Pro und Contra bei der Kastration einer Hündin!

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  • Britta-Lotta
    • 19.11.2008
    • 3238

    Pro und Contra bei der Kastration einer Hündin!

    Hallo!

    Ich überlege meine Labrador-Mix Hündin Amba kastireren zu lassen. Amba (3 Jahre) wird alle 4 Monate (!) Läufig und zeigt dann mittlerweile sehr großes interesse an Rüden (früher war der "Drang" weniger stark). Dazu ist es in der Zeit echt schwierig spazieren zu gehen, da bei uns auf dem Land alle Hunde freilaufen. Finde ich im Prinzip absolut okay, wenn eine Hündin läufig ist, ist es aber schwierig und nervig!
    Sie ist ein ziemliches Energiebündel (genügend Auslauf bekommt sie, Spazieren gehen, Fahrrad fahren, schwimmen, ist viel im Garten, toben mit anderen Hunden, "Denkaufgaben").
    Amba ist auch viel in unserem großen Garten unterwegs, was in der Zeit der Läufigkeit leider nicht mehr möglich ist.

    Wir haben ich ein Baby und finde es nicht so schön, wenn sie im Krabbelalter durchs Blut krabbelt, was sich trotz ständigem wischen wohl kaum vermeiden lässt. Mein Kind soll mit sicherheit nicht klinisch-sauber aufwachsen, aber das geht dann wohl etwas weit. Außerdem finde ich es nicht ganz unproblematisch, stürmische Rüden mit einem Kind abzuwehren!

    Hat hier jemand eine kastrierte Hündin oder kann über Vor- und Nachteile berichten. Die Kosten sind absolut zweitrangig!

    Achja, Amba ist absolut fit, gesund und sehr schlank. Ich denke aus medizinischer Sicht dürfte einer Kastration nix im Wege stehen!
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Britta-Lotta; 21.02.2011, 08:15.
  • newbie
    • 27.02.2008
    • 2981

    #2
    Ich würde sie kastrieren.
    Gegen das Blut zu Hause, hatten wir früher bei unserer immer ein Höschen mit Einlage.
    Aber die Rüden nerven einfach zu sehr.
    Wie du schon schreibst kommen die beim Spazierengehen auf einen zu.
    Bei uns waren die Besitzer des Nachbarrüdens aber das Schlimmste: Die haben einfach die Tür aufgemacht damit ihr Dackel raus kann ... denn zu Hause hat der nur gejault, gekratzt und ins Sofa gebissen. Damit hatten die Besitzer keine Lust sich auseinander zu setzen. Somit hat er dann vor unserer Haustür gestanden und gejault ... und mit unserer konnten wir kaum vor die Tür.
    Als ich den Rüden heim gebracht habe, waren die eher ärgerlich.

    Da ist es für einen selbst das Beste, wenn man seine Hündin kastriert ... auch wenn eigentlich die Rüdenbesitzer dies bei ihren Hunden tun sollten, wenn sie diese nicht unter Kontrolle haben ...
    Avatar: Evil Kid v. Elimcalxx a.d. Mona v. Mariner/Woerlin

    Kommentar

    • Legolas
      • 08.04.2008
      • 451

      #3
      Meine Hündin, Julie, ist ebenfalls kastriert aus genau den Gründen. Ich wohne ebenfalls ländlich, hatte sie in der Zeit immer an der Leine. (Ansonsten läuft sie frei und bei Hundebegegnungen "bei Fuß"). Leider hatten manche Rüdenbesitzer nicht unbedingt die absolute Kontrolle über ihre Jungs.

      Die Spitze des Eisberges war die Begegnung mit einer sehr blonden Dame im Wald, die ihre beiden überdimensionierten Dobermänner frei auf meine Hündin (und natürlich auf mich; hing ja am anderen Ende der Leine) zuliefen ließ, dabei noch gleichzeitig telefonierte und mir von weitem zuzwitscherte: "die tun nix." Ernsthaft: ich habe gedacht dieser Satz wäre ein blöder Scherz. Aber da war er tatsächlich im realen Leben.
      Und ich hing mit Hündin zwischen diesen beiden riesenhaften, natürlich unkastrierten und dadurch sehr interessierten Viechern. Julie ist ein Australien Shepherd und deutlich kleiner und leichter als ein Dobermann. Sie war aber gott sei dank noch nicht in ihrer Hochphase der Läufigkeit und hat die zwei Rüden deutlich in ihre Schranken gewiesen. Mit anderen Worten die hatten zwischenzeitlich Julies Zähne im Wanst.
      Von mir kam dann kurz nach dem ersten Schock der Brüll, dass meine Hündin läufig sei und sie gefälligst ihre Viecher an die Leine nehmen soll.
      Leider hat es eine Zeitlang gedauert, bis sie ihre hormongesteuerten Tiere wieder unter Kontrolle, bzw. an der Leine hatte und auf ihre Anfrage, ob ich den einen kurz am Halsband festhalten könnte, habe ich auch dankend abgelehnt.
      In jedem Fall habe ich zu Hause direkt meinen TA angerufen und für drei Monate später einen Termin für eine Kastration ausgemacht.
      Er sagte mir im Übrigen noch, dass Julie verdammtes Glück gehabt hat, weil es oft genug vorkommt, dass obwohl die Hündin deutlich anzeigt, dass sie nicht gedeckt werden möchte, sie von den Rüden vergewaltigt wird.

      Zu den Vor- und Nachteilen. Es kann bei einer Kastration natürlich, wie bei jeder Operation zu Komplikationen kommen. Darüber muss man sich im Klaren sein. Julie hat es gut überstanden, war zwei Tage ziemlich müde und hat auch ab und an gejunkert. Die Fäden werden nach zehn Tagen entfernt und so lange sollte der Hund an der Leine ausgeführt werden und sich möglichst wenig bewegen.
      Viele ziehen ihrem Hund während der Zeit ein altes T-Shirt oder bei kleineren Hunden einen Strampler über, so dass sie nicht an die Wunde gehen. Ich hatte das Glück, dass sie weder geleckt, noch versucht hat das Pflaster abzumachen.
      Risiken durch die OP: Inkontinenz (bei meinem Hund und allen kastrierten Hündinnen, die ich kenne: nein), durch die Hormonumstellung Anfälle von Fresssucht (leider bei Julie: ja. Ich muss ihr Futter deutlich rationieren), Fellveränderungen, bei meiner Hündin ist das Fell mehr, dichter und weicher geworden (ist aber wie ich finde kein Nachteil)

      Alles in Allem: ich bin pro-Kastration. Es macht das Leben deutlich angenehmer. Zudem in meinem Bekanntenkreis bei unkastrierten Hündinnen Scheinschwangerschaften bzw. Gebärmutterveränderungen bis zur Vereiterung leider nicht selten waren und letztendlich ebenfalls zu einer Kastration geführt haben.
      Zuletzt geändert von Legolas; 21.02.2011, 13:39.

      Kommentar

      • dissens
        • 01.11.2010
        • 4063

        #4
        Ja, hier auch: Ich habe eine inzwischen fünfeinhalbjährige Ridgebackhündin, die mit etwa 15 Monaten kastriert wurde.

        Mein Hauptargument war, dass ich nicht irgendwann die Verantwortung tragen wollte, 15 entzückende Ridgebackmischlinge in GUTE Hände zu geben. Zudem senkt, statistisch gesehen, die Kastration einer noch recht jungen Hündin die Wahrscheinlichkeit für Gesäugetumoren (die von Gebärmutterentzündung bzw. -tumoren auch, vor allem dann, wenn die Gebärmutter mit herausgenommen wird, macht aber wohl nicht immer, war bei uns auch nicht).

        Meine Hündin war zwei Tage lang wirklich deutlich beeinträchtigt (u.a. "Narkosekater"), danach aber wieder guter Dinge. Bis heute haben wir keine negativen Auswirkungen der Kastra zu vermelden.

        Wie ich es sehe:

        Pro:
        - Keine Läufigkeiten mehr, also kein Generve wegen fremder Rüden, kein Risiko einer unerwünschten Bedeckung. (Die wegfallenden Blutflecken KANN man ins Feld führen, aber sie sollte nicht entscheidend sein, denke ich)
        - Keine u.U. die Hündin belastenden Scheinschwangerschaften mehr
        - (nur bei jüngeren Hündinnen, nicht mehr so sehr im Alter von 3) Gemindertes Tumorrisiko


        Contra:
        - OP- bzw. Narkoserisiko (ist bei JEDER OP gegeben, v.a. wenn in Vollnarkose durchgeführt und die Kastra braucht Vollnarkose)
        - mögliche Komplikationen bei der Wundheilung (wir hatten ihr gegen Lecken und Knabbern einen abgelegten Body von mir angezogen, 24/7-Überwachung war dennoch nötig - und das eine Woche lang!)
        - Erhöhte Wahrscheinlichkeit einer Inkontinenz - kann direkt im Anschluss an die OP auftreten oder auch mittelfristig (v.a. wenn auch die Gebärmutter rausgenommen wurde)
        - Möglicherweise Gewichtszunahme, muss man genau monitoren. Meine hat GAR NICHT zugenommen, der Labbirüde eines Dorfnachbarn hat nach der Kastra von 30 auf 40 (!) kg zugenommen - bei gleicher Fütterung und innerhalb sehr weniger Monate.

        Mehr fällt mir im Mom. nicht ein.

        Kommentar

        • Britta-Lotta
          • 19.11.2008
          • 3238

          #5
          Danke euch scho mal. Ich habe jetzt beschlossen sie kastrieren zu lassen und mit meiner TÄ telefoniert. Auch sie steht dahinter und versteht meine "Sorgen". Im April geht es denn los!

          Mit dem Gewicht bekommen wir hoffentllich wenig Probleme... Amba ist wie gesagt sehr schlank und drahtig! Hat nicht die typische Labrador-Figur!

          Nein, die Blutflecken sollten nicht ausschlaggebend sein!!!
          Zuletzt geändert von Britta-Lotta; 21.02.2011, 11:25.

          Kommentar

          • Ascarda
            • 12.11.2009
            • 931

            #6
            ich würde es auch machen, meine Hündin durfte enmal Babies haben und danach habe ich sie kastrieren lassen. Sie hat sich keineswegs verändert und ich bin froh, dass sie an der Stelle weningstens mal keinen Krebs bekommen kann.
            Viel Erfolg!

            Kommentar

            • Britta-Lotta
              • 19.11.2008
              • 3238

              #7
              Zitat von Legolas Beitrag anzeigen
              Die Spitze des Eisberges war die Begegnung mit einer sehr blonden Dame im Wald, die ihre beiden überdimensionierten Dobermänner frei auf meine Hündin (und natürlich auf mich; hing ja am anderen Ende der Leine) zuliefen ließ, dabei noch gleichzeitig telefonierte und mir von weitem zuzwitscherte: "die tun nix." Ernsthaft: ich habe gedacht dieser Satz wäre ein blöder Scherz. Aber da war er tatsächlich im realen Leben.
              Und ich hing mit Hündin zwischen diesen beiden riesenhaften, natürlich unkastrierten und dadurch sehr interessierten Viechern. Julie ist ein Australien Shepard und deutlich kleiner und leichter als ein Dobermann. Sie war aber gott sei dank noch nicht in ihrer Hochphase der Läufigkeit und hat die zwei Rüden deutlich in ihre Schranken gewiesen. Mit anderen Worten die hatten zwischenzeitlich Julies Zähne im Wanst.
              Von mir kam dann kurz nach dem ersten Schock der Brüll, dass meine Hündin läufig sei und sie gefälligst ihre Viecher an die Leine nehmen soll.
              Leider hat es eine Zeitlang gedauert, bis sie ihre hormongesteuerten Tiere wieder unter Kontrolle, bzw. an der Leine hatte und auf ihre Anfrage, ob ich den einen kurz am Halsband festhalten könnte, habe ich auch dankend abgelehnt.
              Und auf genau solche Situationen kann ich gut verzichten. Erstrecht mit Baby oder Kleinkind!

              Kommentar

              • Legolas
                • 08.04.2008
                • 451

                #8
                @Britta-Lotta: kann ich absolut nachvollziehen.
                Wenn ich mir vorstelle ich hätte in dieser Situation noch einen Kinderwagen oder ein Kleinkind an der Hand gehabt... Die Rüden waren derartig ungestüm und haben mich (und ihre Besitzerin ) kein Stück beachtet, bzw. einfach nicht mehr wahrgenommen. Jeder von den beiden hat bestimmt um die dreissig bis vierzig Kilo gehabt und es war ein paar Mal kurz vor knapp, dass die zwei in ihrem Bemühen auf Julie aufzuspringen, mich dabei umgenietet hätten.

                Ich habe beileibe keine Angst vor Hunden jeder Größe, aber die zwei haben mir doch durch ihr hormongesteuertes, unkontrolliertes Verhalten (inkl. inkompetenter Besitzerin ) einen gehörigen Respekt eingejagt.

                Ich drücke Dir und Amba ganz fest die Daumen, dass die Kastration gut über die Bühne geht!

                Kommentar

                • Britta-Lotta
                  • 19.11.2008
                  • 3238

                  #9
                  Danke, das ist lieb von Dir =) Wird schon klappen!

                  Kommentar

                  • Angel
                    • 13.11.2003
                    • 514

                    #10
                    Zitat von newbie Beitrag anzeigen
                    Ich würde sie kastrieren.
                    ...
                    Da ist es für einen selbst das Beste, wenn man seine Hündin kastriert ...

                    Zitat von Legolas Beitrag anzeigen

                    Zu den Vor- und Nachteilen. Es kann bei einer Kastration natürlich, wie bei jeder Operation zu Komplikationen kommen. Darüber muss man sich im Klaren sein...

                    Alles in Allem: ich bin pro-Kastration. Es macht das Leben deutlich angenehmer...
                    Und was sagt der Hund dazu ? Schade, dass man den nicht fragen kann was er davon hält aufgeschnitten zu werden und Organe entnommen zu bekommen.

                    Britta, bitte sieh dir noch einmal die nachfolgenden Pros und Kontras genau an, vor allem was von den Pros noch übrig bleibt:

                    Zitat von dissens Beitrag anzeigen
                    ...

                    Wie ich es sehe:

                    Pro:
                    - Keine Läufigkeiten mehr, also kein Generve wegen fremder Rüden, kein Risiko einer unerwünschten Bedeckung. (Die wegfallenden Blutflecken KANN man ins Feld führen, aber sie sollte nicht entscheidend sein, denke ich)
                    - Keine u.U. die Hündin belastenden Scheinschwangerschaften mehr
                    - (nur bei jüngeren Hündinnen, nicht mehr so sehr im Alter von 3) Gemindertes Tumorrisiko


                    Contra:
                    - OP- bzw. Narkoserisiko (ist bei JEDER OP gegeben, v.a. wenn in Vollnarkose durchgeführt und die Kastra braucht Vollnarkose)
                    - mögliche Komplikationen bei der Wundheilung (wir hatten ihr gegen Lecken und Knabbern einen abgelegten Body von mir angezogen, 24/7-Überwachung war dennoch nötig - und das eine Woche lang!)
                    - Erhöhte Wahrscheinlichkeit einer Inkontinenz - kann direkt im Anschluss an die OP auftreten oder auch mittelfristig (v.a. wenn auch die Gebärmutter rausgenommen wurde)
                    - Möglicherweise Gewichtszunahme, muss man genau monitoren. Meine hat GAR NICHT zugenommen, der Labbirüde eines Dorfnachbarn hat nach der Kastra von 30 auf 40 (!) kg zugenommen - bei gleicher Fütterung und innerhalb sehr weniger Monate.


                    Mehr fällt mir im Mom. nicht ein.
                    Ich hatte es hier schon einmal gepostet und ich bin immer noch gegen eine Kastration.
                    Es ist eine große OP und wenn sie nicht aus medizinischen Gründen notwendig ist, würde ich es auf keinen Fall machen lassen.

                    Hier habe ich noch einen interessanten Link zu diesem Thema. Insbesondere den letzten Absatz solltest du dir noch einmal in Ruhe durchlesen und überlegen, ob du nicht vielleicht doch eine andere Lösung findest (z.B. Läufigkeitsspritze).

                    Zuletzt geändert von Angel; 21.02.2011, 21:35.
                    www.sportpferdezucht-niederrhein.de

                    Kommentar

                    • Legolas
                      • 08.04.2008
                      • 451

                      #11
                      Angel: tja was sagt meine Hündin dazu? Selbst wenn ich es wüsste, ist es unerheblich.
                      Denn ich bin ihre Besitzerin und für sie verantwortlich. Ich habe für mich das pro- bzw. contra einer Kastration lange überlegt und habe dann die Entscheidung getroffen.
                      Weder leichtfertig, noch die Risiken, die ich hier ebenfalls erwähnt habe, ausser Acht zu lassen.
                      Was mich persönlich an Deinem Beitrag ärgert ist die latente Unterstellung, wir hätten unsere Hunde nur aus Bequemlichkeit kastriert.

                      Die Begegnung mit den beiden Dobermännern war nicht die einzige dieser Art die Julie und ich hatten.
                      Und jedes Mal war es für mich aber insbesondere für sie absoluter Stress. Sie musste die Rüden abhalten, ich die Besitzer anraunzen ihre Rüden an die Leine zu nehmen.
                      Und vielleicht noch als Info bzw. Ergänzung einer meiner vorherigen Beitrage:
                      Vergewaltigungen von Hündinnen durch Rüden sind gar nicht so selten. Die Hunde leben nicht mehr wie Wölfe in einem strukturierten Rudel, in dem nur der Alpharüde und die Alphahündin Welpen bekommen dürfen, sondern wer zuerst kommt, mahlt zuerst, zur Not auch mit Gewalt.

                      Ich habe die Website, die Du gepostet habe durchgelesen. Ich habe bei keiner mir bekannten kastrierten Hündin, und es sind einige, derart schwerwiegende Nebenwirkungen (Wesensveränderung, Agression, Inkontinenz) feststellen können.
                      Ich sage damit nicht, dass es vorkommen kann, glaube aber nicht an einen hohen Prozentsatz.

                      Somit ist für mich auch kein Argument (ausser dem Narkoserisiko und der Wundheilung) geblieben, meine Hündin nicht zu kastrieren. Im Übrigen hat sich bei der OP noch herausgestellt, dass sie eine Ansammlung von Flüssigkeit in der Gebärmutter hatte, die zu einer Gebärmuttervereiterung hätte führen und auch tödlich enden können.

                      Jeder muss für seine Hündin das pro- aber auch contra Kastration abwägen. Und für mich ist es auch vollkommen in Ordnung, wenn die Hündin nicht kastriert ist bzw. nicht kastriert werden soll.
                      Aber ich denke es gibt auch genug Gründe, die je nach Lebensumfeld des Tieres für eine Kastration sprechen und das sollte auch akzeptiert werden!

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                      • Britta-Lotta
                        • 19.11.2008
                        • 3238

                        #12
                        Ich werde heut Abend mal etwas dazu schreiben, finde über Tag nicht die nötige Ruhe mit Baby!

                        Kommentar

                        • Tanja22
                          • 19.08.2004
                          • 2360

                          #13
                          Hallo Angel,
                          wenn Du schon so etwas wie "Läufigkeitsspritze ist gut" postest, dann beschäftige Dich doch auch einmal damit.
                          Ich setze hier einmal eine Information von einer Kleintierklinik rein:

                          Zitat:
                          Sexualität der Hündin

                          Die Haltung eines weiblichen Hundes ist mit Besonderheiten verbunden, über die wir Sie gerne näher informieren wollen:

                          * Läufigkeit und ihre Verhütung;
                          * Krankheiten von Geschlechtsapparat und Gesäuge;
                          * Möglichkeiten der Vorbeuge

                          Weibliche Hunde werden ab einem Alter von 6-12 Monaten alle 5-8 Monate läufig. Die sogenannte "Hitze" dauert 3-4 Wochen und ist an dem blutigen Ausfluss, der vergrösserten Scham und der Attraktivität für Rüden erkennbar. Jede geschlechtsgesunde Hündin hat einen individuellen Zyklus. Das bedeutet, sowohl Dauer und Intensität der Hitze als auch der Abstand zwischen zwei Läufigkeiten sollten bis ins hohe Alter gleich bleiben. Jede Unregelmäßigkeit deutet auf einen beginnenden Krankheitsprozess hin. Wir empfehlen deshalb, einen Läufigkeits-Kalender zu führen.

                          Die hormonellen Veränderungen nach der Hitze sind bei allen Hündinnen, unabhängig davon, ob sie belegt wurden oder nicht, nahezu die selben. Dies führt zu einem mehr oder weniger deutlichen Wachstum der Milchdrüsen und zu Verhaltensänderungen nach 4-8 Wochen.

                          Insbesondere kleine Hunde und Tiere mit Beschäftigungsmangel neigen während dieser als "Scheinträchtigkeit" bezeichneten Periode zu Aggressivität und Verteidigung von Spielzeug (auch gegenüber dem Besitzer), Nestbau und Unlust. Durch Milchbildung und Besaugen der eigenen Zitzen besteht die Gefahr einer Milchdrüsenentzündung.

                          Die frühzeitige Kastration, also die chirurgische Entfernung der Eierstöcke (und der Gebärmutter) ist die zuverlässigste Methode, sowohl Nachwuchs als auch gut- oder bösartige Erkrankungen des Genitaltrakts und des Gesäuges im Alter zu vermeiden. Wie wichtig dies für die Lebenserwartung ist, mögen folgende Zahlen zeigen:

                          * Die durchschnittliche Lebenserwartung frühkastrierter Hunde liegt zwei Jahre über der von nichtkastrierten!
                          * 60% aller nichtkastrierten Hündinnen zwischen 9 und 11 Jahren haben Tumorknoten im Gesäuge (das entspricht einem Drittel aller möglichen Tumoren der Hündin!). Die Hälfte der Tumoren sind bösartig und können Metastasen, also Tochtergeschwüre bilden.
                          * Eine frühzeitige Kastration zwischen der ersten und zweiten Hitze senkt das Tumorrisiko um mehr als 80%!
                          * Eine Kastration nach 2,5 - 3 Lebensjahren bleibt ohne wesentlichen Einfluss auf die Tumorbildung, verhindert aber ebenso alle Erscheinungen der Läufigkeit, Scheinschwangerschaft und von Gebärmuttererkrankungen.

                          Im Gegensatz zur Entfernung einer vereiterten Gebärmutter ("Pyometra"), die gehäuft nach mehrmaliger Gabe der sogenannten "Läufigkeitsspritze" oder bei älteren Hündinnen auftreten kann, ist das operative Risiko der Kastration bei einer gesunden Hündin sehr gering. Verhaltensänderungen nach dem Eingriff sind sehr selten und führen meist zu einem ausgeglicheneren Wesen und erhöhter Anhänglichkeit, nie aber zu erhöhter Aggressivität.

                          Die oft befürchtete Gewichtszunahme ist lediglich ein Resultat falscher, nicht bedarfsgerechter Fütterung und kann durch artgerechte Ernährung und ausreichend Bewegung vermieden werden. Äußerst selten entwickeln v.a. Hündinnen sehr großer Rassen Monate bis Jahre nach dem Eingriff eine leichte Blasenschwäche ("Harnträufeln"), die aber meist gut therapierbar ist.

                          Die hormonelle Verhütung der Läufigkeit ("Läufigkeits- oder 5-Monatsspritze") lehnen wir an unserer Klinik wegen den damit verbundenen Komplikationen und Spätfolgen ab:

                          * Gebärmuttererkrankungen und Gesäugetumoren
                          * Zuckerkrankheit
                          * Haarlosigkeit an der Injektionsstelle.

                          Eine noch höhere Gefährdung für die Gesundheit und das Leben der Hündin stellt die medikamentöse Vermeidung einer Trächtigkeit nach erfolgtem Deckakt, das sogenannte "Abspritzen", dar: Gebärmuttererkrankungen und Knochenmarksschädigungen mit tödlichem Ausgang können die Folge sein.



                          Weiter meine ich im Hinterkopf zu haben, dass wenn man mit einer läufigen Hündin, selbst an der Leine, nach einem Gerichtsurteil zu Hause bleiben sollte. Es kam da zu einem Streitfall vor Gericht, weil ein nicht angeleinter Rüde eine angeleinte Hündin deckte. Tatsächlich wurde so entschieden, dass beide "Schuld" hatten. Was für ein Leben!!
                          Lies Dir bitte die obige fundierte Information der Klinik durch, dann so ein Gerichtsurteil-was soll man da noch überlegen?
                          Gleiches gilt für Katzen, gerade hier im ländlichen Bereich ist das echt ein Elend dessen einzige Lösung Kastrationen sind.
                          Ich finde es schon beinahe unverantwortlich, in der heutigen Zeit dagegen zu sein und seine Tiere nicht zu kastrieren.
                          Meine zwei der drei Rüden und zwei Hündinnen sind kastriert, gleichwohl unsere Stallkatzen.
                          Ich habe bei keinen meiner Tiere eine Veränderung oder "Verlustschmerz" gespürt.

                          Denke damit sind hinreichend Gründe für genannt worden, auch von meinen Vorrednern.

                          Liebe Grüße
                          Tanja

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                          • Coyana_78
                            • 18.05.2007
                            • 8335

                            #14
                            Laß sie kastrieren.
                            Wir hatten Wundheilungsprobleme (Naht aufgegangen) bei einer Bernhardinerhündin, aber der Fall war schon speziell und kann nicht so ohne weiteres verallgemeinert werden. Im übrigen wurde auch dieses Tier 12 Jahre alt, was für Bernhardiner nicht wenig ist.
                            Ich würde auch einen Rüden kastrieren lassen, wenn ich einen Hund hätte.
                            Wer denkt eigentlich an die Gefühle der Wallache.......

                            Kommentar

                            • Angel
                              • 13.11.2003
                              • 514

                              #15
                              Zitat von Legolas Beitrag anzeigen
                              Angel:...
                              Was mich persönlich an Deinem Beitrag ärgert ist die latente Unterstellung, wir hätten unsere Hunde nur aus Bequemlichkeit kastriert.
                              Das habe ich niemanden unterstellt und latent schon gar nicht. Ich habe lediglich Eure Worte zitiert.



                              Zitat von Tanja22 Beitrag anzeigen
                              Hallo Angel,
                              wenn Du schon so etwas wie "Läufigkeitsspritze ist gut" postest, dann beschäftige Dich doch auch einmal damit.
                              Danke. Toller Tip.
                              Ich habe eine 5-jährige Hündin aus dem Tierschutz. Als ich sie bekam war sie 6 Monate alt und sollte lt. Schutzvertrag natürlich auch kastriert werden (was im übrigen rechtswidrig ist). Blauäugig und ausgestattet mit der weitläufigen Meinung Hündinen sollten am besten sofort kastriert werden bin ich mit ihr zu meiner Tierärztin (u.a. natürlich auch wegen Gesundheitscheck etc.) Ich bin heute so froh, dass ich ausgerechnet an diese Tierärztin geraten bin, die ihren Beruf aus Berufung und nicht zum Zwecke des Lebensunterhaltes ausübt (das tut der Mann an einer renomierten Tierklinik). Diese Tierärztin hat mir die Augen geöffnet und mir ganz ruhig und sachlich erklärt, warum sie mir von einer Kastration abrät. Auch wir haben das Problem mit freilaufenden Rüden und eine Hündin mit enorm viel Bewegungsdrang. Sie hat mir dann letzlich die Läufigkeitsspritze empfohlen, die sie im übrigen ihrer eigenen Hündin auch gibt. Die Wissenschaft hat in diesem Bereich enorme Fortschritte erzielt und die Nebenwirkungen bzw. Nachteile bei dieser Spritze beschränken sich inzwischen auf folgendes:

                              Unerwünschte Wirkungen

                              Unmittelbar nach der Injektion kann eine kurz dauernde Schmerzreaktion auftreten. In Einzelfällen kann es zu Haarausfall und Verfärbung der Haare an der Injektionsstelle kommen. Bei Ausstellungs*tieren wird deshalb empfohlen, die subkutane Injektion in der Flankenfalte vorzunehmen. Bei den selten auftretenden systemischen allergischen Reaktionen/Anaphylaxien ist umgehend die Behandlung mit Corticosteroiden, Antihistaminika oder Adrenalin einzuleiten.
                              Vorübergehend gesteigerter Appetit, Lethargie und Gewichtszunahme sind selten zu beobachten.
                              Wie bei allen Progestagenen ist eine Suppression der Nebenniererinde in seltenen Fällen möglich. Daher kann in Stress Situationen, bei Traumen oder vor grösseren chirurgischen Eingriffen ein Corticosteroid an Tiere verabreicht werden, die Delvosteron® zur permanenten Läufigkeitsverschiebung erhalten.
                              Sehr selten kann sich infolge der Behandlung mit Delvosteron® bei Hündinnen eine Endometritis oder Pyometra entwickeln. Deren Inzidenz ist höher, wenn die vor der Behandlung mit Delvosteron® verabreichten Präparate Medroxy-Progesteronacetat enthielten.

                              Und das hier genannte Risiko einer Gebärmutterentzündung wird noch einmal minimiert, wenn man sich genaustens an die Termine hält.

                              Ich kann mittlerweile über 4 Jahre Erfahrung damit berichten und das einzige Problem was ich damit hatte war, dass sich einmal das Fell an der Einspritzstelle minimal lila verfärbt hat, was man aber auch nur im Sonnenlicht sehen konnte. Meine Hündin ist topfit, schlank und super sozialverträglich und INTAKT.

                              Und nachdem meiner Hündin einmal unter Narkose eine schwere Bisswunde genäht werden musste und sie mit den Nachwirkungen der Narkose größte Probleme hatte, bin ich mir sicher, die richige Entscheidung für mich getroffen zu haben.

                              Zitat von Tanja22 Beitrag anzeigen

                              ...Gleiches gilt für Katzen, gerade hier im ländlichen Bereich ist das echt ein Elend dessen einzige Lösung Kastrationen sind.
                              Ich finde es schon beinahe unverantwortlich, in der heutigen Zeit dagegen zu sein und seine Tiere nicht zu kastrieren.
                              Meine zwei der drei Rüden und zwei Hündinnen sind kastriert, gleichwohl unsere Stallkatzen.
                              Ich habe bei keinen meiner Tiere eine Veränderung oder "Verlustschmerz" gespürt.

                              Denke damit sind hinreichend Gründe für genannt worden, auch von meinen Vorrednern.

                              Liebe Grüße
                              Tanja
                              Meine Katze ist auch kastriert. Die kleineren Tiere, auch die kleineren Hunde, tun sich damit ja auch nicht so schwer. Aber je größer ein Hund umso höher auch das Risiko. Und wenn es doch eine sehr gute Alternative zu diesem großen Eingriff gibt...

                              Ich will ja hier niemanden belehren. Zu diesem Thema hat ohnehin jeder seine eigene Meinung und jeder soll seine eigene Entscheidung für sich treffen. Ich möchte nur davon abraten, evtl. vorschnell zu handeln, denn eine OP lässt sich nunmal nicht mehr rückgängig machen. Und ich hätte ja auch um ein Haar eine falsche Entscheidung getroffen.
                              www.sportpferdezucht-niederrhein.de

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                              • dissens
                                • 01.11.2010
                                • 4063

                                #16
                                Zitat von Angel Beitrag anzeigen
                                Ich habe eine 5-jährige Hündin aus dem Tierschutz. Als ich sie bekam war sie 6 Monate alt und sollte lt. Schutzvertrag natürlich auch kastriert werden (was im übrigen rechtswidrig ist).
                                (...)
                                Ich will ja hier niemanden belehren.
                                Nein?
                                Das Argument der "Rechtswidrigkeit" wird immer wieder gerne eingeführt. Aber wie sieht es damit WIRKLICH aus?

                                Auszug aus dem TSchG (Quelle: http://www.gesetze-im-internet.de/ti...012770972.html - Hervorhebungen im bewusst im Ganzen zitierten Text sind von mir)

                                § 6

                                (1) Verboten ist das vollständige oder teilweise Amputieren von Körperteilen oder das vollständige oder teilweise Entnehmen oder Zerstören von Organen oder Geweben eines Wirbeltieres. Das Verbot gilt nicht, wenn

                                1.der Eingriff im Einzelfall
                                a)nach tierärztlicher Indikation geboten ist oder
                                b)bei jagdlich zu führenden Hunden für die vorgesehene Nutzung des Tieres unerläßlich ist und tierärztliche Bedenken nicht entgegenstehen,

                                2.ein Fall des § 5 Abs. 3 Nr. 1, 1a oder 7 vorliegt,
                                3.ein Fall des § 5 Abs. 3 Nr. 2 bis 6 vorliegt und der Eingriff im Einzelfall für die vorgesehene Nutzung des Tieres zu dessen Schutz oder zum Schutz anderer Tiere unerläßlich ist,
                                4.das vollständige oder teilweise Entnehmen von Organen oder Geweben zum Zwecke der Transplantation oder des Anlegens von Kulturen oder der Untersuchung isolierter Organe, Gewebe oder Zellen erforderlich ist,
                                5.zur Verhinderung der unkontrollierten Fortpflanzung oder - soweit tierärztliche Bedenken nicht entgegenstehen - zur weiteren Nutzung oder Haltung des Tieres eine Unfruchtbarmachung vorgenommen wird.
                                Lesen bildet! Doch, wirklich!


                                Britta-Lotta, EIN Contra hatte ich vergessen: Lässt Du einen Hund kastrieren, bist Du einfach schlechter(er) Mensch ...

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                                • Britta-Lotta
                                  • 19.11.2008
                                  • 3238

                                  #17
                                  Erstmal danke an alle für ihre Tips und Erfahrungen!!!

                                  Also, wir werden sie kastrieren lassen. Wir haben uns die Sache gut überlegt (nicht erst seit "gestern") und werden es jetzt in Angriff nehmen. Ich bin mir durchaus im klaren, das es zu Problemen kommen KANN aber noch lange nicht MUSS!

                                  Meine Gründe für die Kastration habe ich ja genannt und wurde in den letzten Tagen wieder bestärkt (Amba ist gerade Läufig!). Die gefahr, das sie doch einmal gedeckt wird, ist mir zu groß. Wie schon gesagt, sie ist alle 4 Monate läufig und in dieser Zeit ist es ein spießrutenlauf! Dazu zeigt sie immer mehr interesse an Rüde. Anfangs hat sie trotz Läufigkeit niemanden an sich ran gelassen, das sieht heut anders aus!

                                  Was der Hund dazu sagt? Ich weiß es nicht! Aber was sagt der Hund dazu alle 4 Monate läufig zu sein, aber NIE Junge haben zu dürfen?! Geht das nicht auch gegen die Natur des Hundes?

                                  Anfang April werden wir die Op durchführen lassen und ich werde dann gerne berichten wie es ihr ergangen ist
                                  Zuletzt geändert von Britta-Lotta; 23.02.2011, 07:30.

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                                  • Britta-Lotta
                                    • 19.11.2008
                                    • 3238

                                    #18
                                    *doppelt*

                                    Kommentar

                                    • Elsbeth
                                      • 02.04.2010
                                      • 2388

                                      #19
                                      @Angel
                                      Ich weiß leider nicht wie das Einfügen von Textpassagen geht, deswegen schreibe ich Deinen letzten Satz nochmal ab:
                                      "Und ich hätte ja auch um ein Haar eine falsche Entscheidung getroffen"
                                      Da werde ich komisch
                                      Du hast eine "andere" Entscheidung getroffen. Das ist gut so und bleibt Dir überlassen. Ob die Entscheidung zur Kastration falsch ist, ist eine Bewertung die Du ja gar nicht wissen kannst.

                                      Kann den Anderen nur zustimmen. Jeder sollte pro und contra abwägen und dann seine eigene Entscheidung fällen.
                                      Und wenn ich dann schon höre "Was würde dein Hund dazu sagen?"
                                      Diese Antwort werden wir wohl nie erfahren.
                                      Soll ich jetzt meine Stute fragen, was sie von einer Bedeckung hält. Ob sie da Lust drauf hat? Ist das dann vielleicht eine Art Vergewaltigung?
                                      Damit kann ich persönlich nichts anfangen.
                                      Im übrigen habe ich eine 7 Jahre alte Boxerhündin, die ich mit 8 Monaten habe kastrieren lassen. Vor der ersten Läufigkeit (dann werden nur die Eierstöcke entnommen und nicht noch die Gebärmutter).
                                      Mein Hund hat keine weiteren Probleme. Fell und Kontinenz bestens, beim Futter müssen wir ein wenig aufpassen

                                      @Angel
                                      Glaubst Du wirklich, dass eine lebenslange Gabe von Medikamenten komplett spurlos am Körper vorbeigeht?
                                      Auch hier sollte man Nutzen und Risiko abwägen (arbeite selber in der Pharma)

                                      Kommentar

                                      • Legolas
                                        • 08.04.2008
                                        • 451

                                        #20
                                        Zitat von Angel Beitrag anzeigen
                                        Das habe ich niemanden unterstellt und latent schon gar nicht. Ich habe lediglich Eure Worte zitiert.

                                        Angel: man zitiert doch um etwas auszusagen ob nun offensichtlich oder latent (meint nicht offenkundig, nicht sichtbar, schlummernd, unbemerkt, unmerklich, unsichtbar, unter der Oberfläche, unterschwellig, verborgen, verdeckt.), oder?




                                        Danke. Toller Tip.
                                        Ich habe eine 5-jährige Hündin aus dem Tierschutz. Als ich sie bekam war sie 6 Monate alt und sollte lt. Schutzvertrag natürlich auch kastriert werden (was im übrigen rechtswidrig ist). Blauäugig und ausgestattet mit der weitläufigen Meinung Hündinen sollten am besten sofort kastriert werden bin ich mit ihr zu meiner Tierärztin (u.a. natürlich auch wegen Gesundheitscheck etc.) Ich bin heute so froh, dass ich ausgerechnet an diese Tierärztin geraten bin, die ihren Beruf aus Berufung und nicht zum Zwecke des Lebensunterhaltes ausübt (das tut der Mann an einer renomierten Tierklinik). Diese Tierärztin hat mir die Augen geöffnet und mir ganz ruhig und sachlich erklärt, warum sie mir von einer Kastration abrät. Auch wir haben das Problem mit freilaufenden Rüden und eine Hündin mit enorm viel Bewegungsdrang. Sie hat mir dann letzlich die Läufigkeitsspritze empfohlen, die sie im übrigen ihrer eigenen Hündin auch gibt. Die Wissenschaft hat in diesem Bereich enorme Fortschritte erzielt und die Nebenwirkungen bzw. Nachteile bei dieser Spritze beschränken sich inzwischen auf folgendes:

                                        Unerwünschte Wirkungen

                                        Unmittelbar nach der Injektion kann eine kurz dauernde Schmerzreaktion auftreten. In Einzelfällen kann es zu Haarausfall und Verfärbung der Haare an der Injektionsstelle kommen. Bei Ausstellungs*tieren wird deshalb empfohlen, die subkutane Injektion in der Flankenfalte vorzunehmen. Bei den selten auftretenden systemischen allergischen Reaktionen/Anaphylaxien ist umgehend die Behandlung mit Corticosteroiden, Antihistaminika oder Adrenalin einzuleiten.
                                        Vorübergehend gesteigerter Appetit, Lethargie und Gewichtszunahme sind selten zu beobachten.
                                        Wie bei allen Progestagenen ist eine Suppression der Nebenniererinde in seltenen Fällen möglich. Daher kann in Stress Situationen, bei Traumen oder vor grösseren chirurgischen Eingriffen ein Corticosteroid an Tiere verabreicht werden, die Delvosteron® zur permanenten Läufigkeitsverschiebung erhalten.
                                        Sehr selten kann sich infolge der Behandlung mit Delvosteron® bei Hündinnen eine Endometritis oder Pyometra entwickeln. Deren Inzidenz ist höher, wenn die vor der Behandlung mit Delvosteron® verabreichten Präparate Medroxy-Progesteronacetat enthielten.

                                        Und das hier genannte Risiko einer Gebärmutterentzündung wird noch einmal minimiert, wenn man sich genaustens an die Termine hält.

                                        Ich kann mittlerweile über 4 Jahre Erfahrung damit berichten und das einzige Problem was ich damit hatte war, dass sich einmal das Fell an der Einspritzstelle minimal lila verfärbt hat, was man aber auch nur im Sonnenlicht sehen konnte. Meine Hündin ist topfit, schlank und super sozialverträglich und INTAKT.

                                        Und nachdem meiner Hündin einmal unter Narkose eine schwere Bisswunde genäht werden musste und sie mit den Nachwirkungen der Narkose größte Probleme hatte, bin ich mir sicher, die richige Entscheidung für mich getroffen zu haben.

                                        Und das ist auch vollkommen in Ordnung. Jeder muss für sich und sein Tier abwägen, was er für richtig hält, das kann man eben nicht pauschalisieren. Bzw. seine Entscheidung als die einzig richtige auch für andere Menschen und deren Hunde darstellen.


                                        Meine Katze ist auch kastriert. Die kleineren Tiere, auch die kleineren Hunde, tun sich damit ja auch nicht so schwer. Aber je größer ein Hund umso höher auch das Risiko. Und wenn es doch eine sehr gute Alternative zu diesem großen Eingriff gibt...
                                        Leider nicht, das Risiko einer Narkose ist umso größer, je kleiner bzw. weniger Gewicht ein Tier hat. Grund: die Dosierung des Narkosemittels ist komplizierter

                                        Ich will ja hier niemanden belehren. Zu diesem Thema hat ohnehin jeder seine eigene Meinung und jeder soll seine eigene Entscheidung für sich treffen. Ich möchte nur davon abraten, evtl. vorschnell zu handeln, denn eine OP lässt sich nunmal nicht mehr rückgängig machen. Und ich hätte ja auch um ein Haar eine falsche Entscheidung getroffen.
                                        Wie Elsbeth schon so schön sagte: ob die Entscheidung falsch oder richtig war ist für keinen zu beurteilen. Du bist mit der Entscheidung für die Läufigkeitsspritze zufrieden und Deine Hündin anscheinend auch.
                                        Mir geht es mit der Kastration genauso. Julie hat die OP vor fast drei Jahren gut überstanden und bis dato ist mir keine Nebenwirkung aufgefallen. Ob ich mit einer Läufigkeitsspritze genauso gut gefahren wäre? Keine Ahnung, aber ich werde es auch nie wissen.

                                        Zum Thema vorschnell handeln. Aus allen Beiträgen hier lässt sich herauslesen, dass die Besitzer von kastrierten Hunden sich das ganze gut und lange überlegt haben. (Ich habe mich fast eineinhalb Jahre mit der Entscheidung rumgeschlagen)
                                        Von Vorschnell kann hier nicht die Rede sein.

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