Junger Hengst wird frech

[Rowi]

Hallo,
mein knapp dreijähiger steht bei einem Züchter. Wir wollten ihn im Mai anreiten und anschließend bis zum Spätherbstmit unserem Wallach auf die eigene Weide stellen . Dann soll er gelegt werden.
Er war bisher immer brav (fast eine Schlaftablette) , aber gestern rief mich die Züchterin an, er würde seit kurzem die jüngeren Pferde drangsalieren, leider er hat keinen wirklichen Rivalen zur Zeit, die vierjährigen sind jetzt aufgestallt, zwei dreijährige Kumpels sind gelegt worden und jetzt wurden halt ein paar Absetzer dazugestellt. Sie stehen auf einem großen Paddock, kommen nur einmal am Tag auf die Koppel, da der Züchter seine Koppel schonen muß, was ich natürlich verstehe.Ich könnte mir vorstellen, der langweilt sich gewaltig und traktiert dadurch die anderen.

Bei uns im Stall (wir haben separaten kleinen Stall) wäre Platz für ihn, aber wir müssen bis Mai mit dem Anreiten warten, dann hat mein LAG Urlaub. Ich könnte ihn nur stundenweise auf die Koppel stellen. In einen anderen Stall will ich ihn  nicht stellen, Hengst soll er noch eine Weile bleiben.
Nun die Frage:
Welche Erfahrungen habt ihr mit so einer Situation ?
Zum Menschen ist er bisher absolut lieb und altersgerecht gut erzogen.

[rooby94]

Und warum soll er noch Hengst bleiben?

[pavot]

....und außerdem ist im WInter viel besser kastrieren als im Sommer/Herbst wegen der Fliegen....

[Gast]

Warum willst du ihn noch Hengst lassen, jetzt tut sich eh nicht mehr viel. Und ausserdem hast du jetzt keinen Ärger mit den Fliegen.
Wir haben unseren auch 2,5 jährig legen lassen im September und ich muß dir sagen es war die beste Zeit. Das er jetzt muckig wird ist ganz normal.
Gruß Bernd

[Lisa83]

Ich hatte bei meinem gesagt "der wird gelegt sobald der anfängt aufzumucken"

Das hat der 2mal getan, beim 2. mal hab ich noch auf dem Pferd das Handy aus der Tasche geholt, in der Klinik angerufen, knappe Woche später lag der aufm OP-Tisch
Kastration war 4 Tage nach seinem 4. Geburtstag.
Hatte den seit er Jährling war und hätte ihn, wie gesagt, jederzeit kastrieren lassen, wäre er "frech" geworden.
Ich frag mich auch, wieso deiner weiter Hengst bleiben soll!? Ist doch viel stressfreier ohne Ei... äh, also als Wallach

[angel36]

Ich sehe es auch so. Habe auch einen super lieben jungen Hengst, der im Mai drei wird. Er ist noch Hengst, weil er so lieb ist. Sollte es sich ändern, kommen die Eier ab. Er steht bei mir im Pensionsstall, zwischen zwei Stuten und geht mit den erwachsenen Wallachen auf Koppel. Das funktioniert sehr gut. Bei den Wallachen ist er halt rangniedrig...

In der von Dir geschilderten Situation sehe ich echt keine Lösung. Du kannst das Pferd nicht mehr beschäftigen (damit er nicht auf dumme Gedanken kommt), umstellen kommt eigentlich auch nicht in Frage. Was soll man da raten?

PS: kastrieren kenne ich im Frühjahr oder Herbst (vor oder nach den Insekten). Im Winter soll man es auch nicht machen, jedenfalls nicht bei Frost.

[pavot]

Zitat[/b] (angel36 @ Feb. 19 2007,09:58)]jedenfalls nicht bei Frost.

....in der Klinik war kein Frost.....

[angel36]

@pavot: sicher nicht. Es ging aber um den ganzen Zeitraum, bis die Wunde verheilt ist- und den wird Dein Pferd doch nicht komplett in der Klinik verbracht haben?

[pavot]

Nee natürlich nicht.

Der auf den ich mich hier halb scherzhaft bezogen habe stand danach ganz normal in seiner Außenbox und ging 10 Tage Schritt in der Halle oder der Führanlage.

Das war genau zu der Zeit als der Winter in Deutschland mal kurz auf sich aufmerksam machte. Ich glaube wir hatten da nachts mal -8°. Draußen.

TA hatte aber kein Problem damit, das Pferd auch nicht.

Was anderes ist sicher, wenn der arme Kerl mehr oder minder "Weide-Youngster" ist. Das stelle ich mir dann schon ungünstig vor wenn's richtig kalt ist.

[Tina76]

Unser Schimmel war bis 3 Hengst und das liebste Pferd überhaupt. Im Frühjahr kam er dann mit seinen Kameraden auf die Koppel ( standen über Winter in nem Laufstall ). Da es dann viel zu regnen angefangen hat ( nach 3 Wochen ) mußten wir sie nochmal zurück in Stall holen und dann war vorbei mit liebstem Pferd überhaupt. Hengstig ohne Ende, man konnte ihn kaum mehr führen und man hat ihn überhaupt nicht wiedererkannt. Hätte es nie für möglich gehalten das sich ein Hengst in so ner kurzen Zeit derart verändert.

Da sie dann ja wieder auf Koppel kamen über Sommer, wurde er dann im Herbst gelegt und ich hatte wieder mein liebes Pferd

Würde in Deiner Situation den Hengst schnellstmöglich kastrieren lassen, er hat da absolut nix von wenn ihn bis zum Herbst noch Hengst läßt und das Anreiten ist bei nem Wallach auch wesentlich einfacher....

[Birdy]

Und du müsstest nicht aufpassen das rossige stuten (die es ja bald zuhauf gibt) ihn so dermaßen durch den wind bringen das er den zaun niederreißt (unser pony sollte hengst bleiben, 2jährig ist er aber durch den zaun und wollte eine 1,80m große stute decken, nächsten tag kam der TA und weg mit den dingern.
LG

[Rowi]

Hallo und danke an alle.
Nun ich denke, wenn sich sein Verhalten nicht ändert werde ich ihn über wohl oder übel holen müssen und damit ist dann natürlich auch sein Hengstdasein vorbei. Wir haben sämtliche Bekannte angerufen, aber das Problem ist einfach ihn für zwei Monate irgendwo zu integrieren.

Ich wollte ihn gern noch eine Weile Hengst lassen, damit er einen ausgeprägteren Hengstausdruck bekommt, ich mag Pferde mit viel Hals. Da werden sich bestimmt einige schütteln, aber mir ist das wichtig.
Unser Plan war eigenlich auch gut durchdacht, anreiten und dann ab auf die Weide, im Spätherbst legen lassen.
Aber parken im Stall und Neurosen ranzüchten, das will ich nicht
Bitte keine unnötigen Kommentare zur Hengsthaltung, wir haben bereits einen , wissen also damit umzugehen.

LG
Rowi

[Rowi]

Die Aufzüchterin hat uns nahegelegt, ihn zu holen und nun steht der freche Kerl bei uns im Stall und unser Wallach, der sehr dominant ist, lehrt ihn den nötigen Respekt. Es klappt wider Erwarten sehr gut wie man sehen kann..









Der Dunkle ist übrigens der 3 jährige Hengst, der Helle ein 9 jähriger Wallach.

[Ginella NB]

die Aufzüchterin hat gestern auch bei meiner freundin angerufen und ihr mitgeteilt, das ihr "kleiner his highness sohn" plötzlich sehr hengstig wird. er ist jetzt 2jährig.  

nach rücksprache mit unserem TA hat er ihr geraten, ihn JETZT mit kastrieren zu lassen, bevor es auf die sommerkoppel geht, weil die Wunde 2jährig wohl besser heilt als 3jährig.

meint ihr, er verliert dann als wallach später noch viel von seinem hengstausdruck, den er jetzt bereits besitzt?
das is nämlich die größte sorge seiner besitzerin .....

[Rowi]

Also ich meine schon. Aber viele meinen nicht, kannst Dir was raussuchen Ich glaube aber das ist von Pferd zu Pferd verschieden. Mit meinem standen zwei gleichaltrige Wallache zur Aufzucht, die waren 2 jährig kastriert und haben sehr verloren.

[moonlight]

@Rowi: Der hat ja eine einmalige Farbe! Wie ist er gezüchtet? *auchsoeinendunkelfuchshabenwill*

[Rowi]

Ja Farbe ist wirklich einmalig schön
Denaro /MV Lanthano

[freeman]

Hallo Rowi

mir hat mal ein alter Züchter gesagt:
"Lieber einen glücklichen Wallach, als einen unglücklichen Hengst."

Habe mich immer an diesem Spruch gehalten.

[Rowi]

@freeman,
das mit dem Wallach kommt noch, im Herbst, will ja auch ein glückliches Pferd

[monti]

....ich würde ihn im Herbst 2 1/2jährig legen lassen - es ist jetzt schon zu heiß - wegen der Wunde.....

und 2 1/2jährig gelegt behalten sie nach meiner Erfahrung sehr guten Hengstausdruck....mein Wallach wird jetzt 5 - er war bis 2 1/2jährig in der Hengstherde.....und er hat Hals genug und ist mir fast schon zu hengstig....