birgit

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                                  • Mondnacht
                                    • 01.12.2009
                                    • 2470

                                    #18
                                    Turnierreiterei macht ganz viel Spaß!!!

                                    Ich warte schon wieder darauf, endlich loszukommen. Leider ist meine Stute noch so weit von einem Turnierstart entfernt, aber auf das erste Turnier freue ich mich schon.

                                    Das bringt doch Spaß sein Pferd mal richtig rauszuputzen, einzuflechten und alles hübsch zu machen. Davon ganz abgesehen sieht man als Reiter mit weißer Reithose und Jackett doch auch ganz elegant aus.
                                    Ich fahre auch gerne durch die Gegend mit meinem Pferd und gucke mir auch gerne mal fremde Ställe an. Mir gefällt einfach die ganze Atmosphäre auf einem Turnier. Einfach mal sein Pferd anderen zu präsentieren, damit man mal sieht, auf was für einem Stand man ist. Auch wenn es immer Momentaufnahmen bleiben.

                                    Was mir auch nicht liegt sind die ganzen verhärteten Turnierreiter. Nie ein Lächeln, knallen ihre Pferde zusammen, reiten andere über den Haufen, regen sich lauthals über die achso doofen Richter auf u.s.w..
                                    Natürlich möchte ich auch was abbekommen, aber es muss eben alles passen. Es gibt eben doch noch viel Geld in der Reiterei und da kann man mit einem normalen Pferd ab L einfach nicht immer oben mitreiten. Ich stehe auch nicht in dem Nobelstall oder kann mir viel Sponsoring leisten, hab noch nie Richter zum Essen eingeladen oder den prominentesten Ausbilder. Spielt ja doch alles eine Rolle beim Dressurreiten...

                                    So what, hauptsache man ist mit seinem Ritt zufrieden!

                                    Noch reiten meine Kinder nicht und sollten sie es mal, bitte erinnert mich daran: Ich will nie so eine verhärmte Turniermama werden, deren Kinder alle Erfolge erreichen müssen, die ich selber nicht geschafft habe!!!!

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                                    • Neuzüchter
                                      • 09.04.2003
                                      • 2159

                                      #19
                                      Zum Thema Schwarz-Weiß malen
                                      Sicher kann manauchmit einem gut gerittenen Pferd plaziert werden

                                      ABER
                                      ein Pferd mit einem guten gelassenen Schritt das im Mitteltrab ehr Tritte verlängern zeigt, wird hinter dem zackelden mit dem Showtrab landen
                                      das Pferd das für zehn meter in die Ferne gckt wird mehr Abzüge für die Anlehnung bekommen als das Pferd mit dem Falschen knick
                                      dermit deutlciehr innenstellung auf zwei hufschlägen galoppiert wird vor dem sein der geradeaus aberr mit der Nasenlinie vor der Senkrechten läuft.

                                      WEIL das Pferd sich unterzuordnen hat und der Reiter die Show bestimmt.

                                      Mein Pferd hat seine Daseinsberechtigung als Pferd - er ist nicht Sportgerät oder Prestigeobjekt aber auch nicht Lebenspartner oder Stofftier.
                                      Auch Freizeitpferde sin Profis!

                                      Kommentar

                                      • Ginella NB

                                        #20
                                        Mein Pferd hat seine Daseinsberechtigung als Pferd
                                        ach so

                                        und das sprichst du wohl jedem pferd, das vom turnier regelmäßig seine schleifen mit heim nimmt, ab ?

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