Einschläfern - ein gnädiger Tod ?

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  • Einschläfern - ein gnädiger Tod ?

    Ich möchte hier ein nicht sehr erfreuliches Thema zur Diskussion stellen.
    Was tun, wenn keine Hilfe mehr möglich ist und das arme Pferd nur noch leidet ?  
    Ich stehe nun leider zum 2. mal innerhalb von 1 1/2 Jahren vor dieser Frage.
    Letztes Jahr mußte ich meinen 12-jährigen Frühlingsball-Wallach nach einjähriger Lahmheit und einjähriger Therapie, die leider nicht geholfen hat, schlachten lassen. Ich weiß, das klingt hart, aber ich habe es als die für mein Pferd beste Lösung gehalten. Ich habe einen sehr netten jungen Mann gefunden, der in der elterlichen Metzgerei mitarbeitet und offensichtlich selbst auch Reiter ist. Er ist zu uns an den Stall gekommen - ich habe ein halbes Jahr zuvor für mein krankes Pferd und die Stute einer Freundin einen Stall und Wiesen gepachtet, um ihn dort vielleicht wieder gesund zu kriegen, leider erfolglos - und hat meinen Wallach, der selbst sehr aufgeregt war, weil er nicht lange von "seiner" Stute getrennt sein wollte, ganz lieb beruhigt und getätschelt und ihn bewundert, denn "Fabiano" war ein sehr hübsches Pferd, nur leider mit einem kaputten Bein. Der junge Mann hat sich Zeit genommen, sich mit mir unterhalten, dabei immer wieder das Pferd gestreichelt und auch mit ihm geredet. Da Fabiano immer noch ziemlich aufgeregt war, haben wir "seine" Stute in Sichtweite geholt und schon hat er sich beruhigt. Er fing an zu grasen, hatte saftiges grünes Gras im Maul, sah seine "Carola" in der Nähe, wurde von mir und dem jungen Mann getätschelt und gelobt. Dann hatte der Metzger in seiner streichelnden Hand das Bolzenschußgerät und rieb sanft über Fabianos Stirn und als er am richtigen Punkt über den Augen war, drückte er ab. Fabiano war sofort tot, aber in einem für ihn sicher schönen Moment, mit seinem Menschen, seiner Stute bei sich, auf seiner gewohnten Wiese mit frischem grünen Gras im Maul, gestreichelt und gelobt. Es ist zwar schon fast 1 1/2 Jahre her, aber jetzt muß ich doch wieder heulen. Ich habe ihn 4 1/2 Jahre gehabt, in dieser Zeit sehr schwere, aber auch wunderschöne Stunden mit ihm erlebt. Ich wollte ihm einen Tod ohne Angst und Irritation schenken, das war ich ihm schuldig.
    Vom Einschläfern habe ich bis jetzt nur zwiespältige oder sogar Horrorgeschichten gehört. Dass Pferde sich lange herumquälen mussten, weil die Narkosemittel nicht richtig dosiert waren, und dabei panische Angst bekamen, weil sie nicht wussten, was mit ihnen geschah, und das sogar in Einzelfällen stundenlang!  
    Jetzt bin ich leider bald wieder vor so einer Situation:
    Der Nachfolger von Fabiano, den ich mir ganz schnell gekauft habe, damit die Stute meiner Freundin nicht allein steht, ist sehr krank. Ich habe ihn damals fürn Appel und n Ei bekommen, es war ein Notverkauf, wohl aus Geldmangel der Vorbesitzer, über Mund-zu-Mund-Propaganda. Eine Ankaufsuntersuchung hätte ein Vielfaches des Preises gekostet und mir erschien er fit. Die Vorbesitzer hatten mich darüber aufgeklärt, daß er Heu-Staub-Allergiker ist, was mir nicht schlimm vorkam, da die Pferde bei mir im Offenstall stehen. Außerdem ist er auf dem rechten Auge blind. Aber auch das erschien mir nicht so wichtig, da ich ihn immer anspreche, wenn ich von der rechten Seite an ihn herantrete. Damit konnten wir beide gut leben. Im Sommer wurde er auch noch nicht so viel geritten, da wir den Stall und die Weiden erst richtig nach unseren Vorstellungen herrichten wollten. Die Ausritte mit ihm, so ca. 1x pro Woche, waren sehr schön, ein artiges braves Pferd, das alles mitmachte, aber nicht übermütig war. Im Herbst und Winter wurde er dann langsam mehr belastet, da auch sein Husten schlimmer wurde, mußte er Schleimlöser bekommen und nach Anweisung des Tierarztes täglich bewegt werden. Auch hier nur Freude zunächst: nach anfänglicher Steifheit immer lockerer und, siehe da, dressurmäßig offensichtlich bis L ausgebildet. 2 Monate Spaß und Freude, dann der Schock: lahm hinten rechts. Schritt führen oder reiten, langsam geht es aufwärts, aber auch nach längerer Zeit immer noch Restlahmheit. Ich will euch jetzt nicht mit der ganzen Krankengeschichte langweilen. Fakt ist jetzt: hinten rechts ein Chip im Fesselgelenk (von OP hat der TA abgeraten, da der Chip zu ungünstig sitzt), Hufrollenentzündung vorne links, sich berührende Dornfortsätze im Bereich des Widerristes und der Lendenwirbelsäule sowie die bekannten Vorerkrankungen (Allergie und Blindheit). Der Tierarzt prophezeite mir bis zum Ende des Jahres bei Behandlung dieses Pferdes Rechnungen in Höhe von ca. 1000 - 1500 DM.
    Bezahlt habe ich bisher seit Auftreten der Lahmheit + Behandlung des chronischen Hustens ca. 3000 DM.
    Das schlimmste aber: eine Therapie wird nur den Istzustand halten, die Erkrankungen aber nicht heilen können, was bedeutet, wenn er geritten wird, lahmt er leicht hinten rechts, vorne kommt er mit den Hufen überhaupt nicht vom Boden weg ("stumpfer" Gang) und seinen Rücken versucht er in jeder Situation möglichst zu entlasten (streckt die Hinterbeine nach hinten weg). Über das Abgeben als Beistellpferd oder für Kinder (Leichtgewichte) habe ich mir auch Gedanken gemacht, kommt aber aus verschiedenen Gründen nicht in Frage, dazu vielleicht ein andermal mehr, es ist schon spät!
    Jetzt steht also wieder eine Entscheidung an.
    Ich mußte mir das alles einfach mal von der Seele schreiben und würde mich freuen, Eure Meinung dazu zu lesen.
    Seid mir nicht böse über die Länge meines Beitrags, aber ich dachte, nur so könnt Ihr nachempfinden,was in mir vorgeht!

    Gruß an alle Pferdeliebhaber und viel Gesundheit für Eure Tiere!!!

    Eure Natimoni
  • Biene Maya

    #2
    hallo natimoni,
    kann mir sehr gut vorstellen was du durchmachen musst. ich selbst bin ja in einer ähnlichen situation. am 25. september wird mein pferd in münchen in der uniklinik untersucht und dann sagen sie uns ob es noch einen sinn hat. er hat nämlich eine chronische sehnenscheidenentzündung und geht die meiste zeit lahm. wir haben auch schon viel therapien versucht, aber keine hat so richig angesprungen. jetzt lassen wir nochmal eine ultraschall untersuchung machen um festzustellen wie die heilungschancen sind. falls die sehne zerfetzt sein sollte, lassen wir ihn in den nächsten tagen darauf gleich schlachten, da es ja dann keine möglichkeit mehr gibt wie uns in der klinik gesagt wurde.
    da ist also der punkt: mein vater wollte dass wir ihn dann gleich in münchen einschläfern lassen sollen und gar nicht erst mehr mit heim nehmen. Nur weiss ich von einer freundin von mir, dass das einschläfern sehr grausam sein kann. sie hatte einen hengst der einen tumor hatte. als sie ihn einschläfern lies, lag der hengst schon am boden und sie dachten jetzt ist es vorbei, als er sich plötzlich nochmal zu bewegen anfing und wieder aufstehen wollte. er soll voll gestöhnt haben vor schmerzen, weit aufgerissene augen gehabt haben und geblähte nüstern. schließlich ist er wieder hingefallen weil ihn seine beine nicht mehr halten konnten, doch das versuchte er noch 2 mal. das ganze dauerte eine halbe stunde, bis der hengst dann tot war.
    muss man so etwas seinem tier antun?
    das ist nicht nur für das pferd sehr grausam, sondern auch für einen selber wenn man sieht wie sein schatz leidet und nur langsam stirbt.
    Da bevorzuge ich lieber die variante mit dem metzger. sicherlich ist die genau so traurig, aber für das pferd besser. wenn ihc das höre, dass dein Wallach einen so schnellen und auch "schönen" Tod hatte, dann hab ich shcon entschieden, wie ich das lebensende meines lieblings gestalten will. Das hat er echt verdient als treuer partner.
    sicherlich geb ich ihn nicht gern her und es schmerzt total wenn ich daran denke, aber wenn es keine andere möglichkeit mehr gibt....
    für das pferd ist es sicher auch nicht angenehm auf 3 Beinen rumzulaufen und das 4. nicht mehr belasten zu können vor lauter schmerz.
    liebe grüsse biene maya

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    • #3
      Hallo, Biene Maya!

      Vielen Dank für Deine Meinung zu diesem traurigen Thema.
      Ich wünsche Dir natürlich von Herzen viel Glück für Dein Pferd und daß man ihm noch helfen kann.

      Zu meinem ersten Beitrag möchte ich noch anfügen, daß ich mir ja auch überlegt habe, Henk (mein Wallach) als Beistellpferd abzugeben, aber auch das ist mit Problemen behaftet. Wegen des Chips im Fesselgelenk hinten rechts muß er hinten beschlagen sein, und zwar mit geschlossenen Eisen + Polsterring zwischen Huf und Eisen, um die Schmerzen und die daraus resultierende Lahmheit zu minimieren. Aber er ist ein ziemlich dominantes Pferd, der sich in einer neuen Herde sicherlich Respekt verschaffen würde, und das halt meist durch Auskeilen mit der Hinterhand. Das Risiko, daß dabei die anderen Pferde schwer verletzt werden, ist mir einfach zu groß. Ich habe es jetzt nämlich an meinem eigenen Stall gerade erlebt. Wir hatten Mitte Juli einen Wechsel im Bestand, ein alter Wallach ist in einen anderen Stall gezogen, dafür sind zwei Großponystuten gekommen, Mutter (28) und Tochter (6). Ich habe selbst noch einen Shetty-Wallach und eben Henk. Unter diesen vieren gab es natürlich auch erst mal Rangkämpfe, wobei sich schließlich Henk die alte Stute als Opfer auserkoren hat, weil die sich auch nicht gewehrt hat. Es gab Gottseidank keine schweren Verletzungen, aber ein paar blutende Bißwunden und auch einmal mehrere nicht sehr tiefe Fleischwunden von einem Tritt. Obwohl die Pferde lange auf benachbarten Weiden gehalten wurden, um sich an Anblick und Geruch zu gewöhnen und erste Schnupperkontakte aufzunehmen, kam es bei den ersten Begegnungen ohne Zaun dazwischen zu diesen Verletzungen. Daher habe ich es gar nicht erst versucht, ihn als Beistellpferd abzugeben.
      Als Reitpferd für Kinder scheint er zunächst erstmal geeignet - er ist nur 1,64 m groß und jetzt vom Umgang her recht lieb. Ich habe aber zufälligerweise von Bekannten etwas über seine wechselvolle Vergangenheit erfahren. Er muß wohl vor ca. 6-7 Jahren bereits Schulpferd in einem Reitbetrieb gewesen sein, wurde dort aber nur von den fortgeschrittenen Reitern geritten, da Anfänger wohl nicht mit ihm klarkamen. Auch ein Schmied, der in dieser Zeit dort gearbeitet hat, erzählte mir, das Pferd sei früher eine "Sau" gewesen. Er hätte nur unter Beruhigungsmitteln und mit 4 Helfern beschlagen werden können. Auch mein jetziger Tierarzt und mein jetziger Schmied kennen ihn noch von der Vorbesitzerin her, und bestätigten mir beide, daß diese Frau Angst vor ihm gehabt hätte. Bei mir hätte er sich total verändert, sei richtig lieb geworden. Ich führe das auf konsequente, aber liebevolle Behandlung des Pferdes zurück, sowie auf die artgerechte Haltung (im Offenstall und in der Gruppe mit Artgenossen). Ich habe ihm von Anfang an gezeigt, daß ich der Chef bin, und das alles o.k. ist, wenn er sich daran hält. Und ich habe zu keiner Zeit Angst vor ihm gehabt. Diese ganze Vorgeschichte habe ich auch erst häppchenweise erfahren, als ich ihn schon längere Zeit hatte. Aber ich habe eben die Befürchtung, wenn nur noch Kinder sich um ihn kümmern, die sicherlich auch sehr liebevoll mit ihm sind, aber die sein Dominanzverhalten nicht in den Griff kriegen, daß er dann sich wieder zu dieser "Sau" zurückentwickelt, die er angeblich einmal war. Und das Risiko kann ich guten Gewissens nicht eingehen, schließlich habe ich selbst Kinder. Und auch für ihn hätte das sicherlich negative Konsequenzen.

      So, das nochmal als Nachtrag zu der im ersten Beitrag ausgeklammerten Problematik anderer Alternativen zum Töten.

      Ich würde mich freuen, wenn noch mehr von Euch ihre Meinung zum Thema schreiben würden.

      Bis dann!

      Natimoni

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      • #4
        Hallo
        Wir haben vor 2 jahren auch vor so einem problem gestanden
        Schlachten oder Einschläfern,und wir haben uns fürs Schlachten entschieden weil es einfach die schnellste und sicherste Methode ist sein Pferd zu erlösen.Wir hatten eine Ponystute die sehr krank war und wir haben sie zu einem Schlachter in unsere nähe gebracht das ging alles so schnell mein Mann war die ganze zeit bei ihr geblieben damit sie nicht so alleine war und bevor sie überhaupt merken konnte was los war war sie auch schon tot.Ich halte vom einschläfern nicht sehr viel da es Pferde gibt die ein sehr gutes Herz haben und lange brauchen bis der Tod eintrifft und immer wieder aufstehen.Es tut mir richtig leid das du nun zum zweiten mal vor dieser entscheidung stehst und ich wünsche dir von ganzen Herzen das du mit deinem nächsten Pferd sehr viel glück hast.

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        • Biene Maya

          #5
          meine meinung zu diesem thema hab ich ja shcon geäußert, dass ich für das schlachten bin.
          letzte woche erst wurde ein pferd von uns zum schlachter gefahren, da es an ausgeprägter athrose litt.
          es ging auch alles ganz schnell innerhalb von sekunden. das einzige was mich dabei gestört hat war, dass das pferd panik hatte in das schlachthaus zu gehen.
          deshalb meine frage: dürfen die schlachter eigentlich auch schlachtungen zu hause auf der koppel durchführen? ich hab schon einmal davon gehört, nur dass irgendwer gesagt hat dass das nicht mehr erlaubt ist. stimmt das?
          es wäre doch für das pferd viel schöner auf seiner koppel in gewohnter umgebung zu sterben!
          bin über jede information dankbar
          liebe grüsse biene maya

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          • #6
            Hallo,

            also ich habe leider auch schon einige schlechte Erfahrungen im Bezug auf einschläfern erlebt. Ich tendiere daher auch zum schlachten weil es in meinen Augen die sicherste Methode ist.
            Natimoni ich finde es richtig toll wie du Fabiano "begleitet" hast, Hut ab, da gehört schon einiges dazu.

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            • #7
              Hallo Ihr Lieben,

              ich habe für unsere Vereinszeitschrift mal folgenden Artikel zu dem Thema geschrieben, vielleicht ist einiges darin von Interesse für Euch.

              Liebe Grüße von Pooh

              ******************************************

              Der Tod eines Pferdes

              „...da lag er nun, der große Braune, die Augen geöffnet, aber leer, die Gesichtszüge ganz entspannt, so, als ob er schlief. Gerade noch hatte er vor mir gestanden, seinen Kopf in meinen Armen, er war schon so schwach, daß ich ihn stützen mußte auf dem letzten Weg zur Wiese. Wir hatten alles versucht, umsonst. Man sagte: „Ausgelebt...“ Und auch in mir starb etwas an diesem regnerischen Tag im August, als ich auf der Wiese saß, seinen Kopf auf meinem Schoß, und seine Augen trübten sich langsam...“

              So oder ähnlich haben schon einige von uns Reitern den letzten Tag ihrer Pferde erlebt. Wir alle müssen uns irgendwann damit befassen, daß unser Pferd älter wird und irgendwann steht jeder vor der Entscheidung: „Was tun mit diesem alten Pferd, das nun aus Alters- oder Krankheitsgründen nicht mehr reitbar ist?“ Wenn man nicht die Möglichkeit hat, dem Pferd in seiner gewohnten Umgebung das Gnadenbrot zu geben (was ja eigentlich wünschenswert wäre), kann man es in einem Gnadenhof unterbringen, unter der Voraussetzung, daß es dort artgerecht gehalten wird und entsprechend seiner Verfassung versorgt wird.

              Man sollte sich allerdings immer vor Augen halten, daß ein Pferd, das zeitlebens „Sportpferd“ war, mit seinem Rentnerdasein Probleme bekommen könnte, ein Pferd, das täglich trainiert wurde, langweilt sich auf einer Weide möglicherweise zu Tode. Gerade die Turnierpferde kommen ja im Gegensatz zu den Freizeitpferden meistens nicht in den Genuss des täglichen Weideganges und können somit keine oder nur ungenügende soziale Bindungen zu ihren Artgenossen knüpfen. Es ist nicht selten zu beobachten, daß solche Pferde auf der Wiese weit abseits von den anderen stehen und im wahrsten Sinne des Wortes „den Kopf hängen lassen“.

              Es gibt Pferde, die eine so starke Bindung zu ihrem Besitzer haben, daß sie darunter leiden, „abgeschoben“ zu werden. Man hält Pferde ja im allgemeinen nicht für sonderlich intelligent, aber sie sind durchaus zu Gefühlen fähig. Ich werde niemals den Blick des alten Pferdes vergessen, das „seinem“ Menschen hinterhersah, der mit dem jungen Nachwuchspferd gerade den Hof in Richtung Reithalle verließ. Hat man nicht die Zeit, sich mit dem alten oder unreitbaren Pferd genauso zu beschäftigen wie in den aktiven Zeiten, sollte man das Tier lieber erlösen lassen, denn seelische Qualen sind genauso schlimm, wenn nicht sogar noch schlimmer als die körperlichen Gebrechen des Alters. Natürlich setzt diese Entscheidung eine tiefe und innige Beziehung zum Pferd voraus. Je tiefer diese Beziehung aber ist, desto schwerer ist es, die Entscheidung zu treffen, man ist es dem Freund Pferd allerdings schuldig, zu spüren, wann der Zeitpunkt gekommen ist. Ein sensibler Pferdehalter weiß ohnehin, wann es soweit ist – man sieht es dem Pferd einfach an, wenn es nicht mehr will...

              Man sollte den Gesundheitszustand eines alten Pferdes genau beobachten, und zwar so objektiv wie möglich. Zuviele Pferde leiden aus falsch verstandener Tierliebe zu lange. Wenn sich das Pferd nicht mehr richtig bewegen kann, weil es z.B. unter altersbedingter Arthrose leidet, wenn es kontinuierlich an Gewicht verliert oder ein sogenanntes Altersherz hat, das nicht mehr behandelbar ist, sollte man es erlösen.

              Verständlicherweise ist es für einen Menschen sehr schlimm, sich von einem langjährigen Freund verabschieden zu müssen, und die Emotionen lassen einen kaum noch klar denken. Darum ist es wichtig, sich rechtzeitig Gedanken über die Art der Tötung zu machen.

              Es gibt die Möglichkeit, das Pferd mittels Bolzenschuß oder durch Einschläfern zu erlösen. Über beide Arten geistern immer wieder Schauergeschichten durch die Reiterszene. Wenn es richtig gemacht wird, sind beide Arten durchaus vertretbar.

              Beim Töten mittels Bolzenschußgerät dringt der Bolzen durch die Stirn in den Schnittpunkt zwischen Großhirn, Kleinhirn und Rückenmark, durch die enorme Druckschwankung wird das Gehirn zerstört. Das Pferd bricht zusammen und spürt den Aufprall auf dem Boden nicht mehr, das Bewußtsein ist komplett ausgeschaltet, der Tod tritt allerdings erst durch schnelles Ausbluten nach Durchtrennen der Halsschlagader ein. Wird das Pferd nur geschossen und die Halsschlagader nicht geöffnet (was ja meistens so geschieht, wenn der Schlachter auf den Hof kommt...), ist das Pferd zwar hirntot, das Herz schlägt aber noch einige Zeit weiter, bis es schließlich seine Funktion einstellt. Das ist vollkommen normal und das Pferd spürt davon nichts mehr.

              Beim Einschläfern von Pferden wird üblicherweise zuerst ein Beruhigungsmittel gespritzt, dann ein Venenkatheter (Braunüle) gelegt, der durch ein Pflaster fixiert wird. Durch diesen Venenkatheter verabreicht der Tierarzt zuerst ein Narkosemittel, das Pferd wird abgelegt und danach wird das eigentliche Euthanasierungsmittel intravenös verabreicht.
              Man kann dieses Mittel auch ohne vorheriges Narkotisieren verabreichen, die meisten Tierärzte ziehen das Narkotisieren allerdings vor. Wird das Pferd nicht vorher in Narkose gelegt, dauert es nach Verabreichung der Dosis ca. 30 Sekunden, bis das Pferd zusammenbricht, es fällt, als ob es geschossen worden wäre. Auch bei dieser Tötungsart spürt das Pferd den Aufprall nicht mehr.

              Ich habe bis jetzt drei Pferde bis zum Tod durch Einschläfern begleitet, eines davon wurde vorher nicht narkotisiert. Als die Wirkung des Mittels einsetzte, schaute es nur wie erstaunt, machte noch einen tiefen Atemzug, dann fiel es um. Für den Beobachter ist das Einschläfern ohne vorherige Narkose also mit dem Tod durch Bolzenschuß zu vergleichen, weil das Pferd ziemlich abrupt zusammenbricht. Sind die Pferde vorher narkotisiert, schlafen sie einfach ein, wobei die Augen allerdings geöffnet bleiben, auch das sollte man vorher wissen, da es manche Menschen sehr erschreckt.
              Das Pferd macht nach Verabreichung des Tötungsmittels noch zwei oder drei tiefe Atemzüge, dann atmet es nicht mehr. Dadurch wird das Gehirn nicht mehr mit Sauerstoff versorgt und stellt seine Funktion ein. Der Tierarzt kontrolliert mehrmals die Herztätigkeit, denn das Herz stirbt zuletzt, es hört ungefähr nach 2 bis 3 Minuten auf zu schlagen: Das Pferd ist tot.

              Natürlich ist der Tod des geliebten Tieres ein Schock für die meisten Pferdebesitzer, ich halte es jedoch für eine Selbstverständlichkeit, das Tier auf dem letzten Weg zu begleiten. Wenn man sich dazu außerstande sieht, sollte man eine andere, dem Pferd vertraute Person bitten, beim Pferd zu bleiben und sich selber vorher von seinem Pferd verabschieden. Es ist dem Pferd nicht damit gedient, wenn sein Mensch es mit seiner Nervosität ansteckt, das Beste ist, die normale Alltagsroutine einzuhalten und das Pferd in aller Ruhe zur Wiese zu führen. So merkt es nicht, daß sein letzter Gang bevorsteht.

              Man sollte dafür sorgen, daß das Pferd an einer frei zugänglichen Stelle zu liegen kommt, damit es später von der Tierkörperverwertung abgeholt werden kann. Außerdem muß man jemanden bitten, dem toten Pferd die Eisen abzunehmen, da es sonst nicht mitgenommen wird. Auch wenn man mit seiner Trauer lieber allein sein möchte, braucht man jemanden, der diese Dinge regelt. Auf gar keinen Fall aber sollte man das Pferd irgend jemandem anvertrauen, der es dann zum Schlachter fährt.
              Man muß sich immer persönlich davon überzeugen, daß das Pferd wirklich tot ist, sonst kann man sich nicht sicher sein, ob der vielleicht todkranke Freund auf einem der entsetzlichen Schlachtpferdetransporte quer durch Europa landet.

              Wir sind es unseren Pferden schuldig!

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              • #8
                ... ich musste mich seinerzeit wegen kissing spines von meinen erst 4 jahre alten wallach trennen und habe ihn damals gleich in der klinik galssen mit der bitte ihn einzuschäfern weil ich es nicht übers herz gebracht hätteihn erst nochmal mit nach hause zu nehmen um dann nach einer entsprechenden "möglichkeit" zu suchen... ich bekam am nächsten tag von der diesnthabenden ärztin einen anruf, ob es mein ernst sei, das pferd einschläfern zu lassen, oder ob ich ihn nicht lieber erschiessen lassen wollte - ich war zunächst total verwirrt weil mir der unterschied nicht gleich klar war und ich auf diese frage überhaut nicht gefasst war. die dame hat mir dann freundlich erklärt, dass aus ihrer sicht das bolzenschussgerät die abolut humanste tötungsmethode sei weil der tod sofort eintritt und das pferd mit sicherheit nichts davon merkt. und sie habe sich nur noch einmal telefonisch versichern wollen, ob ich eben einen besonderen grund gehabt hätte, ausdrücklich um e i n s c h l ä f e r n statt um erschiessen zu bitten (das hatte ich natürlich nicht) und ich war ihr sehr dankbar für ihre mühe und belehrung - das pferd ist dann erschossen worden. nicht, dass es mir die sache leichter gemacht hätte, aber ich fand ihr verhalten ausserordentlich rücksichtsvoll und habe etwas dabei gelernt.

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                • Ciruna
                  • 04.11.2001
                  • 1819

                  #9
                  Hallo Ihr alle,

                  nun habe ich all die traurigen Geschichten von den Pferden gelesen, daß ich eine richtige Gänsehaut bekommen habe. Ich habe auch schon oft überlegt, was wäre wenn...........
                  Nach vielen hin und her würde ich meine eigenen Pferde aber auch zum Schlachter bringen oder auf der Wiese durch einen Schuß töten lassen.
                  Ich bin, Gott sei Dank, in dieser Situation noch nicht gewesen. Ich kenne es nur von unserem Leonberger Hund, den ich vor 6 Jahren habe einschläfern lassen müssen. Er war sehr krank, hatte aber ein starkes Herz. Es hat für mich wie eine Ewigkeit gedauert, bis diese Herz zu schlagen aufhörte. Der Tierarzt sagte, daß es eine schon eine sehr große Dosis gewesen sei, aber sein Herz sehr, sehr stark sein würde.Ich hatte selbst Weinkrämpfe und konnte mich gar nicht mehr beruhigen. Als es dann vorbei war, habe ich mich in mein Auto gesetzt und bin losgefahren, ohne Hund nur mit Halsband und Leine. Im Auto hörte ich immer wieder den Song MISSING YOU. Am nächsten Tag wurde Ben zum Einäschern abgeholt, den er sollte nicht als Seife enden. Lächerlich sagten die einen..........ES WAR DOCH NUR EIN HUND !!!! Andere konnten meinen Schmerz verstehen. Heute noch sehe ich manchmal das Bild vor mir, wie er da lag. Das war für mich ein sehr einschneidenes Erlebnis, daß ich mich irgendwann entschlossen habe, meinen Pferden so etwas zu ersparen und sie deshalb schlachten lassen würde. Wenn dann andere wieder sagen: Stell dich nicht so an, es ist doch nur ein PFERD, dann kann ich nur sagen: wer so etwas sagt, der liebt seine Pferde nicht und benutzt sie nur. Meine 3 Stuten sind meine Freunde und wenn ich mal mies drauf bin, dann heuile ich mich in ihrem Fell aus, die stellen auch keine dummen Fragen, warum und wie so und wenn sie mich dann anstupsen, so nach dem Motto......he, was ist los und gib Dir einen Ruck, dann ist mein Feeling schon wieder besser.

                  Ciruna

                  Es gibt einen schönen Spruch, ob nun Schlachten oder Einschläfern: Gehe jeden Schritt mit mir, sage nicht, ich kann das nicht oder es soll in meiner Abwesenheit geschehen, denn:
                  JEDER SCHRITT IST LEICHTER FÜR MICH MIT DIR!!!!!
                  Avatar: TAINTED LOVE,Titiano (v.Münchhausen x Schwadroneur)


                  http//:www.caruso-vom-eyllersee.de

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                  • #10
                    hi,

                    ich mußte dieses frühjahr meinen alten wallach (28 jahre ) einschläfern lassen und ich kann nicht bestätigen was ich schon so viele male gehört hatte, das einschläfern eine langen todeskampf mit sich zieht. der tierarzt kam, nachdem wir ihn gerufen hatten weil der alte herr eine schwere kolik hatte und stellte fest das dem tier nicht mehr zu helfen war. er litt an so großen schmerzen und um drei uhr nachts findet sich kein schlachter, das wir und zum einschläfern entschieden haben.
                    als erstes bekam er eine nakose ( er ist nicht umgefallen sondern hat sich ganz langsam hingelegt ) und dann bekam er ein mittel das zum herzstillstand führt. er ist ganz friedlich in meinen armen eingeschlafen. schnüff
                    ich würde es immerwieder tun aber ich denke es kommt auch auf den tierarzt an.

                    grüße

                    Kommentar


                    • #11
                      Hallo, liebe Horse-Gate-Freunde!

                      Seit ich im September das Topic gestartet habe, ist ja nun schon einige Zeit vergangen. Ich möchte Euch aber das Ende der Geschichte nicht vorenthalten.
                      Am 09.10., morgens um halb acht ist auch mein Freund "Henk" in den "Pferdehimmel" eingegangen. Am Abend vorher war ich noch lange im Stall, habe ihn ausgiebig geputzt und mit ihm geschmust. Er hat in seiner supergroßen (30 qm) Box mit seinem Kumpel, unserem Shetlandpony "Paulchen", auf ganz viel frischem sauberen Stroh seine letzte Nacht verbracht. Am nächsten Morgen habe ich auch gefüttert. Als dann um viertel nach sieben der Schlachter kam, habe ich ihn aufgehalftert und bin mit ihm auf den Hof gegangen. Da wuchs auch noch einiges frisches Gras, an dem er naschen konnte. Der Schlachter hat ihn auch gestreichelt und geklopft und ihm dann ganz ruhig den Bolzenschußapparat aufgesetzt und abgedrückt. Es ging ganz schnell. Gottseidank war ich nicht allein, mein Lebensgefährte war auch, wie schon ca. 1 1/2 Jahre zuvor bei "Fabiano", mitgekommen und hat mich in den Arm genommen. Auch die danach anfallenden Arbeiten (Abdecken bzw. Beseitigen der Blutlache) hat er mit mir zusammen gemacht. Ich habe weinend zu ihm gesagt, daß ich das so schnell nicht wieder erleben will. Aber unser Pony ist erst fünf, da sind gesundheitliche Probleme nicht zu erwarten. Und für ein eigenes Großpferd fehlt mir nach diesen schweren Jahren mit zwei, eigentlich drei sehr kranken Pferden das nötige Kleingeld. Das erste Pferd, was an Arthrose erkrankte, war eine Stute, die ich noch für ein Zehntel des Kaufpreises an eine Hobbyzüchterin abgegeben habe. Heute sehe ich das auch mit gemischten Gefühlen, denn solche Mutterstuten geben natürlich die genetische Disposition für die Erkrankung weiter. Aber damals erschien mir das für das Pferd das beste, da ich zu der Zeit noch in Dortmund wohnte und keine Möglichkeit sah, dem Pferd in der Stadt ein würdiges Leben zu bieten, wenn es nicht mehr geritten werden konnte. Heute wohne ich ländlicher und habe meinen eigenen Stall, aber meine Pferde sind trotzdem so krank geworden, das hier keine andere Lösung mehr möglich war. Den frei gewordenen Platz in meinem Stall hat "Charisma", die Hessenstute von Naiht (Andrea), die Ihr ja auch aus dem Forum kennt, bezogen. Sie ist ja auch erst 6 Jahre alt, da hoffen wir natürlich alle, daß sie auch noch sehr lange gesund bleibt.

                      Ich kann nur jedem raten, der ein sehr krankes Tier hat, es auf seinem Lebensweg wirklich bis zum Ende zu begleiten. Nur die Bezugsperson, die das Tier, egal ob Hund oder Pferd, tagtäglich versorgt, kann dem Tier Sicherheit und Geborgenheit und damit Angstfreiheit bieten. Und das Ende sollte dann auch schnell und plötzlich kommen, ohne große Veränderungen, die das Tier ja doch nicht verstehen kann und durch die es vielleicht doch Angst bekommen kann. Ich denke, das sind wir unseren Tieren, durch die wir so viele schöne Stunden erlebt haben, schuldig, daß wir sie am Ende nicht alleinlassen, nach dem Motto : "Ich kann das nicht mitansehen!" Aber das Tier muß dann allein dadurch?
                      Mein "Fabiano" und mein "Henk" sind ohne Angst, auf ihrem gewohnten Hof, mit frischem Gras im Maul und mit mir am anderen Ende des Stricks gestorben, von einer Sekunde auf die andere. Ich weiß ganz sicher, daß diese beiden nicht leiden mußten. Ich habe ihnen den stressigen Transport zum Schlachter und die erschreckenden Gerüche dort erspart, aber auch die Veränderungen, die in ihnen vorgegangen wären, wenn sie sediert und eingeschläfert worden wären. Denn den Anfang dieses Prozesses bekommen die Tiere in ihrem Bewußtsein doch noch mit, glaube ich.
                      Mehr konnte ich für meine Tiere nicht tun, aber weniger wollte ich auch nicht tun!

                      Eure Natimoni

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                      • Veracruz9
                        • 26.03.2002
                        • 3848

                        #12
                        Als ich all eure Beiträge gelesen habe sind mir wirklich die Tränen in die Augen gestiegen, denn letztes Jahr am 30. OKtober mußten wir unseren alten WAllach einschläfern lassen im stolzen Alter von immerhin 27 JAhren, aber immer noch viel zu früh für solch ein wunderbares Tier, einen tollen Partner und Freund. Aber er hat leider einen 2. Reheschub bekommen, den er nicht mehr überstanden hat, obwohl er noch 8 Wochen zuvor wie ein 4-Jähriger durchs Gelände getobt ist, und man jedesmal beim reiten gemerkt hat wieviel Spaß er daran hatte. Und er war wirklich fit, nicht das er nur im Schritt geritten wurde, sondern im Gelände wirklich mal ein frischer Gallopp, und dressurmäßig auf L/M- Nivau und auch noch mal einen kleinen Sprung.
                        Jetzt hab ich leider nur noch die Erinnerung---
                        Auch die Erinnerung an Dux´letzte Stunden.
                        Wie vorhin gesagt haben wir ihn einschläfern lassen.
                        Wir haben den ganzen Tag mit ihm verbracht, ihn geputzt, mit ihm geschmust. Eh der Tierarzt kam hat er noch einen großen Eimer Mash bekommen (das liebt er).
                        Als es so weit war haben wir ihn zu einer Hofecke gebracht, in der viel saftiges Gras war, der Stallbesitzer hat diese Ecke mit Rundballen vor Blicken abgeschirmt.
                        Der TA hat ihm die erste Spritze gegeben, da ist er auf die Erde geknallt, Dux hat es aber nicht mehr gemerkt. Die folgenden Momente waren nur noch für uns schwer nicht mehr für Dux, als wir seine letzten Atemzüge hörten hat er nichts mehr gespürt.
                        Die Entscheidung ihn einschläfern zu lassen war richtig, denn er hat keie Angst gehabt, denn die Umgebung, die Menschen und auch der TA waren ihm vertraut und er hat sich keine Sekunde gequält nachdem er die Spritze bekommen hat.
                        Und auch die Entscheidung bis zu seinem letzten Atemzug bei ihm zu bleiben war richtig, denn sonst würde ich mir mein ganzes Leben Vorwürfe machen ihn in seinen letzten Stunden im Stich gelassen zu haben.


                        Ich möchte schließlich nur noch sagen, das ihr euren Pferden alle einen würdigen Abgang gewährt habt, und jeder der diesen Gang vor sich hat, sollte die letzten Stunden, Minunten und Sekunden mit seinem Pferd verbringen, und es nicht noch allein (mit fremden Menschen) lassen.
                        Drehe dich in den Wind damit er dir die Haare aus den Augen wehen kann

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                        • #13
                          Wg. Einschläfern oder schlachten:
                          Ich würde mein Pferd warsch.Einschläfern lassen,wenn es soweit ist.Weil auch beim Bolzenschuß kann was danebengehen.
                          Diese Horrorgeschichten von wegen wieder aufstehen etc.passieren nur,wenn man das falsche mittel nimmt.Man darf kein gift nehmen,das die Muskeln lähmt sondern muss ein starkes Narkosemittel nehmen.Das Pferd schläft erstmal ein und wenn man merkt,dass es zuwenig ist,kann man einfach nochmal nachspritzen.
                          Wer mehr dazu wissen will:

                          Pferderennen werden immer beliebter. Gleichzeitig steht der Sport aber auch seit Jahren wegen vermeintlicher Tierquälerei in der Kritik. Ist der Tierschutz ausreichend?

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                          • steffi18
                            • 11.12.2001
                            • 800

                            #14
                            Ich bin der Meinung,dass bei jeder Methode etwas schiefgehen kann.Egal ob Einschläfern oder Bolzenschuß.Am 1.April musste leider das Pferd meiner Freundin eingeschläfert werden.Sie war 8 und hatte schon seit meine Freundin sie gekauft hat,oft Koliken.Die haben sich jetzt in der letzten zeit gehäuft.Die letzte Kolik hatte sie einen Tag vor ihrem Tod.Den Tag danach hatte sie dann einen Darmverschluß.Der Tierarzt stellte sie vor die Wahl:entweder einschläfern oder Tierklinik.Da die Tierklinik aber 1 Stunde von unserem Stall entfernt ist und sie das unmöglich hätte bezahlen können,lehnte sie ab.Also schläferte der Tierarzt sie ein,was sehr schnell ging.Ich finde es wichtig,dass Pferde in ihrer vertrauten Umgebung sind,wenn es soweit ist und bekannte Gesichter um sich haben.Bei der Stute denke ich,dass es ihr jetzt auf jeden Fall besser geht,da sie sich immer damit gequält hat.Der TA meinte auch ,dass sie es nicht mehr bis zur Tierklinik geschafft hätte und auf dem Hänger zu sterben,wäre noch viel schlimmer gewesen.

                            Meine Reitlehrerin erzählte mir mal von einem Pferd in dem Reitverein in dem sie vorher unterrichtet hat,bei dem der TA erst eine leichte Kolik diagnostizierte,die aber nachher so schlimm wurdr,dass sie das Pferd erlösen wollten.das ging aber nicht im Stall,weil das Pferd aus versicherungstechnischen Gründen zum Schlachter musste.Also wurde das arme Tier auf den hänger gaprügelt,wobei es vor Schmerzen geschrien hat.Meine Reitlehrerin meinte,dass das die größte Tierquälerei war,die sie je gesehen hat.
                            Avatar: Stand by Me *1997 Hannoveraner Wallach Sadenio-Agronom-Monaco-Götz

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                            • #15
                              Die Entscheidung ob einschläfern oder Bolzenschußgerät ist sicherlich nicht leicht - mit den Horrogeschichten habe ich gott sei dank noch nichts zu tun gehabt.
                              Wir haben letztes Jahr zwei Pferde mit Kolik verloren. Die erste Stute (auch noch tragend) haben wir im Sommer eines morgens auf der Weide gefunden - obwohl am abend zuvor noch alles bestens war. TA geholt - Tierklinik - OP - festgestellt das nichts mehr zu machen ist (Dickdarm hatte sich um 360 Grad gedreht) in der NArkose eingeschläfert. Zweites Pferd tagsüber nichts dann abends plötzliches Unwohlsein, TA geholt konnte so nichts feststellen, nachts Pferd noch unruhiger wieder TA sagt das es im vorderen Bereich evtl. eine Verstopfung vorliegen könnte naja - schon Glaubersalzlösung eingegeben und abwarten hieß es dann. Am Morgen dann noch keine Verbesserung TA wieder da er hatte hatte mit seiner Verstopfung recht, da mein Hotti auch nicht geäpfelt hatte. Pferd aufgeladen und wieder ab in die Tierklinik. Dort mit dem Arzt gesprochen, da mein Hotti schon 22 Jahre alt war und sie rein gesundheitlich (Astma, dämpfig, Herz usw.) eine OP nicht überstanden hätte, haben wir mit den TA´s dort in der Klinik in Abkommen geschlossen uns zwar sollten Sie alles versuchen um die Verstopfung zu beseitigen, aber nur so weit das das Pferd sich nicht unnötig quält. Erst machte es auch den Anschein das es bergauf geht doch dann der Rückschlag. Nach 4 Tagen bangen wartens wurde dann klar das meinem Hotti nicht mehr zu helfen ist (Grimdarm hatte sich noch rechts verlagert wie ein Schlauch den man abknickt) daraufhin haben wir sie in der Klinik einschläfern lassen. Wir hätten es nicht geschafft das Pferd nochmal wieder nach Hause zu holen um uns dann um alles weitere zu kümmern.
                              Voller Respekt und Achtung haben wir dann Abschied von Ihr genommen und Ihr für die vielen schönen Jahr gedankt. Uns war es auch wichtig das unsere Pferde nicht der Nahrungskette zugeführt werden, den das hätten wir nicht ertragen können - so nach dem Motto wo es auch Pferdewürstchen gibt den Gedanken im Kopf zu haben jemand hat dein Pferd gegessen - nein Danke

                              Naja, schweres Thema - leider kommen wir alle da mal hin wenn man Tiere besitzt.

                              sonnige Grüße

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                              • #16
                                Hey Ihr!
                                Ich habe Eure Beiträge mit viel Interesse gelesen.
                                Vor ca. 1 Jahr mußte ich meinen Wallach während der OP einschläfern lassen. Er hatte einen Tumor am Darm. Da er sowiso in Narkose lag, bekam er das Tötungsmittel direkt gespritzt und ist von der Narkose direkt gestorben.
                                Inzwischen habe ich ein neues Pferd, aber auch das wird, wenn es soweit ist, nicht zum Schlachter gehen. Erstens würde ich dem Pferd nicht das "tote Umfeld" zumuten wollen, zudem könnte ich es nicht ertragen, wenn mein Pferd hinterher als Wurst verspeist wird.
                                Vor einiger Zeit hat sich ein älteres Pferd im Stall festgelegen. Der Tierarzt kam, stellte fest, daß das Bein wohl angebrochen o.ä. war, gab dem Pferd eine Beruhigungsspritze und hinterher die Giftspritze. Die Besitzerin war dabei und hat später gesagt, daß ihr Pferd mit der Würde gestorben ist, die er verdient hatte.
                                Ein anderes Pferd wurde auch eingeschläfert (erst vor ein paar Monaten), allerdings von einem Tierarzt, der mit Pferden nicht so viel zu tun hatte. Dieser Tierarzt vergaß (?) die Beruhigungsspritze, spritzte direkt das Gift und das Pferd mußte 20 min. leiden. Zudem fing das Pferd noch an zu schlagen und sich aufzubäumen und er konnte das restliche Gift nicht mehr spritzen.
                                Deshalb: gebt Euer Pferd jemand, dem ihr vertraut oder fragt nach, wie es der TA oder auch der Schlachter bei Euch macht. Und bleibt auf jeden Fall dabei, bis es tot ist.

                                Grüße
                                Celli

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                                • Aschtraxa
                                  • 02.05.2002
                                  • 209

                                  #17
                                  Hi!

                                  Ich musste vor zwei Jahren meine erst 6jährige Stute einschläfern lassen, da sie nur noch Schmerzen hatte. Meine Stute ist eingeschläfert worden und total sanft eingeschlafen.
                                  Zum Thema Aufstehen..., dass merkt das Pferd gar nicht mehr wirklich. Es ist eine reine Instinkthandlung, die für den Besitzer natürlich furchtbar mitanzuschauen ist. Ich war in ner Tierklinik dabei, da wurde das Pferd eingeschläfert und trotz Narkose fing das Pferd an, die Beine zu bewegen, als würde es versuchen dem Tod davonzulaufen, was für die Besitzer natürlich ein Riesenschock war. Aber das Pferd machte es gar nicht bewusst.
                                  Ich persönlich bin fürs Einschläfern, weil das Pferd eben (im Normalfall) sanft einschläft, was für den Besitzer, glaub ich auch besser ist, als wenn es auf einmal tot umfällt. Aber ich denk, in dieser Scheixxsituation muss jeder seine eigene Entscheidung treffen!

                                  Kommentar


                                  • #18
                                    Quote from natimoni, posted on Sep. 10 2001,23:26
                                    <div id="QUOTE">Ich möchte hier ein nicht sehr erfreuliches Thema zur Diskussion stellen.
                                    Was tun, wenn keine Hilfe mehr möglich ist und das arme Pferd nur noch leidet ?  
                                    Ich stehe nun leider zum 2. mal innerhalb von 1 1/2 Jahren vor dieser Frage.
                                    Letztes Jahr mußte ich meinen 12-jährigen Frühlingsball-Wallach nach einjähriger Lahmheit und einjähriger Therapie, die leider nicht geholfen hat, schlachten lassen. Ich weiß, das klingt hart, aber ich habe es als die für mein Pferd beste Lösung gehalten. Ich habe einen sehr netten jungen Mann gefunden, der in der elterlichen Metzgerei mitarbeitet und offensichtlich selbst auch Reiter ist. Er ist zu uns an den Stall gekommen - ich habe ein halbes Jahr zuvor für mein krankes Pferd und die Stute einer Freundin einen Stall und Wiesen gepachtet, um ihn dort vielleicht wieder gesund zu kriegen, leider erfolglos - und hat meinen Wallach, der selbst sehr aufgeregt war, weil er nicht lange von &quot;seiner&quot; Stute getrennt sein wollte, ganz lieb beruhigt und getätschelt und ihn bewundert, denn &quot;Fabiano&quot; war ein sehr hübsches Pferd, nur leider mit einem kaputten Bein. Der junge Mann hat sich Zeit genommen, sich mit mir unterhalten, dabei immer wieder das Pferd gestreichelt und auch mit ihm geredet. Da Fabiano immer noch ziemlich aufgeregt war, haben wir &quot;seine&quot; Stute in Sichtweite geholt und schon hat er sich beruhigt. Er fing an zu grasen, hatte saftiges grünes Gras im Maul, sah seine &quot;Carola&quot; in der Nähe, wurde von mir und dem jungen Mann getätschelt und gelobt. Dann hatte der Metzger in seiner streichelnden Hand das Bolzenschußgerät und rieb sanft über Fabianos Stirn und als er am richtigen Punkt über den Augen war, drückte er ab. Fabiano war sofort tot, aber in einem für ihn sicher schönen Moment, mit seinem Menschen, seiner Stute bei sich, auf seiner gewohnten Wiese mit frischem grünen Gras im Maul, gestreichelt und gelobt. Es ist zwar schon fast 1 1/2 Jahre her, aber jetzt muß ich doch wieder heulen. Ich habe ihn 4 1/2 Jahre gehabt, in dieser Zeit sehr schwere, aber auch wunderschöne Stunden mit ihm erlebt. Ich wollte ihm einen Tod ohne Angst und Irritation schenken, das war ich ihm schuldig.
                                    Vom Einschläfern habe ich bis jetzt nur zwiespältige oder sogar Horrorgeschichten gehört. Dass Pferde sich lange herumquälen mussten, weil die Narkosemittel nicht richtig dosiert waren, und dabei panische Angst bekamen, weil sie nicht wussten, was mit ihnen geschah, und das sogar in Einzelfällen stundenlang&#33;  
                                    Jetzt bin ich leider bald wieder vor so einer Situation:
                                    Der Nachfolger von Fabiano, den ich mir ganz schnell gekauft habe, damit die Stute meiner Freundin nicht allein steht, ist sehr krank. Ich habe ihn damals fürn Appel und n Ei bekommen, es war ein Notverkauf, wohl aus Geldmangel der Vorbesitzer, über Mund-zu-Mund-Propaganda. Eine Ankaufsuntersuchung hätte ein Vielfaches des Preises gekostet und mir erschien er fit. Die Vorbesitzer hatten mich darüber aufgeklärt, daß er Heu-Staub-Allergiker ist, was mir nicht schlimm vorkam, da die Pferde bei mir im Offenstall stehen. Außerdem ist er auf dem rechten Auge blind. Aber auch das erschien mir nicht so wichtig, da ich ihn immer anspreche, wenn ich von der rechten Seite an ihn herantrete. Damit konnten wir beide gut leben. Im Sommer wurde er auch noch nicht so viel geritten, da wir den Stall und die Weiden erst richtig nach unseren Vorstellungen herrichten wollten. Die Ausritte mit ihm, so ca. 1x pro Woche, waren sehr schön, ein artiges braves Pferd, das alles mitmachte, aber nicht übermütig war. Im Herbst und Winter wurde er dann langsam mehr belastet, da auch sein Husten schlimmer wurde, mußte er Schleimlöser bekommen und nach Anweisung des Tierarztes täglich bewegt werden. Auch hier nur Freude zunächst: nach anfänglicher Steifheit immer lockerer und, siehe da, dressurmäßig offensichtlich bis L ausgebildet. 2 Monate Spaß und Freude, dann der Schock: lahm hinten rechts. Schritt führen oder reiten, langsam geht es aufwärts, aber auch nach längerer Zeit immer noch Restlahmheit. Ich will euch jetzt nicht mit der ganzen Krankengeschichte langweilen. Fakt ist jetzt: hinten rechts ein Chip im Fesselgelenk (von OP hat der TA abgeraten, da der Chip zu ungünstig sitzt), Hufrollenentzündung vorne links, sich berührende Dornfortsätze im Bereich des Widerristes und der Lendenwirbelsäule sowie die bekannten Vorerkrankungen (Allergie und Blindheit). Der Tierarzt prophezeite mir bis zum Ende des Jahres bei Behandlung dieses Pferdes Rechnungen in Höhe von ca. 1000 - 1500 DM.
                                    Bezahlt habe ich bisher seit Auftreten der Lahmheit + Behandlung des chronischen Hustens ca. 3000 DM.
                                    Das schlimmste aber: eine Therapie wird nur den Istzustand halten, die Erkrankungen aber nicht heilen können, was bedeutet, wenn er geritten wird, lahmt er leicht hinten rechts, vorne kommt er mit den Hufen überhaupt nicht vom Boden weg (&quot;stumpfer&quot; Gang) und seinen Rücken versucht er in jeder Situation möglichst zu entlasten (streckt die Hinterbeine nach hinten weg). Über das Abgeben als Beistellpferd oder für Kinder (Leichtgewichte) habe ich mir auch Gedanken gemacht, kommt aber aus verschiedenen Gründen nicht in Frage, dazu vielleicht ein andermal mehr, es ist schon spät&#33;
                                    Jetzt steht also wieder eine Entscheidung an.
                                    Ich mußte mir das alles einfach mal von der Seele schreiben und würde mich freuen, Eure Meinung dazu zu lesen.
                                    Seid mir nicht böse über die Länge meines Beitrags, aber ich dachte, nur so könnt Ihr nachempfinden,was in mir vorgeht&#33;&lt;p&gt;Gruß an alle Pferdeliebhaber und viel Gesundheit für Eure Tiere&#33;&#33;&#33;&lt;p&gt;Eure Natimoni</div>

                                    NEIN&#33;&#33;&#33;

                                    Also, was viele von euch schreiben, ist absoluter Arschk....

                                    Ich habe bis jetzt 2 eigene Tiere und 2 fremde Pferde/Ponys
                                    einschläfern lassen, alle 4 sind friedlich umgekippt und waren sofort tot.
                                    Da war kein langes Quälen oder hinauszögern.

                                    Blödsinn.

                                    In meinen Augen finde ich das Schlachten doof,
                                    noch ein (krankes) Pferdchen zum Schlachter karren?
                                    Und auf dem Schlachtgelände noch die Abnahme durch den
                                    Veterinär?
                                    Das soll gnädig sein?

                                    Nein danke, die, die ihre Tier schlachten, haben das Herz nicht auf dem richtigen Fleck.

                                    Meine Meinung.

                                    Meine Tiere sind auf der Wiese mit dem Maul voll Gras gestorben und mußten nicht vom Hänger, wurden dann noch untersucht von einer Tierärtztin auf fremden Gelände.

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                                    • #19
                                      Hallo Fiete,

                                      was genau will uns denn jetzt eigentlich der Autor (also DU) damit sagen?

                                      Was ist Blödsinn und was ist Arschk...(was immer das auch heißen soll...)?

                                      Gruß, Pooh

                                      Kommentar


                                      • #20
                                        Quote from Pooh, posted on Aug. 14 2002,08:43
                                        <div id="QUOTE">Hallo Fiete,

                                        was genau will uns denn jetzt eigentlich der Autor (also DU) damit sagen?

                                        Was ist Blödsinn und was ist Arschk...(was immer das auch heißen soll...)?

                                        Gruß, Pooh</div>

                                        Sorry Pooh,

                                        ich war nur so in Rage, denn ich habe am Samstag mein
                                        Pony einschläfern lassen und bin noch immer nicht auf den
                                        Damm.
                                        Ich kann das Wort töten sowie einschläfern momentan nicht hören.

                                        Ich möchte richtig stellen: Ich bin absolut gegen das Schlachten.

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                                        Erstellt von leifchen23, 02.01.2011, 16:40
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                                        Erstellt von Moonlight69, 31.10.2013, 13:25
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