Koppendes Pferd unwissentlich gekauft

[Kurze86]

Guten Tag,
eine bekannte hat vor 8 Wochen ein scheinbar gesundes Pferd gekauft. Abgesehen davon das man vermutet das es zum Zeitpunkt des Verkaufs sediert war, ist es auch angefangen zu Koppen.

Kann man das Pferd nun deshalb wieder zurück geben? Es wurde im Kaufvertrag nicht erwähnt. Der Vorvorbesitzer bestätigte a
allerdings, dass er das Pferd schon koppend vom Züchter gekauft und genau so zu der aktuellen vorbesitzerin verkauft hat.

Die vorbesitzerin sagte jetzt aber sie will es nicht wieder haben weil bei ihr hätte das Pferd nie gekoppt. Gewährsmängel an sich gobt es ja nicht mehr und es ist von Privat gekauft.

[Hobbyzucht]

Für mich als Laien klingt das nach arglistiger Täuschung, was mit der Aussage des Vorvorbesitzers ja auch zu beweisen wäre. Damit sollte eine Rückgabe wohl möglich sein. Bin aber wie gesagt kein Jurist und habe auch (zum Glück) keinerlei Erfahrung in solchen Dingen

[Tante]

Das Pferd kann auch beim Vorbesitzer nicht gekoppt haben und durch den Stress beim Umzug und Änderungen im Futter wieder angefangen haben.
Da wird es über das Internet keine allgemein gültigen Ratschläge geben, ausser: ab zum RA mit Pferdeerfahrung und den Vertrag abklären lassen.

[AprilSun]

mir kommt das sehr bekannt vor.. wenn du willst, kannst du mir gerne mal ne Email schreiben,
ich hab das bereits hinter mir.
War allerdings n Pferd vom Züchter, es wurde mir aber ebenso verschwiegen.
Pferd ging mit Verlust wieder zurück zum Züchter, letzten Endes.

Also wenn du willst, meld dich. gwathdalniel@gmail.com

[Super Pony]

Das Pferd kann auch beim Vorbesitzer nicht gekoppt haben und durch den Stress beim Umzug und Änderungen im Futter wieder angefangen haben.
Da wird es über das Internet keine allgemein gültigen Ratschläge geben, ausser: ab zum RA mit Pferdeerfahrung und den Vertrag abklären lassen.

Hatte ich, Pony verkauft, hatte nicht gekoppt, war brav aber sensibel, nach 2 Wochen hat er gekoppt, nach 4 Wochen keinen Sprung mehr angepackt, nach 6 Wochen ließ er nicht mehr aufsteigen, habe ich auch nicht zurück genommen (warum auch?) habe aber geholfen einen neuen Besitzer zu finden - koppt nicht mehr, und springt wieder, lässt auch wieder jeden problemlos aufsteigen

Haltung, Umgang und Reiten können da viel versauen

[Püppy]

Da gehe ich ganz mit @Super Pony. "Haltung, Umgang und Reiten können da viel versauen"
Und- mal meine ganz persönliche Meinung: Wenn bei diesem Pferd das Koppen das größte Problem ist... So what...Wenn der Rest passt.
Es hört sich für mich aber so an, als wäre da noch mehr im Argen...

[riti]

Wenn der Vorvorbesitzer der Vorbesitzerin beim Verkauf das Koppen mitgeteilt hat (was ich aus deiner Beschreibung entnehme), dann hätte sie dieses deiner Bekannten beim Verkauf ebenfalls mitteilen müssen. Für etwaige Regressansprüche ist es wichtig, ob ein Kaufvertrag gemacht wurde, und ob die Verkäuferin darin die Gewährleistung ausgeschlossen oder eingeschränkt hat. Ohne Kaufvertrag ist der Käufer immer besser dran, denn dann gilt uneingeschränkt die gesetzliche Gewährleistung von zwei Jahren.
Falls allerdings wie oben beschrieben, die Verkäuferin vom Koppen Kenntnis hatte und es nicht mitgeteilt hat, ist das arglistige Täuschung und sowieso gesetzlich relevant. Das könnte ja die Aussage des Vorvorbesitzers bestätigen, dann hättet ihr gute Chancen auf Rückabwicklung oder Minderung.
Des weiteren bliebe noch zu klären, ob die Dame wirklich eine private Verkäuferin ist, oder ob sie nur so tut. Ich kenne aktuell eine Person in meiner Umgebung, die regelmäßig mit Pferden handelt, dabei auch reichlich herumtürkt, aber kein Gewerbe angemeldet hat und sich als private Verkäuferin ausgibt.
Gewerblicher Verkäufer ist man aber schon, wenn man mehrmals pro Jahr in gewinnerzielender Absicht Pferde verkauft. Dafür muss man keinen Gewerbeschein haben.
Und wenn das so sein sollte und man kann ihr das nachweisen (bspw. anhand von Verkaufsanzeigen), ist man als Käufer sehr viel besser rechtlich geschützt. Beispielsweise gilt dann für den Verkäufer eine sechsmonatige Beweislastumkehr, d.h. er muss beweisen, dass der angezeigte Mangel beim Verkauf noch NICHT vorlag.
In welchem Bundesland hat deine Bekannte gekauft?

[Püppy]

Was ich hier noch anmerken möchte, ohne eine Grundsatz-Diskussion auszulösen.
Es ist nur meine ganz persönliche Meinung:
Es gibt schlimmeres als einen Kopper......
Ich musste selbst die Erfahrung machen...Rohes, sensibles, junges Pferd gekauft. 3-jährig, aus der Herde raus...
Mit 4 im Winter hat sie angefangen zu koppen.
Und- was hat sich geändert? Nix für mich. Sie ist immer noch mein Herzens-Pferd und war auch aufgrund ihres Koppens nie krank.
Was mich stört, ist der Ruf der Kopper in der Pferde-Welt.
Aber das ist eine andere Geschichte.