Ein ganz unmöglicher Kinderunterricht

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  • Ein ganz unmöglicher Kinderunterricht

    Stichwort war das Knotenhalfter beim Thema "losreissen".
    Hier in der Nähe war kürzlich ein Reitkurs für Kinder, ein sogenannter Angie Reitkurs.
    Da wurde den Kindern doch tatsächlich beigebracht Pferde an Knotenhalftern anzubinden.
    Außerdem lernten die Kinder bei diesem Kurs etwas über Bodenarbeit, schön und gut, aber doch bitte nicht mit Hengstkette über der Nase. Das ist doch im Prinzip gleich, als wenn ich einem Anfänger Schlaufies in die Hand gebe. Ich dachte sofort an den alten wohlbedachten Spruch:"Schlaufzügel in der Hand eines Nichtkönners, sind wie ein Rasiermesser in der Hand eines Affen".
    Was gibt es doch unmögliche Ausbildungsmethoden! Wie kann man Kindern solchen gefährlichen Schwachsinn beibringen? Was Hänschen lernt......
  • Harmony 01
    • 05.08.2014
    • 93

    #2
    Oh weh! Das geht ja gar nicht. Nix gegen Bodenarbeitskurse für Kinder, aber nicht mit solchen Methoden.
    Bei Knotenhalftern kann ich nicht mitreden, da ich grundsätzlich nichts davon halte, aber Hengstkette über der Nase gehört nicht in unerfahrene Hände.
    Darf ich fragen, wo das war?

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    • #3
      Bayern

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      • Waterloo
        • 11.06.2012
        • 916

        #4
        Was ist denn ein Angie Reitkurs?
        Wir haben leider auch so den ein oder anderen Möchtegern Kinder Pferdekurs hier bei uns, wo ich nur den Kopf schütteln kann. Den Eltern kann man oft nicht mal einen Vorwurf machen, denn die haben selbst keine Ahnung und können den Mist nicht einschätzen.
        wo mir aber der Kragen platzt ist, wenn reitende Eltern ihren Kindern nicht den korrekten Umgang mit den Pferden beibringen. Dazu gehört, dass ein Reitstall kein Spielplatz ist. Meine Stute hat sich letztens am Halfter aufgehängt, weil so ein paar Rotzgören im Fullspeed mit dem Fahrrad durch die Stallgasse geheizt sind. Ich wurde dann auch noch dumm angemacht, dass das halt Kinder seien. 13 und 11.
        das hätte meine Tochter nie gemacht

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        • #5
          Den Angie Reitkurs gibt es auch als Video usw., mußte mal googeln. Angeblich soll das nach Linda Tellington Jones sein. Alles schön und gut, habe mal einiges von ihr gelesen, da wird auch mit Führkette und Knotenhalfter gearbeitet, aber allerdings nur mit sehr fortgeschrittenen Schülern.
          Meine Devise ist schon immer, wenn du mit Kindern was mit den Pferden machst, ist Sicherheit das oberste Gebot. Sicherheit für Pferd und Kind. Eine Führkette gehört nicht in die Hand von Anfängern/Kindern, die nicht wissen können was passiert wenn das Pferd doch mal einen Hüpfer macht. Es war so: ein sechzehnjähriges Mädl war die älteste bei diesem Reitkurs, und da sie schon etwas Erfahrung beim Reiten hat, sollte sie dieser "Reitlehrerin" behilflich sein bei den Kindern, die eben am zweiten Tag die Kette für die Bodenarbeit in die Hand bekamen. Kurze Zeit später machte dieses Mädl hier auf dem Hof eine Ferienarbeit wo sie auch jeden Tag zwei verschiedene Pferde relativ selbständig reiten durfte. Die Ferienarbeit von ihr war mir recht hilfreich bei der Stallarbeit, ich habe auf den Hof 3 1/2 Wochen aufgepasst, während die Besitzer in Urlaub waren. Hilfreich deswegen, weil ich leider momentan einen immer wiederkehrenden Hexenschuß habe. Ein wirklich freundliches und bemühtes Mäd, da kann man nix sagen. Aber einen Tag band sie das Pferd mit einem Knotenhalfter an, den anderen Tag fing sie mit der Führketten-Bodenarbeit an, ich kam gerade noch rechtzeitig dazu um ihr das zu untersagen. Habe ihr die Bilder eines Nasenbeines rausgesucht, dann auch was von Nackenbandverletzungen erzählt. Sie: so habe ich das in dem Angie Reitkurs gelernt.
          Ich frage mich nur, was lernen die Kinder dort? So einen Blödsinn? Hier war es jedenfalls verboten, solange ich die Verantwortung trug. Wie kann man Kindern nur solche Werkzeuge in die Hand geben und Jugendliche animieren es selbst nachzumachen? Wenn ich da nicht aufgepasst hätte, wer weis was eventuell passiert wäre. Und dieses Pferd ist ein sehr braves, aber absolut feinfühliges Pferd, das sowieso sehr kopfempfindlich ist.
          Dann nochwas: dieses Mädl wollte neben diesem Pferd einen absoluten Anfänger der noch nie auf einem Pferd saß, auf einem Handpferd zu einem Ausritt mitnehmen. Ihr wäre es so erzählt worden, aus dem Kreis dieser "Reitlehrerin". Ich: "Kannst du dein Pferd in allen erdenklichen Situationen über nur einen km 99.9 % sicher einhändig reiten?" Sie:" Ich habe ja mein Handy dabei". Ja, sind denn diese Jugendlichen vollkommen wahnsinnig? Da nützt auch das allerteuerste Handy mit allem pipapo nix, wenn sie ihr Reitpferd nicht blind händeln kann, der andere Sattelsitzer runterknallt. Und welcher vernünftige Erwachsene bringt Jugendlichen sowas bei?
          Und solche Gurus verlangen für diesen unverantwortlichen Schwachsinn auch noch jede Menge Geld.
          Ich hab ja jetzt wirklich schon 45 Jahre mit dem Reitsport zu tun, aber da konnte ich einfach nur noch mit den Ohren schlackern.
          Es waren zudem für mich wirklich stressige Tage, diese Verantwortung tragen zu müssen, dauernd aufpassen zu müssen, so als wenn man Krabbelkinder hat. Und nur deswegen, weil den Jugendlichen so ein Scheiss beigebracht wird.

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          • #6
            Zitat von Waterloo Beitrag anzeigen
            das hätte meine Tochter nie gemacht
            Meine Tochter und mein Sohn hatten auch im Stall gespielt, aber nur in unserem Stall, bei unseren eigenen Pferden. Da wo fremde Pferde waren durften sie es keinesfalls. Beide hatten es schon in die Windel gespuckt bekommen, bei anderen Leuten im Stall ist Ruhe und Vorsicht angesagt.

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            • max-und-moritz
              • 04.06.2006
              • 3441

              #7
              Ja Annemarie, das ist leider der Trend. Man macht ein paar Reitstunden, und gleich im Anschluß gibt man selber Reitunterricht. Angie hat das vermutlich auch so gemacht, das eine oder andere falsch verstanden und / oder durch eigenes "Wissen" ersetzt und los gehts!!!

              Die Kinder haben glaube ich kein Gefühl mehr für Gefahren, sie können sich nicht vorstellen, daß ihnen trotz Helm, Weste, Protektoren und Handy etwas ernsthaftes passieren kann. Sie wiegen sich in unendlicher Sicherheit mit diesen Hilfsmitteln.

              Nix gegen diese natürlich nützlichen und guten Sachen, aber ich und meine Generation wußte sehr schnell, daß man sich bei Stürzen vom Pferd empfindlich weh tun kann.

              Ich hab ja mein Handy dabei, genial - hast se nicht gefrag, ob ihr das Handy dann hilft, beim verletzten Auf-dem-Pferd-Sitzenden-am-Strick Erste Hilfe zu leisten, die Pferde fest zu halten oder was auch immer?

              Na ja, sie hätte zumindest Bilder und Videos machen können. Alles gleich auf Facebook posten, das ist schon auch wichtig.

              Viele Grüße, max-und-moritz
              Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

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              • Turnierveteranen
                • 07.03.2010
                • 624

                #8
                Natürlich hätte ihr das Handy geholfen! Es gibt doch bestimmt eine kostenlose App für sowas!
                Spass beiseite, aber es ist heute wirklich so, dass Kinder von nichtreitenden Eltern häufig in die "Reit-Freizeit" gebracht werden, damit sie ihren Spass haben! Das Wort "Reit-Schule" wird ja schon gleich wieder negativ im Sinne von Gehorsam, Stillsitzen und Lernen in Verbindung gebracht! In diesem Sinne müssen die Pferde dort auch den Vorstellungen "hier kann ich machen was ich will" entsprechen!
                Das arme Kind ist in der Schule so eingespannt, da muss es sich doch in seiner Freizeit entfalten können! Der "Drill" in den alten Reitschulen (ich habe das Reiten bei einem Ex-Kavalerist gelernt!) war bestimmt nicht immer angenehm, aber wem das nicht gepasst hat, ist halt nicht mehr gekommen! Das kann sich ein Betrieb heute nicht mehr erlauben! Der Reitlehrer (oder heute "Trainer") beim dem ich zuletzt zum Unterricht war ist auch noch ein Modell der alten Schule, hat daher aber auch einen schlechten Zulauf! Viele sehen die Qualität des "guten" Unterrichts einfach nicht mehr und dazu gehört auch der disziplinierte und korrekte Umgang mit dem Pferd, nicht nur der Spaßfaktor!
                Ich bekomm schon immer die Kriese, wenn ich auf einem Kinderreitbetrieb ein Trampolin (natürlich mit Netz!) sehe!
                Nein, ich bin kein Legasteniker, ich hab mich nur vertippt!

                Kommentar

                • Sabine2005
                  • 17.06.2005
                  • 7790

                  #9
                  Ich sage es doch immer wieder - die Fuehranlage muss ausbruchsicher gemacht werden. Dann kann man endlich die Kinder darin einsperren und die Pamperstruppe "Karussel" Fahren lassen, in dem man den Kndersitz ins Absperrgitter klemmt.

                  Kommentar

                  • max-und-moritz
                    • 04.06.2006
                    • 3441

                    #10
                    Zitat von Turnierveteranen Beitrag anzeigen
                    Der Reitlehrer (oder heute "Trainer")
                    Die noch bessere Wortwahl wäre in dem speziellen Fall Coach gewesen

                    Wenn man schaut was heute alles gecoacht wird schmeißt man sich weg...!
                    Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

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