Junghengst-Ausbildung

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  • Penfold
    • 22.06.2014
    • 802

    Junghengst-Ausbildung

    Hallo,
    ich habe mich bereits an anderer Stelle in diesem Forum als Ahnungsloser geoutet und es wird auch nur langsam besser [emoji6]
    Zu unserer Riege gehört auch ein Jährlingshengst, geb. 30.04.13. Ziel ist es, dass er Hengst bleibt und vielleicht im kommenden Herbst '15 auf so einer Vorauswahl zur Körung aufläuft. Bis dahin ist es natürlich noch ein langer, ungewisser Weg, aber darauf hin wirken muss man ja eher.
    Nun habe ich einiges gelesen und gehört. Das geht von "nicht aus der Hand füttern" bis "erstmal ordentlich verhauen, damit er weiß, wer der Chef ist" bis zum genauen Gegenteil dessen.
    Ich habe es weder mit Prügel, noch mit anderen Repressalien, sondern entscheide eher situativ und orientiere mich an dem, was der Hengst mir anbietet.
    Es geht in meiner Frage primär darum, welche Schritte ihr wann in der Ausbildung für sinnvoll haltet. Also z.B. ab wann wie oft longieren etc.
    Gerne aber auch andere Erfahrungen und Anregungen, welche sich nicht nur mit der Ausbildung zum Siegerhengst beschäftigen. [emoji16]
    Ich möchte diesen Post als eine Art brainstorming verstanden wissen. Shitstorm ist dagegen nicht erwünscht [emoji6]
    Schönen Gruß

    Ulrich
  • Neuzüchter
    • 09.04.2003
    • 2159

    #2
    Auch ein Junghengst ist ein Pferd. Am besten kommt man voran wenn man gerecht und konsequent ist und das Pferd ein Pferd sein läßt. Sprich Du forderst ihn auf etwas zu tun, tut er es lobst Du ihn tut er es nicht guckst Du ob er Dich nicht versteht oder nicht kann. Bei simplen Dingen die er können muss und die leichten Kommandos folgen - stehen, Hufe geben, angebunden sein, Beine abwaschen kann man ruhig mal motzen und einen Klaps geben. Bei Dingen wie Ausbinden, Zirkel laufen, Stangen treten kann es sein das ihm einfach das Körpergefühl fehlt auch wenn er äußerlich entwickelt genug aussieht da ist tonnenweise Geduld gefragt. (wie oft bekommt man als Reiter gesagt dass man die Hände ruhig halten soll, sogar in der eigenen Sprache aber es gelingt nicht, ich denke jungen Pferde kann es auch so gehen sie wissen das sie größere Schritte machen sollen stolpern aber über ihre Füße)

    Was die Körung angeht würde ich mir zumindest für die letzten Wochen einen Profi suchen. Wie beim Anreiten gibt es dort gute und schlechte. Aber auch Körung ist Politik und Max Meyer von um die Ecke bekommt nicht so leicht ein Pferd gekört wie Kasselmann/Schockemöhle/Sprehe/Ramsbrock. Viel gucken ab Mai, Juni und nebenbei dem Kind schon mal ein paar Umgangsformen beibringen, immerhin müssen die Profis ihre Geduld zuweilen aufteilen.
    Auch Freizeitpferde sin Profis!

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    • lusitanoa
      • 26.10.2012
      • 347

      #3
      @ Penfold
      Grundsätzlich mal vorneweg: alle, die dir hier vielleicht etwas über Hengstausbildung schreiben, haben einmal so angefangen, wie du!
      D. h., mit "Null-Ahnung" von Hengsten!
      Keiner kam auf die Welt, mit dem umfassenden Wissen über Hengstausbildung.
      Aber man kann alles lernen, wenn man offen dafür ist.

      Für mich steht an erste Stelle im täglichen Umgang mit Pferden und vor allem mit Hengsten (arbeite fast ausschließlich damit): Souveränität des Menschen!

      Was die Ausbildung angeht, sind Hengste genauso zu behandeln, wie jedes andere Pferd.
      Je weniger Gedanken und Aufheben du um seine "Vollständigkeit" machst, um so einfacher ist es!!! Selbstverständlich soweit mitdenkend, dass man einen Junghengst nicht nahe am Hintern einer rossigen Stute vorbeiführt und sich dann wundert, warum er eventuell aufmüpfig wird (selbst da, reagieren sie nun mal unterschiedlich und da musst du dich langsam vortasten).

      Ziel ist, dass er langsam den Unterschied zwischen Arbeit und Freizeit lernt! Dafür muss man sie nicht verprügeln und auch nicht planlos mit Leckerlis mästen. Vernünftiger, ruhiger, selbstbewusster und bestimmter Umgang ist das, was sie am besten verstehen. Damit wären wir wieder bei dem Punkt: sie sind so gar nicht anders zu behandeln, als Stuten oder Wallache.....

      Der Erfolg hängt ganz alleine von dir ab.

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      • steffie1910
        • 30.06.2011
        • 2720

        #4
        Fakt ist, genau wie dir ging es mir letztes Jahr. Ich weiß eigenlob stinkt, aber als ich meinen mit Halfter und Strick (in handorf) vom Transporter bis in die stallgasse geführt habe, durch ne menge anderer Hengste dessen Vorderbeine immer höher waren als mein Kopf, war ich ja schon ein bisschen stolz :-) er kräht wohl mal und tänzelt aber das er mich ansteigt... Das haben wir ne Ecke eher geklärt.dann aber sehr deutlich. Und mit Hengstkette.
        Das war die Zeit als er bemerkte dass er überhaupt Hengst ist. Draußen stehen mit Wallachen, kein Problem! auch neben Stuten ging notfalls!
        Irgendwann habe ich mich auch mal dumm schwätzen lassen, das kleinste Fehlverhalten müsste ich strafen sonst würde ich den bald nicht mehr halten können, (darf ich gar nicht schreiben...) ich bin also schwer bewaffnet mit Hengstkette und Gerte und nem normalerweise braven Hengst los. Der wusste gar nicht was los ist, weil ich so angespannt war . Irgendwann ist er zur Seite gesprungen.(verständlich) ..da hab ich wild mit der Gerte gefuchtelt und er ist mir abgehauen, also in den Stall in seine Box ist er gelaufen , ich hinterher, um das zu "klären "
        Er stand wie ein Häufchen Elend und konnte es gar nicht fassen. Wir haben das nicht geklärt, Strick dran Wiese gebracht... Thema durch, zum Glück ist er nicht nachtragend
        Behandel ihn wie ein Pferd:-) wird der frech, kläre es lieber einmal deutlich als immer ein bißchen aber das gilt auch bei allen Pferden. Ich habe aber nie "unterwürfigkeit" oder so eingefordert, jedes Pferd hat Soviel Freiheit wie es verträgt :-) und umso besser die Erziehung umso mehr Freiheiten. Ein Pferd das mich nicht beißt darf näher ran als eines,das an mir rumzerrt.
        Sicherlich wollt ihr ihn nicht selbst vorbereiten, vorbereiten lassen ist sauteuer... Früh anmelden am besten vorher röntgen und gucken ob sich vorbereiten lohnt...
        Meiner kannte longieren, also nicht ausgebunden mit Sattel und Trense und sowas. Obwohl ich das in abgeschwächter Form auch geübt habe, einfach aus dem Grund. Weil ich nur den einen habe und ich es ihm in ruhe stressfreier zeigen kann als die Leute die vorbereiten! und Pferde die sich problemlos händeln lassen bekommen auch nicht so oft einen ab...
        Trense und decke kannte er recht früh, muss doch gucken wie hübsch er aussieht. Fotoshootig fand er immer super :-) so hat er relativ schnell den ganzen Mist als ziemlich cool empfunden.
        Aber ich habe schon auf der jährlingswiese immer alles ran geschleppt oder bin mit müllsack (könnte ich Pn schreiben wäre mir das lieber, ist ja schon ein wenig peinlich) bekleidet (und Jeans) auf der Wiese rum gelaufen von Bettlaken bis plane und Regenschirm, ich hab alles auf die Wiese geschleppt....
        Hingelegt liegen lassen gar nicht wild drüber gehen üben. Sind neugierig genug 😉
        ..Und wenn ich, was den Rest angeht auch komplett daneben lag, anständig ist er durch und durch.
        Ich habe auch irgendwann mal ein Buch gelesen "die Haltung von Hengsten " oder so. Ich glaube auf der ersten Seite stand man darf steigende hengste nich strafen weil das natürliches verhalten sei.
        Ehrlich es ist mir sch...egal wie natürlich steigen ist, da gibt's nen arsch voll 😂 ich bin ne Wendy aber nicht lebensmüde.

        Ich hatte nur diesen einen Junghengst und der war von Anfang an kooperativ...
        ich hab keine Ahnung wie und ob das mit anderen Hengsten auch funktioniert :-)

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        • Titania
          • 22.04.2006
          • 4374

          #5
          Zitat von steffie1910 Beitrag anzeigen
          Behandel ihn wie ein Pferd:-) wird der frech, kläre es lieber einmal deutlich als immer ein bißchen aber das gilt auch bei allen Pferden. Ich habe aber nie "unterwürfigkeit" oder so eingefordert, jedes Pferd hat Soviel Freiheit wie es verträgt :-) und umso besser die Erziehung umso mehr Freiheiten. Ein Pferd das mich nicht beißt darf näher ran als eines,das an mir rumzerrt.

          ...

          Früh anmelden am besten vorher röntgen und gucken ob sich vorbereiten lohnt...
          Zudem muss er unbedingt bis zur Abgabe in professionelle Vorbereitung Hengstgesellschaft haben. Wie leicht wird ein Hengst nicht gekört wegen "mangelndem Hengstausdruck"...
          "Quickmarie" (Quicksilber/Pamino ShA) im Alter von 2 Jahren

          www.gestuet-reichshof.de

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          • steffie1910
            • 30.06.2011
            • 2720

            #6
            Meinst du echt? Wenn ich hengstausdruck will stell ich ne Stute daneben... Wenn ne Gruppe hengste zusammen steht ist das verletzungsrisiko extrem hoch.Und nebeneinander in boxen??
            Ich habe "gelesen" das viele züchter ihre Jungen köraspiranten auch decken lassen damit hengstausdruck zustande kommt.
            Na ja und warum die letztendlich nicht gekört werden... Ist ja relativ willkürlich:-). Machen wir uns nichts vor, sowas kann man dann auch mangelnden hengstausdruck nennen...
            Zuletzt geändert von steffie1910; 15.12.2014, 05:01.

            Kommentar

            • Titania
              • 22.04.2006
              • 4374

              #7
              Zitat von steffie1910 Beitrag anzeigen
              Wenn ne Gruppe hengste zusammen steht ist das verletzungsrisiko extrem hoch.
              M.E. kommt es darauf an, ob sie sich gut kennen und - auch im Winter - genügend Platz und Auslaufmöglichkeit haben. Einen Jährling oder knapp 2-jährigen Hengst wegen des Verletzungsrisikos schon isoliert zu halten, finde ich absolut nicht artgerecht. Aber Du meinst ja vlt. etwas ältere Hengste (2 1/2-Jährige) kurz vor der Körungsvorauswahl, da stimme ich mit Dir überein.
              "Quickmarie" (Quicksilber/Pamino ShA) im Alter von 2 Jahren

              www.gestuet-reichshof.de

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              • steffie1910
                • 30.06.2011
                • 2720

                #8
                Ne um Gottes Willen nicht isoliert! Das geht gar nicht! Aber ich verstehe das mit dem hengstausdruck nicht.
                Ich meine da nutzt ne Stute mehr als 10 hengste. Ich hatte meinen erst mit meinem Wallach zusammen, der hat da nochmal ordentlich Erziehungsarbeit geleistet und damit der junge wilde auch was zum spielen hat, kam nachher noch ein jüngerer Wallach dazu...
                Wenn er dann professionell vorbereitet wird hat er doch noch genug hengste?
                Zuletzt geändert von steffie1910; 15.12.2014, 06:04.

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                • dissens
                  • 01.11.2010
                  • 4063

                  #9
                  Hi Uli!

                  Vorweg ... das letzte Mal, dass ich einen Junghengst in der Mache hatte, das ist so lange her, da war ich umgerechnet nicht viel älter als Dein Hengstlein. Aber vielleicht darf ich trotzdem?

                  Auf zwei Dinge möchte ich eingehen.
                  Erstens ...
                  Zitat von Penfold Beitrag anzeigen
                  Zu unserer Riege gehört auch ein Jährlingshengst, geb. 30.04.13.
                  Eben! Das Kerlchen ist jetzt gerade mal anderthalb. Und Kram wie Longe ... tut mir leid, aber vor zweieinhalb käme mir keine dran ans Pferd. Auch das nur, wenn und weil halt Körungskram ansteht. Ist für mich aber immer noch Kinderarbeit, die massiv auf die noch unfertigen Gelenke geht.

                  WAS aber - bei allen Pferden, noch mehr aber bei Hengsten - ansteht, und zwar sowieso schon länger: Täglicher oder zumindest häufiger Umgang und dabei Vermittlung der nötigen UmgangsFORMEN

                  Und da kommt das Zweite ins Spiel, ich erlaube mir, hier mal hervorzuheben:
                  Zitat von lusitanoa Beitrag anzeigen
                  Für mich steht an erste Stelle im täglichen Umgang mit Pferden und vor allem mit Hengsten (arbeite fast ausschließlich damit): Souveränität des Menschen!
                  Uli, Du hast da ein paar Vorteile gegenüber anderen Neu-Hengsthaltern
                  a) Du bist selbst 'n Kerl
                  b) Du hast mit Penfold schon einen Kerl großgezogen (ich gehe mal davon aus, dass der unter Deiner Führung ein halbwegs vernünftiger Großkerl geworden ist)
                  c) Du bist, wie ich Dich wahrnehme, ein Kerl, der sich mit seinem Kerl-Sein wohlfühlt und es weder versteckt noch allzusehr runterschraubt.
                  d) Du bist vielleicht sogar Kerl genug, um andere Kerle in Deiner Umgebung auch mal Kerl sein zu lassen und in ihrer "Kerligkeit" zu akzeptieren.

                  Behalt Dir diese Dinge im Hinterkopf. Und lass sie im richtigen Moment durchblitzen.

                  Was ich persönlich für extrem wichtig halte und was bei mir jedes Pferd lernen MUSS: Wo ich bin, kann kein Pferd sein.
                  Heißt im Klartext:
                  Wenn ich irgendwo stehe, dann stehe ich da. Man (Pferd) kann meinetwegen vor mir auch den Molli machen - aber bitte in gebührendem Abstand. Und wenn ich den Abstand GRÖSSER haben will, dann hat das PFERD wegzugehen.
                  Wo ich gehe, weicht das Pferd mir aus. NIE umgekehrt. Ein Pferd, das nicht ausweicht oder mich gar anrempelt, das bekommt - und zwar unmittelbar - ein Problem mit mir.
                  Gehe ich vor dem Pferd (ist bei uns so) und halte an, dann hat das Pferd ebenfalls - und zwar OHNE Berührung und HINTER mir - anzuhalten. Gehe ich nun zurück ... richtig: dann geht das Pferd auch zurück. Wieder ohne dass eine Berührung stattfindet.


                  Und das gilt völlig unabhängig von der jeweiligen Situation. Ob ich auf der Weide mit freilaufenden Pferden bin, ob ich auf dem Hof oder in der Box am Pferd hantiere oder ob ich mit Strick und Halfter spazierengehe oder im Freifolge-Fuß () mit dem Pferd was arbeite.

                  Wenn man diese Dinge von Anfang an durchsetzt (im Zweifel so knackig wie nötig, aber so emotionsfrei wie möglich!), hat man schon ziemlich viel gewonnen.

                  Später dann braucht es nämlich deutlich mehr "cochones", um stehen zu bleiben, wenn das nun gar nicht mehr so niedliche Pferdchen zu fast drei Meter Höhe aufgerichtet auf den Hinterbeinen direkt vor einem steht und mit beiden Vorderbeinen winkt. (Glaub mir, ich weiß das zufällig...)
                  Zuletzt geändert von dissens; 15.12.2014, 08:35.

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                  • Super Pony
                    • 05.11.2011
                    • 5012

                    #10
                    Ich verstehe dich so als ob du den Hengst selbst vorbereiten willst?

                    Dann hol dir auf jeden Fall Hilfe, evtl von einem Jungzüchter aus der Nähe, allein geht es garnicht

                    Beim Freispringen zB sollte man mind zu 4 sein, auch beim Einmustern mind zu 2, besser zu 3

                    grundsätzlich sollte er gut bemuskelt und gefüttert über den Winter kommen (in Gesellschaft mehrstündiger Auslauf auf !!großen!! Flächen, Heu a.l.)
                    im Frühling TÜV machen, am besten dort wo sie für die Körung auch gemacht werden muss
                    ab wann man mit der Arbeit beginnt kommt ja sehr darauf an wo der Hengst vorgestellt werden soll, den die Termine liegen ja mehrere Monate auseinander (Hanno September bis Süddeutsch Nov)
                    diese 2 Monate später kann man auch später anfangen
                    Für Hanno sollte man sicher im April/Mai starten

                    Für mich noch wichtig, allerdings ab der Geburt - regelmäßig (6 Wochen) Schmied, Wurmkuren
                    http://www.super-pony.de

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                    • Penfold
                      • 22.06.2014
                      • 802

                      #11
                      Erst einmal vielen Dank für eure Antworten.
                      Vielleicht sollte ich noch etwas zu unserer Situation und zu meinen Vorstellungen schreiben.
                      Unser Plan war es, uns einen eigenen kleinen Resthof mit 1ha Weideland direkt am Haus und weiteren Flächen zur Pacht zuzulegen. Eben um den Pferden etwas Auslauf, auch im Winter, bereitstellen zu können. Diesen wollten wir zum 01.12.14 beziehen, die Pferde hätten wir schon einen Monat früher dort aufstallen können. Nun habe ich den "Fehler" begangen, mich im März aus dem Angestelltenleben in die Selbständigkeit zu verabschieden. Kurzum, bei den Banken ist man als Angestellter mit 4 Wochen Kündigunggszeit besser gestellt, als mit einem seit 30 Jahren funktionierenden Betrieb, den man übernommen hat.
                      Ergo stehen unsere Pferde jetzt erstmal in einem Pensionsstall. Der Hengst war bis Ende Oktober mit anderen Jährlingen 27/7 auf der Weide unterwegs. Ich bin alle 2-3 Tage hin und habe ein wenig socialisen und Kontrolle betrieben. Einfache Strecke waren nur 30 Km. Das war mir auch wichtig, da der Kleine schon recht menschenbezogen aufgewachsen ist und ich diesen Umstand gerne weiterhin nutzen möchte.
                      Die Hengstgruppe wurde zum Ende der Saison aufgelöst, so dass ich eine neue Unterkunft gesucht habe. Mit Hengst, ohne eigenen Grund und Boden, eine nicht so leichte Aufgabe.
                      wir stehen jetzt in einem Pensionsstall mit gemischter Besatzung. So wie man das halt so kennt.
                      Der Hengst hat eine Paddockbox bezogen und hat zumindest durchgängig zu mind. einem Pferd Kontakt. Um ihn zu bewegen nutze ich abends die Reithalle.
                      Natürlich wäre mir eine Wiesenhaltung mit ein paar Jährlingen lieber, aber ich schätze auch die Möglichkeit des täglichen Kontakts zwecks Hufe auskratzen, Führigkeit etc.

                      Gearbeitet wird mit ihm natürlich noch nicht. Unterstützung von einem erfahrenen Hengstausbilder wurde mir bereits angeboten. Dieser hat zur diesjährigen Körung in Hannover auch einen Hengst vorgestellt, welcher nicht genommen wurde, aber dann für gutes Geld nach Finnland ging. Die wollten den für die Zucht. Besagte Person vermutete mehr ein Politikum, denn eine objektive Bewertung des Hengstes, aber da habe ich keine Aktien drin. ;-) Mein Kleiner müsste eh nach Redefin, falls ich ihn nicht ummelden will.
                      In dem (Zucht)Stall, in dem wir jetzt stehen, stand auch 15 Jahre lang ein Deckhengst im Einsatz, somit ist auch hier Erfahrung vorhanden. Da diese aber mehr den Tenor "gib ihm Saures" propagiert, nehme ich davon Abstand.
                      Für mich ist dieser Hengst nicht nur ein normales Pferd, er ist einfach ein Lebesen, welches mit dem entsprechenden Respekt zu behandeln ist. Unstimmigkeiten in der Richtung unseres gemeinsamen Weges, versuche ich fair und für den Hengst verständlich zu regeln. Er ist eher für Signale sensibilisiert, als unsere Wallache. Wenn die einem mal auf en Fuß treten, dann stehen die ziemlich fest, bis sie dann mal was mitbekommen. Als der kleine Letztens mal wegen meiner Dummheit auf meinem Fuß landete, da habe ich nicht so schnell zucken können, wie er schon zu Seite "sprang". Scheinbar hat er gemerkt, dass es nicht so angenehm für mich war. Hengste scheinen mir sensibler zu sein und eher auf feine Signale zu achten. Deshalb sehe ich auch keinen Grund über diese Maßen zu reglementieren. Es gibt nur wenige Vergehen in meinen Augen, die schärferes Dagegenhalten erfordern. Dazu bin ich dann auch in der Lage.
                      Für die kommenden Monate wird sich vorerst an der Situation mit Stall nichts ändern, mal schauen ob wir im Frühjahr noch an eine größere Fläche mit Spielkameraden kommen.

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                      • Penfold
                        • 22.06.2014
                        • 802

                        #12
                        Was mir noch wichtig ist.
                        Ich möchte diesen Hengst nicht auf Gedeih und Verderb zu einer Vorauswahl "auf"ziehen. Wenn es nicht klappt, sei es der Veranlagung oder meiner Vorbereitung geschuldet, dann ist es halt so. Ich muss davon nicht leben.

                        Ganz ohne Arbeit am und mit dem Pferd wird es nicht gehen. Auch wird darunter bestimmt das Unbekümmertsein eines Jungpferdes leiden. Aber welches Pferd muss dieses nicht erleiden, denn artgerecht wäre nur, wenn wir unsere Pferde von morgens bis abends auf riesigen Weiden laufen lassen würden. Jegliche Arbeit an Longe oder gar unter dem Sattel ist nicht artgerecht. Streng genommen verstößt doch schon das Aufhalftern dagegen.
                        Um auf das Projekt Körung zurück zu kommen. Der Gedanke entstand ursprünglich durch das Gespräch und den Besuch beim Züchter. Caruso war sein letztes Fohlen. Weitere werden nicht folgen; er ist Nr. 78 und genauso alt ist auch sein Züchter. Er ist von diesem kleinen Hengst so angetan und überzeugt, dass er ihn nicht hat legen wollen. Wir wollen diesen Gedanken gerne für ihn verfolgen und werden es versuchen. eigentlich wollte ich nur mal gucken.....na ja, ihr kennt das bestimmt. Drei Wochen später stand ich mit dem Hänger auf dem Hof. Da war der Kleine elf Monate alt. Ziemlich spät abgesetzt

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                        • diamantina
                          • 11.10.2013
                          • 1454

                          #13
                          Ich finde es immer schade wenn junge Pferde des Putzens und Hufe auskratzens willen nicht mit Gleichaltrigen auf die Wiese können - ich verstehe es wenn man als Besitzer an seinem Schätzchen hängt, aber irgendwo muss man sie doch noch Pferd sein lassen. Sprich, wenn sie bis zum 6. Monat tägliches Anfassen am ganzen Körper, Hufe auskratzen, führen etc kennen, verlernen sie es meiner Meinung nach nicht und man kann sie getrost in die 'Wildnis' entlassen bis sie groß genug sind.

                          Grundsätzlich würde ich dir auch raten, ihm alles wichtige selbst, in Ruhe und mit viel Geduld und Konsequenz beizubringen und ihn 4 Wochen vor Vorbesichtigung in professionelle Hände zu geben.
                          TÜV im Frühjahr machen.

                          Abwechslungsreiches Programm, Longieren, Freispringen, Weide, Traben an der Hand, ein bisschen rumspielen und natürlich zwischendurch freie Tage und WEIDEGANG! Der macht soo viel aus für die Form.

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                          • lusitanoa
                            • 26.10.2012
                            • 347

                            #14
                            Optimale Bedingungen für die Aufzucht eines Junghengstes sehen anders aus, das weisst du ja auch. Ich hoffe, dass du bald die Möglichkeit bekommst, das Kerlchen in eine Hengstherde mit Gleichaltrigen zu stellen. Für die Gesundheit, Sozielverhalten etc. etc.

                            Die momentane Situation birgt aber (vielleicht) auch noch andere Nachteile. Ich habe leider die Erfahrung gemacht, dass es nicht nur unheimlich schwer ist, einen Stall zu finden, der einen oder mehrere Hengste aufnimmt - es ist mindestens genauso schwer, unter den Ställen, die Hengste aufnehmen, den Stall zu finden, in dem man die Hengste auch mit Verstand behandelt.

                            Bei mir hat u. a. dieser Aspekt dazu geführt, dass ich die Pferde jetzt am Haus halte. Hier stehen 4 Hengste, unterschiedlichen Alters, nebeneinander in normalen Gitterboxen mit vorgelagertem Paddock. Zusätzlich gehen sie auf die Koppel: einzeln, aber nebeneinander. Alles ohne Probleme.

                            Meine ersten beiden Hengste standen einige Jahre in kleinen Pensionsställen. Dort habe ich (oder besser gesagt die Hengste, denn ich war natürlich in dem Moment nicht anwesend) so ziemlich alles erlebt: Anbinden von Stuten vor der Box, um zu schauen, ob der Hengst auch wirklich Hengst ist, bis hin zum Abprobieren von Zuchtstuten und beim geringsten Problem im Umgang hieß es immer gleich: kein Wunder, ist ja ein Hengst etc.

                            Ich weiss nicht, ob so etwas in deinem Stall passieren kann, aber grundsätzlich bin ich der Meinung, wer einen Hengst hat, muss IMMER mit der Dummheit (tut mir leid, mir fällt gerade kein anderes Wort dafür ein) seiner Mitmenschen rechnen!

                            Vielleicht noch ein anderes Beispiel: letztes Jahr kam hier eine junge Frau mit ihrer Stute vorbei geritten. Alle Hengste standen auf der Koppel. Sie weiß, dass hier nur Hengste stehen!
                            Nun gut, die Stute war rossig und hat sich geweigert, an den Koppeln auch nur einen Schritt weiter zu gehen - sie hat gerosst, was das Zeug hält. Ein von mir angebotenes Stöckchen, das die Stute zum Weitergehen bewegen sollte, wurde abgelehnt. Zu brutal!
                            Fazit: die Dame stand ca. 20 Minuten mit der Stute vor den Hengsten. Diese hatten bereits das Interesse verloren und wieder friedlich gegrast.
                            Es hätte auch anders ausgehen können und wenn einer der Hengste durch den Zaun gegangen wäre, darfst du 3 mal raten, wer die Schuld bekommen hätte....

                            Hengste sind etwas ganz, ganz tolles! Aber du musst doppelt wachsam sein - vor allem auch, in Bezug auf die Mitmenschen!

                            Kommentar

                            • Milansfrauchen
                              • 09.01.2014
                              • 435

                              #15
                              Wir haben unseren Jungen auch alles beigebracht was sie für Ihr Alter können mussten, von Schmied, allgemeine Hufpflege, ruhig angebunden stehen bleiben - auch wenn andere Pferde weggehen und man mal alleine stehen muss...etc..
                              Dies haben wir ungefähr bis zum 7 Monat gemacht, danach ging es gleich auf Hengstkoppel. Im Winter kommen die in den Laufstall und tagsüber auf Winterweide. Da ist es egal, welchen du raus ziehst, wenn die das einmal gelernt haben, ist es (zumindest nach meinen Erfahrungen) zu hundert prozent wieder abrufbar.
                              Wir haben mit keinem je Probleme gehabt. Die Regeln waren und sind klar abgesteckt, der tägliche Umgang ist gegeben, ob nun im Winter oder im Sommer um auch nur mal Wasser zu bringen, da wird immer mal einer aufgefordert die Hufe zu heben. Klappt immer. Aber wichtig ist eben, dass die in einer Hengstherde ausfwachsen, am besten gemischten Alters. Wir haben von 6 Jährigen bis dieses Jahr erst abgesetzte alles dabei und es funzt....

                              Kommentar

                              • Penfold
                                • 22.06.2014
                                • 802

                                #16
                                Hallo Tina,

                                meinst Du denn wirklich, dass das Geschlecht eine Rolle bei der Erziehung eines Hengstes spielt? Ich kenne durchaus Männer, die so gar nichts an Autorität, Führungsqualitäten oder ähnlichem haben und mit so einem Hengst maßlos überfordert wären. Dagegen kenne ich genug Frauen, die sinnbildlich conchones haben. Ich denke, auch du musst dich nicht verstecken und hast den drive raus ;-)
                                Aber danke für dein profiling; ich habe mich durchaus wiedererkannt

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                                • Penfold
                                  • 22.06.2014
                                  • 802

                                  #17
                                  Zitat von lusitanoa Beitrag anzeigen
                                  Optimale Bedingungen für die Aufzucht eines Junghengstes sehen anders aus, das weisst du ja auch. Ich hoffe, dass du bald die Möglichkeit bekommst, das Kerlchen in eine Hengstherde mit Gleichaltrigen zu stellen. Für die Gesundheit, Sozielverhalten etc. etc.

                                  Die momentane Situation birgt aber (vielleicht) auch noch andere Nachteile. Ich habe leider die Erfahrung gemacht, dass es nicht nur unheimlich schwer ist, einen Stall zu finden, der einen oder mehrere Hengste aufnimmt - es ist mindestens genauso schwer, unter den Ställen, die Hengste aufnehmen, den Stall zu finden, in dem man die Hengste auch mit Verstand behandelt.
                                  Bis Ende Okt. stand er mit gleichaltrigen Hengsten zusammen. Wie schon gesagt, wurde die Gruppe aufgelöst und ich war dabei nicht die treibende Kraft. Ich hätte ihn auch durchaus noch draußen gelassen.
                                  auf der anderen Seite war es aber auch ganz gut, dass er jetzt mal etwas versorgt wurde; Hufe mussten gemacht werden, die Bronchien waren verschleimt....gut impfen und Wurmkur kann man auch outdoor erledigen. auch das Andere hätten wir irgendwie draußen hinbekommen.
                                  Der Stall, wo wir derzeit untergekommen sind, war selber lange Zeit Zuchtstall mit einem Deckhengst. dieser ist vor knapp 2 Jahren verstorben. Erfahrung im Umgang mit Hengsten ist somit gegeben, auch wenn ich mir von den Methoden nicht zu Herzen nehmen möchte ;-)

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                                  • dissens
                                    • 01.11.2010
                                    • 4063

                                    #18
                                    Uli, ich glaube, es war unser gemeinsamer Bekannter Pete, der mal meinte, ich hätte die Gabe, im richtigen Moment die Ausstrahlung einer ganzen SchrankWAND an den Tag zu legen. Damit hat er auch nicht so ganz unrecht.

                                    Was ich eigentlich meinte: Es ist nicht so ganz verkehrt, wenn man sich auf das, was sich beim jeweiligen Zögling hormonell induziert irgendwann tut und entwickelt, ein wenig einstellen kann. Und was Hengste (oder hengstige Wallache oder Rüden, oder pubertäre Teen-Kerlchen) angeht, ist man da als leicht "kerliger" Kerl (oder schrankwandbefähigtes Weib) im Vergleich zur stereotypen fleißbildchenversprechenden Grundschullehrerin m.E. im Vorteil. Und das, was ich von Dir (und Penfold) zu wissen glaube, scheint mir da in die richtige Richtung zu gehen.

                                    Ich wollte übrigens NICHT vorschlagen, dass Du Deinem Pferdchen beim kleinsten Mucks eine reinzimmern sollst. Ich schlage nur vor, dass Du das mit dem Platz, den Du um Dich rum hast und auch behalten willst, so früh wie möglich und so konsequent wie nötig (!) klärst. (Es ist nämlich SEHR unwitzig, wenn 700 kg Pferd einfach durch einen durch rennen)

                                    @ Rest - sorry für die Insider-Bemerkungen: Uli und ich kennen uns von woanders her.

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                                    • Penfold
                                      • 22.06.2014
                                      • 802

                                      #19
                                      Zitat von dissens Beitrag anzeigen
                                      Uli, ich glaube, es war unser gemeinsamer Bekannter Pete, der mal meinte, ich hätte die Gabe, im richtigen Moment die Ausstrahlung einer ganzen SchrankWAND an den Tag zu legen. Damit hat er auch nicht so ganz unrecht.

                                      Was ich eigentlich meinte: Es ist nicht so ganz verkehrt, wenn man sich auf das, was sich beim jeweiligen Zögling hormonell induziert irgendwann tut und entwickelt, ein wenig einstellen kann. Und was Hengste (oder hengstige Wallache oder Rüden, oder pubertäre Teen-Kerlchen) angeht, ist man da als leicht "kerliger" Kerl (oder schrankwandbefähigtes Weib) im Vergleich zur stereotypen fleißbildchenversprechenden Grundschullehrerin m.E. im Vorteil. Und das, was ich von Dir (und Penfold) zu wissen glaube, scheint mir da in die richtige Richtung zu gehen.

                                      Ich wollte übrigens NICHT vorschlagen, dass Du Deinem Pferdchen beim kleinsten Mucks eine reinzimmern sollst. Ich schlage nur vor, dass Du das mit dem Platz, den Du um Dich rum hast und auch behalten willst, so früh wie möglich und so konsequent wie nötig (!) klärst. (Es ist nämlich SEHR unwitzig, wenn 700 kg Pferd einfach durch einen durch rennen)

                                      @ Rest - sorry für die Insider-Bemerkungen: Uli und ich kennen uns von woanders her.
                                      Nichts liegt mir ferner, als deine Anmerkungen als Aufruf zur Gewalt zu verstehen[emoji2]
                                      Ich habe natürlich verstanden, wohin die Reise gehen soll [emoji6]

                                      Kommentar

                                      • steffie1910
                                        • 30.06.2011
                                        • 2720

                                        #20
                                        So ich habe mal eine Frage keinen Hengst mehr im haus und nu gehen die fragen los ... ich habe calle, immer in der Mitte der stallgasse angebunden also Strick links und rechts da war dann ca ein meter Platz zu jeder Seite zum einen waren die Gegebenheiten halt so uns zum anderen wollte ich dieses nase an Nase vermeiden. Mag ich eh nicht gerne. Aber wie haltet ihr das ? Der hat glaub ich ganz schön ärger bekommen beim Hengsthalter...dda stehen die beim putzen nase an Nase, muss das?

                                        Kommentar

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