Charakter junger Pferde... Genetik oder Umgang???

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  • Greta
    • 30.06.2009
    • 3921

    Charakter junger Pferde... Genetik oder Umgang???

    Erstmal vielen vielen Dank fuer die supernetten Kommentare zu meiner 3jaehrigen Sandro Hit-Don Schufro Stute.. Ich bin auch schon super gespannt, wie sie sich beim Reiten machen wird... Es geht in ein paar Tagen los

    Aber die letzten Kommentare fand ich doch nun sehr interessant... Ich weiss, das Sandro Hit Nachkommen gerne als Charakterlich schwierig eingestuft werden.
    Und ich hab einfach mal ein wenig in meiner Vergangenheit gekramt wie das so mit den jungen Pferden war, die ich im Laufe meines Lebens angeritten habe, ob man da Rueckschluesse auf Charakterschwaechen machen konnte....

    Erstmal hat es mich etwas geschockt, wie schnell die Zeit doch vergeht. Vor ca 30 Jahren hab ich mein erstes Pferd angeritten...... Es war eine 3 jaehrige Staatspraemienstute aus der Grandelinie, die einem befreundeten Zuechter gehoerte... Ich hatte keine Ahnung wie man so etwas macht und im Nachhinein war das ein Wahnsinnspferd.... Als ich das erstemal draufsass hielt der Zuechter grad noch den Zuegel beim Aufsitzen und liess dann los........

    Naja im Laufe der Jahre hab ich dann 2 By Rights xx Nachkommen, eine Akzent II, eine Wesley (Wenzel) Stute, eine Sion, einen Future, mehrere Donnerhalls, Rosario, Diamond Hit und nun ein paar Sandro Hits entweder selber angeritten oder wenigstens mit anlongiert und das erste mal druebergelegen.....

    Nun muss man dazu sagen, das mein Mann und ich ein System entwickelt haben, welches ziemlich sicher funktioniert. Mein Mann hat wirklich eine unglaubliche Art mit Pferden. Er ist sehr selbstbewusst und ich habe noch kein Pferd erlebt, welches Ihm nicht nach kurzer Zeit bedingungslos vertraut hat. Wenn er ein Pferd anlongiert und mir sagt ich soll mich draufsetzen, dann weiss ich, das Pferd zuckt mit keiner Wimper......

    In den ersten Jahren hatten wir oft Probleme auf Grund unteroptimaler Bedingungen in den verschiedenen Reitanlagen.... Ich erinnere mich beim Anreiten der Akzent II, das in der dortigen Anlage der Boden so rutschig war, das die Arme jedes Mal beim Angaloppieren umfiel Und nicht nur wir hatten diese Problem, beim Springen gab es boese Unfaelle in dieser Zeit bei anderen Leuten... Wir hoerten schliesslich auf und stellten sie erstmal wieder weg... Spaeter machen wir die Beobachtung, das sie immer Probleme beim Galoppieren hatte, und das irgendwo kein Vertrauen zu uns da war..... Ich denke immer noch, das die Arme eben diese Anfangsprobleme nie wirklich verkraftet hat.....

    Die Wesley gehoerte einer Freundin, die uns erzaehlte, sie koenne Ihr keinen Sattel auflegen...... Naja, wir nahmen einen Elastikgurt und ein paar Tage spaeter sass ich problemlos drauf... Sie laeuft heute noch mit 16 mit Ihr Turniere.....

    Wer wirklich problemlos war, waren die Donnerhalls... Eine ritt ich das erste Mal waehrend mein Mann sie als Fuehrpferd mit ins Gelaende nahm, eine ritt ich an, nach dem ich grade aus dem Krankenhaus kam (Kaiserschnitt). Auch die Diamond Hit war vollkommen easy...

    Und zu den Sandro Hits haben wir die Beobachtung gemacht, das sie sehr leistungsbereit sind, wenn man Ihnen am Anfang Vertrauen gibt. Ich denke Ihr schlechter Ruf basiert darauf, das ganz am Anfang Fehler gemacht werden... Entweder ein zu harte Einwirkung zum falschen Moment, oder inkonsequenz......
    War uebrigens auch etwas, was ich bei der Sion glaube. Das war ein Pferd, welches fuer einen durchs Feuer ging, aber in der Anfangsphase hatte sie soviel Temperament, das ich schon manchmal gezweifelt habe....

    Ich habe aber in all diesen Jahren NIEMALS ein Pferd erlebt, welches von Anfang an KEINE Leistungsbereitschaft hatte. Im Gegenteil glaube ich, basierend auf meinen Erfahrungen, das junge Pferde, die keine schlechten Erfahrungen gemacht haben, vollkommen begeistert davon sind, wenn etwas mit ihnen gemacht wird.... Sie sind wie Kinder und saugen alles wie ein Schwamm auf... Es ist halt eine riesige Verantwortung ihnen positive Dinge zu vermitteln....

    Und darum glaube ich nicht, das es Linien gibt die nicht Leistungsbereit sind, sondern ich denke eher, das manche Linien etwas anspruchsvoller, grade in der Anfangsanreitphase sind....

    Es wuerde mich interessieren, ob Ihr da aehnliche Erfahrungen gemacht habt????
    Allegra von Flake aus der Amica
  • Bolaika2
    • 22.03.2011
    • 4398

    #2
    Ich habe letzte Woche eine sehr wahre Aussage gehört: "Pferde, die nicht alles klaglos mitmachen, sind die Guten, denn die benutzen ihr Gehirn" (sinngemäß widergegeben .
    Die Erfahrung hab ich auch gemacht, wobei es durchaus Linien gibt, die auf lustige Ideen kommen (ich hatte mal ne Feingau unterm Sattel, der wurde schnell langweilig, und dann peppte die gerne die Stunde durch akrobatische Einlagen auf . Die hat das auch weitergegeben, diese Veranlagung und die Veranlagung für nette Hobbies).

    Kommentar

    • Bella Dia
      • 11.04.2012
      • 169

      #3
      Also was ich sagen kann , mit den Weltmeyer Nachkommen kann ich einfach nicht . Alles andere lief eig immer Problemlos , war mal einer dabei der vlt etwas länger brauchte oder mehr vorarbeit vorm Reiten aber nie einer wo ich sagen müsst nie wieder .

      Ich habe es drei mal mit Weltmeyer nachkommen versucht . Wir finden einfach nicht zueinander .

      Wo ich sagen muss mein absoluter Favorit ist sie Conternder Linie - von da würde ich jeder zeit bedingungslos einen nehmen . Die sind einfach Traumhaft willig rittig und unheimlich Leistungsbereit meiner Erfahrung nach .

      Sandro Hit persöhnlich hatte ich noch keinen eigenen unterm Sattel meiner ist erst 2 aber der ist im UMGANG Top und weder komisch noch frech oder sonst was . Ich wette den kann ich problemlos alleine anreiten da der jetzt schon so cool ist das den nichts schockt .

      Ich denke es liegt aber auch immer viel an der Aufzucht wenn du da welche hast mit vorerfahrungen die böse waren kann es sein das die das ein Leben lang behalten .

      Kommentar

      • rubia
        • 09.12.2002
        • 3250

        #4
        Die Sandro Hits sind nicht beim Anreiten schwierig, sondern erst, wenn es ans Eingemachte geht. SH hat doch Nachkommen zur Genüge in Jungpferdeprüfungen und mit Erfolgen bis ganz oben hin.
        Später, in den versammelten Lektionen wird es schwierig! Erstens haben sie manchmal zu viel Nerv und zweitens ist oft das HB nicht für die Hankenbeugung wegen eines, im Verhältnis, zu langen Röhrbeins nur bedingt geeignet!
        Viel Spass beim Anreiten, es ist doch immer wieder spannend, wie sich die Lütten unter dem Sattel machen!
        Rapphengstfohlen v. Royal Classic x Carprilli

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        • DinoZ
          • 17.01.2012
          • 1995

          #5
          Hallo,
          ich reite gerade eine 3 jährige Stute von Gabbiano x LANDOR S an und benimmt sich genau wie die Mutter: Sobald ein Sattel drauf kommt wird die ersten Minuten ein Buckel gemacht und ordentlich Rodeo veranstaltet. Der 4 jähirge Bruder von Preußenprinz dagegen zeigte nicht ansatzweise dieses Verhalten, obwohl wir nichts anders gemacht haben. Wahrscheinlich kam bei der Stute die Mutter mehr durch als bei dem Wallach Naja wir arrangieren uns jetzt. Die Mutter muss ich jetzt mit 16 noch immer ablongieren aber Springen und Leistungsbereitschaft das haben sie die Landor S Nachkommen
          Oldenburger Springpferde und Weser-Ems- Ponys aus eigener Zucht, sowie Ausbildung von Reiter und Pferd. Besuchen Sie uns gerne bei facebook : Bauern und Pferdehof Funke

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          • Legolas
            • 08.04.2008
            • 451

            #6
            DinoZ: Lustig, eine gute Freundin von mir hat ebenfalls eine direkte Landor S. Springen kann die wie der Teufel, nur leider ist die Leistungsbereitschaft unter aller Kanone... Daher ist sie auch bei meiner Freundin gelandet, die nur Freizeitmäßig reitet.
            Die spezielle Art, mal gerne Buckeln kenne ich von der Stute allerdings auch ;-)

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            • Pebbels
              • 05.07.2005
              • 919

              #7
              Wir hatten im letzten Jahr 4 pferde zum anreiten da (Lugato, For Compliment, Peking, Riccio und jetzt einen Ballettmeister) und eine eigene von sterling (sandro hit).
              Keines der Pferde machte Probleme bis auf unsere bzw. nicht mal richtig Probleme. Die hat schlicht im gegensatz zu den anderen einfach ALLES hinterfragt. Das fing dabei an, ob man vorwärts geht und nicht lieber rückwärts (die blieb aus dem galopp einfach stehen und ging dann nahtlos über ins rückwärts).
              Sie fragt auch jetzt immer nochmal nach, ob alles wirklich sein muss, wobei sie grundsätzlich auch gerne arbeitet. Aber zuerst kommt halt immer "muss ich wirklich?!". Wobei man da wenigstens sagen kann, dass sie nie wirklich fies geworden ist. Die braucht einfach unheimlich viel Zeit, Ruhe und Konsequenz. Wir hatten leider auch zu dem Zeitpunkt wo sie gerade mitmachen wollte ne lange Krankheitsphase von einem Jahr. Das interessante bei der ist, dass ich schon von 3 Stutenbesitzern von dem Vater die gleichen Geschichten gehört habe.

              Kommentar

              • Greta
                • 30.06.2009
                • 3921

                #8
                Zitat von rubia Beitrag anzeigen
                Die Sandro Hits sind nicht beim Anreiten schwierig, sondern erst, wenn es ans Eingemachte geht. SH hat doch Nachkommen zur Genüge in Jungpferdeprüfungen und mit Erfolgen bis ganz oben hin.
                Später, in den versammelten Lektionen wird es schwierig! Erstens haben sie manchmal zu viel Nerv und zweitens ist oft das HB nicht für die Hankenbeugung wegen eines, im Verhältnis, zu langen Röhrbeins nur bedingt geeignet!
                Viel Spass beim Anreiten, es ist doch immer wieder spannend, wie sich die Lütten unter dem Sattel machen!
                Vielen Dank!! Was mir grad bei unserer SH Spass macht, ist wie sie auf alles zugeht und mitmachen will.. Wir haben sie ja mit ins Wasser genommen und mein Mann war begeistert, das Sie sobald sie im Wasser war auch gleich durch den Schilfguertel marschierte und und den See erkunden wollte. Auch wenn ich sie von der Koppel hole, ist sie immer diejenige, die freudig auf mich zukommt. Sie will arbeiten.....

                Und nochmal zu den Sandro Hits.... ich bin heute total high..... Nach ueber 10 jahren hab ich mich mal wieder auf ein Turnier getraut... Mit meiner aelteren Sandro Hit.... Sie war uebrigens noch nie auf einem Turnier. Sie kennt lediglich Fohlenbrenntermine...

                Und was soll ich sagen... 6.7 und Platz 3 in der A Dressur!!!!! Und nicht nur ich hatte Spass, sondern auch sie machte einen sehr zufriedenen Eindruck..... Ich hab die Aufgabe nur wenige Male zu Hause geritten weil ich mich ziemlich spontan zu dieser Angelegenheit entschlossen habe (Eigentlich hatte ich Panik mich zu blamieren...) und es hat soviel Spass gemacht wie schoen Sie mitgemacht hat.....
                Allegra von Flake aus der Amica

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                • Lisa83
                  • 04.02.2005
                  • 1172

                  #9
                  Ich glaube es hat GANZ, GANZ viel mit dem Umgang zu tun!
                  Meine eigene Stute bekam ich knapp 4j. als völlig verschrecktes, ängstliches bis tw panisches Pferd aus einem Handelsstall.
                  Jeder der sie erlebt hat, hat gesagt "was willst du denn mit dem verrückten Gaul!?"
                  Nun, die war schlicht "über die Uhr" hat Ruhe und Vertrauen gebraucht und tut mittlerweile ALLES für mich! Jetzt sagt jeder - auch die Kritiker von früher - "was für ein tolles Pferd!"
                  Mich hat der Spruch meiner damaligen RL sehr geprägt:
                  "Ein Pferd ist immer nur so gut, wie man es behandelt"

                  Sicher sind manche charakterlich mal schwieriger/sturer/stumpferd/blöder, aber mit gutem Umgang kann man (fast) alles erreichen - just my 2 cents...
                  Ein Pferd ist immer nur so gut wie man es behandelt.

                  Avatar: "Chaoli" von Colbert GTI - Acasino - Acord I *16.2.2010

                  http://nienni.oyla20.de/cgi-bin/hpm_homepage.cgi

                  Kommentar

                  • Fife
                    • 06.02.2009
                    • 4401

                    #10
                    Zitat von rubia Beitrag anzeigen
                    Die Sandro Hits sind nicht beim Anreiten schwierig, sondern erst, wenn es ans Eingemachte geht. SH hat doch Nachkommen zur Genüge in Jungpferdeprüfungen und mit Erfolgen bis ganz oben hin.
                    Später, in den versammelten Lektionen wird es schwierig! Erstens haben sie manchmal zu viel Nerv und zweitens ist oft das HB nicht für die Hankenbeugung wegen eines, im Verhältnis, zu langen Röhrbeins nur bedingt geeignet!
                    Viel Spass beim Anreiten, es ist doch immer wieder spannend, wie sich die Lütten unter dem Sattel machen!
                    So in der Art kenne ich das auch. Zwar nicht selbst unter dem Sattel aber vom anschauen.
                    ABER nicht vergessen: da gibts noch ne Mutter die auch ihren genetischen "Senf" mit dazu gibt.
                    => gesamtzüchterisch kann das mit dem Sandro-Hit-Blut in 3 Generationen oder so was wieder ein wertvoller Beitrag sein. Siehe Hengst Sir Lausitz

                    Kommentar

                    • riti
                      • 01.12.2009
                      • 388

                      #11
                      Zitat von Greta Beitrag anzeigen
                      Ich habe aber in all diesen Jahren NIEMALS ein Pferd erlebt, welches von Anfang an KEINE Leistungsbereitschaft hatte. Im Gegenteil glaube ich, basierend auf meinen Erfahrungen, das junge Pferde, die keine schlechten Erfahrungen gemacht haben, vollkommen begeistert davon sind, wenn etwas mit ihnen gemacht wird.... Sie sind wie Kinder und saugen alles wie ein Schwamm auf... Es ist halt eine riesige Verantwortung ihnen positive Dinge zu vermitteln....

                      Und darum glaube ich nicht, das es Linien gibt die nicht Leistungsbereit sind, sondern ich denke eher, das manche Linien etwas anspruchsvoller, grade in der Anfangsanreitphase sind....

                      Es wuerde mich interessieren, ob Ihr da aehnliche Erfahrungen gemacht habt????
                      Also ich hatte mal ein Pferd, das von Anfang an nicht leistungsbereit war.
                      Aber auch da kann man natürlich sagen, dass das Pferd an sich schon bereit war, etwas zu tun. Nur: was sie tun wollte, und was ich gern gehabt hätte dass sie tut, waren eben zwei verschiedene Dinge.
                      Habe sie selbst gezogen, also weiß ich genau, was sie alles erlebt hat - und das war sicher nichts Schlechtes. Konnte sie aufgrund der vorhandenen Vertrauensbasis auch komplett allein anreiten. Dabei stellte sich jedoch schnell ihre unglaubliche Faulheit heraus sowie die Masche, alles was ihr keinen Spaß machte, ständig von Neuem zu hinterfragen.
                      Mit den Stangen konnte sie nichts anfangen, ins Wasser mochte sie nicht, die Enten neben dem Reitplatz waren das siebte Weltwunder und führten zu Totalblockaden ...
                      Das alles wäre ja noch kein Problem bei einem jungen Pferd, da kann man ja dran arbeiten. Das Problem bei diesem Pferd war einfach, wenn man eine Sache mit Geduld und Spucke erreicht hatte, war am nächsten Tag nichts mehr davon da und man konnte von vorn anfangen.
                      Natürlich ging sie durch einen Bach und machte auch mal einen Sprung. Trotzdem konnte man nie davon ausgehen, dass man beim nächsten Mal nicht wieder erst mal ewig darüber diskutieren musste.

                      Das einzige, was sie wirklich liebte und auch mit Begeisterung machte, war Ausreiten. Mit der konnte man schon im frühen Stadium allein durch die Wälder jetten, denn das machte ihr Spaß.-

                      Sicher hätte man mit viel Geduld und Nerven auch aus diesem Pferd ein Turnierpferd machen können, die Anlagen waren gar nicht so schlecht.

                      Ich habe sie aber letztendlich an eine Freizeitreiterin als Geländepferd verkauft, weil ich dachte, dass die beiden sicher mehr Spaß miteinander haben würden, als ich daran gehabt hätte, ein lustloses Pferd mit allen Möglichen Tricks, Überredungskünsten und endlosem Arbeitsaufwand durch eine Turnierkarriere zu schieben, die wahrscheinlich doch nie so erfolgreich gewesen wäre.
                      (war übrigens keine bekannte Linie, deswegen spare ich mir, die hier anzugeben).

                      Was ich damit sagen möchte: ja, auch ich glaube, dass man am Anfang sehr, seeeehr aufpassen muss, nichts falsch zu machen. Und dass es sicher für jedes Pferd die richtige Art gibt, es anzufassen, und dass man, wenn man den richtigen Dreh gefunden hat, aus fast jedem Pferd etwas Gutes machen kann. Aber man kann halt auch nicht aus jedem Pferd das machen, was man als Mensch sich so vorstellt.

                      Doch ich habe auch schon viele Pferde erlebt (die aus dem Anreitalter heraus waren), die Macken hatten, wo ich ziemlich sicher war, dass die aus schlechtem, übereilten, und nicht sorgfältigem Anreiten her rührten. Gerade in Profi-Betrieben passiert das schnell, dass auf die Individualität eines Pferdes eben nicht so eingegangen werden kann. Das sind dann leider die unnötigen Macken.
                      Denn jedes junge Pferd zeigt einem schnell, wenn was falsch läuft - aber man muss auf die ersten kleinen Anzeichen achten. Wenn die großen Probleme auftauchen, ist es nämlich meistens schon zu spät und es sitzt fest.

                      Kommentar

                      • Calt
                        • 02.12.2011
                        • 2171

                        #12
                        Ich bin immer wieder überrascht, wie sehr sich die jungen Pferde, ihren Müttern ähneln. Gerade auch im Wesen, was das reiten betrifft. Ausnahmen bestätigen die Regel. Aber Geschick, Talent oder Leistungsbereitschaft finde ich oft in den Töchtern wieder. Vielleicht auch, weil ich als Züchter und Reiter, den direkten Vergleich da eher zu habe, als zu den Hengsten.

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                        • rubia
                          • 09.12.2002
                          • 3250

                          #13
                          Zitat von Greta Beitrag anzeigen
                          Vielen Dank!! Was mir grad bei unserer SH Spass macht, ist wie sie auf alles zugeht und mitmachen will.. Wir haben sie ja mit ins Wasser genommen und mein Mann war begeistert, das Sie sobald sie im Wasser war auch gleich durch den Schilfguertel marschierte und und den See erkunden wollte. Auch wenn ich sie von der Koppel hole, ist sie immer diejenige, die freudig auf mich zukommt. Sie will arbeiten.....

                          Und nochmal zu den Sandro Hits.... ich bin heute total high..... Nach ueber 10 jahren hab ich mich mal wieder auf ein Turnier getraut... Mit meiner aelteren Sandro Hit.... Sie war uebrigens noch nie auf einem Turnier. Sie kennt lediglich Fohlenbrenntermine...

                          Und was soll ich sagen... 6.7 und Platz 3 in der A Dressur!!!!! Und nicht nur ich hatte Spass, sondern auch sie machte einen sehr zufriedenen Eindruck..... Ich hab die Aufgabe nur wenige Male zu Hause geritten weil ich mich ziemlich spontan zu dieser Angelegenheit entschlossen habe (Eigentlich hatte ich Panik mich zu blamieren...) und es hat soviel Spass gemacht wie schoen Sie mitgemacht hat.....
                          Das freut mich für dich! Die selbst gezogenen auf dem Turnier selbst vorzustellen, das kommt gut: Reiter, Züchter und Besitzer!!...Das gefällt mir auch immer wieder!
                          Wahrscheinlich kommt bei deinen SH`s aber auch noch eine coole Mutter ins Spiel!
                          Viel Erfolg weiter hin!!
                          Rapphengstfohlen v. Royal Classic x Carprilli

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                          • hike
                            • 03.12.2002
                            • 6721

                            #14
                            ich hatte eine Sunrise (Silvio) - Paradox. Bei der Stute wurde ich gefragt, ob man sowas überhaupt reiten kann. Ja, konnte man! Das war ein kerngesundes, elektrisches Pferd mit genügend go, eine eierlegende Wollmichsau: Dressur, Springen, Gelände, Wanderritt, Jagd,... Auf Turnier eine Platziermaschine 9 Starts= 6 x Platziert, 3x 1. Reserve.

                            Meine Fürst Heinrich ist da spezieller, aber nicht blöd. Sie sucht sich ihre Leute aus, dann macht sie ALLES möglich. Auch für schwächere Reiter geeignet, wenn nicht gezogen wird.

                            Meine Rocket Star ist ein echter Schlumpf. Sie hat ein Nervenkostüm für eine 11, allerdings schon als Fohlen. Ein großes, rahmiges Pferd, das sich allerdings mit ganz wenig Aufwand bedienen lässt. Das scheint woh Genetik zu sein, da die meisten Rocket Star wohl so sind.
                            Jede Reise fängt mit einem ersten Schritt an!

                            Kommentar

                            • Elfi
                              • 22.06.2009
                              • 376

                              #15
                              Hm, interessant das zu lesen.... wie würdet ihr folgende Konstellation beurteilen, bzw. was macht man mit so einem Pferd am "Besten": zwei Vollgeschwister, Vater Contendro I, Mutter kein Papier. Stute geboren 2007, macht alles mit, ist A-Springen plaziert, aufm Turnier brav, das Einzige was sie hasst ist Wasser. Dazu muß man sie überreden, mit Führpferd nach ein bisschen schauen geht auch das. Ansonsten nicht groß glotzig, lässt sich schön in Dressur und Springen arbeiten, verzeiht auch problemlos einen Klatscher mit der Gerte, beim Lernen neuer Lektionen manchmal etwas stinkig weil sies nicht sofort versteht, aber reagiert gut mit Mitdenken auf Lob u. Bestätigung u. setzt solche Dinge nach ein paar Mal Üben gut um. Alles in allem ein absolutes Spaßpferd. Immer guter Dinge, Hauptsache es gibt was zu essen. Auch nach dem Reiten wenns mal anstrengend war, sofort wieder tiefenentspannt, aber keinesfalls fad oder matt. Im Gegensatz dazu der Wallach, geboren 2008. Leicht aufzuregen, stresst sich bei "Neuem", geht dann gerne in die Luft, mag Gebis kaum annehmen, frisst sich an Äußerlichkeiten fest (z.B. blaue Tonne am Reitplatz) und fängt auch nach teilweiser Entspannung u. viel Lob plötzlich wieder an wegen dieser "Kleinigkeiten" am Rad zu drehen. Möchte man etwas Neues machen, geht er lieber vorne in die Luft. Bzw. eigentlich ist er ein richtiges "Pflänzchen-Rühr-Mich-Nicht-An", der schon beleidigt bzw. genervt reagiert wenn man nur die Zügel aufnimmt. Auch schwer V/A zu reiten, hält sich gerne in seiner "Komforthaltung" fest. Wobei das nach außen gut aussieht, hat nen schönen Hengsthals, aber mir fehlt halt hier der Rücken bzw. eben das V/A u. die Losgelassenheit. Ich reite den auch selten, da es nicht meiner ist. Nach etwas "mehr " Arbeit (durchaus nicht wirklich viel für sein Alter) steht er völlig in sich gekehrt im Stall u. frisst nicht mehr bzw. steht im Paddock u. glotzt in die Ferne. An den Flanken eingefallen. Gar nicht dran zu denken was wäre, wenn man ihn auf einen Abreiteplatz schleifen würde. Wanderritte sind okay, da ist er cool. Auch bei Fahrten zu fremden Reitplätzen geht es so halbwegs, wobei man immer mal eine halbe Stunde "Glotzrunden" im Schritt einplanen muß. Alles in allem lässt er sich einfach nicht wirklich arbeiten u. hat offensichtlich "Stress". Nunja, mir fällt nicht mehr dazu ein als zu sagen, der ist halt nix fürs Turnier (möchte auch ungern mit dem Tier auf den Hinterbeinen übern Abreiteplatz hopsen) bzw. der braucht mal noch ein paar Jahre seine Ruhe, viell. wird er dann relaxter. Was mich so wundert ist eben dass es Vollgeschwister sind, sogar im selben Stall geboren, selber Weideonkel, nach dem Absetzen selber Aufzuchtstall, selbes Beschäftigungsprogramm (natürlich in unterschiedlichen Herden Stuten - Hengste getrennt!). Zum Anreiten selbes Programm, selber Beritt im selben Reitstall, danach in unseren Stall gewechselt u. weiterhin selbes Programm. Irgendwann wurde dann aus dem eigentlich auch coolen Wallach ein schreckhaftes Nervenbündel. Ich kenn es mir einfach nicht erklären, außer dass er eben das selbe Programm einfach nicht so gut verkraften kann. Wobei das eh nicht viel ist was die jungen Pferde bei uns machen....3-4 mal pro Woche bisserl ausreiten oder auf dem Platz Gymnastik. Das würde ich echt nicht als Überforderung sehen... Was fällt Euch dazu ein??? Woher kann das kommen???? Oder was kann man hier verbessern/ändern???

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                              • Greta
                                • 30.06.2009
                                • 3921

                                #16
                                Also dazu faellt mir jetzt spontan ein Magengeschwuer ein??? und wieso hat er sich veraendert, wenn er urspruenglich auch cool war?? anderer Reiter???
                                Allegra von Flake aus der Amica

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                                • Paradox4life
                                  • 01.09.2008
                                  • 2468

                                  #17
                                  @elfi: Den würd ich mal wirklich beschäftigen den Heini! Das kenn ich, wenns ins Gelände geht und man nix tun muss ist alles gut, und wenns an die Arbeit geht, mit allen Tricks arbeiten und so tun als ob an sterben muss. Wir haben die Schocktherapie gefahren: Jeden Tag anderer Platz, andere Umgebung, springen, Dressur, Fahnen, Planen, Tonnen, Kinder, Regenschirme, alles was das Herz begehrt. Und dabei das wichtigste: VORWÄRTS, hinten wird kein Rennen gewonnen, scheissegal ob glotzig oder Peng, immer von hinten nach vorne in die leichte Verbindung rein, bloss keinen Schritt und nicht gucken lassen. Man muss einen Sattelfesten Jockey parat haben und auch mal eine Woche das mitleidigew Herz ausschalten, aber bei unserem entsprechenden Exemplar hats Wunder gewirkt. Seitdem nie wieder glotzig, ab und an mal nölig im Maul aber kurz erinnert, gehts wieder...

                                  Aber zurück zum Ausgangspost: Ja, ich behaupte es gibt genetische Einflüsse, weil die Pferde vollkommen unterschiedliche Charaktere mitbekommen. Ich habe aus meiner alten Dame (Die hab ich auch schon selbst angeritten, da war ich 13...) inzwischen 5 Nachkommen unter den Sattel bekommen. Alle sind gleich aufgewachsen, gleiches Futter, Wasser, Luft, Umgang.
                                  4 waren sooo was von easy beim Anreiten (nach 1 Woche alle drei GGA außen rum) und so brav, da hätte man ein Baby draufschnallen können. Allen gemein war ausserdem, dass sie sich den ersten Monat ziemlich gegen Kontakt am Gebiss gesträubt haben und gerne sehr eng gingen. Nummer Fünf fiel total aus der Rolle: Beim ersten Mal Gurt bockte sie wie ein Bronco (Keiner der anderen hat jemals gebockt) mit Sattel flippte sie total aus, als ich draufsaß, konnten wir leider nur piaffieren, als ich versucht habe, sie von oben am Hals zu loben, bin ich fast bis an die Beregnung geflogen, usw... Allerdings stützte diese sich von Anfang an gerne auf dem Gebiss ab, wurde nie zu eng und nach zweiwöchiger Rodeophase entwickelte sie sich genausoschnell und gut wie die Anderen. Vom Charakter her sind die vier braven ein bisschen stumpf aber einfach töttenartig, die fünfte war schon als Fohlen eine Diva, die hat man 4 Wochen lang nicht zu Gesicht bekommen, und es hat gedauert (halbes Jahr unter dem Sattel) bis man sie anfassen konnte, ohne das das ganze Pferd zuckte. Und unsere sind immer in der Hand... Inzwischen ist sie auch super brav und klasse zu reiten, auch auf dem Turnier eine Bank, aber das war schon auffällig.
                                  Da war der Vater holländisch, die anderen hatten deutsche Papis
                                  www.schulze-lefert-pfer.de

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                                  • Elfi
                                    • 22.06.2009
                                    • 376

                                    #18
                                    @Greta: neee, deswegen versteh ichs eben auch nicht, KEIN anderer Reiter, kein neuer Stall...NIX anders!! Nur ab u. zu setz ich mich drauf, dann muß er mehr arbeiten als sonst u. kriegt die Krise. Wobei er auch bei seinem Besitzer so schreckhaft ist, nur der hat keine Lust auf die Auseinandersetzung mit der blauen Tonne u, geht einfach der Tonne aus dem Weg.

                                    @Paradox: Deine Idee find ich auch gut, hab ich im Ansatz schon versucht, keine Ahnung wie oft ich im Trab vor der berüchtigten blauen Tonne meine Kreise gezogen hab, da muß man dann immer wieder das Bein zumachen, dann explodiert er nach vorne, ich würds gerne ein paar Wochen so versuchen, aber leider ist das nicht mehr meiner! Der Besitzer (man beachte: gestandener Mann über 50!!) hat dann Mitleid, wenn er mit hängendem Kopf im Stall steht...

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