Rücknahme nach Unfall

[CoFan]

Also wenn ich diese Geschichte lese, stellen sich mir wirklich die Nackenhaare zu Berge. Da kommt für mich wieder der Einsteinsche Spruch über die beiden unendlichen Dinge in den Sinn - das Weltall und die menschliche Dummheit ....

Eine zusätzliche Frage habe ich aber noch - Du hast doch vertraglich festgelegt, dass sie NICHT auf Turnier soll - wie stellt sich diese Passage denn rechtlich dar? Kann man sich darauf wirklich berufen?

Ich finde es immer wieder erschreckend, wie schnell Tiere "wieder weg müssen", wenn sie mal nicht so funktionieren wie Mensch es sich vorstellt. Schade aus Sicht der Besitzer wohl nur, dass man Pferde nicht einfach mal so im Tierheim abgeben kann.

edit: @hike aber sicher nicht zu dem Preis, den sich die aktuelle Besitzerin wohl vorstellt. Und die Frage ist, ob er das auch tut, wenn er im Gegenzug kein anderes Pferd verkaufen kann.

[Lemona]

Das weiß ich nicht, inwiefern das rechtlich greifen würde. Ich habe gerade ihr aus allen Interessenten das Pferd gegeben, weil sie mir zugesichert hat, dass die Stute nur freizeitmäßig bei ihr geritten wird und nicht aufs Turnier geht. Ich habe das Pferd sowieso nur hergegeben, weil sie nicht mehr im Sport laufen sollte - vorsichtshalber. Aber mir drängt sich jetzt der Eintruck auf "günstig gekauft und dann schauen wir mal, ob wir diese tolle Stute nicht doch wieder in den Sport bringen"

[CoFan]

@Lemona Auf solche Aussagen kann man sich nicht verlassen. Da kenne ich in meinem Umkreis auch einige Geschichten davon.

Naja, vielleicht kannst Du es ja mal versuchen, sie mit dieser Passage zu beeindrucken. Meine Daumem sind gedrückt. Denn ich glaube ein Schicksal als Wanderpokal würde Dich arg treffen. Leider hat man so etwas nach einem Verkauf halt nicht mehr unter Kontrolle.

[Lemona]

Sie könnte bei uns im Stall bleiben. Ich hätte sogar ein toll reitendes Mädel für sie als Beteiligung. Ich verstehe die Besitzerin echt nicht mehr. Hoffentlich kommt sie noch zur Vernunft!

[living doll]

Nach dem Einreiten in das Viereck hat sich das Pferd wohl erschreckt oder vor irgend etwas Angst bekommen, ist gestiegen, konnte sich wohl mit den Dreieckszügeln nicht mehr ausbalancieren und hat sich rückwärts mit der Reiterin überschlagen. Gott sei Dank ist ihr dabei nichts richtig Gravierendes passiert. Beim Aufstehen ist die Stute dann noch auf sie drauf getreten. Allerdings auch nachvollziehbar im ausgebundenen Zustand.

Du liebe Güte, wahrscheinlich ist dem Pferd gar nichts passiert.
Habt Ihr noch nie gesehen, wie sich ein Pferd in Ausbindern aufhängt, hochgeht, hintenübergeht und über die Hinterbacke abrollt?
Klar ist das mit Reiter blöd und wenn der dann noch beim Aufstehen unter die Hufe kommt und sich verletzt, erst recht, aber das Pferd bekommt erstmal nur einen Schrecken und kann danach ganz normal weitergearbeitet werden.
Kein Grund, dass das Pferd nur noch den Schlachtpreis wert sein soll oder gar nur noch verschenkt werden kann.

[CoFan]

Ich drücke Dir und der Stute wirklich die Daumen, dass es gut ausgeht!

Vielleicht braucht sie auch wirklich etwas Zeit, um zur Vernunft zu kommen. Es wird Dir leider wohl auch nichts anderes übrig bleiben als das abzuwarten.

[Lemona]

@living doll: wir haben aktuell eine Stute im Stall, der das ebenfalls so passiert ist. Sie ist seitdem nicht mehr reitbar. Und die Ursache konnte noch nicht gefunden werden. Es gibt also auch andere Ausgänge.

Mein TA hat zum Beispiel auch so eine Stute, die sich ebenfalls überschlagen hat. Auch seitdem nicht mehr reitbar...

[Arame]

Ich kann dir nur raten, wenn du rechtlich nicht musst, mach es auf keinen Fall! Du bindest dir nur einen Klotz der Geld und Arbeit braucht ans Bein! So hart es klingt! Die Illusion, dass alle Pferde die einem am Herzen liegen und die man verkauft ein tolles Zuhause finden ist einfach nicht real. Wenn jemand nach sowas sein Pferd abgeben möchte, hat er es auch nicht verdient, dass Andere die Suppe dafür auslöffeln!
Wenn du es unbedingt machen willst, lass dir wie schon geschrieben das Pferd schenken und den jetzigen Besitzer die Untersuchungen bzw. Chiro, etc. bezahlen, die du brauchst um dein Gewissen zu beruhigen.

[cleopatras magic]

Ich kann dir nur raten, wenn du rechtlich nicht musst, mach es auf keinen Fall! Du bindest dir nur einen Klotz der Geld und Arbeit braucht ans Bein! So hart es klingt! Die Illusion, dass alle Pferde die einem am Herzen liegen und die man verkauft ein tolles Zuhause finden ist einfach nicht real. Wenn jemand nach sowas sein Pferd abgeben möchte, hat er es auch nicht verdient, dass Andere die Suppe dafür auslöffeln!
Wenn du es unbedingt machen willst, lass dir wie schon geschrieben das Pferd schenken und den jetzigen Besitzer die Untersuchungen bzw. Chiro, etc. bezahlen, die du brauchst um dein Gewissen zu beruhigen.

....warum sollte ER / SIE das tun.... also geschenkt nehm ich den gaul auch und laß andere dann noch die untersuchungen zahlen... willkommen in der heilen welt

[Sabine2005]

Was ist denn von Seiten des Mädels zu erwarten, wenn Du ihr vermitteln würdest, das Du seit dem Verkauf nichts mehr mit der Stute zu tun hast und die Zukunft der Stute zu 100 % in ihren Händen liegt?

Du solltest Dir diese Gewissensfrage nicht so auferlegen lassen (obgleich ich in selber Situation auch Deine Gedankengänge hätte natürlich).


Hat sie Dich eigentlich nach dem Unfall kontaktiert ? Oder hast Du es über Andere erfahren und dann den Kontakt zu ihr gesucht? (Sorry, falls das hier schon steht und das an mir vorbei gegangen ist!)

Hattet ihr in dem Jahr Kontakt?

[Lafite]

Würde ihr auch nur den Schlachtpreis anbieten, bei der Marktlage heute und mit dem TÜV ohne Platzierung muss die erst mal einen finden.

[Arame]

[/U]


....warum sollte ER / SIE das tun.... also geschenkt nehm ich den gaul auch und laß andere dann noch die untersuchungen zahlen... willkommen in der heilen welt

Weil es definitiv schwer ist ein Pferd mit schlechtem TÜV, ohne Platzierungen und "kleiner Vorgeschichte" zu verkaufen. Auch für kleines Geld... Gibt Leute denen geht's nur drum dann das Pferd SCHNELL los zu werden...

[Lemona]

Ja, wir hatten regelmäßig Kontakt und sie hat mich aus dem Krankenhaus direkt kontaktiert.

[hike]

Also ich alleine kann dir 3 Händler nennen.

War der Preis irgendwo genannt? Ich kann ihn jetzt nicht finden?

Es handelt sich in der Regel um Ausschlüsse! Eignet sich das Pferd nicht zum Springen, Schreibtisch es in den Kaufvertrag, um keine Regressansprüche zu bekommen. Ist hier ja etwas anders.

[max-und-moritz]

Lass sie dir schenken, würde dafür keinen € ausgeben

Dieser Post von mir kommt ausnahmsweise schon, bevor ich alles andere gelesen habe - denn das war nach Lemonas Eröffnung sofort meine Idee.

Der würde ich knallhart und "gut kalkuliert" vorrechnen, was für Kosten im nächsten halben Jahr BESTENFALLS!!! auf sie zukommen. Dann drückst DU ein wenig auf die Tränendrüse von der Dame, mal ihr das Szenario "Von-Hand-zu-Hand-gehen" blumig aus, wenn Du magst kannst ich Dir dabei gerne helfen, ich hab sowas schon oft genug gesehen.

Laß Dich keinesfalls vorschnell zu etwas überreden, und Leid tun braucht die Dir schon gleich gar nicht.

So, und jetzt les ich den Rest, vermutlich bis später, max-und-moritz

[Lemona]

Danke noch einmal für Eure Tipps. Die haben auch mich noch einmal zum Nachdenken gebracht. Ich kann das Pferd nicht teurer herauskaufen, wie von mir schon angegeben. Und selbst dann gehe ich ein enormes Risiko ein, zumal ich die Stute dauerhaft nicht behalten kann. Denn ich habe mir im letzten Jahr eine junge Hannoveranerstute gekauft, in die ich noch viel Zeit und Geld investieren muss. Ein Wiederverkauf ist wahrscheinlich mit dieser Vorgeschichte in der heutigen Zeit nicht ganz einfach. Und der Unfall muss bei einem Verkauf auch angegeben werden. Ich habe keine Lust in Teufels Küche zu kommen und bin da auch grundsätzlich für Ehrlichkeit. Züchten möchte ich aufgrund der aktuellen Marktlage auch nicht mehr, deshalb fällt momentan auch diese Option aus. Ausserdem könnte ich mir sowieso einen Rückkauf nur nach neuer AKU und eventuell einigen Wochen Aufenthalt bei mir im Stall (damit ich sehen kann, ob der Stute jetzt etwas fehlt) vorstellen. Ich werde ihr das mal erklären und dann schauen, wie sie reagiert. Davon mal abgesehen, dass die Maus auch nicht altersgemäß ausgebildet ist. Sie sollte ja eigentlich als Freizeitpferd laufen.

[Elke]

Mal ne andere Frage:
Warum sollte sie nicht Turniere gehen, wenn es so ein gutes Pferd ist???
Hatte sie schon eine Vorgeschichte, außer dem Chip?

[Lafite]

Ach so, meine Stute hat sich auch schon mehrmals überschlagen, bisher *toitoitoi* immer alles gut gegangen. Einmal sogar auf Beton, da habe ich gedacht ich müsste sie zum Schlachter bringen, sie stand auf schüttelte sich und alles war gut.

[CoFan]

@lacridevelvet: da bin ich ganz bei Dir. Ich habe ihr die Stute damals zum Preis eines sehr guten Freizeitpferdes verkauft. Grund war eine Chip-Op dreijährig, nachdem das Pferd einige Probleme hatte. Deshalb auch bewusst als Freizeitpferd ohne Turnierteilnahme (vertraglich geregelt) abgegeben. Die Stute war jedoch schon vor dem Verkauf wieder fit, sollte nur nicht in den Sport. Hauptstutbuch mit sehr guten Noten eingetragen. Ich persönlich würde ihr jetzt nicht mehr wie 1.500 Euro für das Pferd geben können. Denn wie gesagt, das Trauma und die Spätfolgen sind für mich nicht abzuschätzen. Weiterhin der aktuelle Markt und man muss die Vorgeschichte - auch wegen der Haftung - ja wieder angeben.

@hike Zumindest ein paar Eckdaten kann man sich ableiten - mehr als 1500 Euro, der TÜV war schlecht.

Und ich glaube nicht, dass ein Händler für ein normales Pferdchen mit schlechtem TÜV und "Vorgeschichte" mehr als 1500 zahlt, wenn er im Gegenzug dafür kein anderes verkaufen kann.

[Lemona]

Sie ist nach der Chip-OP unglücklich aufgestanden, war danach immer wieder lahm. Das Problem stellte sich nach langer Ursachensuche erst nach einigen Monaten heraus. Beim Aufstehen hat sich praktisch das ganze Pferd verschoben. Sie war zum Schluss sechs Wochen in der Klinik, wurde da belastet, chiropraktisch und physiotherapeutisch behandelt und auch gespritzt. Dank Dr. Brems läuft sie seitdem wieder. Aber er hat von einem Sporteinsatz abgeraten. Da die Hauptproblematik dann im Rücken lag, sollte sie zukünftig nur locker vorwärts abwärts geritten werden. Und nur freizeitmäßig. So habe ich die Stute auch verkauft, sehr günstig, mit allen schriftlichen Befunden. Die neue Besitzerin war auch informiert, dass der Muskelaufbau für das Pferd sehr wichtig ist. Ebenso die regelmäßige Kontrolle durch eine Osteopathin, was sie auch gemacht hat. Der Stute ging es immer blendend. Keine Auffälligkeiten mehr. Aber gerade wegen dieser Vorgeschichte sehe ich den Unfall vielleicht auch ein wenig kritischer.