Hengst "Angst" vor anderen Pferden?!

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  • royaltouch
    • 06.11.2006
    • 429

    Hengst "Angst" vor anderen Pferden?!

    Hallo,
    ein 5-jähriger Hengst bei uns im Stall hat ein Problem mit anderen Pferden sobald ein Reiter auf ihm sitzt. Ausserdem war bis vor ca 3 Monaten das Auf- und Absteigen, Nachgurten, unruhiger Schenkel, Abklopfen/streicheln,...etwas furchtbares -ist aber schon viel besser jetzt!

    Kommt bei Hengsten ja öfters vor, deshalb wollte ich fragen was ihr damit für Erfahrungen habt bzw. wie ihr das in den Griff bekommen habt?

    Kann es sein, dass das auch ein Vertrauens- bzw. Dominanzproblem ist? Dass er denkt, dass er dem Reiter nicht vertrauen kann, dass er ihn nicht in "Gefahr" bringt?

    Ich versuche einfach so viel Ruhe wie möglich zu behalten. Ganz ignorieren kann man andere Pferde jedoch nicht, da wenn man ihn nicht gut an Bein und Hand (mMn. mit zu starker Anlehnung) hat wenn ein Pferd entgegen/ vorbei/ von hinten kommt, findet man sich entweder in der anderen Richtung oder am Ende des Reitplatzes wieder.
    Andere geben ihm jedes Mal wenn er umdreht und/oder losgaloppiert richtig Gas.

    Was würdet ihr machen? Gelegt wird er wohl werden *seufz*, aber ich glaube nicht, dass das alleine eine Lösung sein wird, da sein 4-jähriger Bruder (wallach) das selbe Problem, nur nicht ganz so fies (galoppiert nur weg und dreht nich um), hat. Mutter war anscheinend auch etwas "komisch".

    Freue mich auf Vorschläge sowie Erfahrungsberichten bei ähnlichen Problemen
    LG royaltouch.
  • drosselklang
    • 20.01.2007
    • 310

    #2
    Wie sieht es denn mit Sozialkontakten aus? Hat er direkte Stallnachbarn oder evtl. einen Weidepartner? Hast Du einen Reitpartner, mit dem Du das "Annähern" üben kannst? - Gib Deinem Pferd Zeit und viele Möglichkeiten sich mit anderen Pferden auseinander zu setzen - Weide/Paddock, Führanlage, etc.

    Ein Hengst im Alter von 5 Jahren braucht sehr sehr viel Beschäftigung und Denkaufgaben. Unser Hengst kam 4-jährig zu uns auf den Hof. Er war ein typisches Boxenpferd ohne Erfahrung und mit viel Unsicherheit. Heute hat er eine Stute als direkte Boxennachbarin. Zwei mal tägl. gehts auf Weide. Auf der Nachbarweide (doppelter Trennzaun) läuft parallel seine Stutenherde oder ein einzelnes Pferd, so dass sie auch mal gemeinsam die Weide hoch oder runter toben können ohne sich direkt zu Nahe zu kommen. Einmal am Tag gibts Arbeit unterm Sattel oder Longieren oder einfach nur ein Spaziergang oder Bodenarbeit oder oder oder... - immer aber mit kleinen "Denkaufgaben" (z.B. ruhig stehen bleiben wenn andere Pferde vorbeigeführt werden, ein paar Seitwärtsschritte, an der Longe stehen bleiben obwohl ich mich von ihm entferne, Tempowechsel mit reinem Stimmkommando). Heute ist er ein selbstbewusster aber grottenehrlicher Reitpartner. - Ich drück Dir die Daumen.

    Kommentar

    • royaltouch
      • 06.11.2006
      • 429

      #3
      Hallo,
      also es ist nicht mein eigener, also kann ich jetzt auch nicht "alles mögliche" mit ihm machen...ansonsten würd ich mich eh viel mehr mit ihm spielen!
      Kann eigentlich nur beim Reiten mit ihm arbeiten.

      Steht im Stall mit anderen Hengsten, kommt nicht auf die Koppel (klar nicht optimal). Direkt jemanden mit dem ich das üben kann hab ich nicht, ich schau halt immer, dass so ein bis zwei Pferde mit am Platz sind und reite dann bewusst näher hin. Hab auch nicht die Möglichkeit ihn regelmäßig zu reiten, aber wenn ich im Stall bin, schau ich, dass ich ihn machen kann (ich mag ihn einfach irgendwie, ist so total nett zu reiten).
      Bewegt wird er aber eigentlich jeden Tag (manchmal allerdings aber auch nur Halle).

      Hab mir gedacht ev. wärs eine gute Idee ihn nach dem "abgehen" zum Halten durchzuparieren und ein paar Schritte rückwärts zu richten und dann normal weiter reiten?!

      Kommentar

      • royaltouch
        • 06.11.2006
        • 429

        #4
        Hmm, hat keiner mehr eine Idee?
        Eigentlich müssten jetzt ja wohl wieder alle vor ihren PCs sitzen ...

        Oder sind sich alle einig, dass die Haltungsbedingungen nicht ideal sind und sich das Problem dann in Luft auflösen würde ?!
        (das alleine kanns mMn eigentlich auch nicht sein)

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        • leeloo
          PREMIUM-Mitglied
          • 20.01.2007
          • 718

          #5
          Hatte vor etlichen Jahren auch mal nen Hengst, der so ängstlich war. Dummerweise war der auch noch extrem hengstig. Gleiche Haltungsbedingungen wie bei Dir.
          Sobald man etwas energischer werden musste, um die Kontrolle zu behalten (egal ob Hengstmanieren oder erschreckt) ist er fast ausgflippt vor Angst. Und leider dann auch mal irgendwo durchgerannt oder reingesprungen....
          Problemlösung: Gelegt, drei Monate in Ruhe gelassen, dann wieder von vorne angefangen. Hat später mehrfach S-Springen gewonnen. Hat allerdings eine Weile gedauert, bis er ruhiger wurde.
          Der Mensch plant und das Schicksal lacht darüber!

          Kommentar

          • royaltouch
            • 06.11.2006
            • 429

            #6
            Also gelegt soll er inzwischen eh auch werden. Nur mMn ist es dafür jetzt schon zu spät im Jahr, ich denke aber sie werden es trotzdem machen.
            Wollten ihn zuerst Hengst lassen, da er eigentlich nicht hengstig war (hat er inzwischen aber auch schon etwas angefangen) und einen guten Sprung macht und Caretano-NK ist und dieser ja nicht mehr unter uns weilt... (hätte dann ev. über Sporterfolge gekört werden sollen, was ich allerdungs auch für eher unwarscheinlich gehalten hätte)!

            Wirklich die Kontrolle verlieren, also dass er dann ein Mal für 3 Runden um den Platz galoppiert oder so ist zum Glück nicht der Fall. Es besteht nur eben die Gefahr, dass er einen verliert, weil er schon sehr gemein drehen kann ! Aussedem find ichs halt nicht so toll, wenn man ihn nicht einfach ein Mal etwas nach unten suchen und entspannen lassen kann und lästig wirds halt auch irgendwann, wenn man sich mehr auf die anderen Pferde konzentrieren muss als auf das auf dem man gerade sitzt!

            Kommentar

            • drosselklang
              • 20.01.2007
              • 310

              #7
              Genau solche Probleme (Haltung - Umgang - etc.) bestätigen mich darin, niemals einen Hengst zu verkaufen.

              Stell Dir mal vor Du fällst vom Pferd und er läuft Dir davon. Kann auch bei aboluten Verlasspferden passieren - Doch ein ängstlicher freilaufender Hengst birgt viel mehr Risiken als eine freilaufende Stute oder ein Wallach. Und selbst, wenn er bis heute noch nicht weiss das er Hengst ist, spätestens dann wird er es wissen.

              Wenn du das Problem wirklich in Angriff nehmen möchtest, solltest Du Dich mit den Eigentümern oder mit den Personen zusammensetzen, die ihn täglich betreuen. Damit alle an einem Strang ziehen. Rückwärtsrichten z.B. ist nur das Abfragen von Gehorsam und hilft Dir nicht Deinem Reitpferd die Unsicherheit zu nehmen.

              Das ist kein persönlicher Angriff - aber ich hab selber so eine Hasenpfote gehabt und Haltung sowie täglicher konsequenter Umgang sind das A und O. Für Stuten, Wallache aber ganz besonders für unsichere Hengste.

              Kommentar

              • royaltouch
                • 06.11.2006
                • 429

                #8
                Zitat von drosselklang Beitrag anzeigen
                Wenn du das Problem wirklich in Angriff nehmen möchtest, solltest Du Dich mit den Eigentümern oder mit den Personen zusammensetzen, die ihn täglich betreuen. Damit alle an einem Strang ziehen. Rückwärtsrichten z.B. ist nur das Abfragen von Gehorsam und hilft Dir nicht Deinem Reitpferd die Unsicherheit zu nehmen.
                Ja, da geb ich dir eh vollkommen recht, aber ich fände zB Rückwärtsrichten eine sinnvollere Methode ihm klarzumachen, dass das jetzt nicht ok war (ganz abgesehen davon, dass ich eben nicht davon ausgehe, dass er es aus Boshaftigkeit macht und man ihm deshalb Gehorsam lehren muss) als wenn jedesmal wenn er es macht im mit Sporen und Hand Stress gemacht wird.
                Ich brauch nur ein paar Vorschläge und Argumente um bei seinem eigentlichen Reiter auch andere Methoden begründen zu können. Leider sind sie der Ansicht, dass es eher Ungehorsam ist oder dann eh durchs Kastrieren weg sein wird und man deshalb jetzt nicht allzuviel dran ändern muss. Ausser mir reitet ihn eh keiner wirklich freiwillig.
                Wenn ich jetzt einfach sagen würde -du darfst ihn nicht bestrafen, weil der hat Angst und das ist nur mit Vertrauen zu lösen-, dann kann ich mir wieder irgendeine Meldung anhören oder auch gar nix...

                Im Sommer dann werde wohl eh hauptsächlich ich mich um ihn kümmern und ihn reiten, ausser es bessert sich oder wird noch schlimmer oder er wird doch kastriert...

                Alles nicht so ganz einfach, leider!

                Kommentar

                • royaltouch
                  • 06.11.2006
                  • 429

                  #9
                  Ok, wird sich insofern lösen, dass er anscheinend doch in nächster Zeit noch gelegt wird...
                  Ich hoff, dass es da zu keinen gröberen Komplikationen kommt

                  Kommentar

                  • royaltouch
                    • 06.11.2006
                    • 429

                    #10
                    hahaha...
                    hab mir gerade meine Postings von vor über 4 Jahren durchgelesen....

                    Inzwischen gehört er schon seit über 3 Jahren mir, hat nur noch mit gestressten anderen Pferden Probleme, sonst gehts eig auch in einer relativ gefüllten Halle ganz gut.
                    Dass er sich schnell aufregt ist ihm schon geblieben, aber ansonsten ist er ganz lieb geworden :-D!!

                    Kommentar

                    • royaltouch
                      • 06.11.2006
                      • 429

                      #11
                      Danke, Hengst ist er allerdings schon nicht mehr gewesen als ich ihn kaufte :-)!

                      Kommentar

                      • Suomi
                        • 04.12.2009
                        • 4285

                        #12
                        Du hattest dir damals ziemlich viele Gedanken gemacht, wie man das Problem lösen könnte... wie hast du es schlussendlich in den Griff bekommen? Oder war es einfach so, dass das Pferd EINE Bezugsperson brauchte, der es vertraute...(nachdem du ihn gekauft hast, sollte das wohl so gewesen sein).

                        Kommentar


                        • #13
                          Pferde "erben" meist den sozialen Status ihrer Mütter.
                          Wenn die Mutter des Pferdes einen niedrigen Rang innerhalb ihrer Gruppe hatte, wird auch der Sohn versuchen anderen Genossen aus dem Weg zu gehen.
                          Unter dem Reiter muss er erst lernen, daß der Reiter einen höheren Status hat als die anderen Pferde.
                          Sobald er das gelernt hat, dürfte es kein Problem mehr geben.

                          Erschwerend kommt hinzu, daß manche Hengste ein Problem damit haben, wenn ihnen ein in hoher Aufrichtung gehendes Pferd (oder z.B. auch ein Friese etc) entgegen kommt. Sie werden dann versuchen umzudrehen und zu fliehen.

                          Kommentar

                          • royaltouch
                            • 06.11.2006
                            • 429

                            #14
                            Naja, also eig hat es einfach lange gedauert. Letzten Winter in der Halle war es schon einigermaßen gut, aber so richtig "normal" ist er eig erst seit heuer im Sommer.
                            War allerdings so, dass er zum Beispiel am Turnier schon immer "braver" war, da waren so viele Pferde u so wenig Platz, dass er nicht wusste wohin, glaube ich. Da hat er sich dann wohl doch drauf verlassen, dass ich schon weiß wo ich hinreite ;-)...
                            Er ist aber auch heute noch bei Pferden mit hoher Aufrichtung od auch viel Aktion und gestressten Pferden vorsichtig. Er wird es wohl nie ganz ablegen, aber ich kann damit leben und man kann ihn ordentlich arbeiten, auch wenn 5 andere in der Halle sind, das ist für mich das wichtigste :-)!

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